Hallo,

habe mir eine hübsche Japan Tele (Reissue einer Custom 1962) zugelegt. Tolle Bespielbarkeit, nettes Äußeres (obwohl es darauf ja nicht ankommt und so).
Die PickUps/Poties/den 3-Weg Schalter und die Brücke fand ich relativ mau und habe diese Teile durch Texas Specials/neue Fender-Tele-Replacement-Poties (250 ohm oder so)/einem Fender Tele 4 Wege Schalter und einer Vintage Brücke mit 6 Saitenreiter ersetzt.
Gefolgt bin ich an dieser Stelle dem beigelegten Schaltplan, der im übrigen auch im Internet zu finden ist. Ich sollte alles plamgemäß sauber verlötet und geerdet haben, den erforderlichen Kondensator habe ich auch hineingebastelt, zudem habe ich abgeschirmtes Kabel (der Online Shop nennt es "PickUp Kabel") verwendet.

Derzeit spiele ich das Baby über einen Blues Junior.

Nun meine Problemchen:

1) Mein Steg PU neigt bei höheren Lautstärken bereits im Clean-Betrieb (!) zum Pfeifen. Ich glaube nicht, dass es sich hier um klassische Mikrophonie handelt, ich habe eher den Eindruck, dass das Vintage-Gehäuse der Brücke dies bewirkt?
2) Nehme ich die Finger von den Saiten, der Brücke etc. höre ich ein leichtes Massebrummen, welches ich von meiner Humbucker Gitarre nicht gewöhnt bin. (Ich meine nicht das Single Coil Brummen. Brummt er nicht, ist er kaputt und so, weiß ich und ist auch ok ;-) Muss ich das Massebrummen als 62er Besitzer hinnehmen? Oder ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass ich etwas falsch Verlötet habe (ich habe selbst an die ominöse "Stern-Erdung" gedacht...)? Für den Fall, dass ich mich nicht verlötiert habe: Macht es Sinn mit Folie, Lack&Co zu arbeiten oder ist das eine süße Eigenheit der Telecaster als solche?
3) Ich empfange bei höherer Lautstärke leise Radiosignale. Hat meine Gitarre überhaupt etwas damit zu tun oder ist es die Steckdose, der Röhrenamp etc.? (Kann im Moment keine Referenzgitarre anschließen, bin gerade Mono-Gitarrist...)

Vielen Dank für Eure Hilfe!

Michael

Hallo Michael,

das Pfeifen kann von der Brückenplatte herkommen, sollte aber erst bei recht hohen Lautstärken auftreten.

Das "Saitenbrummen" läßt auf falsche / fehlende Masseverbindung schließen. Entweder sind die Saiten nicht geerdet, oder deine Stern-Erdung taugt nix.

Da Masseverbindung nicht in Ordnung, könnte da auch der Grund für den Radioempfang liegen.

Gruß
Günther

: Hallo Michael,
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: das Pfeifen kann von der Brückenplatte herkommen, sollte aber erst bei recht hohen Lautstärken auftreten.
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: Das "Saitenbrummen" läßt auf falsche / fehlende Masseverbindung schließen. Entweder sind die Saiten nicht geerdet, oder deine Stern-Erdung taugt nix.
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: Da Masseverbindung nicht in Ordnung, könnte da auch der Grund für den Radioempfang liegen.
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: Gruß
: Günther

Hi Günther,

vielen Dank für Deine Hilfe.

Kann ich etwas gegen das "Brückenplatten"-Desaster tun?

Wo finde ich denn die geeignete Massenverbindung? Habe alles brav nach http://www.acmeguitarworks.com/pdf/tele_4-way_diagram.pdf gemacht.

