versch. EL34, Verwandtes und ganz Anderes


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Beitrag von ferdi vom Oktober 28. 2008 um 22:33:11:

Aloha.

Da es keinen interessiert, erzähle ich es gleich:

Ich spiele ja nun seit einiger Zeit EL34 in meiner tollen Anlage. Wir erinnern uns: 6L6GC hatte ich viele (Philips, JJ, Svetlana) und war sie einfach leid, leid, leid. Ich wollte endlich mehr Dreck aus der Endstufe, das typische Singen der EL34 unter Kompression. Mit dem Wechsel zu den britischen Röhren ging auch der Wechsel zu britisch klingenden Speakern einher, aber das ist eine andere Geschichte. Vorstufe soundbildend übrigens komplett mit Mullard Reissue ECC83 bestückt, deren Einfluss ich - das glaubt mir hier jeder - kenne. Also los:

Zunächst waren es die JJE34L, die sehr, sehr laut waren, wirklich irre Power hatten (und DRUUUUCK!), sehr präsent und dabei sehr clean, kaum in die Kompression zu treiben. Sehr knallig-perkussiv. Der Band waren die zu laut. EQ-mäßig fand ich die Klasse, aber sie verließen den cleanen, unkomprimierten Bereich wirklich nur wenn die Mitmusiker die weiße Fahne schwenkten.

Dann die TT(=Shuguang, soweit ich weiß) EL34B. Deutlich weniger Power, aber nicht wenig, halt im normalen Bereich, frühere Kompression, dreckiger, aber nicht zu dreckig, prominente Mitten. Fand ich ganz gut, deutlich bandverträglicher, aaaaber fürs Mäuseohr nicht wirklich end-endgeil.

ZZt die Mullard Reissue. EQ-mäßig perfekt. Sehr ausgewogen, clean mit Haaren am Sack wirklich gut zu gebrauchen, gepusht deutliche Zerre, deutliche Kompression, wunderbar, Strat mit Vibe davor und die Sonne geht auf und der Saft läuft am Bein runter. Ein sehr schöner EL34-Sound. Von allen bislang probierten EL34 (die Teslas aus meinen Marshall-Zeiten sind einfach zu lange her und finden keine Berücksichtigung) aber auch klar der geringste Pegel. Für Clubs ideal.

Tja. Bei der letzten Probe kam Martin mit seinem neuen Bogner Shiva, den wir tags zuvor ordentlich ausprobiert hatten und der mit Svetlana EL34 bestückt ist. Natürlich auch durch Art der Endstufenschaltung ist der Bogner irre Durchsetzungsfähig. Bei wohlgemerkt sehr hohen Pegeln komprimiert und verzerrt die Mullard Reissue im Vergleich so sehr, dass sie akustisch ins Hintertreffen gerät.

Da ich soundlich sowieso und druckmäßig bis Clubgröße mit den Mullard RI wirklich äußerst zufrieden bin (richtig endgeile EL34 sind das), andererseits aber doppelt so viele Endstufenröhrensockel zur Verfügung habe, wie ich brauche, sodass ich flexibel von Pärchen zu Pärchen umschalten und auch (man denke nur an unsere jährlichen open air-Gigs in der Allianz-Arena) alle vier zusammen betreiben kann, habe ich mir folgendes bestellt:

- ein Pärchen TungSol EL34B, die überal Bestnoten für ihren "EL34 sound with a hint of 6L6 sound" bekommen.

- ein Pärchen EH (jawohl!) 6CA7. Noch stärker als bei der TungSol soll der unkomprimierte 6L6GC-Sound mitschwingen. Sie sollen hohe Ruheströme lieben, da sind sie bei mir ja richtig.

Eine der beiden wird hoffentlich so auf halbem Wege zwischen den Mullards RI und den JJE34L liegen. Zugegeben, die KT77 wäre auch eine Überlegung wert gewesen. Ich habe mich für die anderen entschieden, weil ich mehr EL34-Typik davon verspreche. KLT66 zB war gar nichts für mich, hatte ich auch schon verschiedene.

- ein Pärchen TungSol 5881. Mal gucken, ob sie den hohen Ruhestrrom meines Amps (75mA oder so) überhaupt überleben. Ich konnte der Versuchung des (erhofften) super dicken vollmundigen Piano-Cleansound bis ultrafett crunchenden 5881-Sounds nicht widerstehen, und günstig waren sie auch. Kann man ja nicht nein sagen, nicht wahr.

So. Hab ja gesagt, es interessiert keinen. Mal gucken, ob Dörte was dazu zu sagen hat. Soweit ich weiß, hat deren WG-Kollege auch schon mal mit Leistungsüberschuss in einem Orange zu kämpfen gehabt. Der könnte ja zwischen den Zeilen lesen, dass die Mullard RI eine potentielle Kur sein könnten.

Hasta!

ferdi



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