Hallo zusammen,
in letzter Zeit bin ich öfter über die Thematik Gitarrensound und Equalizer gestolpert.
Nun bin ich bekennender EQ-Legastheniker, alle Amps oder Kanäle von Vorstufen sind bei mir im EQ neutral eingestellt oder zumindest bis auf einen Regler, der dann ganzzahlige Uhrzeiten von "12" abweicht.
Also dachte ich mal über parametrischen oder einen Terzband-EQ nach, um da ein bißchen trittfester zu werden.
Aber mir fiel auf, daß es aktuell keine parametrischen EQs für Gitarre auf dem Markt gibt. Auch 31-Band-EQs speziell für Gitarrenracks gibt es nicht.
Dabei sind parametrische EQs schaltungstechnisch auch nicht soo wild, oder?
Dann sind Vor- und Endstufen von Gitarrenamps meist ja ziemlich ähnlich aufgebaut, sagen wir, wir haben einen Amp mit 12AX7 in der Vorstufe und EL84 in der Endstufe.
Mit geeigneten Equalizern vor dem Amp und im Einschleifweg sollte sich doch fast jedes beliebige Voicing von Fender Clean über Marshall-Mitten-Schweinenase bis Rectifier Böse annähern lassen können, oder liege ich jetzt falsch?
Ich bin auf Input gespannt,
Gruß,
Woody
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- (Philosophie und Technik) Parametrische Equalizer - gestartet von woody 13. Juli 2005 um 19:15h
- Re: (Philosophie und Technik) Parametrische Equalizer
- von
ferdi
am 13. Juli 2005 um 19:33
- Re: (Philosophie und Technik) Parametrische Equalizer
- von
Matthias
am 13. Juli 2005 um 19:31
- Re: (Philosophie und Technik) Parametrische Equalizer
- von
ferdi
am 13. Juli 2005 um 19:33
Hallo Gereon,
Mit geeigneten Equalizern vor dem Amp und im Einschleifweg sollte sich doch fast jedes beliebige Voicing von Fender Clean über Marshall-Mitten-Schweinenase bis Rectifier Böse annähern lassen können, oder liege ich jetzt falsch?
Bei Bässen lässt sich aus einem Jazzbass ein Preci machen und zurück auch. Bei Akustikgitarren aus einer Jumbo eine Parlor und umgedreht und aus einer Hifigitarre eine "Archtop aus dem Transistorradio". Hier nicht umgedreht.
Jedenfalls ist ein parametrischer EQ wenigstens für mich DAS Gerät schlechthin. Wobei ich übrigens Geräte ohne Beschriftung bevorzuge, dann setzt man wenigstens seine Ohren ein.
Gruß
Matthias
Mit geeigneten Equalizern vor dem Amp und im Einschleifweg sollte sich doch fast jedes beliebige Voicing von Fender Clean über Marshall-Mitten-Schweinenase bis Rectifier Böse annähern lassen können, oder liege ich jetzt falsch?
Bei Bässen lässt sich aus einem Jazzbass ein Preci machen und zurück auch. Bei Akustikgitarren aus einer Jumbo eine Parlor und umgedreht und aus einer Hifigitarre eine "Archtop aus dem Transistorradio". Hier nicht umgedreht.
Jedenfalls ist ein parametrischer EQ wenigstens für mich DAS Gerät schlechthin. Wobei ich übrigens Geräte ohne Beschriftung bevorzuge, dann setzt man wenigstens seine Ohren ein.
Gruß
Matthias
Hi Woody,
Dabei sind parametrische EQs schaltungstechnisch auch nicht soo wild, oder?
Dann sind Vor- und Endstufen von Gitarrenamps meist ja ziemlich ähnlich aufgebaut, sagen wir, wir haben einen Amp mit 12AX7 in der Vorstufe und EL84 in der Endstufe.
Mit geeigneten Equalizern vor dem Amp und im Einschleifweg sollte sich doch fast jedes beliebige Voicing von Fender Clean über Marshall-Mitten-Schweinenase bis Rectifier Böse annähern lassen können, oder liege ich jetzt falsch?
die EQs von klassischen Röhrenamps sind sogenannte Kuhschwanzregler und haben mit Parametrik so ziemlich überhaupt nichts gemeinsam.
