Re: (Aussensaiter) (Danksagungen) Dem André einen Blumenstrauß....


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Beitrag von André vom Oktober 01. 2001 um 21:30:00:

Als Antwort zu: Re: (Aussensaiter) (Danksagungen) Dem André einen Blumenstrauß.... geschrieben von Friedlieb am Oktober 01. 2001 um 17:42:43:

: Hi Groby, hallo Friedlieb und alle,

erst mal vielen Dank für die Blumen!


Zu meiner Entschuldigung zu Friedliebs Kritik folgendes (aber bitte nicht gleich wieder über mich herfallen!):

Da bist Du einem Irrtum oder Mißverständnis aufgesessen. Damals hatte ich keine Lust mehr, dieses näher zu erläutern. Ich hatte weder Lust, mich mit POD-Besitzern anzulegen, noch hatte ich Lust, mich auf eine Ebene mit den Drohgebärden eines J.I. (damaliger Vertrieb) herab zu begeben.

Egal-Togal: Ich wollte nicht irgendwelche digitale Nebenwirkungen des POD auf das Noisegate schieben, sondern einfach nur die nachteilige Art und Weise der digitalen Klangbildung verdeutlichen. Das ist mir damals wie gesagt, nicht gelungen. Tatsache ist, daß der Prozessor an irgend einem Punkt anfängt, den Klang zu berechnen und zu formen. Das Gitarrensignal ist zu diesem Zeitpunkt jedoch schon wieder weiter und der Prozessor aufgrund zu kleiner Rechenleistung nicht in der Lage, ein pausenloses Neuberechnen des Klangbildes zu realisieren. Dadurch entstehen zwei für den einen Musiker deutlicher - für den anderen Musiker weniger deutliche Phanomene:

1.) Die Tonberechnung nach erfolgtem Anschlag des Tones auf der Gitarre ist bei einem willkürlichen zweiten Anschlag desselben Tones oder eines anderen Tones nicht an der selben Stelle der Saitenschwingung (oder Sinuskurve). Das lebendige "Atmen" der Töne bei einem guten Röhrenamp und kontrolliertem Anschlag z.B. mit dem Plektrum wird hier dem Zufall überlassen. Der noch lernende Gitarrist wird so nie darauf kommen, wie spezielle Töne und Effekte sicher reproduziert werden können.

2.) Ähnliche Phanomene begleiten den Ton in seiner Ausschwingphase. Aufgrund der "relativ langsamen" Neuberechnung des Tones hört man auch hier "Merkwürdigkeiten" im Sound die, da könnte Friedlieb durchaus recht haben, teilweise auch der Arbeitsweise des eventuell nicht optimal eingestelltem Noisegate zugerechnet werden können.

Diese auf das Feeling bei der Arbeit mit dem POD (das gilt selbstverständlich für alle derzeitig angebotenen digitalen Ampsimulatoren) nachteilig auswirkende Verhalten haben mittlerweile auch schon eine ganze Reihe anderer Musiker entdeckt und hier, wie auch im grünen, ausgiebig gepostet.

Dennoch gebührt Line 6 und speziell dem POD ein (lautes) Loblied. Denn noch nie war es so preiswert, einen so guten und vielseitigen Sound für so wenig Geld zu bekommen und mit welchem so viele Musiker (soundmäßig) glücklich geworden sind. Wenn ich mir überlege, was man 10, 20 Jahre früher für das gleich Geld bekam, ist das heute eine Revolution. Das gilt selbstverständlich auch für Plattenaufnahmen. Da, wo wir früher mit schrecklichen Rockman-Sounds gequält wurden, klingts heute wie ein ordentlich aufgenommener Amp (und welches Studio kann heute noch einen Amp ordentlich aufnehmen?).

Die Zukunft liegt also trotz der für scharfe Ohren wahrnehmbaren klanglichen Einschränkungen definitiv in der digitalen Klanformungstechnik á là POD. Der Huges&Kettner ist schon der nächste (leider noch zu teure) Schritt. Demnächst werden wir einerseits eine Flut von Verstärkern der unteren und mittleren Preislage erleben, die alle mit dieser Technik arbeiten und andererseits einige wenige und immer teurer werdende Röhrenamps (für die Spezialisten und Grufti's unter uns).

In diesem Sinn: Viele Grüße & gut Ton und keine neue Diskussion

André


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