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(Technik) Wie würze ich die Suppe - oder Abmischen für Dummies

Hallo Freunde

Nach einem mehrmonatigen Krea-Tief scheint die Muse langsam aber sicher wieder zurückzukommen. Immer öffter hab ich mein Logic angeworfen, Ideen festgehalten, sogar ein wenig arrangiert, getüftelt etc.pp.

Ich habe schon lange die fixe Idee, "meine" CD aufzunehmen, evt. sogar zu veröffentlichen. Das ganze möchte ich in einem ersten Schritt in Eigenregie machen, d.h. alle Demos selbst einspielen, dann in einem Studio das ganze dann richtig umzusetzen.

Jedoch scheitere ich momentan an einer ganz profanen Sache: Das Abmischen. Speziell Schlagzeug und Bass sind Instrumente, die einfach nicht so richtig tönen wollen. Ich muss vorausschicken, ich nehm dazu samples, also keine richtigen Instrumente. Jedoch setzen sich die einzelnen Instrumente einfach nicht durch. Der Bass tönt durch die Bank weg VIEL zu dynamisch, sprich leise Passagen gehen unter, laute lassen meine Zeiger in den Panikbereich kommen, beim Schlagzeug ähnliches. Speziel im EQ-Bereich bin ich völlig unterbelichtet! daher meine Frage an euch:

Wie mischt man einen Bass ab und wie mische ich ein Schlagzeug ab? Klar, das hängt vom Song ab, vom Arrangement, aber gibt es irgendwelche Richtlinien, welche Frequenzen gar nicht sein dürfen, welche unbedingt rein müssen? Gibt es spezielle Effekte, die ich unbedingt einsetzen muss? (klar, KOmpressor, aber wie stellt man den ein das es funzt?)

Mir ist bewusst, das ist eine Frage, die nicht einfach zu beantworten ist, aber vielleicht habt ihr ja generelle Tipps und Tricks, oder Quellen, die mir da ein wenig weiterhelfen... Ich bin für jede Hilfe dankbar!

Falls ihr ein Beispiel braucht für mein Problem, lasst es mich wissen, dann kann ich ja mal einen Song raufladen...

Vielen Dank und Gruss

Roli

Re: (Technik) Wie würze ich die Suppe - oder Abmischen für Dummies

Hi, guck mal da:

http://www.producer-network.de/forum/ftopic1573.html

Als Einstieg ganz nett ...


Grüße
Steffen


: Hallo Freunde
:
: Nach einem mehrmonatigen Krea-Tief scheint die Muse langsam aber sicher wieder zurückzukommen. Immer öffter hab ich mein Logic angeworfen, Ideen festgehalten, sogar ein wenig arrangiert, getüftelt etc.pp.
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: Ich habe schon lange die fixe Idee, "meine" CD aufzunehmen, evt. sogar zu veröffentlichen. Das ganze möchte ich in einem ersten Schritt in Eigenregie machen, d.h. alle Demos selbst einspielen, dann in einem Studio das ganze dann richtig umzusetzen.
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: Jedoch scheitere ich momentan an einer ganz profanen Sache: Das Abmischen. Speziell Schlagzeug und Bass sind Instrumente, die einfach nicht so richtig tönen wollen. Ich muss vorausschicken, ich nehm dazu samples, also keine richtigen Instrumente. Jedoch setzen sich die einzelnen Instrumente einfach nicht durch. Der Bass tönt durch die Bank weg VIEL zu dynamisch, sprich leise Passagen gehen unter, laute lassen meine Zeiger in den Panikbereich kommen, beim Schlagzeug ähnliches. Speziel im EQ-Bereich bin ich völlig unterbelichtet! daher meine Frage an euch:
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: Wie mischt man einen Bass ab und wie mische ich ein Schlagzeug ab? Klar, das hängt vom Song ab, vom Arrangement, aber gibt es irgendwelche Richtlinien, welche Frequenzen gar nicht sein dürfen, welche unbedingt rein müssen? Gibt es spezielle Effekte, die ich unbedingt einsetzen muss? (klar, KOmpressor, aber wie stellt man den ein das es funzt?)
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: Mir ist bewusst, das ist eine Frage, die nicht einfach zu beantworten ist, aber vielleicht habt ihr ja generelle Tipps und Tricks, oder Quellen, die mir da ein wenig weiterhelfen... Ich bin für jede Hilfe dankbar!
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: Falls ihr ein Beispiel braucht für mein Problem, lasst es mich wissen, dann kann ich ja mal einen Song raufladen...
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: Vielen Dank und Gruss
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: Roli


