Re: (Gitarre) Schnarren auf der hohen E-Saite


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Beitrag von Jochen vom Oktober 08. 2010 um 08:35:23:

Als Antwort zu: (Gitarre) Schnarren auf der hohen E-Saite geschrieben von sacapuntas am Oktober 08. 2010 um 08:06:58:

Moin Saca,
: "Seit einiger Zeit schnarrt die hohe E-Saite, wenn man sie leer spielt. Greift man zB ein F oder andere Töne ist das Geräusch weg. Ich vermute, dass es an dem ersten Bundstäbchen liegen könnte. Nun habe ich immer sehr wenig Zeit und auch keinen Gitarrenbauer verfügbar."

sieh Dir doch mal bitte die Saite im Vergleich zu den anderen Saiten ganz genau an, ich würde jetzt mal vorsichtig vermuten, dass sie wahrscheinlich im Bereich der ersten Bünde etwas tiefer liegt. Zudem würde ich mir das erste Bundstäbchen genau so gründlich ansehen und überprüfen, ob es vielleicht hoch gekommen ist, ich vermute aber, dass es nicht am Bundstäbchen liegt, weil:
: "Wäre es möglich, dass ich das Bundstäbchen irgendwie abschleife? Wenn ja, welches Material würde mal nehmen? Bin leider handwerksmässig nicht so das Talent ...."

Da Bünde auf Gitarren nicht höher werden - es sei denn, sie kommen raus - Sattelkerben aber tiefer werden können, würde ich zuerst am Sattel ansetzen und nicht Bundmaterial wegschleifen.

Falls man nur ein Problem mit einer einzelnen Kerbe hat und nicht den ganzen Sattel austauschen möchte (was man aber vielleicht besser machen sollte) kann man so eine Bundkerbe mit etwas Sekundenkleber vermischt mit Knochenstaub wieder auffüllen. (Bei einem Graphitsattel würde man den Sekundenkleber vorher mit etwas Graphit vermischen.) Wenn man keinen Knochenstaub zuhause hat, kann man übrigens auch zu baking soda (Backpulver) greifen.

Ist ganz einfach zu machen: Saiten runter (mindestens die betroffene Saite) und das Griffbrett und die Stelle hinter dem Sattel mit Tesa-Krepp abkleben, dann den Sekundenkleber mit dem Knochenmehl (Backpulver, Graphit) vermischen und mit einem Zahnstocher ein kleines bisschen davon in die Kerbe einbringen und trocknen lassen, am besten über Nacht.

Je nachdem wie viel Du aufgefüllt hast, müsstest Du es dann wieder wenn es ausgehärtet ist - und das geht hier mal leider nicht in Sekunden - die Kerbe wieder nachfeilen.

Manch einer macht das aber auch als Hoppla-Hopp-Reparatur und bringt nur ein Mu (μ) in die Kerbe in und feilt dann nicht mehr nach und es reicht, um die Saite wieder das entscheidende Quentchen höher zu bringen.

Beste Grüße und nicht die Finger verkleben

Jochen

PS: falls doch der Bund im Bereich der dünnen Saiten hochgekommen sein sollte, würde ich versuchen ihn vorsichtig reinzudrücken, aber das sollte sich dann doch lieber eher mal ein Gitarrenbauer ansehen. Ein einziges mal habe ich es bei einem losen Bund erlebt, dass das Griffbrett soooo trocken war, dass es reichte, es mit etwas Öl wieder so hinzubekomme, dass der Bund unten blieb, aber elegant ist das eigentlich nicht.




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