Aussensaiter Forum

Diskussionen mit neuen Beiträgen

Hier darf jeder frei heraus seine Meinung sagen, solange niemand beleidigt wird. Auf Postings von Vollidioten sinnvollerweise gar nicht erst antworten.
Extrem unerwünscht sind reine Werbe-Beiträge. Danke.

(-) Header verbergen



Übersicht

(Gitarre) Squier-Wochen

Ihr Lieben,

neulich habe ich euch meine neue Squier-Tele vorgestellt.
Hier nun meine zweite Neuanschaffung in diesem Jahr,
eine Squier-Strat in Fiesta-Red (die Farbe ist im Foto nicht sonderlich gut getroffen).

Image Hosted by ImageShack.us

Sie stand im Laden und leuchtete mich an, wie hätte ich widerstehen können.
Zumal eine Gegenprobe mit einer teuren Korea-Squier, einer Japan-Fender,
einer Mexico-Roadworn und einer US-Strat (ladenneu, jedoch von 1998)
auf den ersten Blick keinen nennenswerten Unterschied in Sachen Verarbeitung ergab.

Klanglich war keine ganz vorne, bei der Roten hatte ich den Pickup-Wechsel
von vorne herein im Auge. Ausserdem wollte ich gerne einmal selbst herausfinden,
was ich für 365 Euro bekomme und was nicht.

Was taugt: die Lackierung ist ringsherum sehr gut, allerdings ganz schön dick.
Der Body ist Erle, die Gitarre gewichtsmässig im Mittelfeld (3,8 kg).
Halsprofil ist für mich perfekt, ein kräftiges "C". Die Bundkanten sind sauber abgerichtet,
das war bei der Korea- und der Japan-Strat schlechter.
Die Mechaniken sind ziemlich billig, halten aber die Stimmung.
Die Potis sind kleine Alphas, da gibt es nichts zu Meckern.

Was nicht taugt: irgendwo muss der Preis ja herkommen
und das zeigt sich bei der Holzqualität des Halses/Griffbretts.
Der hatte einen ähnlichen Buckel zwischen 12. und 18. Bund wie eine Les Paul.
Wahrscheinlich aufgrund schlechter Trocknung hat sich das Holz da geworfen.
Liess sich durch Abrichten der Bünde beheben, sollte die Gitarre bleiben,
wird eine Neubundierung nur eine Frage der Zeit sein.

Ganz lausig war der Sattel. Original aufgezogen waren 9er,
bei gemässigtem Tremolieren verstimmte sich die Gitarre komplett.
Ursache waren zu enge Sattelkerben der H-, G- und D-Saite.
Ausserdem war das Teil aus undefinierbarem Plastik.

Ein echter Nachteil bei Squier und Mexico-Strats sind die engeren Abstände
der Tremolo-Befestigungsschrauben. Für dieses Mass gibt es nach meinen Recherchen
genau ein ernstzunehmendes Austausch-Trem von Callaham für schlanke 200 Taler.
Davon habe ich erst einmal Abstand genommen.
Im übrigen ist das Squier-Trem mit den Mexico-Trems bis auf "Fender"-Stempel
auf den Saitenreitern baugleich und hat einen recht bescheidenen Gussblock.

Was ich bei der Trem-Bastelei gelernt habe ist, dass Stimmstabilität auch
mit einer ausreichenden Zahl an Trem-Federn zu tun haben kann.
Erst mit vier Federn war der hässliche Effekt weg, dass Bendings der G-Saite
die H-Saite um fast einen Halbton nach unten verstimmen.

Eine ziemliche Sucherei waren die Pickups. Gelandet bin ich bei Leosounds Irish Tour,
die nach erstem Hören bei Zimmerlautstärke einen klasse Eindruck machen.
Was sie wirklich können, wird der nächste Strat-Shootout zeigen.

Getauscht sind Stand heute also Pickups, Sattel, Trem und auch die Mechaniken.
Da sitzen jetzt Gotohs drin, die wunderbar sahnig laufen.
Ebenfalls eingebaut ist statt des unteren Tone-Knopfes ein stufenlos regelbarer Mittenboost.

Fazit: Die Kosten sind also absolut okay, selbst die Neubundierung wäre für mich noch im Rahmen.
Dann bin ich immer noch im Budget einer Mexico- oder Japan-Strat.
Und ich habe dann eine Gitarre nach meinem Herzen und beim Basteln noch eine Menge gelernt.

Seid gegrüsst,
Michael


Re: (Gitarre) Squier-Wochen

Hallo Michl,

willkommen im Strat-Bastel-Club, meion "Orkeschder" ist mit neuem Erle-Korpus und schwarzer Nitrolackierung gerade bei André Waldenmaier. Vielleicht wird jetzt endlich mal eine spielbare Gitarre draus :-)

Warum ich das schreibe: Mein spontaner Reflex war, dir zu sagen, dass es völlig bescheuert ist, so viel Arbeit und Geld in eine billige Squir zu stecken, aber dann fiel mir ein, wie viel Zeit und Geld ich in meine Strat investiert habe (die momentan immer noch nicht wirklich einsatzbereit ist), und dann hätte ich mich gleich mit auf die Liste der Bescheuerten setzen müssen.

Bis zum Shootout sind es ja nur noch ein paar Tage, ich freue mich schon tierisch auf die Session,

Gruß Martin


Re: (Gitarre) Squier-Wochen

Hi Michael,

zumindest ein weiteres brauchbares Tremolo für Squier Maße mit Stahlblock wüsste ich (abgesehen vom von Dir erwähnten Callaham), nämlich das hier.

