Re: (Gitarre) Stegprobleme bei billig-Tele


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Beitrag von Olkmar vom August 16. 2004 um 19:02:22:

Als Antwort zu: Re: (Gitarre) Stegprobleme bei billig-Tele geschrieben von ferdi am August 16. 2004 um 17:16:20:

Hi ferdi!

>Naja, also wirklich ur-üblich sind drei Saitenreiter - ohne Rillen, und mit Saiteneinfädelung von der Korpusrückseite.

Jepp, die Dinger kenn ich auch, hab sogar noch einen derartigen hier rumliegen (beim Bunkerfegen in einer früheren Band gefunden), deucht allerdings irgendwie abgesägt (PU-Teil fehlt!), Saitenabstand ist etwas enger, und eine insgesamt saubere Bundreinheit wird man damit, dieweil sich benachbarte Saiten eine gemeinsame Mensurlänge teilen, damit kaum hinkriegen.

(Selbst wenn's passen würde: Ich bin sicher, daß eine mechanische und somit magnetische Trennung zwischen Saitenaufhängung und Steg-PU den typischen Tele-Sound deutlich kastrieren würde!)

>Wenn du die Schrauben wirklich nicht mehr verstellen willst, tauch' sie in klaren Nagellack und dreh sie ein. Der härtet fix aus und beugt, nass eingedreht (!), jedem Verdrehen vor. Und falls du doch mal wieder verstellen willst, splittert Nagellack leichter ab als Superkleber oder so.

Thx! Acrylatkleber hätte ich eh nicht nehmen mögen, weil zu endgültig und mit der Gefahr verbunden, daß bei nachfolgenden Einstellversuchen eher der Inbus zerfranselt, als daß die Schraube sich wieder dreht. Am liebsten wäre mir natürlich was dauerelastisches, aber "gängigkeitsbremsendes" gewesen, um nicht nach späteren Einstellungen nachlackieren zu müssen, was aber allemal das geringere Übel verglichen mit Schraubenverschwund ist.

>Und die "Mensurschraube" sitzt nicht mittig in den Saitenreitern? So wie bei diesen modernen Fender-Dingern?

Genau dies, und die Inbusschrauben beidseitig, wie bei den dreigeteilten Stegen, somit ist der Platz für die Saite verflucht eng.

>Tja, ich kenne da auch nur zwei Maße, die kurzen sind mir auf meiner Lieblingsstrat auch noch einen Tick zu lang. Vielleicht gibt es aber welche, die nur einen Hauch überstehen? Musst du mal bei Rockinger anrufen.

Da bestünde allerdings ein weiteres Problem: um bei richtiger Einstellung einen gesunden Überstand einheitlich zu haben, müsste man verschiedene Längen haben, da die Stegreitereinstellung ja die Griffbrettwölbung annähert (2 verschiedene Längen sind eh verbaut, die allerdings auch bei niedriger Saitenlage nicht überstehen!).

Die Inbusschrauben der dreiteiligen Bridge, die ich noch habe, sind länger, allerdings schon wieder soviel, daß man sie kürzen müsste, damit sie beim Handauflegen nicht stören (ich vermute, dieses Ding ist so alt, daß noch eine Haube über der Stegeinheit angedacht war!).

>Njaaaaa die echt oberamtlichen Telebrückchen haben keine Rillen, aber na okeeeeeh :o)

Hm...*wunder*...ich kenn's eigentlich so, daß diese Teile flächendeckend gerillt sind, womit man dann die Saitenabstände etwas anpassen kann.

>Ahhh, Rollen sind das... so wie dieser Schaller "3D6" Steg wahrscheinlich.

Sorry, sagt mir leider nix. Falls es missverständlich war: ich meinte nicht in Art eines Röllchensteges, sondern daß die Stegreiter einen runden Querschnitt haben, so daß man den Eindruck hat, sie seien aus Abschnitten einer Rundstange gefertigt, und dann ebenso nebeneinandergelegt. Sehen nicht die originalen Tele-Stege ähnlich aus?

> Hm. Schwer zu modifizieren. Aber dass das mit einer BOhrmaschine was wird, bezweifle ich.

Die Idee, die Kerben durch "ausdrehen" zu erweitern, kam mir dadurch, als die urprünglichen Rillen bereits ganz um den Stegreiter herumgeführt sind, und um Unregelmäßigkeiten, die zu einer ungesunden Saitenbelastung führen könnten, zu vermeiden.

>Nur bei Tun-O-Matic-Stegen. Das funktionierte. Sind aber auch keine Rollen. Schlüsselfeile dran und fertig.

Sind das die Dinger, die Gibson verbaut hat (Schaller)? Einen solchen habe ich auf meiner Washburn HB35, reicht doch per se auch für stärkere Saiten.

Gibt es Richtwerte oder Empfehlungen für die optimale Kerbenbemaßung (gleich oder je Saite individuell?) und -form (V-förmig, verrundet...)?

>Ich würde es - WENN ÜBERHAUPT - V-förmig mit verrundeten Kanten machen. Mach dir da keinen Kopp.

Thx!

> Eien optimale Auflage bekämst du nur bei Kerbenwölbung=Saitenwölbung hin,

Das erfordert sicherlich eine höhere Präzision, als ich sie erreichen könnte, und würde zudem nur für einen einzigen Saitentyp passen. Wenn der dann plötzlich nicht mehr lieferbar ist, wird's ärgerlich...

> aber die mMn besten Telestege haben gar keine Kerben und somit nur punktförmige Auflage.

Genau das würde hier nicht funktionieren, weil ja die Saite zu eng an der Mensurschraube vorbeiläuft und dadurch Druck nach außen (in Richtung Baßseite) bekommt, der irgendwie aufgefangen werden muß.

>Das müssen echt seltsame Saitenreiter sein.

Im Prinzip ist das eine recht simple, gut funktionierende Konstruktion, die nur dann ihre Tücken zeigt, wenn man stärkere Saiten spielen will: rundes Metallstück, seitlich von oben 2 Gewindelöcher senkrecht, mittig ein Gewindeloch quer, einseitig zwischen den Löchern eine umlaufende, sehr feine Rille als Saitenführung.

>Siehe oben: klarer Nagellack. Darf ohnehin in keinem Gitarristenhaushalt fehlen.

Nochmals Thx, ist hier auch vorhanden, hat auch anderweitig bereits gute Dienste geleistet, nur in diesem Zusammenhang wäre ich nicht drauf gekommen (Brett vor'm Kopf gehabt statt vor'm Bauch...)!

>Ich hab' mal eben bei Rockinger nach Bridges geguckt... für 19 oder 22 Euro bekäme man da schon was, aber als Hecklader.

Ich fürchte, um eine solche Modifikation sauber auszuführen, fehlt mir das Werkstattequipment, da ist wohl mindestens ein first-class-Bohrständer Voraussetzung...

>Mal gucken, was die anderen so sagen. Ich wäre für einen günstigen neuen Steg. Der Schaller kostet aber 49 Euro.

Ich behalte das mal als Möglichkeit im Auge, für den Fall, daß meine Bastelversuche fehlschlagen. Wenn ein solcher Austausch die Probleme letzlich löst, ist es auch mit diesem Aufpreis immer noch eine kostengünstige Tele, denn hinsichtlich der Spielbarkeit und des Klangs habe ich nichts zu beanstanden.

Gruß und Dank,

Olkmar


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