Re: (Band) Live-Stress - mein ReviewBeitrag von jonas vom Dezember 01. 2008 um 16:03:36: Als Antwort zu: (Band) Live-Stress - mein Review geschrieben von muelrich am Dezember 01. 2008 um 07:25:37: Tach Uli!So: Fazit als Musiker: nicht perfekt, aber mit viel Spaß dabei. Wir hatten Spaß und die Leute auch. Dann war das ja hauptsächlich ein guter Gig! Spaß haben ist eben immer noch das Wichtigste. Fazit als Veranstalter (war ich ja auch): bin sehr enttäuscht. In Zerbst scheint es nur wenige Schlagworte zu geben, die die Leute anziehen.... Bei "Musik trifft Denkmal" ist es vollkommen egal, wer da spielt, da rennt ganz Zerbst hin (locker 500 Leute)...und wenn die hiesigen Lokalmatadore ("Tänzchentee") zum x-ten Male in kurzer Zeit hier oder in der Umgebung spielen, dann rennen auch alle Leute da hin.... Aber - selbst bei freiem Eintritt - ca. 40 Zuhörer...das ist schon echt enttäuschend. Ach Uli, mach Dir nix draus, man kann ja niemanden zwingen. Mit Exchased hatten wir zu 90% weniger als 12 Zuschauer und meist auch einen nicht unerheblichen Aufwand nebst geringfügigster Aufwandsentschädigung (die Zeiten des Frei-Saufens für Musiker sind wohl vorbei, in letzter Zeit gibt's zumindest hier nur ein paar Biermarken....). Warum macht man es trotzdem? Genau, weil's Spaß macht! Die Leute heute wollen mit Werbung zugebombt werden nach dem Motto "Da MUSS man dabei sein", dann zahlen sie auch gerne Konzertpreise über 80 für irgendwelche abgehalfterten Musiker,-)) Für 80 könnte ich hier mindestens 16 Konzerte von lokalen Bands sehen. Da wird auch viel Mist dabei sein, aber auch immer mal so manche Perle, aber ich sehe selten, das ein Konzert einer lokalen band echt die Hütte voll macht. Bei Covermuckern ist das ja meist ein wenig anders, denn da weiß der Zuhörer eben meist, was er bekommt, nämlich bekannte Songs mal in guter, mal in schlechter Qualität, aber ab einem gewissen Alk-Level ist das dann auch wieder egal. Cover-Bands bekommen auch meist ein wenig mehr als ein paar Biermarken und 50 Spritgeld für die gesamte Band inkl. Techniker und ich würde mich freuen, wenn ich permanent vor 40 Leuten spielen könnte. Aber das muß seine Erwartungen eben zurückschrauebn und sich darüber freuen, dass man spielen darf, und wenn dann vllt. noch jemand zuhört, und er Spaß daran hat, dann darf man von einem guten Gig sprechen, alles andere ist Zuckerguß. Zum Thema Probleme auf der Bühne: aus Sänger's Sicht gibt's sowas nicht,da hat man höchstens einen schlechten Tag,-))) Man sollte darauf achten Mikroklemmen dabei zu haben und sein eigenes Mikro, das reicht. Aus Gitarristen Sicht: oh ja, da gab's die Klassiker schon alle: Amp stand noch auf Standby, die Kabel des FX-Weges vertauscht, Batterie leer, Klampfe runtergefallen (sch*** Straplocks...) etc.pp.. Peinlich war's mal, als ich ein Kabel mal nicht richtig in's Stressbrett gesteckt habe. 3/4 des Sets habe ich mich über den leisen und schlechten Sound gewundert und den Amp immer lauter gemacht, bis mir das Kabel auffiel, schnell reingetreten und dann war's ohrenbetäubend laut.....naja, ich konnte mich wenigstens hören,-)))) Allgemein denke ich kann man sagen: keep your setup simple! Je weniger Gedöns verlabelt werden muß, desto weniger kann potentiell ausfallen. Man sollte Kabel, Röhren, Saiten und Sicherungen ausreichend dabei haben, ebenso Steckerleisten (sollte man immer beschriften, auch die Kabel!!) und Verlängerungskabel (Kabeltrommel ist auch gut). Wenn man neue Saiten für den Gig will, dann schon 1-2 Tage vorher aufziehen und einspielen. Das schönste Gig-Erlebnis: wir spielen in einem Theater mit Haustechniker und fetter Anlage. Prima, denke ich mir, ein Techniker! Ja, und dann kommt er auch noch und fragt, wie ich's denn gerne hätte, super! Er will den Amp auch über die PA schicken, weil das immer besser klänge zusätzlich zum Bühnensound. Super denke ich, mach mal sage ich! Er hängt eine D.I. Box an den Amp, cool! Während des Gigs habe ich einen komischen Monitorsound, irgendwie so klirrig, aber aus meiner 4x12er kommt ein anständiger Männersound. Komisch. Ich gehe ein bischen an den Bühnenrand und höre mal in eine PA-Box. Auch klirrig. Hm. Ich schaue auf meinen Amp, vllt isses ja die D.I. Box. Meine Gesichtszüge entgleisen: das Kabel aus meiner Gitarre geht in die D.I. Box und dann geht's direkt in's Pult und einmal direkt in den Amp. Doof denke ich, aber auch irgendwie lustich, wenn ich überlege, wie sehr der Herr Techniker wohl den Kanal hochgezogen haben muß um das schwache Gitarrensignal überhaupt hörbar zu machen,-))) Hasta!
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