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(Technik) Ersatz für Tone-poti

Hallo,

bin im Netz über folgendes gestolpert:

http://www.gitarrenelektronik.de/elektronik/c-switch/c-switch.html

Hat das schon mal jemand ausprobiert, hört sich ziemlich interessant an. Bin zwar kein Elektroniker, aber einen Poti einlöten traue ich mir grad noch zu und mein Ton-Poti ist schon ziemlich überflüssig, immer offen !

Re: (Technik) Ersatz für Tone-poti

: Hat das schon mal jemand ausprobiert, hört sich ziemlich interessant an. Bin zwar kein Elektroniker, aber einen Poti einlöten traue ich mir grad noch zu und mein Ton-Poti ist schon ziemlich überflüssig, immer offen !

Wenn dein Ton-Poti immer offen ist kannst du dir die immerhin 34€ wohl gut sparen, ich glaube das macht nur Sinn wenn man nur einen Teil des Regelweges des Ton-Potis nutzt und da nicht präzise genug wählen kann. So wie ich das verstehe stellt dieser Switch einfach nur sechs verschiedene Stellungen des Ton-Potis dar, und wie gesagt wird: "Auch in der ganz linken Schaltstellung ist er noch lange nicht so dumpf wie bei einem zugedrehten Tone-Poti.", also nur über einen Teil des Regelweges.

Aber wenn du es probierst wäre ich gespannt deine Erfahrungen zu hören, vielleicht versteckt sich da ja doch noch was nütliches das den Sound verbessert.

Grüße
Roman

Re: (Technik) Ersatz für Tone-poti

: Wenn dein Ton-Poti immer offen ist kannst du dir die immerhin 34€ wohl gut sparen, ich glaube das macht nur Sinn wenn man nur einen Teil des Regelweges des Ton-Potis nutzt und da nicht präzise genug wählen kann. So wie ich das verstehe stellt dieser Switch einfach nur sechs verschiedene Stellungen des Ton-Potis dar, und wie gesagt wird: "Auch in der ganz linken Schaltstellung ist er noch lange nicht so dumpf wie bei einem zugedrehten Tone-Poti.", also nur über einen Teil des Regelweges.

Recht hast Du. Wenn ich das richtig interpretiere, werden nur mithilfe eine Drehschalters Kondensatoren mit einem jeweils anderen Wert zu den PUs parallel geschaltet. Da man erfahrungsgemäß von den sechs Stellungen nur eine braucht, kann man das billiger haben, indem man einfach mit den Kondensatoren am Tonpoti experimentiert und niedrigere Werte ausprobiert. Anfangen mit 500 pF, dann immer größerer Werte nehmen.

Schöne Grüße, Mathias

Re: (Technik) Ersatz für Tone-poti

Hi,

die Schaltung ist eine der dollen Erfindungen Lemmes, der in seinem Buch "Gitarren-Elektronik" die Meinung vertritt, mit dem geeigneten Lastkondensator könne eine Strat fast so klingen wie eine Super 400 und so weiter.

Ich habe in meiner Jugend einige seiner Schaltungen nachgebaut und fand sie alle sehr mittelmäßig. Sie sorgen für Vielseitigkeit, aber nicht für Güte.

€ 0.02

Gruß, ferdi

Re: (Technik) Ersatz für Tone-poti

: Ich habe in meiner Jugend einige seiner Schaltungen nachgebaut und fand sie alle sehr mittelmäßig. Sie sorgen für Vielseitigkeit, aber nicht für Güte.

So ging es mir auch. Meine SG-Kopie von Hoyer habe ich mit allen passiven und aktiven Varianten ausgestattet, die er auf Lager hatte. Seitdem bin ich Schaltungspurist.

Schöne Grüße, Mathias

Re: (Technik) Ersatz für Tone-poti

>>[...] So wie ich das verstehe stellt dieser Switch einfach nur sechs verschiedene Stellungen des Ton-Potis dar, [...]


Nicht ganz.
Ein zugedrehtes Tonpoti (also Kondensator parallel zum PU) gibt nicht nur Höhenklau, sondern auch einen Resonanzpeak (in den Mitten) bei einer Frequenz, die von Kapazität und PU abhängt (steht auch hier: http://www.gitarrenelektronik.de/elektronik/elektronik.html). Die Frequemz kann man mit Herrn Lemmes C-Schalter wählen. Ein halb zugedrehtes Tonepoti nimmt nur Höhen weg, weil die Resonanz durch den Potiwiderstand bedämpft wird.

