(Amp/Effekte): Marshall Combo vs. Box Of Rock


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Beitrag von Rick_plays_the_blues vom Februar 13. 2009 um 06:14:57:

Grüß Euch,

ein paar von Euch interessiert es wohl, die anderen bauchen es ja nicht lesen.

Ich hatte eine Z.Vex Box Of Rock bestellt, natürlich die Vexter Version, ich heisse ja nicht Krösus, und wollte damit über meinen Fender Amp (Pro Tube Concert Reverb) mehr Britischen Flair in mein Gedudel in meiner Rockband bringen.

Dann, ich berichtete, lief mir ein Marshall 2266C Vintage Modern Combo auf eBay über den Weg und ich *mußte* zuschlagen.

Da stellte sich dann also die Frage, was behalten, was weggeben und wie weit erfüllt die Box Of Rock denn tatsächlich den Anspruch des "Marshall-Sound in einer Box".

Zuerst der ganz einfache Teil: Box Of Rock vor dem Marshall: Klingt wie der Amp mit mehr Verzerrung. Beim VM sehr schön zu vergleichen, da ja der High Dynamic Mode sehr viel Gain hat. Das gilt für zuhause und Proberaum gleichermassen.

Box Of Rock über den Fender Combo (4x10" 50W Röhre, wer ihn nicht kennt): wow, da fiel mir erst mal die Kinnlade runter. Über den Cleankanal mit vollem Gain an der BOR - megafetter Marshall-Zerrsound - deutlich mehr Schub von unten als der Marshall, auch etwas definierter. Dreht man Gain zurück (oder das Volume der Gitarre) klart der Sound langsam auf und man blendet quasi über zu dem cleanen Fendersound. Also je weniger Zerre, desto weniger Britisch klingt es.

Am Zerrkanal des Fender macht die BOR übrigens überhaupt gar keinen Sinn. Der Zerrkanal klingt von sich aus tendenziell etwas matschig, aber für sich (oder mit Treblebooster oder mit Tubescreamer bzw. SparkleDrive) durchaus im akzeptablen Bereich, aber wehe die BOR hängt davor ... Ergebnis: nur Matsch!

Bei meinen Wohnzimmeramps (Fender Champion 600, Fender Princeton Chorus) funzt die BOR hingegen wieder ausgezeichnet. Etwas schärfer und durchsetzungsfähiger mit dem PC, wärmer und Britischer mit dem C600.

In Summe: eigentlich brauche ich nicht BOR und Marshallamp. Aber: ich habe ja jetzt auch endlich die Gelegenheit, den Fender Concert Reverb mehr in Richtung Fender-Sound zu optimieren, weil ja daneben eh ein Marshall steht (bisherige Optimierungsversuche hatten immer das Ziel, im Cleankanal nach Fender, im Zerrkanal nach Marshall zu klingen) Das werde ich wohl tun und daher auf jeden Fall den Marshallamp behalten. Umgekehrt ist die BOR aber ein sehr guter Verzerrer. Ich würde nicht unbedingt behaupten, dass die BOR immer Marshallsound erzeugt, eher ist sie sehr transparant und läßt zum grösseren Teil den Ampsound unangetastet - also eher das, was auch OCD oder Dualdrive machen. Aber eben etwas in die Marshallrichtung hin optimiert, also über Marshall klingt es am besten. Ich hatte bisher immer nur Tubescreamer und Co am Start - die Marshallzerrer, die ich Mitte der 90er mal vor nem Vox hatte, hab ich verborgt und nicht wiederbekommen - also darf meinetwegen auch die BOR bleiben - ich trenne mich eben nur schwer von gutem Equipment, auch wenn ich es nicht brauche ...

Und so nebenbei noch: ich war immer etwas unzufrieden mit meinem Fender, so als einziger Amp und inner Rockband. Als ich dann den Marshall die erste Probe gespielt hatte, dachte ich: weg mit dem Fender. Aber: nach drei Wochen/Proben nur Marshall wieder den Fender gespielt und: wow auch hier - den Sound will ich aber nicht hergeben!

Nennt mich verrückt, aber ich werd mir wohl ne A/B/Y-Box suchen und dann beide Amps spielen :)

LG,

Wolfgang




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