Aussensaiter Forum

Diskussionen mit neuen Beiträgen

Schön, dass Du wieder da bist!
Hier darf jeder frei heraus seine Meinung sagen, solange niemand beleidigt wird. Auf Postings von Vollidioten sinnvollerweise gar nicht erst antworten.
Extrem unerwünscht sind reine Werbe-Beiträge. Danke.

(-) Header verbergen



Übersicht

(Philosophie) Bundkmarkierung

Hallo allerseits

Wie weiter unten geschrieben habe ich mir kürzlich einen Sechssaiter auf Ebay ersteigert. Und wie ich weiter schrieb; keine Bundmarkierungen, nicht ein einziges Dot, weder auf dem Griffbrett noch am Hals.

Nun spiele ich seit über 30 Jahren alle möglichen Saiteninstrumente, vielleicht technisch nicht so gut aber immerhin routiniert, da ist man ja glücklicherweise nicht mehr so ganz drauf angewiesen. Meine Nylon Klassik hat bis Heute keine Markierungen auf der Halsseite.

Nur, in diesem Fall, bei der Menge an Bünden und Saiten wäre es doch vielleicht praktisch minimal ein paar Lageninformationen zu haben.

Also den Bohrer angeworfen und flugs auf der Seite die üblichen 3/5/7/9/12 Pünktchen eingepasst.

Komisch, ich habe den Eindruck ohne die Dinger hätte ich freier gespielt, nicht so stereotyp, weniger Standard. Mangels Optik musste ich mich auch mehr auf mein Ohr verlassen.

Merkwürdig was so Kleinigkeiten alles ausmachen können.

Gruss Manuel

Re: (Philosophie) Bundkmarkierung



Guten Morgen, lieber Manuel,



: Komisch, ich habe den Eindruck ohne die Dinger hätte ich freier gespielt, nicht so stereotyp, weniger Standard. Mangels Optik musste ich mich auch mehr auf mein Ohr verlassen.


Jetzt brauchst du eine dunkle Sonnenbrille. GAS never ends.


Gruß,

M.







NP: Rufus Wainwright, Gay Messiah

Re: (Philosophie) Bundkmarkierung

Hi Manuel.

Also den Bohrer angeworfen und flugs auf der Seite die üblichen 3/5/7/9/12 Pünktchen eingepasst.


Ist das Dein Ernst? Flugs mit dem Bohrer (14er Stahl?) in den Hals
reingedübelt?
Finde ich mutig, würde ich mich nie trauen!

Die Diskussion mit den Lagenmarkierungen ist spannend, aber viel
spannender fände ich, ein Foto von dem Ergebnis zu sehen =)))))


Liebe Grüße in die Schwyz

Helge

Re: (Philosophie) Bundkmarkierung

Ist das Dein Ernst? Flugs mit dem Bohrer (14er Stahl?) in den Hals reingedübelt?

Tach Helge

Das geht eigentlich ganz gut, vernünftiges Werkzeug vorausgesetzt.

Im Fachhandel gibt es Plastikstäbchen mit ca 2 mm Durchmesser in Schwarz und weiss. In meinem Fall 2.5 mm und in weiss. Spieralbohrer bekommt man in 0.1 mm Schritten, wenn die neu und scharf sind schneiden die genau so gut in Holz wie ein reiner Holzbohrer.

Allerdings gefiel mir der erste Versuch nicht, das Weiss war entschieden zu weiss.

Das war dann schon eher tricky die bereits existierenden und eingeleimten Dots wieder rausbohren.

Ich hatte mich in der Zwischenzeit für Schaschlickspiesse als Dotmaterial entschieden. Die sind relativ hart und das helle Holz wirkt sehr dezent auf dem dunkleren Holzton des Halses.




Das Resultat finde ich ganz ok, sehr dezent und nicht so flashy. Das Foto ist nur mitteldufte, Handy Kamera, da geht leider nicht mehr oder ich bin zu blöd dafür.

Bevor ich mich an den Hals gemacht habe, habe ich an einem Mahagoni Klotz rumgeübt. Zum Schluss ging das so.

- Schaschlikspiess Durchmesser 3.3 mm
- Loch in Klotz gebohrt 3.2 mm
- Loch in Hals vorgebort 3.2 mm
- ganzen Spiess in Klotz reingedengelt wodurch das Ende ein bisschen zusammengedrückt wird
- Wieder aus Klotz rausgezogen und passendes Dübelchen mit sehr scharfer Klinge abgeschnitten
- Dübel in Hals eingesetzt und mit Holztück als Hammer ein bisschen mehr als bündig versenkt
- der Dübel wird später wieder auf 3.3 mm aufquellen und somit auch ohne Leim halten
- mit einem kleine tropfen Sekundenkleber versiegelt, ähnlich einer kleinen Lackreparatur
- trocknen lassen und anschliessend polieren (muss noch, aber das Polierzeugs ist im Keller und ich bis jetzt zu faul es zu holen, deswegen die blöden Kratzer die aber nichts mit dem Doteinsetzen zu tun haben.
- fertig



