Glück ist, wenn der Baß einsetzt.


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Beitrag von Falk vom November 15. 2020 um 11:22:04:

Liebes Volk,

ich habe (als Hörer) ein neues Lieblingsinstrument, und das kam so: Im Frühjahr wollte ich mir einen neuen CD-Player zulegen. Gesagt, getan, bestellt, bezahlt - und dann: gewartet. Wochen. Irgendwann mußte der Verkäufer zugeben, daß er nicht liefern konnte, weil ihn der Hersteller hängen ließ. Also Rückabwicklung.

"Na dann eben nicht." sprach der Igel und kletterte von der Kleiderbürste.

Also habe ich meinen  alten Thorens reaktiviert, den ich seit dem Umzug noch nicht wieder aufgebaut hatte. Irgendwie hatte ich nie den Nerv dazu. Jetzt war ich so weit und fing an, das Teil Schritt für Schritt aufzumotzen. Statt MM ein DL-103R, dann Tube Box S und für diese NOS JAN GE 5751 sowie ein stabilisiertes Netzteil mit Ringkerntrafo. Gestern schließlich hab ich den Plattenspieler wieder auf seine alten Spikes gestellt. Jeder einzelne Schritt brachte die Detailauflösung noch etwas nach vorne, die Spikes dann zusätzlich auch den Baßdruck.

Parallel begab ich mich auf die Suche nach Stoff. So besorgte ich mir zu dieser CD, die ich oft und gerne gehört hatte, die Original-Schallplatten mit Barbara Sanderling von 1987 sowie Klaus Trumpf  von 1984. Obendrein orderte ich Aufnahmen mit Baumann und Stoll (Rossini, Couperin u.a., 1977), Bayer und Breuer (Dittersdorf, Sperger, 1975), Trumpf (Bottesini, Kussewitzky u.a., 1989) und die Suske-Einspielung des Forellenquintetts von 1972.

Der aufmerksame Leser stellt fest: es geht um den gestrichenen Kontrabaß mit seinem extrem reichen Klangspektrum, seinen Schwingungen und Schwirrungen, die seinen Baßdruck umrahmen. Wer Yo-Yo Mas Cellosuiten kennt (und wer kennt die nicht?), kann sich vorstellen, was ich meine: Die Cellonummer quasi in "Rumms!"

Wenn ich diese Klänge über meine Anlage höre, könnte ich niederknien. Das akustische Erlebnis ist mit Worten nicht zu beschreiben. Mir klappt regelmäßig der Unterkiefer runter. Das wirkt zwar nicht übermäßig intellektuell, aber das sieht ja keiner. Und wir sind ja hier unter uns.

Nun habe ich also neben Kaffee- und Cabriosucht eine weitere entwickelt. Das Problem ist: Kontrabaß ist ein vergleichsweise junges Instrument, und Klassik-Aufnahmen auf Platte in kleiner Besetzung, die diese Klangdetails besser zum Tragen kommen lassen, scheinen relativ rar zu sein. Also meine Frage: Welche Aufnahmen mit Kontrabaß in der Kammermusik könnt Ihr mir empfehlen?

Gruß Falk




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