Re: (Philosophie) Gitarren-Frust


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Beitrag von Woody vom Mai 22. 2006 um 11:45:07:

Als Antwort zu: Re: (Philosophie) Gitarren-Frust geschrieben von Michael (Jacuzzi) am Mai 22. 2006 um 10:45:55:

Lieber Michael,


: Es kann aber auch zum Problem werden, wenn die eigene Sichtweise so kritisch/negativ wird, dass man überhaupt keinen Spaß mehr dran hat. (Was du schreibst, klingt ein bisschen danach.) An diesem Punkt, finde ich, muss man nicht am "immergleichen Gedudel" arbeiten, sondern an der Beziehung, die man zu diesem Gedudel hat. [...] , sollte man sich die Dinge nicht mit überhöhten Ansprüchen gegen sich selbst verderben, sondern damit Spaß haben, was man hat: "Use what you have because after all it's all you got."


Das ist ein sehr guter Punkt, denke ich.
Wir sind hier ja zum allergrößten Teil keine Profis, und da stellt sich natürlich die Frage, was kann ich an und mit der Gitarre überhaupt realistisch schaffen.
Klar, wir wollen alle so schnell spielen können wie Yngwie Malmsteen, aber dabei so beseelt wie B.B. King. Oder so.

Aber ist das realistisch?
Nein, natürlich nicht.
Seien wir mal ehrlich. Als Studenten, Azubis oder Menschen in Lohn und Brot, wieviel Zeit steht uns da realistisch zum Üben zur Verfügung?
Jden Tag fünf Stunden? Nie im Leben.
Jeden Tag Eine?
Wenn man ehrlich ist, auch nicht.
Dreimal die Woche eine halbe bis dreiviertel Stunde, das kann vielleicht klappen.
Dann stellt sich natürlich direkt die Frage, was sind realistische Ziele, die ich mir stecken kann?
Übermorgen den Hummelflug spielen können gehört da sicher auch nicht zu.
Und ich muß mir überlegen, was Sinn macht zu üben.
Klar kann ich mich jetzt zu Hause hinsetzen und Mixophrygisch#137,5 üben.
Aber hilft mir das weiter? Wenn ich Musik machen will mit anderen Leuten?
Vielleicht ist es da Sinnvoller, neue Stücke zu lernen, damit man mit mehr Musikern mehr Schnittmege hat und z.B. bei der nächsten AS-Session mit Jochen Ziggy Stardust spielen kann.
Oder Akkordumkehrungen. Die kann ich mir aber auch nur merken, wenn ich sie in die Finger bekommen, indem ich sie direkt anwende.
Dann vielleicht noch mal Blue Bossa rausgekramt, weil: ist einfach, und auf Ihn mit Gebrüll; und nicht bei ´Round Midnight in der zweiten Zeile Steckenbleiben, weil sich da schon keine Sau die vielen Changes merken kann.

Wenn man sich kleine Dinge vornimmt, dann merkt man auch Erfolge.
Und das ist gut.

Gruß,
Woody


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