Re: (Technik) True Bypass


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Beitrag von Pepe vom November 28. 2007 um 09:03:24:

Als Antwort zu: Re: (Technik) True Bypass geschrieben von groby am November 28. 2007 um 08:23:35:

Tach Groby!

: Was Tanzmusiker oder Gebrauchsbassisten spielen, weiß ich nicht. Bestimmt irgendwas Bequemes. Aber was hat die Situation und die Herangehensweise dieser Leute mit mir zu tun? Ich spiele nicht mit solchen Leuten und will sie auch definitiv nicht zum Soundvorbild. Sie klingen bestimmt im Schnitt irgendwie so passabel und haben schnell aufgebaut. Aber dass sie damit alle ganz toll mitreißend und erstrebenswert klängen, kann man doch echt nicht behaupten, oder?

Hmm, ich fürchte fast, dass die Gebrauchsmusiker vielleicht gar nicht mal so schlecht klingen. Wenn man das persönliche Soundideal bei 100 ansetzt, dann liegen die vielleicht bei 80 oder 85. Auf jeden Fall im tolerierbaren Bereich. Die Punkband im Proberaum nebenan liegt etwa bei 40, ein Saxophon bei -5. Das Problem, das ich mit Gebrauchsmusiker habe, ist nicht der fehlende Sound, sondern die fehlende Seele. (Die Punks von nebenan machen das zwar auch mit voller Überzeugung, aber das ist jetzt wieder ein ganz anderes Thema)

Vielleicht wird hier mal wieder schön aneinander vorbeigeredet und mit zwei Musikbegriffen gearbeitet - einmal das, was man macht, um sich selbst zu, ähm, verwirklichen / befriedigen, um seine kreative Ader auszuleben und die ganzen Töne, die im Körper und Kopf rumschwirren, endlich mal rauszulassen, weil man sonst platzt. Auf der anderen Seite die - wertfrei - Musik als Business: Wieviel Eintritt nehme ich? Um wieviel Uhr ist Soundcheck? Hab ich die Ersatzsaiten dabei?

Für Musik 1 braucht man die Frankenheim-Kiste unter der Box, weil Warsteiner als Boxenständer einfach nicht klingt, da braucht man Boutique-Kabel und von blinden linkshändigen Jungfrauen bei Vollmond mit der Nase geblasene Röhren. Weil es den Musiker erfüllt, und solche Dinge wie Publikum oder der Geschmack von anderen vollkommen egal sind.

Für Musik 2 sagt man sich "Och, sobald der Drummer anzählt, hört man eh nix mehr, da kann ich auch über den Amp vom Bassisten der anderen Band spielen. Ausserdem ist die Akustik in der Kneipe eh für die Füsse."

Und dass man im Studio möglichst nur das Beste nimmt, ist auch klar. Da reichen die 90%, mit denen man live meistens bestens zurecht kommt, halt nicht mehr aus, mir jedenfalls nicht.

Nos vemos en infierno, Pepe


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