Re: Ja und?! ...oder Wandeln auf dünnem Eis :-))


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Beitrag von bO²gie vom Februar 24. 2000 um 10:55:35:

Als Antwort zu: Re: Ja und?! geschrieben von RainerB am Februar 24. 2000 um 10:06:38:

Hi Ho -
So langsam bewegen wir uns wirklich auf dünnem Eis (was ja nichts schlimmes sein muß .. kann ja auch Spaß bringen).

: Da liegt der Irrtum, Clem! Und da liegt die Veränderung der letzten 20 Jahre. Und da setze ich auch an.

: Lass mich ein Thema aus einer anderen Ecke nehmen, sagen wir mal Computer ... :-). Gehen wir nun zurück in das Jahr 1980 und schauen uns an, welche Werte und Methoden damals wesentlich waren: ....

Und was sagt uns das? Das man Äpfel tunlichst nicht mit Birnen vergleichen sollte. Die Marketingstrategien der Plattenfirmen haben sich seit seelig Alan Freed & Konsorten nicht maßgeblich geändert. Diese Gesetze gelten seit den späten 50'er Jahren ... also fast ein halbes Jahrhundert. Klar, die Dimensionen sind heute fetter denn je, aber das ganze mit einem Marktsegment zu vergleichen, das gerade aus den Kinderschuhen raus ist, ist schon etwas dünn. Mal abgesehen davon: Mit was sollte denn in den 80'zigern in Sachen Computer geworben werden? Das man damit zum Mond fliegen konnte? Fein. Das die Dinger unerschwinglich waren und privat den Nutzwert einer Schreibmaschine haben?


: Es gibt diesen Markt, auf den sich die Industrie immer beruft, schon so gut wie nicht mehr. Der Verbraucher bestimmt den Markt schon lange nicht mehr, sondern die Anbieter. Weitere Stichworte aus dem aktuellen Marketing-Paradigma: 'Bedürfnis-Weckung', 'Motivations-Regulierung', 'Bedarfs-Steuerung'. Ich sitze hier mittig im Marketing, und ich weiss, wovon ich rede.

Dann solltest du auch wissen, das all diese Markt-Paradigmen (nice ten letter word:-)) altbekannte Hüte sind. Der Unterschied zu vorgestern ist halt, das man heut das Kind beim Namen nennt.

: Ein ganz ähnlicher Prozess hat nun in noch vielen weiteren Bereichen eingesetzt, und leider auch in der Musik. Die Grammies hätte Carlos schon vor 15 Jahren verdient. Warum bekommt er sie erst heute?

"Verdient" hätten diesen Grammy zig-tausend andere vor 15 Jahren auch. (obwohl ich '85 als eins der düstersten Kapitel der Pop Musik in erinnerung habe).

: Wenn ich die Beträge der Marketing-Budgets und die Kosten für diese ganzen Veranstaltungen zusammenrechne, und wenn von diesem Betrag nur 50% an die Musiker direkt flössen, statt dass sich Leute, die eine Note nicht von einem Vogelschiss unterscheiden können, die Plautze mit Buffets und Champagner vollhauen, dann ..., ja dann würde ich gar nicht meckern.

Warum eigentlich immer dieser Neidfaktor? Freuen wir uns doch mit Britney das sie nicht in der Fabrik Körbe flechten muß, und Robbie nicht bei McD malocht. Und was bitte ist das für ein Qualitätsmerkmal" wenn man einen Vogelschiß von einer Note unterscheiden kann? Joe Strummer und Paco De Lucia können das auch nicht. (Ok, ok ... sie können's , aber du weißt auf was ich hinaus will...)

slide on ...
bO²gie





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