Es lohnt sich, bei zugedrehtem Tone-Poti mit Kondensatoren von 1nF..22nF zu experimentieren, die serienmäßigen sind üblicherweise viel zu groß. Ich habe am Neck-HB einen 2,2nF/1000V Kondensator (lag gerade rum ;) ) drin, der dickt den Sound eher etwas an und macht das ganze weicher, das Tone-Poti wird nur als Schalter benutzt. Am Steg-HB kann man sich mit kleineren Kondensatoren an den "woman tone" und das ZZ-Top-Brett herantasten (Disclaimer: Finger, Erfahrung, Baumwollplantage, Amp, Saiten, blafasel...)

Viel Spaß.


Re: (Technik) Ersatz für Tone-poti

Grüß Dich ,

das hört sich sehr interessant an ,da ich fast nur mit
zugedrehten Tonepoti spiele .Es gibt wirklich einen
Pegelsprung ,wenn das Poti zumacht .

Besonders höhenarm finde ich das überhaupt nicht ,und
mit aufgedrehten Tonpoti,so wie von vielen favorisiert,
bekomme zumindest ich nie einen ZZ-Top Sound o.ä. hin,
die Höhen wirken im Zerrbetrieb dann sehr aufdringlich .

Kannst Du mir erklären,wie und ob überhaupt sich verschiedene Potiwerte z.B. 250k,500k,1m im zugedrehten
Zustand auswirken ?

Vielen Dank im Voraus ,tschüß Uwe .

Re: (Technik) Ersatz für Tone-poti

Habe mir den C-Switch mehrfach selber gebaut. Die Bauteile sind für ca. 5,-€ zu haben. Eingebaut habe ich die Teile in meine Strat und meinen Jazz Bass. Funktioniert alles topp und meines Erachtens besser als JEDES (überflüssiges) Tone Poti. Man muss sich halt die Arbeit machen und die Konsensatoren für den persönlichen Geschmack raussuchen. Schlecht ist diese Lösung keinesfalls. Man darf aber von passiven Lösungen keine Wunder erwarten. Erst eine aktve Elektronik ermöglicht Sounds die jedem Gitarristen das Grinsen ins Gesicht zaubern. Die Sachen Hr. Lemme so vorschlägt haben aus technischer Sicht Hand und Fuß. Da Geschmäcker bekanntlich verschieden sind, müssen nicht alle Ideen von ihm für jedermann geeignet sein. Für viele Musiker ist es halt auch unbequem, sich von Ideen und Denkweisen zu verabschiden die ihnen jahrelang durch die Werbeabteilungen der Musikindustrie eingehämmert worden sind...

Schönen Sonntag,
Mr.Bassman
(Gitarrist, Bassist und Elektroing.)


Re: (Technik) Ersatz für Tone-poti

Mojn Uwe,

: Besonders höhenarm finde ich das überhaupt nicht ,und
: mit aufgedrehten Tonpoti,so wie von vielen favorisiert,
: bekomme zumindest ich nie einen ZZ-Top Sound o.ä. hin,
: die Höhen wirken im Zerrbetrieb dann sehr aufdringlich .

Hast Du schon mal darüber nachgedacht, ob Du für den Sound die richtigen PUs oder die richtige Gitarre hast? Zum Bleistift mit einer Rickenbacker oder einer 70ties Tele dürftest Du hier nämlich definitiv falsch liegen.

: Kannst Du mir erklären, wie und ob überhaupt sich verschiedene Potiwerte z.B. 250k,500k,1m im zugedrehten
: Zustand auswirken ?

Ja, kann ich. Sie wirken sich gar nicht aus, sie sind dann nämlich kurzgeschlossen.
Im aufgedrehten Zustand bedämpfen sie Höhen und Dynamik, je geringer der Widerstand, desto mehr. Deswegen klemme ich die Dinger immer ab und mache sogar die VolPotis schaltbar.

Schöne Grüße, Mathias

Re: (Technik) Ersatz für Tone-poti

Hi Mathias,

sach mal, bist du vielleicht einer von den Musikern, denen es zu unbequem ist, sich von den Ideen und Denkweisen zu verabschieden, die ihnen jahrelang von den Werbeabteilungen der Musikindustrie eingehämmert worden sind?

Ich kann hier irgendwie keinen finden...

