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Burny

Liebes Volk,

gestern war Weihnachten, jedenfalls für mich. Ich erhielt die Nachricht, daß ich meine Burny vom Zollamt abholen könne, was ich dann auch prompt tat. Zuhause dann ungeduldig das Paket aufgerissen – und tatsächlich: eine wunderschöne 91er RLG-85 in Honigbürste kommt zum Vorschein. Solch eine Paula hab ich mir seit vielen Jahren gewünscht.


Honigbürste auf Tigerstreifen

Meine erste Amtshandlung war natürlich das Wiegen: tatsächlich - 3,7 kg! Damit liegt sie weit unter dem paulatypischen Durchschnitt von 4,2 kg und ist auch leichter als meine Selbstgeschnitzte und die GEM mit jeweils gut 4 kg. Und das ist gut so. Ich habe nämlich die Erfahrung gemacht, daß insbesondere leichte Gitarren ein sehr intensives Resonanzverhalten haben – und auch hier werde ich bestätigt. Die Burny ist EXTREM resonant – vergleichbar nur mit meinen besten Strats – der weißen Esche-Strat und der lachsroten Hollow-Body. Ich bin verblüfft. Derart resonantes Tonholz hatte ich nicht erwartet. Da ist es mir dann auch egal, wenn der Boden aus drei Teilen Mahagoni besteht (zwei große Teile mit Leimfuge auf der Mittelachse der Gitarre und ein kleiner Streifen beim Elektrofach).


So hat eine gute Halsverleimung auszusehen.

Die Paula eingestöpselt in den 5E3, war mein erster Gedanke:“Dynamisch!“ Meine Fresse! Keine Spur von zähflüssigem, mehligen Mittenbratz - statt dessen locker und luftig, prompte Ansprache und Dynamik. Es gibt also keine Notwendigkeit, die PUs (VH1) zu wechseln. Einzig die Potis – sie sind linear. Manch einer mag das – ich nicht. Ich werde also das pre wired Kit von RS Guitarworks, das eigenlich für die Selbstgeschnitzte bestimmt war, in die Burny setzen.

Die Burny ist hervorragend verarbeitet – mit viel Liebe zum Detail: Long Tennon Neck, 15 mm Ahorndecke (obgleich das Riegelahorn Furnier ist), Brückenschrauben direkt in die Decke (statt in Hülsen), Open-Book-Kopfplatte, geschmackvolle Honigbürstenlackierung - weit entfernt von Clownburst und Tomatensuppe, und der dünne Nitrolack ohne Tropfnasen (ganz im Gegensatz zur GEM). Die Griffbretteinlagen sind zwar kein Mother of Pearl aber allemal schöner als bei der GEM.


drei Paulinen in Sommerfarben

Ein paar Kleinigkeiten werde ich noch anpassen: Kappen für die Humbucker, hutförmige Knöpfe und Alu-Tailpiece. Pickguard und Trussrod-Abdeckung hab ich schon montiert. Aber das ist letztendlich nur Kosmetik...

Wir kennen das ja: es gibt Kopien, die sind derart gut, daß sie manch Original locker in den Schatten stellen. Die Burny ist hier ein Paradebeispiel. Wer eine wirklich gute Paula sucht - im Hause Burny/ Fernandes kann er sie finden.

Gruß Falk


P.S.: Und hier findet der geneigte Leser die komplette Fotoserie:

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Re: Burny

Hi Falk!

Das ist eine sehr schöne Paula, eine sehr sehr sehr schöne sogar!
Und wegen des MOP: das ist ja "historisch" korrekt so, bei den alten paulas wurde ja Celluloid benutzt (welches vom Mond gefallen ist, von kubanischen Jungfrauen aufgesammelt wurde und mit Milchzähnen zurechtgebissen wurde etc.). Ich finde auch, das Burny mit das schönste Inlaymaterial hat von allen japanischen Firmen, besser als das, was Tokai benutzt (außer bei der 320er latürnich,-)) oder Edwards, sieht irgendwie wertiger aus.
Oh man, wenn du dann Kappen draufmachst (habe ich noch welche hier....), neue Knöppe und Schlachtplatte mußt du ein Foto posten. Danach erhälst du ein Angebot von mir,-)))

Viel Spaß mit der Paula!


P.S.: ist schon bemerkenswert, auf meiner ersten Session waren klar Strats und Teles in der Mehrzahl, mittlerweile sind Paulas und Gibsonartige Gitarren klar die Mehrheit....komisch....,-))


Re: Burny

Hi Jonas,

: Oh man, wenn du dann Kappen draufmachst (habe ich noch welche hier....),

Wenn Jochens Kappen nicht passen sollten, meld ich mich bei Dir. Hast du sie mal ausgemessen?

