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Amp-Abnahme - Speakertest - Mikrotest

Hallo liebe Gemeinde!

Hans und ich hatten heute mal Zeit, uns etwas intensiver mit dem Thema Gitarrenabnahme zu beschäftigen. Dazu haben wir uns vorgenommen, eine cleane Gitarre (Funkriff) und ein Brett-Gitarrenriff mit unterschiedlichen Speakern und unterschiedlichgen Mics abzunehmen und dann die Aufnahmen zu vergleichen.

Geschafft haben wir heute aber ersteinmal einen Speaker (den Blue Bulldog) mit cleaner Gitarre und drei verschiedenen Mics.

Eingebettet sind die Testaufnahmen in einen Song unserer letzten CD, weil wir den Sound im Gesamtmix beurteilen wollten.

Um die Position und die Aufnahmen im Nachinein zuordnen zu können, haben wir mit einem Koordinatensystem (aufgeklebt auf die Box) gearbeitet. Beim ersten Speaker haben wir uns richtig viel Mühe gemacht und wirklich viele Positionen (gefühlt alle...) ausprobiert.

Hier hat sich jedoch herausgestellt, dass auf der Kreislinie mit gleichem Radius alle Aufnahmen identisch klangen, d.h. der Speaker hat keine toten Zonen oder ähnliches.

Ganz am Rand klingt der Bluedog recht matt, undefiniert und auch sehr leise. Je mehr mann in die Mitte geht, umso mehr Höhen kommen hinzu und umso lauter wird es. Voll auf die Kalotte ausgerichtet klingt es sehr scharf in den Höhen. Meine Lieblingsposition im CD-Mix war ziemlich genau auf der Hälfte zwischen Rand und Kalotte, und das dann mit einem Großmembran Kondensator Mic.

Je nach Mic haben aber alle diese Positionen durchaus ihren Reiz. Für die Live-Abnahme würde ich mit einem dynamischen Mic aber tatsächlich etwas weiter in Richtung Mitte gehen, um ein möglichst direkten, lauten und frischen Sound zu bekommen.

Nächste Woche machen wir mit dem Celestion Vintage 30 weiter und kümmern uns dann auch um die verzerrten Powerchords. Ach so, mit unterschiedlichen Entfernungen und Winkeln haben wir auch noch nicht experimentiert...

Momentanes Fazit: Habe ich alles vorher auch schon so ungefähr gewusst, aber so richtig in Ruhe habe ich das trotzdem noch nie ausprobiert. Und direkt auf die Kalotte klingt zwar extrem, aber trotzdem besser als ich erwartet hätte.

Letztendlich läuft es wohl darauf hinaus, dass man für eine richtig gute Speaker-Mic-Abnahme einfach unheimlich viel Erfahrung braucht, um einen funktionierenden Sound in einen Gesamtmix passend zur Stilistik einzubetten. Und natürlich braucht es auch die richtige Auswahl an Speakern und Mics. Schwierige Sache also...

Egal, wir haben Spaß am Ausprobieren, und ich werde demnächst dann weiter berichten!

Gruß Martin


Re: Amp-Abnahme - Speakertest - Mikrotest

Hallo Martin,

solche Experimente sind ja immer sehr spannend - super, dass Du hier darüber berichtest und damit uns teilhaben lässt :)

Ich habe dazu aber noch eine Frage: hast Du oder habt Ihr auch mit dem Winkel von Mikro zu Lautsprecher herum probiert? Je nach Richtcharakteristik des Mikros kann das noch einmal deutlichen Einfluss auf den Sound nehmen.

Ich selbst mag es für deftigere Musikstile auch gerne weiter innen, aber eventuell dann das Mikro etwas Richtung aussen angewinkelt, damit es nicht zu extrem wird (zum Beispiel Mikro direkt über der Kalotte, aber gerichtet auch ungefähr halbe Länge zwischen Kalotte und Aussenrand - ein Nierenmikro bekommt dann von der Kalotte und den weiter innen liegenden Membranteilen immer noch einiges mit, aber nicht ganz so dominant).

Ansonsten noch viel Spass und gutes Gelingen.

LG,

Wolfgang


Re: Amp-Abnahme - Speakertest - Mikrotest

Hi,

sagt mal, wie passen diese "einfach davorhängbaren" AKG-Briketts in so ein Ausrichtungskonzept?

Sind die echt dafür gemacht? Da ist dann ja nix mit ausrichten, anwinkeln und so.

Ich fand das, was (live) dabei rausgekommen ist, immer okay. Und allein, dass man kein Stativ braucht, ist in vielen Livesituationen mit Geld nicht zu bezahlen.

Gruß, ferdi


Re: Amp-Abnahme - Speakertest - Mikrotest

Hi Ferdi!

Und allein, dass man kein Stativ braucht, ist in vielen Livesituationen mit Geld nicht zu bezahlen.

Genau das ist der Grund, warum ich mir so ein Mic demnächst kaufen werde. Ich habe eigentlich nur Jobs auf so kleinen Bühnen, dass oft nicht einmal mehr Platz für ein Stativ vorhanden ist.

@Wolfgang:

Verschiedene Winkel und Abstände probieren wir nächste Woche aus.

Wenn wir das alles fertig und sortiert haben gibt es auch noch einige Soundfiles. Ich bin schon gespannt, ob man bei gleicher Position des Mics trotzdem deutliche Unterschiede bei den Speakern hören kann. Live und in echt sind die Unterschiede ja ganz schön extrem, aber wie viel davon nach der Mic-Abnahme übrigbleibt wird sich zeigen. Neulich hat hier mal jemand eine Seite gepostet, auf der viele verschiedene Speaker zum Vergleichen mit Soundfiles abgebildet waren. Ich habe mir alle angehört und konnte keinen wirklichen Unterschied feststellen...

Gruß Martin