ach so, ja...


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Beitrag von ullli vom Mai 31. 2000 um 11:55:27:

Als Antwort zu: Re: Jazz in 4 minutes... geschrieben von Manuel am Mai 30. 2000 um 07:55:47:

Tach Manuel! (sehr erfreut, hier so viel von Dir zu lesen, und im uebrigen, Gott behuete, aber wenn ich evtl. als CD-Erbe... weil, weisst Du, dann haette ich, glaube ich, gar nix doppelt, und das waere doch viel besser, oder nicht??? klingt jedenfalls alles sehr mundwaessernd (nein, nicht nur die Basserin...)¦¬]

: Die Frage ist nur; was ist überhaupt elitär?

okay, ulli fehlen wie immer die richtigen Worte - mein Beirtrag ging mehr in die Richtung: Manche Musik erschliesst sich leicht, Volksmusik (also, die urspruengliche Volksmusik) ist das bestkondensierte Musimaterial, das eine Stimmung transportiert, finde ich. Ein paar Noten, und bei den meisten Menschen faengt etwas an zu schwingen. Selbiges z.B. fuer einen knackigen fruehen Mozart, schwelgerisch, da muss ich breit grinsen, oder es drueckt mir auf's Gemuet, vor allem aber kann ich vielleicht gar nicht genau sagen, was es ist, aber ich fuehle mich von der Musik zum Schwingen gebracht. Das heisst trotzdem, dass da in einer weiteren Ebene dahinter z.B. Hochkomplexe Linienfuehrungen oder schweinische Akkord-Verbrechen laufen moegen, die jemand mit entsprechender Bildung wahrnimmt, und irgendwann vielleicht hoeher schaetzt, als das urspruengliche Erlebnis, zum Resonieren gebracht worden zu sein.
Die Grenzen sind, wie immer, fliessend, aber irgendwann kommt man dann zu Musik, die so wirklich kaum jemanden aus dem Stand raus zum Schwingen bringt, sondern eben vordringlich auf intellektueller Ebene zum Genuss fuehrt. Diese Sorte Musik nenne ich elitaer, wobei das eben nicht per se Teufelszeug ist, sondern eben nur bedeutet, dass nur eine kleine Gruppe von Menschen diese Bildung zeitlich wie evtl. finanziell zu erwerben in der Lage ist...

An sich kam ich da auch nur drauf, weil meine Hausgenosse Gary gerade seine Magisterarbeit ueber Ilusstrierte Buecher (neudeutsch Graphic Novels) geschrieben hat, und die Diskussion unter anderem ein Kinderbuch fuer vierjaehrige mit eindeutigen Kafka-Referenzen einschloss. Das koennen dann eben die Kinder und die Eltern gut finden, oder eben auch gar nciht wahrnehmen. Anders als so ein Comic, den ich neulich in der Hand hatte, der so eingebildet mit lauter Philosophie-Modellen spielte, dass man als "Ignorant" wie ich gar keinen Spass am verstehen-versuchen hatte.

well, so far
ullli

NP: Eat No Fish "Holy Silence"


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