Das hab ich auf meiner Strat, und wenn man nicht ganz und gar wild tremoliert, ist das recht annehmbar stimmstabil. Vergleichbar mit einem Wilkinson VSV oder eben jenem Callaham ist es natürlich nicht.

Grüße

Clemens


Re: (Gitarre) Squier-Wochen

Hallo!

Sieht auf dem Foto so aus, als wäre es so eine Simon Neil von Biffy Clyro Squier?

http://www.thomann.de/de/fender_squier_simon_neil_stratocaster.htm

So eine habe ich auch, mal gebraucht abgegriffen.

Das Tremolo ist ätzend, und ich habe mir ein Wilkinson 5+1 gekauft:

http://www.ebay.de/itm/Wilkinson-Tremolo-WV6SB-5-1-Lochsystem-Vibrato-Stratocaster-Strat-Nickel-/400268118488#vi-content

Da passt dann durch die ovalen Löcher lediglich eine Schraube nicht, ich habe mich da für die tiefe E-Saite entschieden. Altes Loch zu, ein neues rein und schon passt das Tremolo mit Stahlblock, und das hat echt was gebracht.

Grüße,

Hannes


Re: (Gitarre) Squier-Wochen

Moin,

das ist in der Tat die Simon Neil-Signature-Strat. Über Löcher bohren hatte ich schon einmal nachgedacht,
der Stahlblock wäre es sicher wert. Die einfache Lösung wäre die von Diet.
Jetzt werde ich die Gitte mal eine Weile spielen, dann wird sich zeigen, was ich daraus mache.

Grüsse,
Michael


Re: (Gitarre) Squier-Wochen

Moin Michl,

ohne deine Freude an der "Ich pimpe meine Squier"-Aktion schmälern
zu wollen, aber diesen Satz versteh ich nicht ganz (also im Zusammenhang):

"...Der hatte einen ähnlichen Buckel zwischen 12. und 18. Bund wie eine Les Paul.
Wahrscheinlich aufgrund schlechter Trocknung hat sich das Holz da geworfen.
Liess sich durch Abrichten der Bünde beheben, sollte die Gitarre bleiben,
wird eine Neubundierung nur eine Frage der Zeit sein..."

Du hast das Ding doch neu gekauft?! Und überlegst dir, da ne neu Bundierung
machen zu lassen anstatt es (Achtung Korse!) dem Verkäufer gleich um die Ohren
zu hauen? (Das gilt auch für ne Paula, die da nen Buckel hat - der gehört da nämlich
genausowenig hin wie auf ne Strat...)

Ich weiss dass Pimpen Spass macht bzw. machen kann, aber was bleibt denn
jetzt am Ende noch von der original Squier übrig? Ein Body + Schlagbrett und ein
verzogener Hals!?! Warum nicht gleich ne Strat aus ordentlichen (oder auch sehr guten)
Teilen zusammenbauen, bei denen die Grundsubstanz stimmt?

Grüße,

Andreas


Re: (Gitarre) Squier-Wochen

Moin Andi,


: Du hast das Ding doch neu gekauft?! Und überlegst dir, da ne neu Bundierung
: machen zu lassen anstatt es (Achtung Korse!) dem Verkäufer gleich um die Ohren
: zu hauen?

du hast im Prinzip völlig Recht. Der Gedanke kam mir auch,
allerdings erst, nachdem die Bünde schon gerichtet waren.


: Ich weiss dass Pimpen Spass macht bzw. machen kann, aber was bleibt denn
: jetzt am Ende noch von der original Squier übrig? Ein Body + Schlagbrett und ein
: verzogener Hals!?! Warum nicht gleich ne Strat aus ordentlichen (oder auch sehr guten)
:Teilen zusammenbauen, bei denen die Grundsubstanz stimmt?

Die Rechnung habe ich auch schon einmal gemacht und kam zu einem teureren Ergebnis
als jetzt mit der Squier. Wobei ich nicht ausschliessen will, dass dann auch die Gitarre noch besser wäre.
Es ist vielleicht ein teures Experiment, aber für mich geht es ein bisschen auch um die Frage,
wieviel Gitarre bekomme ich für welches Geld.
Und dann ist da noch ein Punkt: um eine Gitarre aus Teilen zu bauen, muss man wissen, was man will.
Bei Tele und Les Paul bin ich mir da mittlerweile einigermassen sicher, bei Strats sammle ich noch Erfahrung.
Auch dazu soll die Squier dienen.

Grüsse,
Michael


Re: (Gitarre) Squier-Wochen

Hi Michl,

um eine Gitarre aus Teilen zu bauen, muss man wissen, was man will.
Bei Tele und Les Paul bin ich mir da mittlerweile einigermassen sicher, bei Strats sammle ich noch Erfahrung.
Auch dazu soll die Squier dienen.

du hast alles richtig gemacht.

Ich habe jetzt vier Strats, und alle sind verschieden, jede davon war schon gefühlte Nr1. Behalt die gepimpte Squier und irgendwann wirst du merken, dass dich noch eine anlacht.

Gruß, ferdi


Re: (Gitarre) Squier-Wochen

Wäre ja nur eins, und das habe ich auch nur mit dem Handbohrer vorgebohrt und dann die Schraube reingedreht! ;-)

Außerdem meine ich, daß die Saitenreiter beim Wilkinson auch aus Stahl sind, bin mir jetzt aber nicht sicher. Das wäre schon ein Unterschied.

Grüße,

Hannes