Aussensaiter Forum

Diskussionen mit neuen Beiträgen

Hier darf jeder frei heraus seine Meinung sagen, solange niemand beleidigt wird. Auf Postings von Vollidioten sinnvollerweise gar nicht erst antworten.
Extrem unerwünscht sind reine Werbe-Beiträge. Danke.

(-) Header verbergen



Übersicht

(Gitarre) Schnarren auf der hohen E-Saite

Liebe Aussensaiter,

gerne würde ich Euch heute um einen Tipp bitten, der meine Godin Freeway SA Gitarre betrifft. Seit einiger Zeit schnarrt die hohe E-Saite, wenn man sie leer spielt. Greift man zB ein F oder andere Töne ist das Geräusch weg. Ich vermute, dass es an dem ersten Bundstäbchen liegen könnte. Nun habe ich immer sehr wenig Zeit und auch keinen Gitarrenbauer verfügbar.

Wäre es möglich, dass ich das Bundstäbchen irgendwie abschleife? Wenn ja, welches Material würde mal nehmen? Bin leider handwerksmässig nicht so das Talent ....

Für Eure Hilfe wäre ich Euch sehr dankbar :-)

Bis dann

Der schnarrende Sacapuntas


Re: (Gitarre) Schnarren auf der hohen E-Saite

Normalerweise deutet ein Schnarren der Leersaiten daraufhin, dass der Hals zu gerade ist. Das kann nach einiger Zeit geschehen, da sich das Material setzt. Ich würde zunächst den Halsstab ETWAS lockern. Eine achtel bis viertel Umdrehung MEHR NICHT!. Dann den Hals mal von hinten am Ansatz der Kopfplatte nach vorne drücken, um den Hals wieder krumm zu biegen. (hört sich SCH.. an erspart einem aber das warten).  Der Aktionsradius der Saiten kann sich an der Brücke dadurch verändern. Meistens aber kaum feststellbar. Wenn doch, hier an den Brückenelementen nachregulieren.
Es könnte natürlich auch der äusserst seltene Fall eingetreten sein, dass der Hals sich verdreht hat. Hier gibts dann nix mehr zu retten.

Falls obige Anleitung zu komplex, einfach mal die Saite entspannen und ein Stück Papier mit in die Nut legen. Hilft auch manchmal.

Ich hoffe es schnarrt bald nicht mehr. Das hört sich nämlich grausig an.

aussensaitigst

Alexius


Re: (Gitarre) Schnarren auf der hohen E-Saite

Moin Saca,
: "Seit einiger Zeit schnarrt die hohe E-Saite, wenn man sie leer spielt. Greift man zB ein F oder andere Töne ist das Geräusch weg. Ich vermute, dass es an dem ersten Bundstäbchen liegen könnte. Nun habe ich immer sehr wenig Zeit und auch keinen Gitarrenbauer verfügbar."

sieh Dir doch mal bitte die Saite im Vergleich zu den anderen Saiten ganz genau an, ich würde jetzt mal vorsichtig vermuten, dass sie wahrscheinlich im Bereich der ersten Bünde etwas tiefer liegt. Zudem würde ich mir das erste Bundstäbchen genau so gründlich ansehen und überprüfen, ob es vielleicht hoch gekommen ist, ich vermute aber, dass es nicht am Bundstäbchen liegt, weil:
: "Wäre es möglich, dass ich das Bundstäbchen irgendwie abschleife? Wenn ja, welches Material würde mal nehmen? Bin leider handwerksmässig nicht so das Talent ...."

Da Bünde auf Gitarren nicht höher werden - es sei denn, sie kommen raus - Sattelkerben aber tiefer werden können, würde ich zuerst am Sattel ansetzen und nicht Bundmaterial wegschleifen.

Falls man nur ein Problem mit einer einzelnen Kerbe hat und nicht den ganzen Sattel austauschen möchte (was man aber vielleicht besser machen sollte) kann man so eine Bundkerbe mit etwas Sekundenkleber vermischt mit Knochenstaub wieder auffüllen. (Bei einem Graphitsattel würde man den Sekundenkleber vorher mit etwas Graphit vermischen.) Wenn man keinen Knochenstaub zuhause hat, kann man übrigens auch zu baking soda (Backpulver) greifen.

Ist ganz einfach zu machen: Saiten runter (mindestens die betroffene Saite) und das Griffbrett und die Stelle hinter dem Sattel mit Tesa-Krepp abkleben, dann den Sekundenkleber mit dem Knochenmehl (Backpulver, Graphit) vermischen und mit einem Zahnstocher ein kleines bisschen davon in die Kerbe einbringen und trocknen lassen, am besten über Nacht.

Je nachdem wie viel Du aufgefüllt hast, müsstest Du es dann wieder wenn es ausgehärtet ist - und das geht hier mal leider nicht in Sekunden - die Kerbe wieder nachfeilen.

Manch einer macht das aber auch als Hoppla-Hopp-Reparatur und bringt nur ein Mu (μ) in die Kerbe in und feilt dann nicht mehr nach und es reicht, um die Saite wieder das entscheidende Quentchen höher zu bringen.

Beste Grüße und nicht die Finger verkleben

Jochen

PS: falls doch der Bund im Bereich der dünnen Saiten hochgekommen sein sollte, würde ich versuchen ihn vorsichtig reinzudrücken, aber das sollte sich dann doch lieber eher mal ein Gitarrenbauer ansehen. Ein einziges mal habe ich es bei einem losen Bund erlebt, dass das Griffbrett soooo trocken war, dass es reichte, es mit etwas Öl wieder so hinzubekomme, dass der Bund unten blieb, aber elegant ist das eigentlich nicht.