: P.S.: ist schon bemerkenswert, auf meiner ersten Session waren klar Strats und Teles in der Mehrzahl, mittlerweile sind Paulas und Gibsonartige Gitarren klar die Mehrheit....komisch....,-))

Jo, da ist was dran. So 'ne Paula ist aber auch 'n kleines Kunstwerk. Vielleicht konvertiere ich ja sogar eines Tages...

Gruß Falk


Re: Burny

Hi, Falk.

Davon ab, dass das Riegelahorn an meiner Burny etwas kleiner gestreift ist (und bei mir - meine ich - kein Furnier, aber ich mag mich da auch irren), sieht Deine Gitarre aus wie eine exakte Zwillingsschwester meiner. Und damit super.

Kurze Frage aber: Das Bild der Pickupfräsung sieht aber nicht nach einem Long Tenon Neck aus. Ich glaube, Long Tenon wäre so:

http://home.columbus.rr.com/ethomas/jp_relic_tenon.jpg

Hat meine auch nicht. Klingt trotzdem so geil, wie ich mir eine Les Paul nur wünschen kann.


Gruß,
robert
*

Re: Burny

Tach die Herren,

tenon, also die Burny hat ein Mittelding,

long tenon sieht bei Tokai so aus:



bei Gibson so:



Die Hälse der Gibsons ohne long tenon und mit long tenon im Vergleich sehen so aus:



Man kann gut sehen, daß also bei einer aktuellen Standard, der Halsfuß nicht mal bis an die Pickupfräsung reicht - siehe Griffbrett. Zudem ist er an der Unterseite leicht abgerundet und liegt somit nur mit einem kleinen Teil auf, das Bild dazu habe ich im Moment aber nicht zur Hand.

Die Halsverbindung bei der Burny ist super, fast so gut wie ein long tenon (die kleine Zunge macht nicht mehr viel aus), aber wesentlich besser als bei einer aktuellen Gibson Standard.

Viele Grüße

Jochen

Re: Burny

Hi Groby,

auf diesen Einwand habe ich fast gewartet. Ja, richtig Long Tennon haben unsere Burnys nicht - aber fast. Dafür gibt's wohl auch 'ne Bezeichnung - habbich vergessen - mussich nomma Jochen fragen. Und es gibt da auch noch 'ne Zwischenstufe, bei der die Zunge bis zur Hälfte der PU-Fräsung geht.

Auf jeden Fall ist die Verleimung der Burny aber wesentlich besser als das was Gibson wohl regelmässig abliefert...

Gruß Falk

Re: Burny

heihei,
ja, das ist doch ein extrem lecker teil! und wenn sie dann auch noch richtig klingt, herz - was willst du mehr.
was mich so ein bißchen stört - ich hab mir auch mal andere headstocks angeschaut - auf den ersten blick liest man "Gibson - Les Paul" auf den zweiten "Burny - Super Grade".
ich hab ja gar nix gegen kopien. spiel ich ja selber nur, bis auf die HAYMAN 3030, die ist echt. aber mir ist´s ehrlich gesagt lieber, wenn gar nichts draufsteht oder - laut und deutlich z.b. "Karlchen Kraake" oder "Santander" oder "Big Boobs" etc. gibt´s die burny denn auch ohne abzeichen?
so hat´s was von "habnichsovielgeldfüreineechte-vertuschen".
just my two cents
gruß hayman


Re: Burny

: Hi Groby,
:
: auf diesen Einwand habe ich fast gewartet. Ja, richtig Long Tennon haben unsere Burnys nicht - aber fast. Dafür gibt's wohl auch 'ne Bezeichnung - habbich vergessen - mussich nomma Jochen fragen. Und es gibt da auch noch 'ne Zwischenstufe, bei der die Zunge bis zur Hälfte der PU-Fräsung geht.
:
: Auf jeden Fall ist die Verleimung der Burny aber wesentlich besser als das was Gibson wohl regelmässig abliefert...
:
: Gruß Falk

Hi Falk!

Im Tokaiforum spricht man gerne von "medium long tenon". Muß man alles nicht verstehen,-))

Mach's gut!

Re: Burny

Tachchen,

wieso habe ich nicht direkt ins LPF gesehen?

Hier ist eine Übersicht aus dem Les Paul Forum mit den unterschiedlichen tenons von Gibson Les Pauls:




Da ist die burny schon ziemlich weit vorne, vor allem, wenn man sich die Wippe oben ansieht.

Viele Grüße

Jochen
PS: das was Groby da verlinkt hat, habe ich bei einer Les Paul so noch nie gesehen, bei einer Junior schon, aber bei ner Gibson LP gab es so etwas imho nie.

Re: Burny

Hi Haymann,

gibt´s die burny denn auch ohne abzeichen?

Ich glaub, nicht. Bei meiner fehlt ja zumindest das "Luper Prade". >>> Von daher ist die Verwechslungsgefahr schon eingeschränkt.

: so hat´s was von "habnichsovielgeldfüreineechte-vertuschen".