Schönen Gruß, ferdi

Re: (Technik) Ersatz für Tone-poti

Grüß Dich Mathias ,


>... ob Du für den Sound die richtigen PUs oder die richtige Gitarre hast? <

...ich hoffe es Mathias ,da ich eigentlich mit allen
Gitarren die ich bis jetzt hatte (LP,SG,ES,LAG-Strats,Warmoth-Tele )so ziemlich die gleiche Einstellung
immer hatte .

Am Amp drehe ich auch sparsam Höhen rein ,ich denke es
ist so wie bei jedem ,man hat ganz bestimmte Vorstellungen,
und so komme ich ihnen am nächsten .Aber das mit dem
Pegelanstieg bei bestimmten Frequenzen mit Tonepoti zu
kann ich bestätigen .

Irgendwie höre ich immer einen akustischen Anteil raus
bei Tonepoti auf ,und das kann ich nicht ab .

Machs gut ,tschüß Uwe .

Re: (Technik) Ersatz für Tone-poti

: Kannst Du mir erklären,wie und ob überhaupt sich verschiedene Potiwerte z.B. 250k,500k,1m im zugedrehten
: Zustand auswirken ?

Wie schon erwähnt wurde, gar nicht. Ein halb zugedrehtes (*)1M-Tonepoti klingt übrigens ganz genauso wie ein voll aufgedrehtes 500k-Poti...

Eine Handvoll passende Kondensatoren kostet so gut wie nichts, 5..10 Cent für Keramikkondensatoren (reicht aus zum Testen); zwei Teststrippen mit Krokoklemmen dazu, fertig.

Ob man so einen Schalter mit zig Konensatoren braucht, weiß ich nicht...

Einen Versuch ist es IMO wert. Nicht ganz so befriedigend, wie ein Hai-End-kabel zu kaufen, aber deutlich lehrreicher (igitt, welch uncooles Wort).


Viel Spaß



( (*) im elektrischen Sinn, muss nicht 50% Rotation entsprechen)

Re: (Technik) Ersatz für Tone-poti

Hi.

Wie schon erwähnt wurde, gar nicht. Ein halb zugedrehtes (*)1M-Tonepoti klingt übrigens ganz genauso wie ein voll aufgedrehtes 500k-Poti...

Kann ich aus meiner bisherigen Erfahrung nicht bestätigen.

Davon ab, klingt es in diesem Thread so ein bißchen als würden kleinere Poti-Werte immer das volle Potenzial eines Pickups ausbremsen.

Ich finde aber, dass manche Pickups die Last eines - zum Beispiel - 250er Potis brauchen, bzw. bei guten Pickupherstellern sogar für diese oder jene Potiwerte optimiert sind.

Joe Bardens zum Beispiel sind mit 500er Potis sehr harsch & kalt. Mit 1 Mega-Ohm Potis finde ich sie kaum noch zu ertragen. Da werden die Fledermäuse im Gebälk verrückt.


(Irgendwo habe ich auch mal gelesen, dass der C-Switch mehr kann als nur verschiedene Varianten von Dumpfheit zu liefern. Ich finde aber leider den Thread im betreffenden Forum nicht mehr.)


Gruß,
groby
*

Re: (Technik) Ersatz für Tone-poti

Naahmd ferdi,

: sach mal, bist du vielleicht einer von den Musikern, denen es zu unbequem ist, sich von den Ideen und Denkweisen zu verabschieden, die ihnen jahrelang von den Werbeabteilungen der Musikindustrie eingehämmert worden sind? :
: Ich kann hier irgendwie keinen finden...
:


Hmmm. Das mit dem Tonpoti totlegen hat mir eigentlich keine Werbeabteilung gesacht. Sonst würde die Musikindustrie doch längst keine Tonpotis mehr einbauen, oder?

Vielleicht gehöre ich zu denen, die so lange rumgefummelt haben, bis sie die passende Marotte und Gitarre für ihr Spiel und ihren Lifestyle gefunden haben und das nun als heiligen Gral ausgeben. Soll's hier mehrere von geben. Macht nichts, das AS-Forum lebt von solch harmlosen Irren.

It's only Rock'n'Roll, Mathias

PS: War gerade in "Das große Rennen von Belleville". Die Lachtränen laufen mir immer noch runter. Frog on ...

Re: (Technik) Ersatz für Tone-poti

Tach,

ich zu denen, die so lange rumgefummelt haben, bis sie die passende Marotte und Gitarre für ihr Spiel und ihren Lifestyle gefunden haben und das nun als heiligen Gral ausgeben. Soll's hier mehrere von geben.

*umdreh* guckst du MICH jetzt etwa an?

