(Amps) Nochmal Digital Modeling, Latency, Aliasing (war: Andrés Blumenstrauß....)


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Beitrag von Friedlieb vom Oktober 01. 2001 um 22:57:48:

Als Antwort zu: Re: (Aussensaiter) (Danksagungen) Dem André einen Blumenstrauß.... geschrieben von André am Oktober 01. 2001 um 21:30:00:

Hi André,

doch doch, genau jetzt wird es sehr interessant. Bitte aber jetzt nicht C.Bux über mich herfallen, okay?

: 1.) Die Tonberechnung nach erfolgtem Anschlag des Tones auf der Gitarre ist bei einem willkürlichen zweiten Anschlag desselben Tones oder eines anderen Tones nicht an der selben Stelle der Saitenschwingung (oder Sinuskurve).

Stimmt. Das feste Raster, welches das Modeling durch seine Abtast- und interne Berechnungs-Rate dem Ganzen aufstülpt, richtet sich eben nicht nach der Millisekunde, in der der Anschlag beginnt.

: 2.) Ähnliche Phanomene begleiten den Ton in seiner Ausschwingphase. Aufgrund der "relativ langsamen" Neuberechnung des Tones hört man auch hier "Merkwürdigkeiten" im Sound

Yepp, das ist mir vor einigen Monaten erstmals unangenehm aufgefallen, daß während des Ausschwingens vor allem etwas höherer Töne ein leichtes Flirren über dem Ton liegt, und zwar Flirren nicht bezogen auf die Amplitude (also die Lautstärke), sondern auf die Frequenz - es ändert sich in der Tat in engen Grenzen die Tonhöhe. Diesen Effekt hatte ich damals noch nicht bemerkt (gleichwohl meine Ohren rein physikalisch inzwischen eher schlechter geworden sind), ich kenne das aus der digitalen Klangerzeugung und aufbereitung und man nennt das Aliasing. In der Optik gibts das auch, da nennt man die entstehenden Gebilde Moiree-Muster.

Egal, der beschriebene Effekt ist für mich um so deutlicher wahrnehmbar, je länger ich mich damit beschäftige, und deshalb spare ich im Moment wieder auf einen richtigen Röhren-Amp. Da ich mir einen Reussenzehn Leo auserkoren habe, andererseits aber in bedrohlicher Nähe zum Existenzminimum daherkrieche, wird es noch eine Weile dauern, bis ich das Ding nach Hause tragen werde, aber der Mensch muß ja auch Fern-Ziele haben.

: Die Zukunft liegt also trotz der für scharfe Ohren wahrnehmbaren klanglichen Einschränkungen definitiv in der digitalen Klanformungstechnik á là POD.

Jau, das wird wohl die Richtung sein. In den meisten Fällen (und gerade in Scharfohr-feindlichen Situationen wie Live-Musik, Gitarre hinten im Studio-Mix etc.) sind viele Nachteile der Digitalen kaum noch wahrnehmbar.

: In diesem Sinn: Viele Grüße & gut Ton

Ditto.

: und keine neue Diskussion

Naja es ist ja kein Glaubenskrieg, und jetzt nach Deiner spezifischen Beschreibung der von Dir gemeinten Phänomene hab ich diese ja aus meinem eigenen Erleben wiedererkannt (oder besser wieder-er-hört) und das war mir dann doch ein erneutes Aufwärmen dies Themas wert.

Keep rockin'
Friedlieb (kommste eigentlich nach Darmstadt?)


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