Re: (Gitarre) squier strat - mein olyver Senf
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Beitrag von Ingo Z. vom März 11. 2002 um 22:49:36:
Als Antwort zu: Re: (Gitarre) squier strat - mein olyver Senf geschrieben von ullli am März 11. 2002 um 22:05:05:
Hallo ullli !
Ja, das ist natürlich sehr richtig, was Du sagst, schließlich ist es die UNVOLLKOMMENHEIT der Röhrenverstärker in Bezug auf Dämpfung der Lautsprecher-Eigenschwingungen, der Gegenkopplung und der Oberwellen, die der Verstärker dem Signal hinzufügt (und die von Dir genannten Unzulänglichkeiten im frequenzgang), die den "EIGENKLANG" des verstärkers ausmachen. Der Verstärker ist ja gerade bei der Gitarre (weniger beim Bass) gewissermaßen Bestandteil des Instrumentes, weil er eben nicht nur verstärkt, sondern selbst am Endklang mitwirkt und zwar nicht so knapp!
Selbstverständlich soll eigentlich das INSTRUMENT am meisten zum "Klang" beitragen, das ist ja bei sehr vielen historischen (AKUSTISCHEN) Instrumenten zweifelsfrei der Fall.
Das schwierige im Umdenken ist, daß eine solid-body-E-Gitarre eben nach meiner Meinung fast nichts mehr mit einem akustischen Instrument gemein hat. Das zu verinnerlichen, fällt offenbar vielen Leuten schwer.
Um es ganz klar zu sagen, Du hast völlig recht mit Deinen Erläuterungen und die Gefahr der "wissenschaftlichen Betriebsblindheit" ist nicht ganz wegzudiskutieren. So gibt es z.B. durchaus gebildete Elektroniker, die den Unterschied zwischen Röhren- und Transistorverstärker nicht so recht wahrhaben wollen, was daran liegt, daß sie zu theoretisch an diese Dinge herangegangen sind... aber das würde jetzt zu weit führen, dazu kann man vielleicht an anderer Stelle noch etwas sagen.
Ich räume ja die Beeinflussung des Klanges durch den Korpus durchaus ein, kann mir aber angesichts der viel gravierenderen elektronischen Einflüsse ab dem Tonabnehmer nicht vorstellen, daß ein anderes Korpusmaterial einen DEUTLICHEN Unterschied machen wird.
Eine Tele klingt z.B. fast ausschließlich aufgrund der Art und Anordnung der Tonabnehmer so twangy und völlig anders als eine Strat, die durch Zusammenschaltung von Hals- und Steg-Pickup (Mittel-Tonabnehmer AUS) durchaus zu Tele-Ähnlichen Klängen zu überreden ist. Die Position der Tonabnehmer bestimmt also sehr deutlich das Spektrum des Ausgangssignals. Das kann man sich so vorstellen, daß man, je näher man dem Steg kommt, fast nur noch die Oberschwingungen hat, da deren Wellenlängen viel kleiner als die der Grundschwingung ist.
Gruß Ingo
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