Gruss Manuel

PS Noch zum Thema Schwyz ein kleiner Klugscheisser Exkurs

Wir Schweizer wohnen in der "Schweiz" was wir im Dialekt als "Schwiiz" mit langem "I" aussprechen. Diese "Schwiiz" besteht aus 24 Kantönen, ein Kanton entspricht in etwa funktional einem Bundesland. Eines dieser Bundesländer heisst tatsächlich "Schwyz" und schreibt sich mit eben diesem "Y" hat aber mit dem Kantonsverbund genannt "Schweiz", was wir ja als "Schwiiz" ausprechen, nur insofern zu tun, als dass er ein Mitglied von insgesamt 24 ist. Alles klar?!! :-))

Re: (Philosophie) Bundkmarkierung

Guten Morgen Manuel.

Danke für das Foto und die Erläuterungen. Hut ab.
Man sieht zwar, dass das nicht "okinal" ist, aber wahrscheinlich
liegt´s auch an der Nahaufnahme und es ist bestimmt ein gutes Gefühl,
wenn man sowas selber gemacht hat. Ist für meine Begriffe ein
ja schon nicht ganz unentscheidender Eingriff am Instrument.

Mit der Schwyz das tut mir leid, wußte ich nicht. Also, das mit den
Kantonen und so, klar. Aber nicht, dass einer dieser Kantone Schwyz
heißt. Ist ja übrigens bei Holland genauso. Holland ist auch nur
"ein" Bundesland (ned. = "provincie") der Niederlande.

Also, lieben Gruß in die Schweiz ;)

Helge


PS: Im Sommer da regnet´s, im Winter da schneit´s, in der.... ;)

Re: (Philosophie) Bundkmarkierung

Hi,


- Schaschlikspiess Durchmesser 3.3 mm
- Loch in Klotz gebohrt 3.2 mm
- Loch in Hals vorgebort 3.2 mm
- ganzen Spiess in Klotz reingedengelt wodurch das Ende ein bisschen zusammengedrückt wird
- Wieder aus Klotz rausgezogen und passendes Dübelchen mit sehr scharfer Klinge abgeschnitten
- Dübel in Hals eingesetzt und mit Holztück als Hammer ein bisschen mehr als bündig versenkt
- der Dübel wird später wieder auf 3.3 mm aufquellen und somit auch ohne Leim halten


interessant gemacht - und du hast keinen Leim verwendet? Hört sich gut an. Überschüssiger Weißleim (für die Schweizer: Weissleim) ließe sich ja sehr unaufwändig entfernen.

Gruß, ferdi

Re: (Philosophie) Bundkmarkierung

interessant gemacht - und du hast keinen Leim verwendet? Hört sich gut an. Überschüssiger Weißleim (für die Schweizer: Weissleim) ließe sich ja sehr unaufwändig entfernen

Tach Ferdi

Ich habs ja zuerst an einem alten Hals ausprobiert. Dadurch, dass ich Stäbchenende zuerst in ein passendes Loch von 3.2 mm reingewürgt habe, hatte ich nach dem Ablängen der Enden einen Stopfen von rund 5 mm Länge der leicht konisch zusammläuft und sich somit gut in das vorgebohrte Loch satt rein-"hämmern" liess.

Genau so wie man zu grosse Bohrungen in Kopfplatten zudübelt. Oder noch besseres Beispiel; Korkzapfen werden zusammengequetsch bevor Sie in den Hals der Weinflasche reingeschoben werden. Dort dehnen die sich wieder aus und halten.

Gruss Manuel

Re: (Philosophie) Bundkmarkierung

Hallo Jonas

Ich habe keinen blassen Plan was das für Zeugs ist, ich habe das Ding ja für günstig in Ebay gezogen. Der Verkäufter sprach in erster Linie Brasilianisches Portugiesich. Ich habe nur rausgefunden, dass der Bass aus Brasilien stammen soll, von einem dort ansässigen Gitarrenbauer zusammengebaut wurde, und irgendwie mit einem Onkel oder Schwager oder was auch immer, auf jeden Fall Tanzmucker, hier in der Schweiz gestrandet ist.

Klingen tut er (aktiv) und die Bespielbarkeit ist erstaunlich gut für 6 dicke Saiten und 24 Bünde.

Es ist das alte Lied, als Bassist hast du dauernd irgendwelche Jobs, gehen wir halt mal wieder ein bisschen tiefe Töne grummeln :-))

Gruss Manuel


Re: (Philosophie) Bundkmarkierung

Hi,

Oder noch besseres Beispiel; Korkzapfen werden zusammengequetsch bevor Sie in den Hals der Weinflasche reingeschoben werden. Dort dehnen die sich wieder aus und halten.

und manchmal hält man es nach dem Entkorken nicht für möglich, dass der plötzlich doch SEHR dick erscheinende Korken eben noch in der (scheinbar viel zu enghalsigen) Flasche gewesen ist.

Gruß, ferdi