Ich bin ja in diesem Forum nicht gerade als Vielschreiber bekannt, aber ich glaub Heute kann ich nicht anders.
Wenn man im Internet tätig ist, ist das ein bisschen so wie bei den Ärzten. Auf jedem Fest erzählen die Leute einem was wo wehtut und hoffen auf Gratiskonsultationen.
Bei netten Menschen lass ich mich dann doch hinreissen und dem Werner hab ich schon lange versprochen seinen Webauftritt neu zu gestalten, einfach so, weil er ein netter Mensch ist, ich gerade Zeit hab und von Anfang an klar war; kostet nix wird aber auch nix Grosses.
Die letzte Sitzung am Sitzung verlief wie erwartet, bis zu dem Augenblick als er mir plötzlich einen Koffer in die Hand drückt mit den Worten "für dich".
Ich weiss nicht wieviele Martin 000-28 Ihr so pro Woche geschenkt bekommt, bei mir war's auf jeden Fall das erste mal.
Und das mir, der jedem Markenfetischismus heilig abgeschworen hatte - wer braucht schon Fender oder Gibson wenn's doch den lokalen Flohmarkt gibt - und nun das. Eine echte, leicht ramponierte weil oft gespielte Martin.
Ich hab sowas noch nie in den Fingern gehabt. Da stimmt einfach alles. Wie soll ich sagen; die spielt von selbst. Die 000-28 Auditorium ist eine sehr leichte Gitarre, kein Jumbo-monster, mit einem einem eher dünne Halsprofil, eigentlich überhaupt nicht mein Ding wo ich doch normalerweise Baumstämme mit "Männersaiten" (danke für den Ausdruck bOOgie) bevorzuge. Aufgezogen sind zur Zeit merkwürdige 010 Saiten, da sie hauptsächlich auf der Bühne im Einsatz war und über einen Spezialpickup (für jede Saite eine eigenen Piezo + Preamp) abgenommen wurde.
Ich werde mich schüchtern in Richtung 012 bewegen, aber gaaaanz vorsichtig, ich hab viel zu viel Schiss es könnte was kaputt gehen.
Normalerweise bin ich da grosszügiger; alte Saiten runter, mit Stahlwolle alles richtig runterputzen, den Sattel mit der erstbesten Feile nachkorrigieren die mir so unter die Hand kommt.
Aber nicht in diesem Fall. Das muss alles viel vorsichitiger angegangen sein. Ausserdem weiss ich ja nicht wie der PU drauf reagiert.
Zur Zeit steht sie hinter mir im Büro, meine tochter (3 Jahre) könnte ja Zuhause auf komische Ideen kommen in der zwischenzeit, da muss man vorsichtig sein. Und später gehen wir zusammen (die Gitarre, nicht die Tochter) zum befreundeten Gitarrenbauer. Der hat da so ein Pflegemittel rumstehen um den Lack dezent aufzufrischen.
Also was ich eigentlich sagen wollte; da kauft man sich jahrelang so allemöglichen Sachen. Bei mir waren es dies Jahr ein Akkustikbass (nicht schlecht), eine Minireise-steelstring für den Urlaub (witzig), ein Miniklassik-Nylon für die Tochter (vom Flohmart für die Tochter, z.Zt. in Bearbeitung) usw. usf. aber richtig Leidenschaft war da nicht bei.
Und jetzt dies :-).
Der einzige Wermutstropfen; ich muss ende Woche für 14 Tage nach Kreta in Urlaub - daher auch die Ministeelstring. Und wenn ich nun doch die Martin samt grossem Koffer mitnehme, meine Tochter könnte ja für zwei Wochen zur Oma und dann wär ja eingentlich noch ein Sitz im Flieger frei, nur wie erklär ich das meiner Frau ..... seufz.
Ein glücklicher Manuel