Aussensaiter-Forum - Beitrag 147444 von muelrich

(Meinung) Scott Henderson - Konzert-Review


Startseite ] [ Forum ] [ Archiv ] [ Ganzer Thread ]

Beitrag von muelrich vom Mai 18. 2008 um 14:50:35:

Hallo Leute,

gestern war ich in Berlin und hab mir den Scott Henderson reingetan.

Tja, und was soll ich nun schreiben?

War angekündigt als Scott Henderson Blues Band. Aber war das Blues?
John Humphrey am Bass und Kirk Covington war nicht an den Drums, daher gab es auch keinen Gesang. Folglich: Guitar Porn ohne Ende.

Besonders bewandert bin ich nicht mit seinem Werk, daher habe ich lediglich drei Titel wiedererkannt: Mysterious Traveller (von Weather Report), Dolemite (von der Tore down house) sowie Nairobe Express (von der Live) Das waren (zusammen mit der eher straighten Rock'n'Roll Nummer als Zugabe) auch die Titel, die mir am besten gefallen haben.
Wie gesagt. Keine Gesang = wenig Wiedererkennungswert = anstrengend.

Klar hat der alles drauf und mächtig einen abgefeiert. Mit seiner Suhr Strat über ein mittelgroßes Stressbrett )konnte ich nur einen kleinen Blick drauf werfen) in den Suhr Amp und alles klang wie halt nur Scott Henderson klingt. Der SOund war schon prima.

Jetzt die Abers:
Geile Mucke für Mucker. Hat mich aber Null berührt (mal abgesehen davon, dass ich die erste halbe Stunde gegen meinen Frust ankämpfen musste, dass ich trotz Blick aufs Griffbrett selbst nach über 30 Jahren an der Gitarre nichts von dem verstanden habe, was der Kerl da macht)
Zweites Aber:
Zu Beginn des Auftrittes sprach Scott kurz in ein setlich stehendes Mikro, dass er doch Ansagen machen sollte, aber "no fucking idea" hätte, was er da sagen solle. Und das wars (bis auf zwei Ansagen zu den Mitmusikern). Keine Ansage, welche Titel. Kopf auf die Brust fallenlassen, Lockenmatte als Vorhang davor und schon sind wir bei der Fragestellung, ob das scheu, introvertiert oder autistsich ist. Kontaktaufnahme mit dem Publikum war jedenfalls gleich null. Das fand ich (bin aber auch 100% extrovertiert) ziemlich ätzend. Dafür brauche ich nicht in so ein Konzert gehen. Da kann ich mir auch die Live CD anhören (was ich auf der Rückfahrt auch getan habe, ey, sehr geil....)

Fazit:
musikalisch brilliant, aber anstrengend#
emotional mich nicht berührend
entertainmentfaktor: NULL

ach ja: Alan Herz an den Drums war der Hammer

Liebe Grüße

Uli

NP: Joe Bonamassa - A new day yesterday