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(Technik) Bass-Speaker reparieren...

Guten Abend liebe Aussensaiter,

ich habe mich heute einer Bass-Box unseres Bassisten angenommen, die seit einigen Wochen keinen Ton mehr von sich gibt. Nachdem ich Box sehr gerne mag - es ist eine 1x15er Peavey Box - dachte ich mir, ich schraub sie einfach mal auf. Hab ich auch gemacht, hab den Speaker (frontloaded) ausgebaut (ein Peavey "Black Widow") und durchgemessen. Ich konnte keinerlei Widerstand messen. Dann ist mir allerdings aufgefallen, dass eins der Kabel, die von der Membran kommen, hinten vom Terminal abgerissen war. Kann ja nicht schwer sein, das wieder dranzulöten, DACHTE ich.

Problem: Erstens ist das Kabel so kurz, dass es fast nur unter Spannung bis zum Terminal reicht, außerdem nimmt dieses Kabel keinerlei Lötzinn an.

Die Frage ist jetzt, warum nimmt dieses Kabel kein Lötzinn an, bzw. wie kann man es dazu zwingen, es doch zu tun? Ich dachte ja daran, das Kabel ein wenig zu verlängern - aber das geht ja nur mit Lötzinn, oder?

Oder hat jemand noch ne andere Idee?

Vielen Dank schon mal,

schönen Abend und viele Grüße vom highseppl!

Re: (Technik) Bass-Speaker reparieren...

: Hallo Highseppl und alle anderen,
genau dasselbe hatte ich letztens bei einem alten Fenderspeaker, da war das Kabel allerdings lang genug. Also habe ich erstmal an dem Kabelende so lange rumgebraten bis das einen Tropfen Lötzinn angenommen hat, und dann an den alten Anlötpunkt auf der Pappe wieder dran gebraten.
Hört sich jetzt nicht schön an, hat aber bis jetzt gehalten.
Ich hatte das Gefühl, die einzelnen Äderchen sein auch noch irgendwie isoliert und denke ich habe die Isoliereung einfach weggebraten.
Aber wenn das Kabel eh zu kurz ist kannst Du doch einfach ein neues anlöten.
Ich nehme aber an, die original Kabel sind besonders flexibel, damit sie nicht das Schwingungsverhalten der Pappe beinflussen, aber das sind alles nur Vermutungen, verbessert mich wenn ich falsch liege.
Liebe Grüße,
Gilli

Re: (Technik) Bass-Speaker reparieren...

Hallo Gilli,

Aber wenn das Kabel eh zu kurz ist kannst Du doch einfach ein neues anlöten.

An die Lötstelle an der Membran möchte ich natürlich nicht ran - das traue ich mir nicht zu. Und ein anderes Kabel hat möglicherweise auch nicht die dafür vorgesehenen Eigenschaften.

Ich nehme aber an, die original Kabel sind besonders flexibel, damit sie nicht das Schwingungsverhalten der Pappe beinflussen...

Eben das nehme ich auch an. Es wirkt so, als wäre das Kabel z.B. mit Teflon beschichtet, um die Schwingungen auch mitzumachen.

Danke und Grüße vom highseppl!

Re: (Technik) Bass-Speaker reparieren...

Moin!

Hast Du denn mal dann den Speaker von dem abgerissenen Kabel an durchgemessen? Denn der Aufwand lohnt sich ja nur wenn der Speaker ansonsten noch funzt...

Die Kupferlitze die durch die Membran zur Spule fuehrt ist in der Regel beschichtet, wohl nicht der Fexibilitaet wegen sondern als Oxidations-Schutz. Je nach Zeitalter ist die Beschichtung eine organische oder auch nicht ;-)
In manchen Faellen kann man die Beschichtung tatsaechlich 'wegbraten' bloss empfiehlt sich hier nicht das lange Braten, sondern, so man hat, ein deutlich heisserer Loetkolben. Kurz und heftig ist beim Loeten immer dem langen herumbraten vorzuziehen. Je laenger Du einen Loetkolben auf ein Stuck drueckst, desto groesser die Chance, dass die Hitze am anderen Ende des Kabels anlangt und dort Schaden anrichtet. Und da drin im Speaker an der Spule kannst Du dann wirklich nix mehr reparieren! Auch sind so Verbindungen wo ein Tropfen Loetzinn am Kabel haengt mit einem hoehren Widerstand gesegnet als die wo das Lot die Litze wirklich durchdringt. Und ein hoeherer Widerstand hier heisst Leistungsverlust, womoeglich Klangveraenderung, und vielleicht sogar starke Erwaermung beim lauten Betrieb, die die Loetung dann wieder loest.

Man kann auch mit Chemikalien zu Drahte ruecken, die gibt es evtl. bei Conrad, also etwas, das Loetschutzlacke loest.

Oder Uwe's Glasfaser Stift. Bei dem ist Vorsicht gebtoen - Glasfasern koennen verdammt ungesund sein, und so ein Stift ist praedestiniert um Glasfaser-Bruchstuecke zu verteilen, also nicht am Esstischt arbeiten, den Stift nicht an der Hose abwischen, oder am Auge kratzen bei der Bastelei, etc ;-) Da das Gewebe der Litze ja sehr fein ist, wird der Glasfaserstift evtl nicht sehr effektiv sein, aber mit einer, oder im Zweifelsfall mehreren der angesprochenen Verfahren zusammen, sollte sich dann was loeten lassen.

Wie Uwe schon schrob, Kupferlitzen lassen sich hervorragend aus Abschirmungen von feinen Audio-Kabeln gewinnen, und da Du ja nur ein sehr kurzes Stueck brauchst, wird das schon Flexibel genug sein - gerade bei einem Bass-Speaker!

Viel Glueck & gut Ton!
ullli

Re: (Technik) Bass-Speaker reparieren...

Hallo Uwe, hallo ullli,

Danke für Tipps und Erklärungen. Ich hab leider nur die Weller Lötstation, bei der man keine Temperatur einstellen kann. Heißerer Lötkolben ist also nicht. Den Speaker hatte ich vorher übrigens bereits an dem abgerissenen Kabel gemessen und für gehend befunden.

Das komplette Kabel an der Membran wollte ich auch nicht auswechseln. Keine Ahnung wie es dort befestigt ist.

Ich habe jetzt also folgenden Weg gewählt. Ein blankes Nicht-Litze-Kabel (k.A. wie das richtig heißt) am Schraubenzieher ein wenig gedreht und dann um diese blöde Litze gelegt und ein paar Batzen Lötzinn drauf. Hält offensichtlich auch. Das Ende dieses Kabels dann am Terminal festgelötet. Sieht Scheiße aus (siehe Bild), funktioniert aber vorläufig erstmal. Wenn der Speaker wieder ausfällt, weiß ich ja erstmal, woran's wahrscheinlich liegt ;-)

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Danke und Grüße vom highseppl!

Re: (Technik) Bass-Speaker reparieren...

Hallo highseppl,

das Problem, ist zwar gelöst, aber:

Ich hab leider nur die Weller Lötstation, bei der man keine Temperatur einstellen kann. Heißerer Lötkolben ist also nicht.

Wenn das die gleiche Lötstation wie meine ist, kann man die Temperatur über die Lötspitze verändern. Die Lötspitzen für verschiedene Temperaturen kann man einfach austauschen.

Falls Du das irgendwann mal brauchst.

Gruß Christof