Grüße
Michael

Servus,

du kannst einen dünnen selbstklebenden Schaumstoff unten an die Brücke kleben. Das verhindert daß der PU schwingen kann und sich somit Feedback einstellt. Oft hilft aber auch die Federn der PU Schrauben durch Silikonschlauch zu ersetzen.
Zum Masseproblem:
Beid er klassischen Teleschaltung nimmt man an das die Masseverbindung zwischen den Potis durch das Control Plate hergestellt wird. Das ist aber manchmal nicht oder nur schlecht der Fall, ich würde also noch einen Massedraht von Potirücken zu Potirücken ziehen. Das Gehäuse der Potis vor dem Löten leicht anschleifen, dann verläuft das Zinn besser.
Ich hoffe auch das Du den gelben Draht des TX Special NeckPUs mit auf Masse gelötet hast.
Ansonsten mal durchmessen:
Ausgangsbuchse Rand, Neck PU Cover, Control Plate und Bridge gegen Saiten: jeweils <1 Ohm ?

cu
bluesfreak

PS: Der TX Special PU Satz hat eigentlich ein 1MOhm Volume Poti dabei !?!

Hallo Michael,

ich würde auch die Potideckel mit nem Draht verbinden.
Dann muß noch ein Draht vom Potideckel (wo der Stern ist) zur Brücke gehen, das ist nicht aufgemalt in deiner Schaltung.

Gruß
Günther

: Hallo Michael,
:
: ich würde auch die Potideckel mit nem Draht verbinden.
: Dann muß noch ein Draht vom Potideckel (wo der Stern ist) zur Brücke gehen, das ist nicht aufgemalt in deiner Schaltung.
:
: Gruß
: Günther


Hi!
Danke Dir herzlich!

Melde mich dann morgen noch einmal.

Viele Grüße
Michael

: Servus,
:
: du kannst einen dünnen selbstklebenden Schaumstoff unten an die Brücke kleben. Das verhindert daß der PU schwingen kann und sich somit Feedback einstellt. Oft hilft aber auch die Federn der PU Schrauben durch Silikonschlauch zu ersetzen.
: Zum Masseproblem:
: Beid er klassischen Teleschaltung nimmt man an das die Masseverbindung zwischen den Potis durch das Control Plate hergestellt wird. Das ist aber manchmal nicht oder nur schlecht der Fall, ich würde also noch einen Massedraht von Potirücken zu Potirücken ziehen. Das Gehäuse der Potis vor dem Löten leicht anschleifen, dann verläuft das Zinn besser.
: Ich hoffe auch das Du den gelben Draht des TX Special NeckPUs mit auf Masse gelötet hast.
: Ansonsten mal durchmessen:
: Ausgangsbuchse Rand, Neck PU Cover, Control Plate und Bridge gegen Saiten: jeweils <1 Ohm ?
:
: cu
: bluesfreak
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: PS: Der TX Special PU Satz hat eigentlich ein 1MOhm Volume Poti dabei !?!


Hi,

besten Dank für Deine Hilfe. Das geht ja hier fürchterlich flott! Find ich prima.

Bei den PUs waren keine Poties dabei, habe mir im Online Shop reguläre Fender Poties besorgt ("Fender Poti 250 K no Load Tele).

Das gelbe Kabel habe ich brav "gesternt" ;-)

Beste Grüße
Michael

Hi,

wenn das Pfeifen aufhört, sobald du den Pickup festhältst, solltest du die entsprechende Fräsung mit Schaumstoff "ausstopfen". In jedem Fall gehören Silikonschläuche statt der Federn an die Höhenverstellung.

Wenn die ganze Brücke schwingt: Da die Brücke idR nur mit den vier großen Schrauben hinten bei der Saitendurchführung befestigt ist, solltest du für etwas Spannung an der Vorderseite sorgen, indem du zB ein Stückchen hauchdünnes Moosgummi o.ä. unter die vordere, untere Kante legst, bevor du die Brücke wieder festschraubst.


