Re: gitarristen-midlife-crisis...!?


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Beitrag von Oliver vom Mai 06. 2003 um 10:07:26:

Als Antwort zu: Re: gitarristen-midlife-crisis...!? geschrieben von SerrArris am Mai 06. 2003 um 00:56:51:

Moin,

ich selbst spiel erst seit Anfang 2001 Gitarre. Fühle mich mit dem bislang erlernten aber schon recht wohl (für mich).
Das Gefühl "die Zeit ist jetzt bestimmt reif für..." kenne ich nur zu gut.
Auf den Boden der Tatsachen hat mich dann meine erste Bandmitgliedschaft gezogen. Die Anforderungen waren recht hart, da die Junds, die sich auf mich eingelassen hatten allesamt schon 10 Jahre Instrumentenerfahrung und dazu noch seit der Zeit zusammen gespielt hatten - das war wie ein Instrument.
In dem halben Jahr dort habe ich aber wahnsinnig viel gelernt (mein Instrument/ wo es drauf ankommt mit nem AMP und was ich überhaupt will) - hat sich also gelohnt - und ich hab mit supernetten Menschen zu tun gehabt, denn das sind sie.

Wenn ich so drüber nachdenke mit "Crisis" fällt mir als erstes ein, daß man oft so sein will wie....
Was aber grundsätzlich kein richtiger Ansatz ist, denn man kann niemand anderes sein, denn man ist ja "selbst"
Und die Angst einen Fehler zu machen läßt einen oftmals genau den Fehler 100% machen (die Erfahrung hab ich beim Proben oft gemacht).
Besser oder schlechter spielen ist für mich übrigens auch ein sehr dehnbarer Begriff. Teilt man die Bewertungsgrundlage in Geschwindigkeit und möglichst viele verschiedene Noten in kürzester Zeit ein, wirdst massig Leute geben, die besser sind als ich und Du und jeder hier, aber auch welche die schlechter sind...
Sowas ist für mich kein Maßstab.
Man möge mir verzeihen, aber viele Technisch noch so versierte Gitarristen können zwar den Hummelflug runtergeigen und dabei eventuell noch auf einem Bein stehen und einen drehenden Teller auf der Nasenspitze balancieren, doch ein Ausdruck von Gefühl fehlt oftmals der Musik/ dem gespielten.
In einem Artikel in der GitarreBass über Neil Young stand ein Zitat von ihm "ihm genüge nur ein Ton um ihn Glücklich zu machen"

Sich selbst Grenzen eingestehen zu müssen ist aber auch wichtig. Wie Peinlich kann es erst werden, wenn man sich maßlos überschetzt, weil man sich keine Grenzen eingestehen will und blamiert sich dann bis auf die Knochen.
Die Ehrlichkeit sich selbst gegenüber ist da doch wichtit, solange man nicht in Selbstmitleid versinkt kann man aus der Not eine Tugend machen....

ja - soweit fühl ich mich aber gut :-)

Crisis ON!!!

Oliver


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