Hallo ihr alle,

ich spiele mit dem Gedanken den Hals meiner Blueridge Stealstring zu mattieren. Ich bin sehr glücklich mit der Gitarre und auch der Hals (hochglanzlakiert) passt mir sehr gut. Nur manchmal bekomme ich die Yairi meines Vaters in die Hände (eigentlich immer, wenn ich zu meinen Eltern heimfahre) und bin immer wieder aufs neue begeistert von dem mattlakierten Hals dieser Gitarre. Nun hat sich eben der Gedanke bei mir eingschlichen den Hals der Blueridge einfach zu mattieren.
Nun wollte ich eben mal wissen, ob man das selber machen kann und wenn ja, wie? Auf was muss man aufpassen usw.?
Machen lassen glaub ich wäre mir die Sache nicht wirklich wert, weil ich ja sehr zufrieden bin mit dem Hals.

Über gute Tipps freue ich mich genauso wie über Antworten, die mir das als blöden Gedanken (vielleicht ist das ja eher eine dumme Idee) ausreden können.

Grüße

Clemens

Hallo Clemens,

jetzt beschreibe ich mal wie ich das schon öfter und auch jetzt bei allen Gitarren mache - nicht erschrecken - es geht tatsächlich ...

Ich lege die Gitarre auf einen Arbeitstisch - die Kopfplatte auf eine Schachtel damit das ganze nicht schaukelt.

Mit einer Papierschere - ca. 14cm lange Klingen - schabe ich den Lack ab - soweit, daß die Lasur (Farbe) noch erhalten bleibt.

Sehr vorsichtig latürnich - Du darfst nicht ins "Fleisch" schaben.

Danach schleife ich mit feinem Schleifpapier noch nach - bis es sich samtig anfühlt - fertig.

Am Anfang des Schab-Vorgangs sieht es für einen Moment so aus, als ob die farbe schon weg wäre (hell) aber es ist nur staub - abundzu abwischen verschaft Klarheit wie weit man tatsächlich schon abgeschabt hat.

Viel Erfolg - falls Du es wagen willst ...

GRuZZ *

P.S. Nur Mut - solltest Du es versauen - keine Panik, es ist Holz und jeder Gitarrenbauer kann es wieder reparieren - kostet latürnich Kohle - aber immerhin ist zu keiner Zeit was verloren...

Die Bayern sind halt ein wenig groeber :0)

Ich habe das bei meiner Gitarre mit einer Rasierklinge geschabt, da hat man mehr Kontrolle, es dauert aber natuerlich ein klein wenig laenger, und man muss doch aufpassen, sich nicht was abzuschneiden!

Lauge waere auch eine Idee... nee, hoer bloss nicht auf mich, wenn es schoen sein soll, support your local luthier!

gut Ton!
ullli

P.S. zur eigentlichen Frage - ich kann mit lackierten Haelsen nicht so, von daher ist mir das immer ein Beduerfnis. Unbehandelts Holz ist mir am liebsten, sieht aber dann immer bald etwas eklig aus... zart geoelt oder gewachst ist einfach komfortabler, und wenn's feucht und warm ist bleibe ich nicht so am Hals kleben mit der Hand!

Mojn,

Die Bayern sind halt ein wenig groeber :0)

Ich habe das bei meiner Gitarre mit einer Rasierklinge geschabt, da hat man mehr Kontrolle, es dauert aber natuerlich ein klein wenig laenger, und man muss doch aufpassen, sich nicht was abzuschneiden!

Als Rheinländer halte ich auch im Berliner Exil die Mitte. Eine Ziehklinge aus einem wohlsortierten Künstlerbedarfsladen funzt am besten. Sie muss im 90° Winkel zur Oberfläche geführt werden. Nacharbeiten mit Stahlwolle oder noch besser Stahlflausch.

ne schöne Jrooß, Mathias

Hallo Clemens,

bei meinen Gitarren gibt es beides, matt ist mir wesentlich lieber.
Allerdings habe ich die lackierten Hälse trotzdem so gelassen (hängt für mich auch vom Halsprofil ab).
Ich habe noch das hier gefunden. Für den Anfang würde ich alles vorziehen, was wenig Material abträgt.

Grüsse, Michael

Hi Clemens,

ich hab eine Fender Japan Strat (50th Modell) also mit lackiertem AhornHals... es hat mich immer gestört, wenn ich im Proberaum nach einiger zeit mit schwitzigen Händen beim gleiten über den Hals auf der Rückseite mit der Handfläche förmlich hängen bleibe..

Vor einiger Zeit hab ich die Rückseite einfach kurzer Hand mit feinem Schleifpapier vom Lack grob befreit... das Holz kann man falls nötig mit Öl (Oliven oder anderes, was sich zur Holzbehandlung eignet) schützen.
Ich hab Olivenöl genommen - das müffelt nicht und wird nicht ranzig - braucht ja auch nur ganz wenig sein...

seitdem spielt sich das Teil echt viel, viel angenehmer !!!!!

bis dann
Gruss
Oliver

Hallo Clemens,

ab mit Dir in den Baumarkt, dort nach oo-Stahlwolle-Pads suchen. So eins in die linke Hand nehmen (und zwar in Spielhaltung) und damit immer schön hoch und runter am Hals schleifen. Nach ein paar Minuten ist das Pad voll und der Hals scheint matt. Mit trockenem Lappen den Schleifstaub wegwischen, Pad ausklopfen, weitermachen.

Vermutlich wird die Halsrückseite nicht mehr hundertprozentig rund sein. Aber sie wird sogar besser in Deine Hand passen, wenn Du in Spielhaltung mit links geschliffen hast.

Jetzt die schlechte Nachricht: Nach ein paar Spielstunden ist das wieder hochglänzend. Jetzt die nächste gute: Dann machst Du das eben wieder!

Theoretisch geht das auch bei E-Gitarren. Vorsicht! Wenn Du da mit Stahlwolle arbeitest, klebe bitte vorher die Pickups und die Schalterschlitze ab! Besser nimmst Du nicht zu feines Micro-Mesh, da ist kein Metall dran.

Du kannst eigentlich nichts falsch machen. Wenn es Dir doch nicht gefällt, gehst Du zum Schreiner nach nebenan und bittest ihn, den Hals einmal zu schwabbeln. Sollte einen Sechserträger oder eine Schachtel Fluppen kosten.

Gruß

Matthias

hi clemens
ganz ganz gaaaaaaaaaaanz viel spielen, dann kommts von allein ;-)

gruß hayman

Hi,.

ich hab das mehrmals mit feinem Schleifvlies aus dem Baumarkt gemacht, meine aber, dass das mit Küchenschwamm-Kratzseite genauso gut gehen sollte.

Wenn der Lack ganz matt ist, tut eine leichte Nachpolitur mit "Dr Duck's AxWax" wahre Wunder, es sieht nachher genauso aus und fühlt sich genauso an, wie man es sich vorgestellt hat - matter Glanz ohne zu kleben.

Ich hab' meine Poly-lackierte Rockinger-Strat komplett so behandelt. Wunderbar :o)

cu, ferdi