Re: (Technik) Wie würze ich die Suppe - oder Abmischen für Dummies

gruezi,
es gibt natürlich hochprofessionelle Literatur bis hin zum Tontechnikerfernstudium. Mir als Studiolaien hat Uli Eisners "Mixing-Workshop" geholfen. Leicht verständlicher Stil mit praktischen Tipps. Ein Beispiel, weil Du Bass/drums erwähnst: wir hatten toll klingende dr und einen unheimlich breiten wuchtigen und trotzdem mit anschlagsknack versehen bass auf dem HD, aber im gesamtmix war es zuviel und unkonkret und wummerig. wir haben dann versucht, bei beiden instrumenten bestimmte frequenzen wegzunehmen und uns gewundert, warum das nicht funktioniert. alle aufnahmecracks lachen ab hier mit. im buch wurde geraten genau andersherum vorzugehen. die instrumente auf dem frequenzband zu verteilen und jeweils charakteristische frequenzen des instrumentes anheben (die bassdr so bei 80-100 und dann noch einen anschlagskick, den bass zwischen 600-700)und dafür dann aber beide vom gesamtpegel etwas zurückzunehmen. was du natürlich brauchst sind parametrische eqs. hoppla, alles wurde viel deutlicher. richtige studiofachleute verabscheuen diese rezeptbücher, uns hat's einfach geholfen. ein anderer weg wäre sicher, ein konkrtes mix-problem mal zu beschreiben und hier oder im homerecording-forum zu posten, falls sich nichts in den archiven findet, da wird es genügend fachleute geben. mfg michael

Re: (Technik) Wie würze ich die Suppe - oder Abmischen für Dummies

Salü Michael,

Hab jetzt mal einen Song verlinkt:

http://www.soundclick.com/util/getplayer.m3u?id=4689725&q=hi

Mal abgesehen von der eher dürftigen Inhaltlichen Qualität ist hier das Problem ganz bezeichnend: Der Bass ist zu mulmig, undefiniert, das Schlagzeug viel zu grell... Ich hab 1001 Nacht daran herumgeschraubt, und trotzdem kommts nicht als Einheit daher... Es ist wie eine Aufaddierung von einzelnen Spuren, gemischt mit Mulm vom Bass...

Vom Panorama her hab ich so gut als möglich verteilt, die Frequenzen hab ich auch versucht zu verteilen, aber nö, es will einfach nicht richtig :-(

Tipps?

Gruss

Roli

Re: (Technik) Wie würze ich die Suppe - oder Abmischen für Dummies

Hallo Roli,

: Mal abgesehen von der eher dürftigen Inhaltlichen Qualität

ich find´s gar nicht schlecht!

: Der Bass ist zu mulmig, undefiniert,

Ein wenig, ja. Ich denke, entweder er ist so undefiniert aufgenommen worden, dann kannst Du im Mix natürlich schlecht arbeiten. Oder die Aufnahme selbst ist OK, dann würde ich einmal per Equalizer an den Frequenzen der Bass-Spur ansetzen. Ein bisschen weniger Bässe (alles unter 100 Hz zumindest nicht anheben, evtl. absenken), ein bisschen mehr Tiefmitten (300-600 Hz)? KLingt´s dann besser?

: das Schlagzeug viel zu grell... Ich hab 1001 Nacht daran

Die Crash-Beckenschläge sind a) ziemlich laut und b) von einer komischen Dynamik geprägt! Hast Du da irgendwo einen Kompressor eingesetzt, entweder bei den Becken oder bei der Summe aller Spuren?

Das Ridebecken zischelt etwas. Vielleicht ein paar Höhen ab 6Khz weniger?

Bassdrum und Snare/Stick klingen m.E. OK, sind ein bisschen leise.