cu, ferdi

: 2) Nehme ich die Finger von den Saiten, der Brücke etc. höre ich ein leichtes Massebrummen, welches ich von meiner Humbucker Gitarre nicht gewöhnt bin.
Moin,


ein Massefehler liegt nur dann vor, wenn das Instrument mit dem Berühren der Saiten oder Metallteile zu brummen _beginnt_.
In Deinem Fall brummt es aber, wenn Du los lässt, was mehr oder weniger deutlich immer so und normal ist.
Der Grund ist der, dass Du mit dem Salzwasser Deines Körpers Störwellen wie eine Antenne einfängst und rückseitig in die Elektrik einstrahlst. Mit dem Berühren der Saiten erdest Du Deinen Körper und das Brummen hört auf. Es liegt also hier kein Massefehler vor.
Wie stark es mit dem Loslassen der Saiten zu brummen beginnt, hängt neben den Pickups von der Abschirmung der Gitarrenelektrik ab. Hier lässt sich mit abschirmenden Maßnahmen (Kupferlack o.ä.) oft noch etwas Milderung schaffen.

Grüße
Walter

Hi Walter,

: Der Grund ist der, dass Du mit dem Salzwasser Deines Körpers Störwellen wie eine Antenne einfängst und rückseitig in die Elektrik einstrahlst.

Abhilfe: eine Woche vor dem Auftritt auf Salzstangen und Erdnüsse verzichten, und gezuckerte Cola stattdessen trinken. ;-)

Na gut, Du kennst mich und kannst Dir mein Grinsen hier vorstellen - in Wirklichkeit fand ich Deine Erklärung nämlich sehr aufschlußreich, vielen Dank. Das wußte ich alles noch nicht.

Keep rockin'
Friedlieb

Hi Friedlieb,


: Abhilfe: eine Woche vor dem Auftritt auf Salzstangen und Erdnüsse verzichten, und gezuckerte Cola stattdessen trinken.

Nää, nää! ...Immer an die Elektrolyte denken!

(Zitat aus "Herr Lehmann", nach einem Buch des Sängers von Element Of Crime. Ein sehr witziger Film und ein "Jaa -jaaa genau!" für all die, die in der 80ern in Berlin waren)

:
: : 2) Nehme ich die Finger von den Saiten, der Brücke etc. höre ich ein leichtes Massebrummen, welches ich von meiner Humbucker Gitarre nicht gewöhnt bin.
: Moin,
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: ein Massefehler liegt nur dann vor, wenn das Instrument mit dem Berühren der Saiten oder Metallteile zu brummen _beginnt_.
: In Deinem Fall brummt es aber, wenn Du los lässt, was mehr oder weniger deutlich immer so und normal ist.
: Der Grund ist der, dass Du mit dem Salzwasser Deines Körpers Störwellen wie eine Antenne einfängst und rückseitig in die Elektrik einstrahlst. Mit dem Berühren der Saiten erdest Du Deinen Körper und das Brummen hört auf. Es liegt also hier kein Massefehler vor.
: Wie stark es mit dem Loslassen der Saiten zu brummen beginnt, hängt neben den Pickups von der Abschirmung der Gitarrenelektrik ab. Hier lässt sich mit abschirmenden Maßnahmen (Kupferlack o.ä.) oft noch etwas Milderung schaffen.
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: Grüße
: Walter


Hi Walter,

Besten Dank für Deine Hilfe. Jetzt wird mir einiges klar. Habe übrigens gestern einmal von meiner Sternerdung am Volume-Potie eine direkte - nicht durch einen Kondensator unterbrochene - Verbindung zum Ton-Regler gebaut. Außerdem eon Kabel vom Stern zur Brücke. Hat beides keinen signifikanten Unterschied generiert.
Aber das Brummen ist eh nicht so massive, kann man ja auch mit Hilfe des Volume Reglers in Spielpausen nett kontrollieren.

Vielmehr nervt mich das Pfeifen der Brücke/des TextSpecial PUs. Habe nun schon zwei Lagen doppelseitiges Klebeband drunter gehauen (unter die Brücke), der PU pfeift immer noch.
Der Schalldruck ist zwar schon nicht übel, mein Lipstick(!), der ja gemäß seiner Bauart weniger vertragen sollte, kann aber trotz allem viel mehr vertragen.
Soll ich mir ne moderne Standardbridge organisieren?

