Re: (Session) Mein Duisburg - und mein Beitrag zum "Troll"


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Beitrag von Kurt vom Oktober 20. 2005 um 19:18:35:

Als Antwort zu: Re: (Session) Mein Duisburg geschrieben von Fogel_ am Oktober 19. 2005 um 12:49:33:

Hallo Fogel,

ich will vorabschicken, daß ich es abstoßend finde (jawohl!), wie Du von etlichen anderen Forumsmitgliedern angekäst wirst ("Troll" ist dabei noch die höflichste aller Beleidigungen). Es ist den Teilnehmern hier (lt. Sessionberichte sollen es sehr nette sein, was ich auch gar nicht anzweifle) absolut unwürdig, so persönlich beleidigende Postings abzusetzten, mehr noch: eigene Threads zu beginnen, die nichts anderes zum Ziel haben als jemanden zu verunglimpfen! Man darf sich zu sowas nicht hinreißen lassen, auch nicht bei aller Provokation!

Denn das Folgende muß ich auch sagen (obwohl ich mir eigentlich vorgenommen habe,zu diesen ausufernden Streitthreads nix beizutragen):

Sätze von Dir wie diese sind unglaublich provokant und fordern heftigen Widerspruch mehr als heraus:

eine Les Paul ist eine gute Sache, wenn sie von Gibson ist. Jedoch lediglich ein weiterer Schritt hin zu einer wirklichen Musikergitarre.

Für deine erste Behauptung gibt es keine vernünftige Begründung. Die Umkehrung der Behauptung lautet: Eine LesPaul-Kopie (nicht von Gibson) ist keine gute Sache.
Es gibt abertausende Gitarristen, die eine gute LP-Kopie besitzen (solche mit schlechten Kopien gibt es sicher noch viel mehr, aber das spielt hier keine Rolle).

Der zweite Satz will sagen, daß eine Les Paul und alles was "drunter" ist (Strat? Tele? SG?) keine "wirklichen Musikergitarren" sind.
Ist das Dein Ernst?
Einer der gewaltigsten MUSIKER der Moderne war der Gitarrist Frank Zappa. Er kam vom Jazz, war im progressive Rock zu Hause, konnte Pop-Hits schreiben (wenn er wollte), hat konzertante moderne E-Musik komponiert und dirigiert. Er spiele eine Gibson SG ...

Dein zweiter Satz impliziert ferner (wenn man deine Meinung kennt): nur eine teure, echte Archtop (nur von Gibson) ist eine wirkliche Musikergitarre. Bitte?
Wiederhole Deinen Satz bitte vor Pepe Romero, John Williams oder sonst einem klassischen Konzertgitarristen. Worauf bitteschön spielen die?

Eine originale L5 (nur als ein Beispiel) ist ein Endpunkt,

Zustimmung.

wo alle leidenschaftlichen Musiker letztlich hin gelangen wollen. Die einen früher, die anderen später, die meisten allerdings nie wg. isnich

Ich kenne viele leidenschaftliche Musiker, die nicht zu einer L5 hin wollen, weil es für sie eine L5 einfach nicht das richtige Instrument ist. Ein Freund von mir, exzellenter Gitarrist und einer der leidenschaftlichsten Jazzmusiker, die ich kenne, hat eine. Sie liegt seit Jahren bei ihm im Koffer.
Neulich hat er sich eine ES135 gekauft, die gefällt ihm besser (obwohl er sie in seinem Profileben auch nicht verwendet).


: Gitarren hören in der Wahrnehmung des Hobbymuckers in der Regel bei einer Gibson Es-175 auf. Alles was darüber ist, wird nicht registriert, was ich aber falsch finde.

Das stimmt nicht. Gerade für die Musik, die die meisten Hobbymucker überwiegend machen, ist eine ES175 (und die Modelle darüber) einfach nicht das richtige Instrument. Wenn man eine für eine vertretbare Menge Geld kriegen kann, will freilich jeder eine. Ist ja auch witzig, die zwei Jazznummern, die man im Repertoire hat, auch auf der amtlichen Klampfe dazu spielen zu können. Aber für die überwiegende Musik, die sie machen, lohnt sich die Ausgabe nicht. Und das gilt für Profis genauso.

Auf der von dir oft gelinkten Seite (Archtop Germany, übrigens eine gute und interessante Seite) ist die L5 unter den Gitarristen überdurchschnittlich oft vertreten, das stimmt. Sie ist auch kein schlechtes Instument. :-) Ich bin selber Jazzgitarrist (Amateur), ich hätte auch gern eine. Ich könnte sie mir auch leisten (ich habe einen Beruf in dem ich gut verdiene), aber sie ist mir zu teuer (und zu wenig vielseitig).

Viele "Größen" im Jazz (ich meine damit berühmte Jazzer, ob sie sie "Besten" sind sei dahingestellt und muß jedem selber überlassen bleiben. Gewiß ist es falsch zu sagen, der beste Jazzgitarrist kann nur eine L5 spielen) spielen aber keine L5, obwohl sie es sich sicher leisten können/konnten:

Pat Metheny eine ES175 (mit seinem Ibanez-Endorser-Modell wird er selten gesehen, glaube ich)
John Scofield eine Ibanez AS-200
George Benson spielt Ibanez
Herb Ellis spielte eine ES135
Joe Pass .. bin nicht sicher, aber ich glaube keine L5 (vielleicht lieg ich hier auch falsch)
Jim Hall (von nahezu ALLEN Größen als die Koryphäe anerkannt) eine d'Acquisto Archtop (sicher eine "echte" Archtop, aber keine Gibson)

vor allem die ersten drei sind zumindest vom gegenwärtigen Erfolg sowas wie "Könige", können sich also leisten was sie wollen, und dabei auch als "wirkliche Musiker" unbestritten in der ersten Liga.

was ist mit den nationalen Berühmtheiten?
Michael Sagmeister spielt Yamaha
Frank Haunschild spielt Ibanez

Schön, das sind alles Endorser. Aber in erster Linie sind es Musiker. Und wenn sie nur mit einer echten Gibson-Archtop glücklich werden könnten, dann würden sie sie auch spielen und damit auftreten.

Denk mal drüber nach.

Und ich gebe Dir den Wirklich gutgemeinten Rat: Bitte, halte Dich in diesem Forum mit so provozierenden Äußerungen wie oben zurück (was ich von den nicht minder unqualifizierten Antworten darauf halte, habe ich eingangs geschrieben), Du weißt mittlerweile wohin die Reaktionen führen.
Ich hätte gerne wieder mehr Frieden im Forum.

Mit musikalischem Gruß
von Jazzer zu Jazzer
Kurt



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