Re: (Meinung) Mixer!!!
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Beitrag von rrbth vom März 12. 2001 um 16:24:31:
Als Antwort zu: (Meinung) Mixer!!! geschrieben von Jo Nec am März 12. 2001 um 14:07:49:
Servus Jo Nec, du da drinnen,
: Die örtlichen Jungs vom FOH-Command hatten Kopfhörer auf, interessierte Gesichter, regelten auch während der Songs rührig am Pult rum. Doch ebenso ungehört wie ihre Bemühungen am Bandsound, blieben die Ansagen des sehr eloquenten Iren ... voll kompetent hinterm Mischpult
Kopfhörer beim FOH-Mischer sind nicht unbedingt ein Zeichen für Kompetenz. Mischen soll er ja für den Saal und nicht für seine privaten Ohren: Entweder war´s denen zu laut - eher unwahrscheinlich, aber ich laß die Kopfhörer schon mal länger als nötig auf, denn das entspannt das Gehör schon - vor allem wenn der Mischer mal in Boxennähe stehen muß - und ist billiger als Elacin. Oder der war sich nicht sicher und hat ständig kontrolliert, was denn ins Mischpult reingeht. Oder die haben, denn du sagst, : der Musiksound war okay das Konzert mitgeschnitten. Dann ist es in der Tat extrem wichtig, ständig die Eingänge für die Aufnahmenkanäle zu kontrollieren und abzuhören. Und wenn man nicht viel Spuren zur Verfügung hat, kann man da schon Einiges zusammenlegen, muß dann aber erst recht aufpassen und evtl. öfter nachregeln - evtl. auch, wenn Instrumente gewechselt werden oder in anderer Zusammensetzung gesungen wird. Das würde auch erklären, daß du von der vielen Schrauberei nix mitbekommen hast. Die war gar nicht für den Saal, sondern für das Aufnahmegerät bestimmt.
Tja, und die Sprachverständlichkeit zwischen den Musikstücken: Die ist vielen Mischern leider oft wurscht, manchmal sind grade zu faul oder anderweitig beschäftigt und abgelenkt, oder sie wissen´s einfach nicht.
Am wichtigsten für Sprache sind die Frequenzen zwischen 1000 und 2000 Hz. Brillianz zwischen 4000 und 6000 Hz erhöht die Verständlichkeit. So weit, so gut. Dann ist da aber noch der Bereich zwischen 200 und 700 Hz, der für Fülle und Wärme in der S i n g stimme sorgt, und natürlich braucht man auch Hall und Echo, um den Stimmen die (ungewohnte) Direktheit zu nehmen. Da Gesang normalerweise viel getragener ist als Sprache, kann dabei der Effektanteil relativ hoch sein, ohne besonders aufzufallen. Beim Sprechen hackt jedoch z.B. ein Echo, das beim Gesang so gut wie nicht auffällt (weil der eben rhythmisch in gleichmäßigem Zeitmaß läuft) ständig in die nächsten Sprechsilben. Die wechseln nämlich ständig arhythmisch die Geschwindigkeit. Dazu überdecken Hallfahnen einen Teil ... man versteht eben nix, obwohl - nein, eben gerade weil doch die Singstimme vorhin noch so toll geklungen hatte und auch gut zu verstehen gewesen war.
Konsequenzen also für den Mischer bei Musikpausen, wenn gesprochen wird:
Effekte (fast) ganz raus - also das sollte und kann (wenn er will) wirklich jeder machen
Untere Mitten zurück, dafür etwas lauter ziehen, das bringt die Sprachverständlichkeit. Allerdings kann es sein, daß man dann die Höhen zurücknehmen muß, weil die evtl. anfangen zu pfeifen.
Wenn man nur einen Kanal belegt hat, ist das nicht zu schaffen - und meistens sind die Sprüche der Musiker auch nicht so toll, daß das den Aufwand lohnte. Denn zum nächsten Musikstück muß man das ja wieder in die Ausgangsstellung zurückbringen.
Wenn man allerdings Kanäle auf dem Mischpult frei hat, dann kann man (zumindest) den Hauptschwätzer splitten (evtl. Splittbox notwendig => G.A.S.) und beim Singen und Sprechen über jeweils einen anderen Kanal laufen lassen.
(puh!)
: als Gitarrist (natürlicher Feind aller Mixermen) zu blöd,
neeiiin, nicht doch - nicht blöd, nur laut, zuu lllaAUUTTT ... ;-/)
"Ich kann so nicht spielen, da hör ich ja nix, und der Sound ist auch Sch***e, ich brauch das, sonst kann ich nicht spielen, weil da hör ich mich nicht ... ...", bekommt man als Antwort, wenn man (mal wieder) vorschlägt, doch direkt über´s Mischpult zu spielen, weil der Wirt eben geräuschempfindliche Gäste hat, und für die spielen wir doch bzw. die zahlen dafür ...
mfg redi
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