Moin liebe Aussensaiter,

vielleicht haben's ja ein paar gesehen, gestern Abend lief auf Bayern Alpha ein Konzert
mit Pat Metheny und Charlie Haden. Metheny spielte auf diversen Akustiks (darunter auch
auf seiner recht exotisch anmutenden Picasso Gitarre, die wahrscheinlich mehr Saiten hat
als ein Konzertflügel Tasten), zunächst solo, dann nach ein paar Songs kam Charlie Haden auf
die Bühne und mit ins Spiel.

Obwohl es ja in Musiker- und vor allem Gitarristenkreisen beinahe ein Sakrileg ist, Herrn Metheny
nichts abgewinnen zu können, muss ich dennoch sagen, dass ich so gut wie gar nix mit dem ollen
Ringelshirtträger anfangen kann. Zumindest wenn er mit der E Gitarre unterwegs ist. Das klang mir
immer zu süss, zu blubberig, zu nett. War einfach überhaupt nicht meins, egal wie virtuos oder
musikalisch ausgefuchst das auch sein mochte.

Bisher. Das Konzert gestern nämlich hat mich wirklich tief beeindruckt. Ich muss meine Meinung
über Herrn M. wohl revidieren. Für mich war das großes Kino, was er da alles aus seinen Akustiks
gezaubert hat. Er ist zwar nicht der Hypervirtuose mit "gefühlten 8 Händen" was die Technik angeht
wie z.B. Michael Hedges oder Tommy Emanuel & Co., aber nichtsdestotrotz war/ist Methenys Technik
sowohl auf der Stahsaiten- als aus auf der Nylonsaitengitarre brilliant und ausgereift - und musikalisch war
sein Spiel einfach der Hammer. Die komponierten und improvisierten Teile seiner Stücke sind so
aus einem Guss gewesen, das war einfach perfekt. Kein Gedudel, kein Show-Off, einfach nur
wunderbare Musik. Charlie Haden hat seinen Job auch perfekt gemacht, btw.

Grandios, virtuos, bewegend. Highlights waren für mich die Stücke auf der Nylonstring, darunter
ein paar für eine Dame namens Ruth...

Hmmm. Entweder war das so geil weil Pat sein gestreiftes T-Shirt gegen ein Schlafanzugoberteil
mit Adidasstreifen eingetauscht hat - oder ich werd' einfach alt...

Grüße,

Andreas

Moin Andi,

Sakrileg oder nicht, aber bei mir verbreiten die allermeisten Metheny-Sachen auch nur Langeweile. Ich hab's versucht, aber auch manche Youtube-videos, die mir mit Verzückung empfohlen wurden, fand ich auch nur langweilig oder gar schwülstig. Aber die Duo-CD mit Charlie Haden gehört nicht dazu, die gefiel mir gut (weitere Ausnahmen: Bright Size Life mit Jaco am Bass und As Falls Wichita...).

Viele Grüsse!
Johannes

PS: Halb Of-Topic, aber Charlie Hadens Tochter hat mit Bill Frisell eine Platte gemacht, die ich zurzeit exzessiv höre. Die beiden haben sich über Stücke von Gershwin bis Foofighters hergemacht. Gitarre, Geige, Gesang - gelungen.

PS: Die Tochter heisst Petra Haden, und die CD heisst einfach: Petra Haden & Bill Frisell.

:oder ich werd' einfach alt.

Ja Andi - so isch's halt!

Schau mal - jetzt hast Du dir schon 'ne Akustik geleistet, verwendest öfter mal Strats und das sogar manchmal mit weniger Gain. Du wirst halt letztendlich noch zu einem reifen Musiker -  so geht's dem guten Käse, dem Wein, dem Whisky und dem Musiker, wenn er Glück und Begabung hat. Letzteres hast Du ja eh und das Glück scheint Dir gerade zu scheinen :o)

Ich denke, dass Du wohl das AXE auch bald unter anderem Usernamen verscheuerst und Dir ein Kazoo und "The best of Bob Dylan" bestellen wirst :o)

Auuaaaaaaaa... Andi ... nein ... nicht mehr hauen....

LG
Rolli

Nabend,

PM ist neben den öfter genannten einer der Gründe, warum bei mir beim Begriff "Jazzrock" das pawlowsche Gähnen ausbricht.

Ausnahmen: Scofield, Frisell, Towner.

ne schöne Jrooß, Mathias

NP John Scofield/Mark-Anthony Turnage, Scorched