Für einen Aussenstehenden oder halbwissenden Musikerpolizisten mag das so aussehen. Doch der Preisunterschied ist ja nur die halbe Wahrheit. Aber muß man sich 'ne sackschwere Quasi-Schraubhals-Gitarre antun? Was wäre die Alternative - der Gibson Custom Shop? Historic Collection? Na ich weiß nicht... Dann doch lieber so'n qualitativ hochwertiges Underdog-Teil wie die Burny.

Gruß Falk

Re: Burny


: PS: das was Groby da verlinkt hat, habe ich bei einer Les Paul so noch nie gesehen, bei einer Junior schon, aber bei ner Gibson LP gab es so etwas imho nie.
:

Hi Jochen!

Soweit ich das sehe, bzw. was der link Name vermuten lässt könnte das eine Edwards Jimmy Page sein, könnte, auch sieht der Toggle nicht so sehr nach Gibson aus, und die Macken am Cutaway sind schon recht charakteristisch. Insofern interessant zu sehen, was es da sonst noch so für Verleimungen gibt (gerade auch im Hinblick auf den "Edwards aus China?" Thread im TF.

Mach's gut!

Re: Burny

Hallo Falk,

da hat der Hüter der Honigdecken aber mal ordentlich zugeschlagen ;-)
PG muß gar nicht sein, imho.

Gefällt Dir Dein Eigenbau nicht mehr? Sucht er jetzt vielleicht sogar Asyl?

Ich wüßte wo. GRINS

Viel Spaß,

Juergen

Re: Burny

Hi,

: Für einen Aussenstehenden oder halbwissenden Musikerpolizisten mag das so aussehen. Doch der Preisunterschied ist ja nur die halbe Wahrheit. Aber muß man sich 'ne sackschwere Quasi-Schraubhals-Gitarre antun? Was wäre die Alternative - der Gibson Custom Shop? Historic Collection? Na ich weiß nicht... Dann doch lieber so'n qualitativ hochwertiges Underdog-Teil wie die Burny.
:
: Gruß Falk

So sehe ich das auch. Gerade nach 30 Jahren meine 77er LP Custom (4,6kg) verkauft, weil es keinen Sinn machte, sie zu behalten, nachdem ich über seltsame Umwege eine Edwards JP (3,0 kg, keine Ahnung was das für mahagoni sein soll, Kammern hat sie nicht)greifen konnte. Da spielte der Preis nu überhaupt keine Rolle, höchstens so: warum soll ich die teurere Gitarre behalten, wenn die preiswertere besser klingt und leichter ist als meine Strat? Die Edwards hat jetzt Seth Lover drin und ein Faber-Alu-Piece und das alles für unter 1k. Um es noch schlimmer zu machen - der Vorbesitzer hat einen Gibson-Aufkleber auf die Kopfplatte geklebt. Es macht höllisch Spaß, nach dem Gig den SoundCops zu eröffnen, dass es sich um eine sieben Monate alte Kopie handelt. Nein, ich schäme mich nicht dafür, Punkt. Jeder, der es sehen will, sieht es ohnehin: falscher trussrod-deckel, und der bleibt auch so.
Gruß Michael

Re: Burny

...manchmal ist reliced eben doch nicht das Gelbe.
Was ist das für eine: closet, VOS, oder ein Messemodel? Lackierung - brazilian sunburned?
mfgm

: ... diese würde ich auch gern mal in die Hand nehmen ...
:
: GRuZZ *


Re: Burny

: falscher trussrod-deckel, und der bleibt auch so.

Hi Michael!

Den kann man bei Edwards sowieso nicht so einfach gegen ein Gibson Trussrodcover tauschen,-))))

Danke auch für deine mail, ich werde sie im laufe des WE's noch beantworten.

Mach's gut!


Re: Burny

Hi Helge,

: Herzlichen Glückwunsch!
: Sie ist echt eine Schönheit. Die rote mit den P90ern
: sieht aber auch echt scharf aus. Wie heißt die denn?


Dankeschön. Die rote ist 'ne '96er oder '97er Gem. Das war zu jener Zeit 'ne limitierte Sonderserie auf Basis der Studio. Die hat mir mit ihren P90 wesentlich besser gefallen als die muffige Standard.

Gruß Falk

Re: Burny

Hi Jürgen,

: da hat der Hüter der Honigdecken aber mal ordentlich zugeschlagen ;-)

Na aber sowas, von... :-)

: PG muß gar nicht sein, imho.

Zu spät - schon passiert.
:
: Gefällt Dir Dein Eigenbau nicht mehr? Sucht er jetzt vielleicht sogar Asyl?
:
: Ich wüßte wo. GRINS


Nee, nee, obwohl die Burny locker 2 Klassen besser ist, könnte ich die nie verkaufen - da steckt zuviel eigener Schweiß drin - aber wer wüßte das besser als Du.

Gruß Falk