Re: (Philosophie) Endlich ... die Antwort ... :-))


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Beitrag von Peter M vom Februar 14. 2002 um 09:54:21:

Als Antwort zu: (Philosophie) Endlich ... die Antwort ... :-)) geschrieben von Rainer am Februar 14. 2002 um 08:46:51:

also wissenschaftlich belegt is der Unterschied nicht so richtig:-)) und die Krankenversicherung zahlts au net!

Der französische HNO-Arzt Dr. A.A.A. Tomatis hat in mehreren Büchern ein Therapieverfahren vorgestellt, das - neben zahlreichen weiteren Krankheiten wie Gedächtnis- und Verhaltensstörungen, Schizophrenie, Taubheit und Schwerhörigkeit - bei Legasthenie helfen soll und von zwei wesentlichen Prämissen ausgeht:

Fötus-Hochtonhören
Der Fötus höre im Mutterleib während der letzten 14 Schwangerschaftswochen vorwiegend hohe Frequenzen, die er als akustisches Rebirthing verwendet.


Linksdominantes Hören
Eine wesentliche Ursache von Legasthenie sei ein linksdominantes Hören, das durch geeignete Maßnahmen auf rechtsohrig umzupolen sei.
Inzwischen gibt es zahlreiche weitere Einzelpersonen und Institutionen, die das Tomatisverfahren entweder unverändert - Unter Lizenzzahlungen an Tomatis - oder mit eigenen Ergänzungen anwenden, ohne das Tomatis-Grundmodell zu verlassen. Dazu gehört beispielsweise das Ehepaar Francois und Murielle Louche aus Frankreich. Unter dem Begriff der "Osteophonie" (auf Deutsch: Knochenklang) lassen sie eine Variante des Tomatis-Verfahrens aufleben, ohne die beiden vorgenannten Grundannahmen auch nur ansatzweise in Frage zu stellen. In der Zeitschrift esotera findet sich in der August-Ausgabe 1997 ein mehrseitiger Beitrag von Dr. Jaan Klasmann zu dessen - subjektiv positivem - Erleben einer solchen Knochenklang-Sitzung.

Die Kombination des aus den beiden vorgenannten Prämissen abgeleiteten Tomatis-Hörtrainings besteht im wesentlichen aus einer mittels eines sogenannten elektronischen Ohres gefilterten Sprach- und Musikübertragung mittels Kopfhörern. Das elektronische Ohr stellt einen Hochpass dar, der mit einer in weiten Bereichen veränderbaren Eckfrequenz den Ohren zeitweilig nur hohe Tonfrequenzen darbietet. Dabei wird dem rechten Ohr, das es nach Auffassung von Tomatis und seinen Epigonen umzuerziehen gilt, ein um etwa 6 dB höheren Pegel zugeführt.

Tomatis gehört wohl zu den umstrittendsten Persönlichkeiten seiner Berufsgruppe. Von fanatischer Bewunderung seiner Anhänger und Patienten bis zu kältester wissenschaftlicher Ablehnung reicht die Skala. Einerseits scheinen alle wesentlichen Grundlagen kaum haltbar zu sein, andererseits wird immer wieder durch Eltern von Heilungserfolgen berichtet.

An eindeutigen wissenschatlichen Stellungnahmen liegt einmal ein Gutachten von Frau Dr. med. U. Petersen-Siebert vom Werner-Otto-Institut in Hamburg vor. Diese Stellungnahme - die von der Redaktion abgefordert werden kann - enthält auch eine umfängliche Berichterstattung über die einzige Doppelstudie zwischen dem Tomatis-Verfahren und einem Placebo-Training, bei dem die Kontrollgruppe nach zwei Jahren bessere Ergebnisse zeigte als die Untersuchungsgruppe. Anlass dieser Stellungnahme war ein Auftrag des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen Hamburg aufgrund eines Antrages auf Kostenübernahme für eine Tomatis-Therapie.

Ferner hat sich die französische ACADEMIE NATIONALE DE MEDECINE in einem mehrseitigen Gutachten nach einem Antrag französischer Krankenkassen auf Kostenübernahme mit der Tomatis-Therapie befasst. Der Schlusssatz dieses Gutachtens, das in Heft 1/1996 der deutschen HNO-Mitteilungen erschien und dessen voller Wortlaut im französischen Originaltext und in deutscher Übersetzung von der Redaktion abgefordert werden kann, lautet:
"Unsere Aufgabe ist es, die Organe der öffentlichen Versorgung auf den äußerst zweifelhaften Nutzen der Tomatis-Methode aufmerksam zu machen. Nach alledem ist die Kostenübernahme der Tomatis-Methode durch die Krankenversicherung nicht gerechtfertigt."





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