Sachma, meine Tele hat 1MOhm-Potis. Wenn ich 500er reinsetzte, klänge sie fetter, oder?

(Mit Lemme: die Ausprägung der Resonanzspitze wäre geringer.)




Re: (Technik) Ersatz für Tone-poti

Mojn ferdi,
:
: : Sachma, meine Tele hat 1MOhm-Potis. Wenn ich 500er reinsetzte, klänge sie fetter, oder?
:
: (Mit Lemme: die Ausprägung der Resonanzspitze wäre geringer.)


Sie wäre weniger dynamisch und hätte weniger Höhen. Wenn man das landläufig als fett bezeichnet, ja, dann würde sie fetter klingen. Sicher ist jedoch, dass Du der einzige bist, der das vor Deinem supercleanen, superlauten Twin hört. Was nicht gegen derartige Operationen spricht, man will sich ja in erster Linie selber mit dem Ton identifizieren.
Aber wenn Du Deine Bandkollgen fragst: "Klingt sie nicht unglaublich fett jetzt, meine Tele?", dann werden sie Dir wahrscheinlich einen Vogel zeigen (So viel noch mal zum Thema "harmlose Irre").

Schönen sonnigen Sonntach noch, Mathias

Re: (Technik) Ersatz für Tone-poti

Hallo!

Seitdem bin ich Schaltungspurist.

Wie ja alle hier wissen, habe ich von Technik überhaupt keine Ahnung.

Ich hatte allerdings eine Gitarre mit einem Pickup von Shadow, dem allgemein geschätzten Attila Zoller. In der Gitarre war weder ein Volume- noch ein Toneregler und den Sound fand ich ziemlich furchtbar. Mit Volumenregler war das flexibler aber nicht hörbar besser. Gegen diesen Pickup habe ich mehrfach gewettert und ihn als miesklingend bezeichnet. Man schaue ins Archiv.

Jochen hat diesen Pickup in seine Perloid-Schlaggitarre eingebaut. Erst freiverdrahtet - klang so, wie ich ihn beschriebne hatte. Mit Volumen- und Tonepoti war der Pickup dann freundlicher klingend. Dieser Erfahrungsbericht brachte mich dazu, dem Pickup in einer anderen Gitarre noch einmal eine Chance zu geben, dieses Mal allerdings mit Tonepoti. Das Ergebnis ist, dass ich mit dem Pickup jetzt sehr zufrieden bin, denn der Sound ist wirklich brauchbar. Mit leicht zurückgedrehtem Tonepoti übrigens sogar gut aber das ist ja ein anderes Thema.

Langer Rede kurzer Sinn: Ich bin durchaus nicht der Ansicht, dass ein voll aufgedrehtes Tonepoti nicht den Klang verändern würde.

Mahlzeit

Matthias

Re: (Technik) Ersatz für Tone-poti

Hi Groby,

irgend jemand hatte es schon geschrieben, der C-Switch dämpft nicht wie ein Tonpoti die Höhen, er verändert vielmehr die Resonanzfrequenz des PU. Die Resonazfrequenz ist entscheident an der Übertragungs-Characteristik des PU beteiligt. So kannst Du mit dem C-Switch diese Frequenz verkleinern und bekommst einen Humbucker ähnlichen(!) Sound aus einem Single Coil.

Je heisser ein PU gewickelt ist, desto tiefer sinkt die Resonanz Frequenz.

Viele Grüße
Hauke

Re: (Technik) Ersatz für Tone-poti

Hi Bassman,

das mit dem Herrn Lemme ist ein Heisses Thema. Es hört sich zwar zunächst alles ganz richtig an was er schreibt. Er vergisst dabei jedoch einige sehr wichtige Aspekte, die für den Sound jedoch sehr entscheident sind.

Er betrachtet lediglich die einfachen elektischen Kenngrößen, nimmt dabei allerdings keinerlei Rücksicht auf die dynamischen Eigenschaften eines PU. Und da liegt der Hase im Pfeffer, der Klang eines Instrumentes oder auch eines PU wird in erster Linie durch die Einschwingphase geprägt, danach sind die Unterschiede geringer.

Somit ist es schon ein großer Unterschied welches Material z.B. als Magnet zum Einsatz kommt, und schon gar nicht ist allein die Resonanzfrequenz des PU für den Sound verantwortlich.

"GLATTEIS MODUS ON"
Ich könnte Wetten man findet einen billigst PU mit einem sch**** Sound, der die gleiche Resonanzfrequenz (inc. der Resonanzerhöhung) eines Edel PU aufweist.
"GLATTEIS MODUS OFF"

Für meinen Geschmack pauschalisiert Herr Lemme diese Themen zu stark.

