Re: (jam 51) lazy day jam mit verkrüppelten fingern...


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Beitrag von andi-o vom Mai 27. 2006 um 13:01:20:

Als Antwort zu: (jam 51) lazy day jam mit verkrüppelten fingern... geschrieben von martin am Mai 25. 2006 um 21:23:18:

Hallo Martin,

ich hab jetzt seit du deinen 51er gepostet hast hin- und herüberlegt, ob ich was dazu schreiben soll. Was mich bisher davon abgehalten hat, war die Überlegung, dass einige Forumskollegen mein Posting möglicherweise als billige Retourkutsche auffassen könnten, weil ich mit deiner Kritik an meinem Timing in meinem 52er nicht klargekommen sein könnte - Anyway, letztendlich denkt sich eh' jeder seinen Teil, ich hab das nicht in der Hand - also kann sowieso jeder nach Herzenslust in mein Posting reininterpretieren was er möchte...und natürlich anderer Meinung sein!

Zunächst mal hab mir deinen Track komplett angehört. Warum ich das jetzt schreibe? In einem deiner Reviews zu Dan (oder war's zu Schocka?) hast du geschrieben, du würdest dir so gut wie keinen AJ bis zu Ende anhören. Das ist mir ehrlich gesagt ziehmlich sauer aufgestossen, ich finde das nämlich recht überheblich - ebenso wie zu einem Jam zu posten "...ist von allen XXX - Jams der beste.." ohne die anderen Jams eines "Reviews" für würdig befunden zu haben - so gibt es allen "anderen" das schöne Gefühl, nur Mist abgeliefert zu haben. Das ist jetzt möglicherweise etwas weit ausgeholt, aber ich kanns nicht haben, wenn die Aussenjam Sache wie ne "Qualitätskontrolle" gehandhabt wird - es geht immer noch ums Musikmachen und nicht um die Verleihung der Ehrenurkunde am goldenen Band (Bei ner Lebensmittelkontrolle lasse ich mir "Stichproben" gefallen, kann auch keinem zugemutet werden, nen ganzen Emmentaler zu fressen um hinterher zu beurteilen, ob das Ding geschmeckt hat...).

Mal ehrlich: Du erwartest ernsthaft, dass jemand deine Aufnahmen anhört oder gar was dazu schreibt, wenn du gleichzeitig erzählst, dass dir die Tracks der anderen nicht mal ein komlettes Anhören wert sind? Ja, ich weiss, wir hatten die Diskussion schon mal, es besteht für niemenanden die Pflicht sich a) AJs anzuhören und b) diese dann (auch noch) zu kommentieren, aber diese Haltung stört mich trotzdem.

Ok, zu deinem Track wollte ich natürlich auch noch was sagen: Neulich schrieb ich einem etwas "überambitionierten" Jam-Anfänger, dass mir diese Entschuldigungslitaneien am Anfang eines AJ Postings auf den Wecker gehen: Entweder steht man zu dem, was man eingespielt hat oder man postet es nicht. Ob man das nach 2 Stunden Üben eingespielt hat oder nach ner 12 Stundenschicht als Hafenarbeiter ist mir Wurst - und wenn die "Litanei" von einem gereiften Musiker kommt, wird mir das "Fishing for Compliments" dann einfach zu viel.

Ich könnte jetzt schreiben: Ganz nett, hat mir gefallen, schön fehlerfrei gespielt mit ansprechenden Gitarrensounds. Ist aber nur die halbe Wahrheit. Die andere Hälfte: Das ganze Ding ist ne Nummer-Sicher-Aktion. Keine Spannung, keine Dramatik - kein bisschen Risiko, eine spannende Phrase aufzubauen. Das Teil plätschert sich durch von Anfang bis Ende. Der Soundwechsel auf Gain ist nur scheinbar eine Steigerung, das Gespielte ist ebenso gleichförmig wie beim ersten Teil. (Und dass du bei deinen Bendings immer leicht unter dem Zielton bleibst, wäre gar nicht schlimm, schlimmer finde ich die Eintönigkeit, aus Angst, dass du vielleicht mal rhythmisch, melodisch oder harmonisch daneben greifen könntest.) Mir fehlt einfach das Feeling bei der Aufnahme!

Ich würde beim nächsten AJ einfach mal den Musiklehrer samt seinen Perfektionsansprüchen im Schrank lassen und dem Gitarristen Martin eine Chance geben.

Ich hoffe, das war jetzt nicht zu starker Tobak, aber es musste raus. Kann sein, dass ich jetzt dir und ein paar anderen auf den Schlips getreten bin, sollte es so sein, tut es mir leid - ich mein(t)e trotzdem alles so, wie ich es geschrieben habe.

Grüße,

Andreas



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