Re: (Band) wieviel Show darf's sein?


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Beitrag von bO²gie vom April 26. 2002 um 14:33:55:

Als Antwort zu: Re: (Band) wieviel Show darf's sein? geschrieben von Der Felix am April 26. 2002 um 13:50:47:

Moin Hannah -

für mich Regel Nummer 1): Nase nach vorne und vorne ist nicht wo der Drummer sitzt. Klassicher Angstfehler ist auch das andauernde "quer" zur Bühne stehen.

Ok, damit ist nicht viel geholfen, aber es ist schon mal 90% der Miete im Sack wenn man das mal richtig verinnerlicht hat. Frontmann/Frontfrau ist nunmal der Fokus der Band. Hier schaut das Publikum erstmal hin. Nun stehste da also allein und fragst dich: "Ich kann mich nicht verstecken. Mist, der Kaiser hat ja keine Kleider an?". Dann zieh dir welche an. Ohne Instrument als Sänger auf der Bühne zu stehen ist nicht jedermanns Sache. Einfache Lösung: Häng dir eine (Akustik)gitarre um. Vielleicht nicht für's komplette Programm, vielleicht einfach gut verteilt bei 5-10 Songs. Dann hast du Bereiche im Set wo du dich erstmal wohler/versteckter fühlen kannst. Ich kenne einige Sänger die das aus genau diesen Gründen so praktizieren (im übrigen hat selbst Elvis Presley das so praktiziert und dessen Akustikgitarren waren nicht mal inplugged).

Was tun wärend der Soli? Nun, der Schellenkranz ist schon gefallen. Genauso geht: einfach von der Bühne gehen, sich zum Drummer oder Bassisten setzen, einen Veitstanz aufführen oder einfach da stehen. Das gute am Solopart anderer ist ja: jetzt sind die mal Fokus. Du hast Pause, nutze sie, entspanne, geh'n Wasser trinken.

Felix erwähnte es ja auch schon: Sprich mit dem Publikum. Es muß ja nicht gleich das: "Westfaaaaaaaaaaaaaalenhaaaaaaaaallee, seid ihr gut draaaaaaaaaaaaauf????" sein. Mir persönlich geht das sogar eher auf den Sack und ich honorierer es nicht immer wenn der Sänger meint er könne sich bei mir einschmeicheln wenn er mir sagt in welcher Stadt wir uns gerade befinden und das dies angeblich seine Lieblingssatdt/publikum sei. Was ich hingegen charmant finde: Wenn der Sänger mir ein zwei Takte zu vielleicht 5 ausgesuchten Songs im Set erzählt. Bei Folksongs (deren Geschichten ja die wenigsten im Publikum kennen dürften) bietet es sich zB an einfach ein wenig aus der Story des Songs zu erzählen. Solche Erzählpausen machen dich mit dem Publikum vertraut (und vice versa). Solange man nicht jeden Song so einleitet wird's auch nicht langweilig. Und für mich wichtige Regel Nummer 2): Sei nur "witzisch" wenn du es auch kannst. Nicht aus Verlegenheit oder weil du meinst man tut dem Publikum einen Gefallen damit. Nicht jeder ist der geborene humorige Entertainer. Ist auch absolut nicht schlimm. Ein sympathisches lockeres oder auch ernstes Auftreten kann genauso charmant sein.

Regel Nummer 3) (bitte nicht so ernstnehmen): Spiele nicht Luftharfe beim Singen. Die Luftharfe ist bei Frauen scheinbar das Gegenstück zur Luftgitarre beim Mann. Beides löst Lachkrämpfe bei mir aus. Dann doch lieber die Lösung des guten alten Lee Brilleux (leider tot, aber mal Sänger bei Dr. Feelgood gewesen). Der gute Mann hatte teilweise 2 Zigarretten in der Hand und hat trotzdem noch Bluesharp dabei gespielt. Hatte er mal nichts in der Hand, was selten vorkam, verschwanden die Hände auch mal in den Anzugtaschen.

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bO²gie


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