Prinzipielles


[ verfasste Antworten ] [ Aussensaiter-Forum ]

Beitrag von Clem vom Februar 15. 2001 um 00:38:05:

Als Antwort zu: Re: Nanana ... geschrieben von The stooge am Februar 14. 2001 um 22:50:53:

: Hi Ullli, Clem - muss das sein?

Ja! Wieso auch nicht?! Was spricht gegen einen gesunden Meinungsaustausch?! Ich fände es schade, wenn auf Dauer gesehen dieses Forum nur noch als Medium für das uploaden von möglichst vielen Smileys und "LAUTs" fungiert. Versteh mich nicht falsch. Das macht Spaß und ich mache das auch gern - aber wenn man, nur weil zwei Menschen unterschiedliche Meinungen äußern, bereits fragt, "muss das sein?!" oder von "anne Kehle" spricht, dann frag ich mich schon, auf welcher Basis das Forum überhaupt mittlerweile funktioniert.

Wenn wir meinen, wir könnten hier eine ewige Gute-Laune-neben-der-Arbeit-Party feiern ... da bin ich eben eher skeptisch. Die meisten interessanten Leute habe ich hier über eine handfeste Diskussion kennengelernt. Ernsthaften Streit gab es hier noch nie und geholfen wurde jede Menge. Ein funktionierendes virtuelles Sozialsystem könnte man meinen.

Das Problem ist wohl eher die Flüchtigkeit, mit der mittlerweile gepostet und gelesen wird. Zwischen Ullli und mir konnte ich keine Agression erkennen. Und die wird es auch nicht so schnell geben!

Aber Danke, dass wir dennoch beim Thema bleiben können:

: Um ein hier beliebtes Vergleichsbespiel zu bringen: ich pflege in der Regel nach Kochbuch zu kochen, aber um's Abschmecken komme ich trotzdem nicht herum, und damit um den Vergleich: ist Dein Lammragout so gut wie das vom Lieblingsgriechen (-türken, -franzosen)? was spricht dagegen, Basisriffs aus dem Buch nachzuspielen, mit den Aufnahmen zu vergleichen, zu variieren?

Wenn die Frage ernstgemeint ist, will ich auch darauf eingehen.

Antwort: Nichts! Es ist nur die Frage in welcher Reihenfolge das geschieht.

Ich kenne niemanden, der in einen Notenladen geht, sich z.B. Eric-Clapton-Noten kauft, sich das schriftliche Material draufschafft und sich erst anschließend anhört, wie das Eric Clapton eigentlich spielt.

Meine Praxiserfahrungen sehen eher so aus: Die Musik ist bekannt. Bei Gefallen versucht man so ein wenig sich die entspr. Töne herauszuhören - geht's nicht voran, dann schaut man mal in die Noten. Daraus entwickelt sich ein System (musikalisch theoretisch, visuell per Fingersatz, etc.) Meiner Meinung nach ist das ein gewaltiger Unterschied. Denn das erstrebte Resultat ist vom Original vorgegeben. Oder auf dein Bsp. übertragen:

In deinem Falle würdest du beim Lieblingsgriechen (-türken, -franzosen)? deiner Wahl sitzen und dir sagen: "Hey ... das schmeckt ja wie das was ich neulich selbst gerade gekocht habe".

Wohlgemerkt: Meine Ausführungen basieren auf dieser Aussage von Chicago:

"Mein Gitarrenlehrer meint, dass es ganz gut ist, wenn man mit einem Buch arbeitet. Allerdings kennt er sich in Blues nicht so super aus -was ein weiteres Argument für ein Buch ist"

Und jetzt frage ich noch einmal: Kann man Blues allein aus einem Buch lernen?! Daher rührte mein striktes: Nein!

Unsere Notation ist einfach nicht in der Lage, für den Blues halbwegs relevante Informationen wiederzugeben.

Über den Gebrauch von Hilfsmitteln müssen wir natürlich nicht diskutieren. Theorie ist ein unentbehrliches Hilfsmittel. Wenn du auf dem Klo sitzend, am besten lesen kannst, dann ist das sicher ein ungemeiner Vorteil für dich. Dennoch würde ich keine nennenswerten Schlüsse für die Allgemeinheit daraus ziehen.

Grüße und die Bitte um Verständnis, Clem


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