Re: (Amps) Brownies und andere Fender Vintageteile


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Beitrag von Jergn vom Oktober 25. 2005 um 13:47:56:

Als Antwort zu: Re: (Amps) Brownies und andere Fender Vintageteile geschrieben von wego am Oktober 25. 2005 um 12:10:28:

: Hallo,
: danke für die Infos.
:
: Ja, die Kiste ist wirklich original.
:
: "Fender Amp Field Guide" kenne ich zwar, doch sagen mir die ganzen technischen Details nix. Gut, ich weiss jetzt z. B., dass in der Box Oxford speaker drin sind, aber ob und was das letztendlich bedeutet, ...
: Ich habe mich seit Jahrzenten nicht mehr mit diesen Dingen beschäftigt und habe auch sonst halt keinerlei Erfahrung/Vergleich.
:
: @all: Kann ich damit eigentlich "ungestraft" meinen Akustikbass (moderat) verstärken? Oder fliegt mir dann irnxwann die Technik um die Ohren?
:
: greetinx
: Werner

Dass da Oxfords drin sind, ist nicht unbedingt gesagt. Der Fender Field Guide ist nicht schlecht, hat aber die Weisheit nicht gepachtet. Der gute Leo hat zu der (jeder) Zeit verbaut, was eben da war. Da hilft nur aufschrauben gugg!
Abgesehen davon, daß Deiner ein recht spätes Exemplar ist (siehe Griff der Box).
Oxfords sind (wie Utahs auch) hervorragende Speaker. Die Fertigungstoleranzen nahmen aber so ab 64/65 aufgrund des Preisdrucks zu, so daß jüngere Oxfords/Utahs geil sein können, aber leider nicht müssen. Oxfords haben einen besseren Ruf und bringen im VK mehr.
Mit etwas Glück hast Du Jensens P10q drin, die klingen m.E. zwar nicht viel besser als die Oxfords, sind aber deutlich mehr wert - frag mich nicht wieso. Allen gemein ist, daß Sie einfach ausgelatscht sein können und dann schlapp klingen.

Zu Deiner Frage: Bei Bassverstärkung ist die Frage, was ist moderat...
Die alten Speaker sind (wahrscheinlich) ausgetrocknet, und die Leimverbindungen nicht mehr elastisch. Empfohlenes Vorgehen: Originalspeaker ausbauen, beiseite legen und für das Spielen durch adäquate Replacements ersetzen. WeberVST hat hervorragende Teile für diesen Zweck, aber für daham rum tun es alle anderen 10ner Speaker auch, die zusammen die 4 Ohm ergeben, die der Tremo sehen will (Überprüfen vor kaufen!!! Da es wohl ein 6G9-B ist, müsste das aber richtig sein.)
Alles in allem solltest Du vor Inbetriebnahme den Amptech deiner Wahl aufsuchen. Elektrolyte haben so eine Lebensdauer von 10 - 15 Jahren. Wenn er also schon 20 Jahre steht und vorher niemand einen Capjob gemacht hat, dann sind da Elkos drin, die bald Ihren 50igsten feiern. So einen Amp in Betrieb zu nehmen ist für die Gesundheit des Amps mehr als nur bedenklich.
Entweder läßt Du Ihn ruhig in seiner Ecke stehen, oder Du bringst Ihn zur Überholung. Das kann schon ein paar Dollars kosten, mit allem PiPaPo und Speakern (siehe oben), eventuell Röhren (darauf kommt es dann auch nicht mehr an, muß aber vielleicht gar nicht sein, checken lassen) kommen da schon leicht 400 Euro zusammen. 2 Speaker 150, Capjob 150, Arbeit, Kleinteile und was sonst noch so anfällt... Hüte Dich vor irgendwelchen Reparaturbuden, die von sowas keine Ahnung haben.

Dein Tremo muß restauriert und nicht repariert werden, das sind 2 Paar Stiefel!!!

Belohnt wirst Du mit einem hervorragend klingenden Amp, und die Investition ist nicht umsonst, solche fachkundig Maßnahmen schlagen sich im Wiederverkaufswert nieder - Allerdings eben auch nicht fachkundig ausgeführte.
Wenn Du mit dem Amp nichts am Hut hast, laß Ihn ruhen.
Anlaufstelle wäre evtl der TubeAmpDoctor in Worms, der macht ganz gute Arbeit - habe ich läuten hören. Ist aber nicht ganz billig. Aus welcher Ecke kommst Du denn?


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