: Es ist wie eine Aufaddierung von einzelnen Spuren, gemischt mit Mulm vom Bass...

Ich find´s gar nicht so schlimm.

: Tipps?

Viel Glück!

Klaus

Re: (Technik) Wie würze ich die Suppe - oder Abmischen für Dummies



Lieber Roli,

dein Problem kenne ich ganz gut. Die schlechte Nachricht vorneweg: Um mischen zu lernen, brauchst du Zeit. Das ist genau wie das Lernen eines Instruments. Da helfen Bücher nur bedingt: Klar gibt es Tipps für den Gesang, das Panorama-Bild oder die Snare, aber das sind immer nur erste Schritte, die eine Richtung vorgeben, die du dann mit viel Ruhe und Zeit selber weitergehen musst.

Für mich haben sich zwei-drei Dinge als wesentlich herauskristallisiert:

- Lautsprecher sind das a und o. Am besten mehrere Paare, und jeden Mix sollte man auch noch mal in der Küche, im Auto und bei verschlossenen Türen im Nebenzimmer hören. Geht genauso mit Einzelinstrumenten. Kopfhörer nur gelegentlich, so zumindest habe ich das inzwischen für mich herausgefunden.

- Wenig machen. (Das ist möglicherweise dein Problem zur Zeit.) Ich würde grundsätzlich erst mal keine EQ bewegen, sondern nur Lautsträken. Dann die unverfälschten Instrumente eine Zeit lang anhören. Mal laut, mal leise, ggf. verschiedene Lautsprecher. Erst dann entwickelt man ein Gefühl dafür, was im Natursound gut klingt und was fehlt. Sobald du mit dem Drehen anfängst und die Hallräume/Kompressoren/EQs anwirfst, gehst du unter, wenn du nicht vorher weißt, wo du hinwillst. Und wenn du dann drehst, immer nur ein bisschen. Und immer mit sorgfältigem A/B-Vergleich, am besten sowohl am Einzelinstrument (z.B. Snare oder ganzes Schlagzeug) als auch im Gesamtkontext.

Ach ja: Ich vertraue inzwischen ziemlich lange auf Werks-Presets, bevor ich mich selber verfummele. Oft sind die schon aussagekräftig (Kompr./Hall), auch wenn man sie dann ganz zum Schluss doch noch modifiziert.

Es heißt immer so schön: "Nur dein Ohr entscheidet". Das steht in jedem Buch hundert mal drin. Ich habe diesen Satz immer fürchtbar doof gefunden, weil das mit dem eigenen Ohr ist ja genau das Problem, und nich die Lösung. Irgendwann habe ich dann kapiert, dass dieses Ohr eben auch ausgebildet sein muss, und dafür hilft es nichts, wenn man ein Instrument spielen kann oder eine gute Plattensammlung hat. Dafür braucht man unwahrscheinlich viel Zeit.

Deinen Song kann ich hier, wo ich gerade sitze, leider nicht anhören.

Herzlichen Gruß,

Michael

Re: (Technik) Wie würze ich die Suppe - oder Abmischen für Dummies

Hallo Roli,

bitte setze keine Hoffnungen in mich :-). Ich habe Dir als Laie geschrieben und kann über das von Klaus gesagte nichts ergänzen, im übrigen scheint sich Dein Bassproblem mit unserem in Teilen zu decken. Wir wollten zuviel machen (hier: alles mögliche absenken, stattdessen half nur das Wesentliche anheben und den ganzen rest des Instruments absenken), Klaus' Tipp geht in die gleiche Richtung. Und den großen Rahmen gibt Dir der andere Michael: auch insgesamt ist weniger mehr. wie im leben.
Der Tipp mit den unterschiedlichen Monitoren ist auch so eine Erfahrungssache. Wir haben leider nur bei einer von vier Nummern für unser Demo die Zeit gehabt, jeden Schritt zu brennen und dann draußen im Auto Kontrolle (obwohl wir am Pult Mittelklasse-Monitore und schlechte Monitore haben und auch die beide verglichen haben)zu hören, dann wieder rein und korrigieren. Das ist mit Abstand der beste Mix geworden. Aber noch einmal - mehr kann ich da nicht zu beisteuern, da wird es hier vermutlich richtige cracks geben. gruß michael

Re: (Technik) Wie würze ich die Suppe - oder Abmischen für Dummies

:
Hallo Michael,

:Lautsprecher sind das a und o

Thia, da scheiterts bei mir auch schon ein wenig. Ich habe nur so Behringer-Aktivdinger, that's it. Mehr wäre auch Sinnlos, da ich das ganze Zuhause mache und der Platz eher begrenzt ist...

