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Gitarrenlackierung --> Porenfüller?

Hallo,

vielleicht könntet ihr mir einen Tipp geben. Ich habe meine Gitarre vor ungefähr einem halben Jahr lackiert und war über das Ergebnis nicht sehr froh. Die Maserung des Holzes konnte noch sehr gut gesehen werden, da die Oberfläche (ca. 1mm dick, aufgeleimt)aus Esche ist, somit offenporig. Jetzt hab ich noch mehrmal rüberlackiert aber die Maserung ist einfach nicht verschwunden, leider.

Es sieht wohl ganz so aus als müsste ich alles abschmiergeln und dann die Poren vielleicht "auffüllen"? Habt ihr vielleicht Erfahrungen damit und kennt ihr Produkte die ich benutzten könnte?

Noch eine zweite Frage hätte ich. Die kleinen Schrauben (ca. 7mm) für den Pickguard sind bei mir sehr rostig und ich würde sie gerne auswechseln. Im Baumarkt konnte ich aber nichts so kleines finden. Wisst ihr wo ich solche Schrauben bekommen kann?`

Gruß
Edo


Re: Gitarrenlackierung --> Porenfüller?

Hi Edo,

das Porenfüllen mit einer geeigneten Grundierung hättest Du Dir besser vor den Ersten Lackierversuchen überlegt. Ist aber, je nach dem Lacktyp den Du verwendest, auch nicht unbedingt zwingend notwendig. Ohne Grundierung mußt Du halt einige Lackschichten öfter mit Deinem Klarlack lackieren und nach jedem Lackierdurchgang mit anschließend ausreichender Trocknungszeit das Ganze wieder bis auf das Holz herunterschleifen.

Dies wiederholst Du solange, bis die tiefen Holzpooren und Maßerungsringe der Esche gleichmäßig zu sind. Empfehlenswert ist es jetzt, das Ganze nochmals überzulackieren und einige Tage wenn nicht sogar ein bis zwei Wochen trocknen zu lassen. Denn der Lack in den Holzporen wird in dieser Zeit noch weiter nachtrocknen und wieder in die Poren einsacken.

Nach dieser Trockenzeit das Ganze nochmals bis auf das Holz schleifen.

Dann kannst Du mit dem Aufbau der Decklackschichten bzw. der Einfärbung beginnen und später mit dem Schleifen und Polieren weitermachen.

Ein befriedigendes Ergebnis erreichst Du nur mit Polier- und Schwabbellacke (Nitrolacke), DD bzw. PUR Lacken oder Polyesterlacke. Mit Lack aus der Sprühdose wirst Du kein ordentliches Ergebnis bekommen, da diese Lacke viel zuviele Weichmacher enthalten, damit das Zeugs mit dem geringen Druck des Treibmittels durch die Düse paßt. Diese Lacke werden nicht wirklich hart und das ist insbesondere bei einer solchen Porenfüllaktion unerläßlich.

Viele Grüße & viel Spaß beim basteln

André
P.S. die Schlagbrettschräubchen bekommst Du in jedem besseren Musikgeschäft oder bei www.rockinger.com

Re: Gitarrenlackierung --> Porenfüller?

Servus André,

weil wir grad beim Porenfüllen sind:
Was hat es eigentlich mit dem ominösen Fullerplast auf sich das 7ender früher als Porenfüller (neben dem "yellow stain") verwendete?
Zu geben scheints das Zeugs ja noch, aber irgendwie scheint's keiner mehr zu benutzen...
Das wär doch die "schnellere" Alternative als das Auftragen
und Beischleifen von zig Lackschichten ( slinky hat IMHO so ca. 16 auf seiner Schlumpfcaster ...)

just curious...

bluesfreak

Re: Gitarrenlackierung --> Porenfüller?

Hi Mike, na? Zum 50. Geburtstag eine Staufer ;o) ???


BTW, ich habe in Siegen Michael (Jacuzzi)s S-Caster reichlich probegespielt und muss sagen: soundlich für eine Gitarre mit so dünnen Saiten wirklich hervorragend, man müsste sie mit richtigen Saiten hören. Halsprofil *sehr* angenehm (etwa zwischen meiner Warmoth und meiner Rockinger), Handling insgesamt toll (das Wilkinson hat was für sich), Elektrik eh unerreicht und über jeden Zweifel erhaben. Nur Edelstahlbünde müsste sie haben ;o)

cu, ferdi

Re: Gitarrenlackierung --> Porenfüller?

Hi Stefan

wenn man wirklich jede Schicht einzeln nimmt, auch die der einzelnen Durchgänge, waren's von Grundierung bis zur letzten Schicht Klarlack glaub an die 17!;-)

Aber davon sind mind. 10 zu Schmirgelstaub geworden, wenn nicht noch mehr.

Hab mich bisher noch nicht wieder an sowas rangetraut, ein riesen Aufwand ist das schon wenn's gut werden soll, Andre' stand jedenfalls tatkräftig per mail zur Seite damals, sonst wäre einiges schiefgegangen!

