Re: (Gitarre) Akustischer Anteil am Klang einer Solid-Body


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Beitrag von Friedlieb vom März 12. 2002 um 18:24:13:

Als Antwort zu: Re: (Gitarre) squier strat - mein olyver Senf geschrieben von Ingo Z. am März 11. 2002 um 22:49:36:

Hi Ingo,

spannendes Thema. :-)

: Das schwierige im Umdenken ist, daß eine solid-body-E-Gitarre eben nach meiner Meinung fast nichts mehr mit einem akustischen Instrument gemein hat.

Und das sehe ich grundlegend anders. Simples Gedankenexperiment: dann müßten Deiner Meinung nach alle Solid Bodies unverstärkt so gut wie gleich klingen. Tun sie das? Weit gefehlt!

Zweites Beispiel:

: Eine Tele klingt z.B. fast ausschließlich aufgrund der Art und Anordnung der Tonabnehmer so twangy

Grundfalsch. Der Twang ist ja der Lautstärkeverlauf (relativ betonter Attack) in Verbindung mit einer leichten Tonhöhenverschiebung beim Anschlag, und somit ein rein akustisches Phänomen. Außerdem twangen die "billigen" Blecksaitenreiter bei der Strat mehr als die "hochwertigen" Stege, auch bekannt, und auch ganz und gar unelektrisch.

Leichte(re)s Holz, Hals draufgeschraubt, klingt immer irgendwie nach Strat. Eine Japan-HSH-Klampfe klingt auch mit Humbuckern immer ein bißchen wie ne Strat.
Mahagoni mit eingeleimtem Hals klingt immer irgendwie nach Paula, auch mit Singlecoils.

Die Tonabnehmer sind selbst wenn sie elektrische Verstärker eingebaut haben dennoch darauf angewiesen, was ihnen an akustisch erzeugter Saitenschwingung angeboten wird. Sie nehmen der Saite im Wortsinn den Ton ab, wie bei einer Staffel-Übergabe. Zuerst kommt das akustische System. Erst mit dem Resultat dieses Systems macht der Tonabnehmer und damit das elektrische System weiter.

Und ich finde halt, den akustischen Part solte mann nicht unterschätzen.

Keep rockin'
Friedlieb


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