Re: (Coverbands) Fluch oder Segen?
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Beitrag von The stooge vom November 20. 2006 um 17:16:55:
Als Antwort zu: Re: (Coverbands) Fluch oder Segen? geschrieben von Michael (Jacuzzi) am November 20. 2006 um 14:15:07:
Mojn Michael,
Jetzt habe ich's begriffen. Zwischendrin hatte ich mal den Eindruck, dass Du uns in einem Anfall von Calvinismus den Spaß an der Musik austreiben und diese zu einer Art religiöser Läuterungsübung emporschrauben wolltest, der man sich nur mit absolutem Ernst und Ausschließlichkeit hinzugeben habe. Aber irgendwie konnte ich mir das bei Dir schlecht vorstellen ;-)))
Das genannte Beispiel Joe Cocker kann gerade an seinem persönlichen Schicksal diesen Zusammenhang schön deutlich machen. Er hat(te) zweifellos eine nicht alltägliche Stimme und kann damit etwas anfangen, seine Coverversionen waren weit davon enfernt 'werkgetreu' zu sein, die Bühnenpräsenz war für seine Zeit auch einigermaßen exzentrisch. Aber spätestens nach Absturz und Schuldenfalle hat er nie mehr gemacht was er wirklich wollte (wenn er denn je gewusst hat, was er wollte). In einem Interview nach dem ichweißnichtwievielten Entzug erzählte er, dass er den letzten Vertrag nur wegen der Schulden unterschrieben hätte und die Alben nur gemacht habe, um aus dem Vertrag wieder rauszukommen und ihm das Material sowieso von seiner Plattenfirma vorgeschrieben worden sei. Und so hampelte er auch wie eine Marionette seiner Plattenfirma auf der Bühne herum. Ähnlich wie der arme Rex Gildo, der immer den Herzensbrecher und Schwiegermutterschwarm machen musste, obwohl er doch auf Jungs stand. In alter neulinker Terminologie würde man das als entfremdete Arbeit bezeichnen.
Jetzt treibt mich nur noch die Frage um: Was ist mit dem Triangelspieler von Kreisler?
ne schöne Jrooß, Mathias
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