Re: akustische Instrumente, Halbwahrheiten und Lachkrämpfe
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Beitrag von falke vom Oktober 07. 2001 um 20:18:41:
Als Antwort zu: akustische Instrumente, Halbwahrheiten und Lachkrämpfe geschrieben von Matthias am Oktober 07. 2001 um 17:34:34:
: Hi! : Auch Hi,
: Tja, da habe ich aber beim Lesen Deines Postings heftig lachen müssen. Gleichzeitig finde ich es immer wieder traurig, was für Legenden immer noch am Leben sind.
Es freut mich, dass ich zu Deiner Erheiterung beitragen konnte. : : : Billig aber gut gibts nicht. Stimmt immer noch. Es gibt preiswert und gut - billig und gut gibts nicht. : : Nicht? Was Gutes muß auch teuer sein, ja? Halte ich für eine so nicht haltbare Theorie. Sag ich doch gar nicht. : : : Würde ich mal behaupten. Gut ist vollmassiv - somit teuer, : : Ein gutes akustisches Instrument muß nicht vollmassiv sein. Seagull-Gitarren beispielsweise haben IMMER gesperrte Zargen und Seagull ist sicherlich nicht für die schlechtesten Gitarren bekannt.
Korrekt. Ich habe auch eine Seagull. Die Zargen spielen für die Klangentwicklung auch nur eine sehr geringe Rolle. Seagulls sind übrigens preiswert.
Takamine hat bis vor kurzem IMMER gesperrte Zargen und Böden verwendet.
Ups, das würd ich noch mal prüfen.
Die ganz, ganz teuren Archtops auch von Nobelmarken waren und sind immer noch gesperrt - auch die Decke, nur mal am Rand. Die Archtops werden auch 90% elektrisch gespielt. Charles und Ray Eames haben Stühle aus Multiplex gebaut, aber halt aus massivem Schichtholz.
: : Ich will ja nicht bestreiten, dass massive Hölzer meistens qualitätssteigernd wirken - ein MUSS ist das aber nicht. Es geht nicht um qualitätssteigernd, es geht um das Schwingungsverhalten.
Es kommt zu guter Letzt immer auf die Art der Herstellung an. Ordentliches Schichtholz in den Händen eines erfahrenen Instrumentenbauers ist imme noch mehr wert, als wenn ich versuche aus einem Baumstamm eine Mandoline zu schnitzen.
Was ist das denn für eine blöde Bemerkung? Wer sagt denn, dass man aus einem Baumstamm eine Mandoline schnitzen soll? : : Es kommt auch sehr darauf an, was man denn bitte auf dem Instrument spielen möchte. Eine Gitarre mit Hifi-Sound ist im Blues beispielsweise völlig fehl am Platz. Der dicke Bösendorfer Flügel im Honky-Tonk? Bitte nicht!
Natürlich - und gute Instrumente machen bei guter Musik immer eine gute Figur.
: > Billig klingt "interessant". : : Was "gut" und was "interessant" ist, bleibt eine Geschmacksfrage. Ein objektives "gut" gibt es daher nicht, schließlich müßten sonst Standards definiert werden.
OK. Punkt für Dich.
: : : Wie bei E- und Ak- Gitarren, finde ich, gilt auch hier, Finger weg von dem Billigkram. : : Das ist meiner Ansicht nach genau der falsche Weg. In der Probierphase sollte der Preis überhaupt kein Thema sein. Vom billigsten bis zum teuersten Instrument alles ausprobieren, nur das bringt einen Überblick, was es überhaupt gibt.
Das ist auch richtig, aber nur soweit man von vornherein davon ausgeht, dass das erste Instrument irgendwann durch ein "besseres" ersetzt werden soll. Ausserdem behaupte ich, dass mindestens 50% der verfügbaren Instrumente schlicht überflüssig sind.
Eins meiner wunderbaren Töchter hat im Laufe der letzte drei Jahre rund 1000 DM für vier verschiedene HiFi Anlagen ausgegeben (Sony, Kenwood, irgend son Kompaktkram). Ich hatte ihr seinerzeit angeboten, 50% einer guten Anlage (rund 1000 DM) zu subventionieren. Wollte sie nicht. Ihre Anlagen klingen nicht schlecht, das Radio sendet den gleiche Käse wie meine Büroanlage,.. trotzdem sind die Dinger binnen Jahresfrist in die Knie gegangen. (CD-spieler, Speaker...)
Erzähl mir nicht, das sei mit Gitarren nicht vergleichbar. Ich hab gesehen, wie "billige" Ibanez gebaut werden.
Ich denke, Du hast in einigen Punkten recht, im Wesentlichen behaupte ich nach wie vor "Finger weg von dem Billigkram."
: Gruß : : Matthias
Auch Gruss
Falke
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