Viele Grüße,
Michael

Servus,

wenn der BrückenPU jetzt immer noch pfeift muss er wohl nachgewachst werden. Hast Du schon mal versucht etwas Moosgummi unter den PU zu bringen damit der nach oben gegen die Platte gepresst wird?
Der SD in meiner Tele pfeift GsD nicht, auch wenn der Vox aus vollem Hals brüllt...
Allerdings pfeifen danach dann die Ohren...

cu
bluesfreak

: Servus,
:
: wenn der BrückenPU jetzt immer noch pfeift muss er wohl nachgewachst werden. Hast Du schon mal versucht etwas Moosgummi unter den PU zu bringen damit der nach oben gegen die Platte gepresst wird?
: Der SD in meiner Tele pfeift GsD nicht, auch wenn der Vox aus vollem Hals brüllt...
: Allerdings pfeifen danach dann die Ohren...
:

Hi,

da sehe ich ja den Silberstreif am Horizont...

1) Kann ich jetzt einfach ne Kerze über die Baumwollschnur, mit der der PU umwickelt ist, tropfen lassen?

2) Was ist Moosgummi und wo bekomme ich es her?

3) Kann man das Zeug auch rauchen? ;-)

Gruß
Michael
: cu
: bluesfreak

: 1) Kann ich jetzt einfach ne Kerze über die Baumwollschnur, mit der der PU umwickelt ist, tropfen lassen?
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: 2) Was ist Moosgummi und wo bekomme ich es her?
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: 3) Kann man das Zeug auch rauchen? ;-)
:
: Gruß
: Michael
: : cu
: : bluesfreak

Hi Michael

Zu 1. Ja, das kannst Du machen. Besser ist jedoch, Du stellst die Kerze ins Fenster. Vielleicht klopft ein nettes Mädel an.

Mikrophonie eines Tonabnehmers entsteht durch hochfrequentes Schwingen loser Drähte in der Pickupspule. Da sind 6-8000 Wicklungen eines 7/100stel mm Drahtes drauf. Es leuchtet ein dass es nicht hilft, auf die Oberfläche etwas Parafin zu träufeln?! Alle Wicklungen müssen durchtränkt sein. Wenn man sich nicht auskennt, sollte man die Finger davon lassen.

Zu 2: Moosgummi ist ein (möglichst) dauerelastischer Schaumstoff. Ein Kollege riet, die Federn durch Gummis zu ersetzen. Das ist sicher auch hilfreich.

Zu 3. Ja. Unbedingt.

GrüWee

:
: : 1) Kann ich jetzt einfach ne Kerze über die Baumwollschnur, mit der der PU umwickelt ist, tropfen lassen?
: :
: : 2) Was ist Moosgummi und wo bekomme ich es her?
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: : 3) Kann man das Zeug auch rauchen? ;-)
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: : Gruß
: : Michael
: : : cu
: : : bluesfreak
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: Hi Michael
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: Zu 1. Ja, das kannst Du machen. Besser ist jedoch, Du stellst die Kerze ins Fenster. Vielleicht klopft ein nettes Mädel an.
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: Mikrophonie eines Tonabnehmers entsteht durch hochfrequentes Schwingen loser Drähte in der Pickupspule. Da sind 6-8000 Wicklungen eines 7/100stel mm Drahtes drauf. Es leuchtet ein dass es nicht hilft, auf die Oberfläche etwas Parafin zu träufeln?! Alle Wicklungen müssen durchtränkt sein. Wenn man sich nicht auskennt, sollte man die Finger davon lassen.
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: Zu 2: Moosgummi ist ein (möglichst) dauerelastischer Schaumstoff. Ein Kollege riet, die Federn durch Gummis zu ersetzen. Das ist sicher auch hilfreich.
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: Zu 3. Ja. Unbedingt.
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: GrüWee


;-) und danke! ich werde jetzt erst einmal um die gummis kümmern, um die moosigen so wie so...