Natürlich ist es mehr oder weniger möglich, typische Frequenzgänge verschiedener Amps ("Marshall-Sound" oder "Fender-Sound") nachzuahmen, mehr aber auch nicht. Das interessante an Röhrenamps ist doch die je nach Frequenz ganz unterschieldiche Addition von Nichtlinearitäten, und das kann ein EQ, egal wie parametrisch, nicht können. Bei jedem Ton, jedem db mehr oder weniger (Input oder Output), klingt und reagiert ein Röhrenamp doch anders. Schaltungen, Röhren, Trafos, Speaker, nenn es, egal was, alles hat einennichtlinearen Einfluss.
Eine gewisse Annäherung wirst du dennoch erreichen. Das machen viele Amps mit Voicingschaltern vor. Nicht nur Ampsounds lassen sich "nachahmen": Billy Gibbons benutzt(e) live mal einen programmierbaren EQ mit elend vielen Bändern. Per Knopfdruck ließen sich so die Sounds annähernd so verbiegen, wie es bei älteren Aufnahmen durch mehrere Effekte geschah.
Auf digitaler Ebene tun die Pödde und Line 6-Dinger das ja alle. Mehr oder weniger. Meist weniger, wie ich finde. Die Rechenzeiten sind zu lahm (Latenz) und die dynamische Reaktion, also bitte.
Lieber Dieter, bring doch bitte bitte den ZenAmp mit zur nächsten Session (wann ist die eigentlich?). Ich möchte echt mal wissen, was die Kisten so drauf haben. Line 6 kann mich nicht reizen, das Thema ist so was von durch.
Lieber Woody, kauf dir einen durchgesehenen AC30 und werde glücklich. Top Cleansound, top Dynamik, nicht zu laut, wunderbar. Keinen EQ.
cu, ferdi
Dabei sind parametrische EQs schaltungstechnisch auch nicht soo wild, oder?
Dann sind Vor- und Endstufen von Gitarrenamps meist ja ziemlich ähnlich aufgebaut, sagen wir, wir haben einen Amp mit 12AX7 in der Vorstufe und EL84 in der Endstufe.
Mit geeigneten Equalizern vor dem Amp und im Einschleifweg sollte sich doch fast jedes beliebige Voicing von Fender Clean über Marshall-Mitten-Schweinenase bis Rectifier Böse annähern lassen können, oder liege ich jetzt falsch?
die EQs von klassischen Röhrenamps sind sogenannte Kuhschwanzregler und haben mit Parametrik so ziemlich überhaupt nichts gemeinsam.
Natürlich ist es mehr oder weniger möglich, typische Frequenzgänge verschiedener Amps ("Marshall-Sound" oder "Fender-Sound") nachzuahmen, mehr aber auch nicht. Das interessante an Röhrenamps ist doch die je nach Frequenz ganz unterschieldiche Addition von Nichtlinearitäten, und das kann ein EQ, egal wie parametrisch, nicht können. Bei jedem Ton, jedem db mehr oder weniger (Input oder Output), klingt und reagiert ein Röhrenamp doch anders. Schaltungen, Röhren, Trafos, Speaker, nenn es, egal was, alles hat einennichtlinearen Einfluss.
Eine gewisse Annäherung wirst du dennoch erreichen. Das machen viele Amps mit Voicingschaltern vor. Nicht nur Ampsounds lassen sich "nachahmen": Billy Gibbons benutzt(e) live mal einen programmierbaren EQ mit elend vielen Bändern. Per Knopfdruck ließen sich so die Sounds annähernd so verbiegen, wie es bei älteren Aufnahmen durch mehrere Effekte geschah.
Auf digitaler Ebene tun die Pödde und Line 6-Dinger das ja alle. Mehr oder weniger. Meist weniger, wie ich finde. Die Rechenzeiten sind zu lahm (Latenz) und die dynamische Reaktion, also bitte.
Lieber Dieter, bring doch bitte bitte den ZenAmp mit zur nächsten Session (wann ist die eigentlich?). Ich möchte echt mal wissen, was die Kisten so drauf haben. Line 6 kann mich nicht reizen, das Thema ist so was von durch.
Lieber Woody, kauf dir einen durchgesehenen AC30 und werde glücklich. Top Cleansound, top Dynamik, nicht zu laut, wunderbar. Keinen EQ.
cu, ferdi