Nichts für ungut und viele Grüße
Hauke

Re: (Technik) Ersatz für Tone-poti

Mojn Hauke,

irgend jemand hatte es schon geschrieben, der C-Switch dämpft nicht wie ein Tonpoti die Höhen, er verändert vielmehr die Resonanzfrequenz des PU.

Hier noch einmal O-Ton Lemme:

Vereinfacht ausgedrückt so: Der Schalter legt verschiedene Kondensatoren zum Pickup parallel, wodurch sich die Resonanzfrequenz erniedrigt. In der äußersten rechten Stellung ist der “C-Switch“ © auf direkten Durchgang geschaltet, es kommt der unbeeinflusste Originalsound. Je weiter man den Drehknopf nach links dreht (wie beim Tone-Poti), um so mehr gehen die scharfen Höhen weg und es kommen mehr Mitten rein. Der Ton wird immer wärmer.

Will auf gut deutsch heißen: der C-Switch tut genau dasselbe wie ein zugedrehtes Tonpoti: er schließt je nach Wert des angeschlossenen Kondensators einen Anteil der Höhen kurz. Bloß dass man eben zwischen fünf verschiedenen Kondensatoren wählen kann. Und das bei Durchgang das Singal wirklich unbeeinflusst ist.

Die Resonanzfrequenz ist entscheident an der Übertragungs-Characteristik des PU beteiligt.
: Je heisser ein PU gewickelt ist, desto tiefer sinkt die Resonanz Frequenz.


Ganz recht. Sie verändert man am besten mit einer Spule, die ja nichts anderes ist wie die Wicklung des Pickups. Parallel zum PU geschaltet geht sie nach oben, der PU klingt leiser und höhenreicher. Der Coilshifter von Rockinger/funzt nach diesem Prinzip. Ist die Spule seriell zum PU geschaltet, geht die ResFr in die Knie, ein SC wird 'humbuckerähnlich'. In Grenzen geht das auch mit einem seriell zum PU geschalteten Widerstand: knips mal die Masse von Deinem Volumepoti ab, und Du hörst was ich meine.

Hoffe für Erhellung gesorgt zu haben und schöne Grüße, Mathias

Re: (Technik) Ersatz für Tone-poti

Hi Hauke,

ich möchte es mal so sagen:

Helmut Lemme geht von seinem Ideal der Optimierung von Gitarrensound aus. Vielseitigkeit ist für ihn ein sehr gewichtiges Argument.

Ich finde aber, dass die Charakteristik eines atemberaubenden Strat-Sounds zB von einer Fülle von technischen Unzulänglichkeiten abhängt:

"zu wenig" Output durch "zu großen" Abstand der Pickups (oh Graus, die Wiederaufholverstärkung!),
"zu dicke" Saiten für den modernen Spieler (diese Biegesteifigkeit, das muss doch schief klingen),
zu geringe Widerstände durch 250 kOhm-Potis (die Resonanzspitze ist nicht ausgeprägt genug),
womöglich ein Spiralkabel (Höhen adé, und Hallo, Rauschen im Walde),
hoffnungslos nichtlineare Röhrenverstärker, die unter Überlastung arbeiten (kein wirklich cleaner Ton möglich),
abgeschlossen von bemitleidenswert signalverfälschenden Lautsprechern.

Dieses Thema ließe sich in allen Belangen noch konkretisieren.

Dass Gitarrendesigns aus den 50er Jahren auch heute noch den Markt dominieren (und im Grunde genommen ist auch eine JEM nichts anderes als eine aufgemotzte Strat), hat seinen Grund nicht darin, dass die Gitarristen das glauben, was ihnen die Musikindustrie eintrichtert.

Da liegt Herr Lemme einfach falsch.

Dass enorm viele (bekannte) Gitarristen irgendwann bei einer guten Strat landen, hat auch einen anderen Grund, als den, dass sie sich von der Industrie schmieren lassen. Die Strat ist ein gutes Design, dessen technische Schwächen klangliche Stärken sind.

Ich jedenfalls möchte meine Tele demnächst mal mit 250er Potis hören (= technische Verschlechterung nach Lemme).

cu, ferdi

Re: (Technik) Ersatz für Tone-poti

Hi Ferdi,

lange nichts voneinander gehört!

