Hallo Leute,

bin ja seit Sonntag vom 20. Burgseminar der Frankfurter String-Schule zurück und noch schwer damit beschäftigt, all die neuen Eindrücke und Anregungen zu verdauen. Nach drei tage besessenen Übens habe ich mich daher mal an den 80ger rangemacht.

Habe auf dem Semiar einige sehr interessante Dinge gelernt:

Der Peter erklärte mir folgendes: mein Gitarrspiel sei klasse, sehr schnell und so, ABER: irgendwie undeutlich, so als wenn ich mit Dialekt spielen würde. (Als wenn ICH irgendwie Dialekt sprechen würde hoho).
Und wenn ich ehrlich bin, dann glaube ich, dass ich meine Signature-Licks immer in der gleichen Geschwindigkeit abfeuere. Wenn die also in 115 passen, dann wären es in 120 Septuolen oder so....also der Vai hätte bestimmt seine Freude am Transkribieren hahaha
Der Zappa hat ja auch immer so 17 über 14 Scheiss gespielt, aber der wusste vermutlich, was er da tat ... im gegensatz zu mir.

Außerdem ist ja jeder gefangen in den licks, über die er nicht mehr nachdenken muss, weil er sie schon seit zehn jahren immer wieder spielt. Die Kombinationsmöglichkeite für diese acht verfickten Töne ist aber riesengroß. Einige Möglichkeiten (Tonleiter-Licks, Eklundh-Sweeping usw) hat uns Herr Wölpl denn auch gezeigt....

Naja, und nun hab ichs einfach mal ausprobiert, etwas präziser, etwas überlegter und etwas anders zu spielen.

Was wäre dazu besser als ein fusion-backingtrack, wie er grad hier vorgelegt wurde. So here we go:

Impressions of the P.W. Experience

Viel Spaß beim Hören

Uli

hei uli,
ja, ich weiß nich. hört sich nicht so frei von der leber weg an wie sonst von dir. auch der speed fehlt mir. sicher hast du versucht, überlegter zu spielen, klingt aber trotzdem, oder vielleicht deshalb, irgendwie verhalten, zu sehr nach kopf, weniger nach eiern. für mich persönlich ist musik ne "eiersache, keine kopfsache". dann können da auch ruhig einige "grüne" drin sein. das gilt auch für die großen gitarreros.
was mir hier, wie auch in deinen anderen takes auffällt, ist, dass du selten "auf die eins" oder auffe viertel spielst. ich glaub, das wärs. so wie früher, aber mit mehr "drauf". versteh mich nicht falsch, dein timing ist ok.
schöne grüße
wolfgang

Hallo Hans,

kann mich da meinem Vorredner nur anschließen. Ein Tip meinerseits:
Übe mal durchgehende Achtel Sechzehntel oder auch mal Triolen.Gerade bei Track 80 könnte ich mir als Auflockerung zu deinem motivischen Spiel gut mal ne 16tel Linie über ein bis zwei Takte vorstellen.

Bis denne


Stefan

Hi Uli,
ich finds gut dass Du neue Einfluesse in Dein Spiel bringst!
Ich finde man hoert auch dass Du Dir waerend des Spielens Gedanken uber den Verlauf machst.. Ich wuerd das weiterhin praktizieren und es vertiefen... Da kommt man auf neue Ideen und spielt nicht wie ich immer nur dieselben Licks :) Auch wenn ich mir dessen bewusst bin dass dieser Satz aus meinem Mund eher komisch klingen mag: ich wuerde weiterhin versuchen mich bewusst und kreativ mit meinem Spiel zu beschaeftigen um es somit immer wieder neu zu erfinden... (das mache ich eigentlich auch, ich bin nur seit meiner letzten 'Neuentwicklung' am ueben der neuen Licks deswegen spiel ich sie immer und immer wieder :))
Ausserdem ist mir aufgefallen dass Du versucht hast in Deinem Spiel einiges zu 'entkrampfen' - fand ich ebenfalls gut.
Langer Rede kurzer Sinn: ich fands gut weil es mal was anderes war.
LG, Markus

Hi Uli,

habe gerade die etwas kritischen Kommmentare der lieben Kollegen gelesen. Also ganz in echt, mir gefällt Deine Version eigentlich sehr gut. Sowohl vom Sound als auch von der etwas freieren Rhytmik errinert mich das an Zappa. Und Zappa habe ich immer sehr gerne gehört . . .

Naja, und bezüglich Deiner neuen Impulse kann ich Dich nur beneiden. Das ist doch super, wenn man mal wieder ein paar neue Anregungen bekommt und diese in seinem Spiel ausprobieren kann. Nur so kommt man doch letztlich weiter.

Schönen Gruß
André

Hallo Markus,

stellvertretend für alle Kommentare:

Langer Rede kurzer Sinn: ich fands gut weil es mal was anderes war.

Sagen wir mal lieber: gut, dass es mal was anderes war. bzw. könnte gut werden, wenn das Andere mal geübt ist. haha

Mir kam es hier ausschließlich darauf an, zu zeigen, dass die bewusste Beschäftigung mit Dingen, die man nicht motorisch auf dem Schirm hat, einen zunächst relativ weit aus dem Rennen wirft, aber es sich sicherlich lohnt, neue Fingersätze in sein Spiel zu integrieren.
Dass ich nach zweieinhalb Tagen üben nicht alles das verinnerlicht habe, was uns Peter Wölpl da gezeigt hat, ist ja wohl klar.

Liebe Grüße und danke für alle Kommentare.

Uli

Moin,
vielleicht liegt´s an der derzeitigen Harmoniephase durch den Nachwuchs... aber das gewollt oder ungewollt Progressive sträubt meine Nackenhaare und zwingt mich zum ausschalten.
Aber das muss nicht an Dir liegen... Zappa oder selbst Hendrix geht zur Zeit auch nicht.
An sich aber halte ich das "Konstruierte" auch aml für einen Ansatz.
Es wirkt zwar weniger ideenreich als sonst, aber dafür auch weniger "durcheinander" was einem "Schänhörer" wie mir doch sehr entgegen kommen würden... wären da nicht diese Nackenhaare zur Zeit ;-)

Grüße
MIKE

Hallo Uli,

da bist Du ja wieder. :-)

Nach dem, was Du erzählst, scheint das ja ein für Dich interessantes oder "lohnendes" Wochenende gewesen zu sein. Fein, freut mich.

Es ist doch immer toll, wenn man so auf neue Wege geführt wird oder einem neue Perspektiven aufgezeigt werden.

Daß das nicht von Heute auf Morgen seine Umsetzung finden kann ist doch bestimmt jedem klar, aber die Inspiration bleibt hoffentlich erhalten und führt dann zu etwas Neuem.

Viele Grüße

Jochen

Hi Uli,

In diesem Track ist mir momentan noch zu wenig Feuer und alles etwas zu hölzern.
Ich finde es aber klasse, wenn Du neue Impulse bekommen hast.
Wenn es Dir gelingt das Neue noch mehr zu verinnerlichen und dann zusätzlich mit Deinem "natürlichen" Stil vermischt, dann wird es Dich einen gewaltigen Schritt nach vorne bringen.

Viele Grüße
Dan