Und nun ist die Schlumpf schon wieder 1 1/2 Jahre alt, die Zeit vergeht... ganz so lange braucht der Lack zwar nicht zum trocknen, aber mehrere Wochen, wenn nicht Monat(e) auf jeden Fall bis alles ganz und gar durchtrocknet ist.

Grüße
Jan

Re: Gitarrenlackierung --> Porenfüller?

zum 50sten.......
Heute also wieder eine große Portion Übermut genascht ?? ;-)
Hehe... ne aber die 4 naht und ich bin immer noch unschlüssig ob´s denn eine klassische Strat werden sollte, oder vielleicht doch sowas in Richtung der Mahagoni Tele mit den P90ern.... aber eine Staufer soll´s schon werden.

Grüße
MIKE

Re: Gitarrenlackierung --> Porenfüller?

Moin,

: Noch eine zweite Frage hätte ich. Die kleinen Schrauben (ca. 7mm) für den Pickguard sind bei mir sehr rostig und ich würde sie gerne auswechseln. Im Baumarkt konnte ich aber nichts so kleines finden. Wisst ihr wo ich solche Schrauben bekommen kann?`

Yeti hatte da mal was im Angebot:



Wär das was für Dich?

Gruß,
Holger

Re: Gitarrenlackierung --> Porenfüller?

Hi Ferdi,

:::""Nur Edelstahlbünde müsste sie haben ;o)"":::

bei der nächsten Gelegenheit wirst Du warscheinlich mit dem aufblasbaren Reisebügeleisen ein's übergebraten bekommen. Außer - Du fängst bei mir als Bundschleifer für Edelstahlbünde an... -:)

Viele Grüße

André


: Hi Mike, na? Zum 50. Geburtstag eine Staufer ;o) ???
:
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: BTW, ich habe in Siegen Michael (Jacuzzi)s S-Caster reichlich probegespielt und muss sagen: soundlich für eine Gitarre mit so dünnen Saiten wirklich hervorragend, man müsste sie mit richtigen Saiten hören. Halsprofil *sehr* angenehm (etwa zwischen meiner Warmoth und meiner Rockinger), Handling insgesamt toll (das Wilkinson hat was für sich), Elektrik eh unerreicht und über jeden Zweifel erhaben.
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: cu, ferdi


Re: Gitarrenlackierung --> Porenfüller?

Hi Bluesfreak,

das ominöse "Fullerplast" war/ist im Prinzip nichts anderes, als eine fette Schicht Polyesterlack, mit welchem Fender seit 1967 arbeitet. Bei Sunbursts wurde vorher der Body komplett in gelbe Beize getaucht. Auf dieses "Fullerplast" wurde die Farbe und Decklack in Nitro auflackiert. Ab ca. 1969 wurde auch die Farbe und der Decklack in Polyester lackiert, zumindest bei Sunburst's - Ausnahmen bestätigen da allerdings die Regel, da ich auch schon frühe '70er Jahre Fender's refinished hatte, die noch mit Nitrodecklack lackiert waren (hier aber nicht Sunburst, sondern Solid Colours).

Viele Hersteller verwenden auch heute eine ähnliche Technik.

Viele Grüße

André

Re: Gitarrenlackierung --> Porenfüller?

Hi André,

vielen Dank für deine schnelle Hilfe!
Ich hoffe ich habe das jetzt richtig verstanden:

Im Moment ist meine Gitarre zum zweiten mal lackiert, also soll ich diese Lackierung bis zum Holz abschmiergeln und dann mit Klarlack lackieren!? Und das mehrmals bis zum Holz abschmiergeln und dann wieder Klarlack und danach farbiger Lack.

Soll eigentlich nach dem farbigen Lack auch noch ne Schicht Klarlack rauf?

Gruß
Edo

Re: Gitarrenlackierung --> Porenfüller?

Hi Edo,

:::""Im Moment ist meine Gitarre zum zweiten mal lackiert, also soll ich diese Lackierung bis zum Holz abschmiergeln und dann mit Klarlack lackieren!? Und das mehrmals bis zum Holz abschmiergeln und dann wieder Klarlack und danach farbiger Lack."":::

Voll korrekt. Bis die Holzporen alle zu sind und sich eine Lackschicht ohne Dellen, Löcher und Vertiefungen aufbringen läßt. Ich gehe davon aus, daß Du Deine ersten beiden Schichten auch mit Klarlack lackiert hast. Leider hast Du nichts gesagt über den Lacktyp. Ich gehe davon aus, daß es einer der Lacktypen ist, die ich genannt hatte. Mit anderen Lacksorten wirst Du Schwierigkeiten haben.

:::"""Soll eigentlich nach dem farbigen Lack auch noch ne Schicht Klarlack rauf?""":::

Klar - nach dem farbigen Lack kommt Klarlack drauf und zwar nicht nur eine Schicht, sondern mit den entsprechenden Zwischenschliffen mehrere. Die letzte Klarlackschicht wird dann mit feinem Schleifpapier bis hinauf zum 1.000er fein geschliffen und dann mit der Poliermaschine auf Hochglanz poliert.

Viele Grüße

André