Re: (Gitarre) Stegprobleme bei billig-Tele


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Beitrag von ferdi vom August 16. 2004 um 17:16:20:

Als Antwort zu: (Gitarre) Stegprobleme bei billig-Tele geschrieben von Olkmar am August 16. 2004 um 16:19:36:

Hi,

(Die Vorgeschichte bitte, falls uninteressant, überspringen!)

SPRING!

Wie üblich sind Saitenhalter, Steg und Steg-PU-Halterung aus einem Stück, die Stegreiter sind einzeln, die Saiten laufen über einzelne, recht kleine Kerben.

Naja, also wirklich ur-üblich sind drei Saitenreiter - ohne Rillen, und mit Saiteneinfädelung von der Korpusrückseite.


Problem 1: Die der Saitenführung entfernter liegende Inbusschraube, die ja kaum unter Druck steht, hat Tendenz, sich unter Vibrationseinfluß zu lösen (speziell bei den Diskantsaiten, auf der Baßseite ist der Kram durch Handauflegen schon ein wenig korridiert). Offensichtlich reicht Erschütterung bei Transport im Auto hierfür aus, eine fehlende Schraube fand ich derletzt nicht auf dem Boden des Probenraums, sondern im Koffer.

Frage:

Wie kriegt man die Dinger soweit fixiert, daß sie zwar noch einstellbar sind, aber sich nicht selbst verdrehen? Einpinseln mit Kleber (Pattex, Gummilösung oder was?)? Oder Macke ins Gewinde schlagen, damit sie schwergängiger werden? Oder mehrmals Tauschen, damit die verdrehungshemmende Korrision gleichmäßig greift?


Wenn du die Schrauben wirklich nicht mehr verstellen willst, tauch' sie in klaren Nagellack und dreh sie ein. Der härtet fix aus und beugt, nass eingedreht (!), jedem Verdrehen vor. Und falls du doch mal wieder verstellen willst, splittert Nagellack leichter ab als Superkleber oder so.

Und die "Mensurschraube" sitzt nicht mittig in den Saitenreitern? So wie bei diesen modernen Fender-Dingern?


Problem 2: Beim Versuch, stärkere Saiten aufzuziehen, stellte ich fest, daß Baßseitig hier recht enge Grenzen gesetzt sind, der normale Fender .010-Satz geht noch, bei einer .011er Besaitung bleibt die E-Saite nicht in der Führungskerbe, sondern wird durch den seitlichen Druck was für ein seitlicher Druck??? entlang der Mensurschraube samt deren Feder über das Loch für die Inbusschraube gedrückt (ich hoffe, das hiermit nachvollziehbar erklärt zu haben!). Siehe vorherige Anmerkung...

Die simpelste Lösung, der Ersatz der Saitenlageschrauben durch oben überstehende, scheint mir für's Handauflegen (ich spiele gerne mit abgedämpften Baßsaiten) "unbequem" und hat sicherlich auch klangliche Auswirkungen (eine dicke Saite hätte möglicherweise mehr seitliche Stützung als von unten!).

Tja, ich kenne da auch nur zwei Maße, die kurzen sind mir auf meiner Lieblingsstrat auch noch einen Tick zu lang. Vielleicht gibt es aber welche, die nur einen Hauch überstehen? Musst du mal bei Rockinger anrufen.


Somit bliebe als Möglichkeit noch das Erweitern der Führungskerben, so daß auch dickere Saiten noch hinreichend "drinsitzen".

Njaaaaa die echt oberamtlichen Telebrückchen haben keine Rillen, aber na okeeeeeh :o)

Da die Stegreiter rollenförmig sind, könnte ich mir vorstellen, daß dies mit Zweckentfremdung einer eingespannten Bohrmaschine als Drehbank und einer Dreikant-Schlüsselfeile als Schneidstahl halbwegs präzise machbar wäre.

Ahhh, Rollen sind das... so wie dieser Schaller "3D6" Steg wahrscheinlich. Hm. Schwer zu modifizieren. Aber dass das mit einer BOhrmaschine was wird, bezweifle ich.

Fragen:

Hat jemand eine derartige Stegmodifikation schonmal gemacht, funktioniert sowas?


Nur bei Tun-O-Matic-Stegen. Das funktionierte. Sind aber auch keine Rollen. Schlüsselfeile dran und fertig.

Gibt es Richtwerte oder Empfehlungen für die optimale Kerbenbemaßung (gleich oder je Saite individuell?) und -form (V-förmig, verrundet...)?

Ich würde es - WENN ÜBERHAUPT - V-förmig mit verrundeten Kanten machen. Mach dir da keinen Kopp. Eien optimale Auflage bekämst du nur bei Kerbenwölbung=Saitenwölbung hin, aber die mMn besten Telestege haben gar keine Kerben und somit nur punktförmige Auflage.


(Ein Gedanke dazu: Da die Kerbenerweiterung wegen bedrohlicher Nähe der Bohrung für die Saitenlageschraube logischerweise nur in Richtung Mensurschraube erfolgen kann, bedeutet dies für die Baßsaiten eine minimale Verschiebung zur Halsmitte, für die Diskantsaiten jedoch zur Halskante, was ich mir für die e-Saite, die sowas eh nicht unbedingt braucht, nicht gerade wünsche...)

Das müssen echt seltsame Saitenreiter sein.


Was kann ich zur Vorbeugung gegen erhöhte Korrisionsanfälligkeit an der "aufgehobelten" Oberfläche tun (ich spiele, wie schon gesagt, gerne mit aufgelegter Handkante!)?

Siehe oben: klarer Nagellack. Darf ohnehin in keinem Gitarristenhaushalt fehlen.

Ich hab' mal eben bei Rockinger nach Bridges geguckt... für 19 oder 22 Euro bekäme man da schon was, aber als Hecklader.

Mal gucken, was die anderen so sagen. Ich wäre für einen günstigen neuen Steg. Der Schaller kostet aber 49 Euro.

cu, ferdi


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