- Wenig machen

DIESEN Ratschlag hab ich mir gestern mal zu Herzen genommen, hab alle Effekte rausgeschmissen und sozusagen "from scratch" angefangen. Erkenntisse: Psychoakkustische Effekte sind sehr schwierig einzusetzen bzw verwischen den Mix doch ziemlich.
Kompressoren sind eine gute sache, wenn man weiss, wie einzusetzen (echochamber sei dank). EQing hat noch nicht so wirklich funktioniert, da fehlt mir eindeutig die Erfahrung. Jedoch haben mich diese "Normal"-Lösungen schon recht vorwärts gebracht...

Auf jeden Fall: vielen Dank an dich (und alle anderen) für die Ratschläge.

Sobald ich mal was fertig hab, werd ichs mal veröffentlichen...

Gruss

Roli

Re: (Technik) Wie würze ich die Suppe - oder Abmischen für Dummies




Lieber Roli,


: Thia, da scheiterts bei mir auch schon ein wenig. Ich habe nur so Behringer-Aktivdinger, that's it. Mehr wäre auch Sinnlos, da ich das ganze Zuhause mache und der Platz eher begrenzt ist...


Da habe ich mich vielleicht etwas missverständlich ausgedrückt: Mit den Behringers fährst du für den Anfang ganz prima. Ich meinte nicht, dass man eine High-End-Anlage braucht. Was ich meinte, war, dass der Einfluss eines jeden Lautsprechers auf den Sound ganz irrsinnig hoch ist. Das gilt genau so auch für Kopfhörer. Darum empfiehlt es sich eben, ständig zwischenzumixen und damit an die Stereoanlage zu gehen, ins Auto, irgendwo anders hin etc.

Erst wenn man den eigenen Mix aus diesen verschiedenen Persepktiven gehört hat, entwickelt man eine Gefühl dafür, was man gemixt hat und was die verschiedenen Boxen machen. Kostet gar kein Geld, nur Zeit.


Grüße aus der sonnigen Pfalz

Michael (J.)

Re: (Technik) Wie würze ich die Suppe - oder Abmischen für Dummies

Guten Tag Michael,

Ah, ok, hab ich dich falsch verstanden. Ja, das mach ich schon, jedoch, (obwohl sicherlich sehr knauserig) möcht ich das auf ein minimum beschränken und nicht unmengen an Rohlingen "verbrennen" (jaaaa, der Schweizer ist geizig von Natur aus :-)).

Aber danke für die Tipps.

Uebrigens, vill Spass (oder intresse? ;-)) heute abend beim Gig! Das bist doch du, oder?

Gruss

Roli

Re: (Technik) Wie würze ich die Suppe - oder Abmischen für Dummies

Ahoi -


dem von Michael gesagten würde ich mich mal anschliessen als jemand, der jetzt gerade wieder mit Recording anfängt. In den letzten zwei Jahren habe ich quasi gar keine Musik mehr gemacht, dennoch bin ich einfach so zum, würde ich mal behaupten, besseren Mixer geworden, einfach durch Hören anderer Musik und generell Dinge, die das Leben so mit einem macht. Und da würde ich besonders betonen: Wissen, wo man hin will. Ist wie beim Malen. Ich kann z.B. nicht malen, weil ich da kein Talent für habe. Aber die Bilder bzw Skizzen, die ich mit einem fertigen Bild im Kopf male, sind schonmal welten besser als das Zeug, das ich planlos rausrotze.
Der Weg ist zwar meist das Ziel, aber ich denke beim Mixen lernst Du den Weg nur kennen, wenn Du weisst, was Dein Ziel ist.

Beste Grüße,
Felix