Stimme Dir vollkommen zu, das ist ein typisches Ing. Problem (muss es ja wissen...). Für generelle technisch/wissenschaftliche Lösungen ist sein herangehen noch ganz ok, nur ist Musik etwas viel feineres. Unser Ohr ist ein äußerst empfindliches "Messinstrument", da hilft es wenig wenn technisch gesehen alles "innerhalb normaler Parameter" abläuft. Wenns nicht klingt, dann klingt es eben nicht.

Meine erste E-Git hat natürlich auch alle möglichen Schalter on Board, ich denke das war wohl bei den meisten von uns so. Was ich aus dieser Zeit mitgenommen habe, sind dann wenigstens die Erkentnise:

a) Es bringt nichts HB parallel zu betreiben
b) HB klingen auch gesplittet nicht wie ein SC
c) Aus der Les Paul wird nie und nimmer ne Strat (PRS beweist uns letztendlich doch auch genau dieses...)
d) Wer ausser Brian May, benötigt OutOfPhase Sounds?

Meine Tele fährt übrigends seit Jahren mit 250K, soweit hat sich noch niemand über zu wenig Höhen beschwert. Ich habe allerdings über dem Volume Pot eine RC kombination, weil mich der Höhenverlust beim runterregeln enorm stört. Bringt mir zusätzlich natürlich viel Bewegungsfreiheit (wenn ich es nicht mehr zurück zur Mine schaffe, habe ich immer noch mein Vol.Pot).

Viele Grüße
Hauke


Re: (Technik) Ersatz für Tone-poti

Hi Hauke,

so ist das. Und wenn es gut klingt, ist's egal, was das Messdiagramm dazu sagt.

Meine Tele fährt übrigends seit Jahren mit 250K, soweit hat sich noch niemand über zu wenig Höhen beschwert. Ich habe allerdings über dem Volume Pot eine RC kombination

welche Werte genau?

cu, ferdi (der mittlerweile das Texas-Trio aufgegeben hat und stattdessen in einer 2-Gitarren-Band spielt - sehr zu seiner Zufriedenheit, denn der andere ist sein Busenfreund mako)

P.S.: und der Bassman rockt noch?

Re: (Technik) Ersatz für Tone-poti

Ich habe mit verschiedenen Werten an den Potis rumprobiert, zur Zeit sind 680pF und 220K in der Tele eingebaut. Zusammen mit dem Broadcaster PU gefällt es mir recht gut. In der Strat sind z.Z noch die gleichen Werten drin, aber ich überlege ob ich den Widerstand nicht ein bischen kleiner wählen sollte.

Insgesamt ist das auch nicht die Perfekte Lösung, der Höhenanteil ist in verschieden Positionen unterschiedlich. So hat man mal Punkte wo es zuviel ist, mal ist es vieleicht zuwenig (bei mir die Zwischenpositionen). Aber insgesamt ist es für mich allemal ein Gewinn. Bei Satisfaction (Du erinnerst Dich bestimmt -> Stones Cover), kann ich so mit der Strat (!) die Sounds mit dem Pot wählen. Das FD2 arbeitet dabei mit der zusätzlichen Gain Stufe, beim runteregeln bekomme ich den typischen Rhytmus Sound wie man ihn z.B. von Flashpoint kennt (perlend, fast clean), voll auf dann das volle Brett.

Der Bassman groovt in aller bester SRV Manier. Für Die Stones ist das allerdings schon meist etwas zur viel SRV, deshalb bleibt dort immer noch mein Tweed Deluxe am Start. Demnächst spielen wir ein paar recht große Gigs, da wird er zumindest als Monitor mitkommen, abgenommen wird allerdings der Deluxe.

Freut mich, das Du wieder eine Band hast, früher habe ich auch lieber alleine gespielt, inzwischen finde ich es schöner zu Zweit, zumal wir uns sehr gut ergänzen und er nebenbei einfach schweine gut ist! Es kommt sogar noch schlimmer, ich möchte fast schon nicht mehr ohne Keys losziehen.

So long,
Hauke

Re: (Technik) Ersatz für Tone-poti

Moin Stefan,

2.2nF waren mir zuviel des guten, die 680pF schlagen auch schon ganz gut ein, aber das hängt natürlich auch stark mit den PU's zusammen, bei mir wirken ja sehr schwachbrüstige vintage SC, mit den TX Special kann das schon wieder ne ganz andere Welt sein, bzw. vieleicht sogar ganz praktisch beim runter regeln mehr Höhen, als in Vollgas Betrieb zu haben.

cu
Hauke