Hallo allerseits!

durch eine aktuelle Diskussion kam ich nochmal auf diese Frage: mir fiel nach einer Konzertkritik auf, daß der Kritiker sich in seiner (übrigens hochgeschätzte) Kritik vor allem auf optische Dinge konzentriert hatte.

Mir persönlich kommt es bei einem Konzert sehr stark auf die Musik an, und wenn ich selber spiele, könnte ich auch die ganze Zeit die Augen zu haben.

Andererseits sagen die Amis ja nicht umsonst "Show" zu Konzert, weil da eben (auch) was gezeigt wird. Und es eben was zu sehen gibt - was zu sehen geben sollte.

Was meint ihr dazu? Wie wichtig ist der Show-Aspekt? Kommt schlechte Musik mit guter Show besser als gute Musik mit schlechter Show? Was ist überhaupt eine gute Show?

Würd mich mal interessieren.

lauter Grüße

Guten Morgen!

Ein gutes Konzert ist für mich einfach kurzweilig, das Gegenteil von langweilig. Ich möchte irgendwann überrascht sein, dass die Kapelle von der Bühne geht und noch überraschter beim Blick auf die Uhr sehen, dass sie schon eine komplette Konzertlänge gespielt hat. Wie das die Akteure machen, ist mir dabei eher egal.

Ich verlange kein ausgefeiltes Show-Konzept von einer Band. Aber als Publikum schenke ich dem Akteur auf der Bühne Zeit und verlange im Gegenzug von ihm, dass er damit sorgfältig umgeht. Ich will nicht gelangweilt und genervt werden. Ich will kein billiges Theater, keine abgedroschenen Klischees und kein aufgesetztes Gehabe. Ich möchte unterhalten werden. Nicht mehr aber auch auf keinen Fall weniger.

Was die geschlossenen Augen angeht, differenziere ich. Es gibt Parts, die spiele ich auch gerne mit geschlossenen Augen, meistens sind das die ganz leisen, lyrischen Momente in Balladen, in denen ich mich ganz in die Musik versenken kann. Wenn es ums Rocken geht, ist das ein Gemeinschaftserlebnis, da will ich Kommunikation (sehen) und da bleiben die Augen offen. Wenn mich ein Musiker die ganze Zeit nicht sehen will, er nicht mit mir oder jemandem auf der Bühne kommuniziert, dann kann ich mir zuhause auch die CD anhören.

Mahlzeit

Matthias

Hallo,

ich meine, Show kann Musik kongenial ergänzen. Ein schönes Beispiel war AHA vor ein paar Jahren hier in Stuttgart, als einfach nur großflächig Farben und Formen hinter die Bühne projeziert wurden und die Stimmung der Musik unterstützen. Andererseits habe ich 1984 im Münchner Circus-Krone-Bau (also recht intime Verhältnisse) ein fantastisches Set der Pretenders gesehen, wo die einzige Showeinlage am Schluß das wasserspritzende Schlagzeug von Martin Chambers war. Ansonsten Musik pur, aber von solcher Intensität, daß Show nicht nötig war.
Und dann sind da noch die Shows, wie sie z.B. The Who in den 60ern und 70ern abzogen, mit Gitarrenzertrümmern etc., die, wie ich finde, heute eher lächerlich wirken.
Letzen Endes ist es wohl wie so vieles: was den Einzelnen anspricht, hat mit dem Temperament und den Erwartungen zu tun. Einigkeit herrscht vermutlich am ehesten, wenn Stimmung und Spielfreude vermittelt werden. Wie die Show dann aussieht, ist ziemlich egal – denke ich.

Grüße, Michl

Tach lauter

Kommt ja wohl auch noch ein bisschen drauf an um was für Musik und was für Publikum es geht.

Bei den Berliner Philharmoniker erwarte niemand dass die auf der Bühne rummrennen. Aber ein Monstermagnet Konzert (vor zwei Wochen in Zürich - unbedingt hingehen) ohne Kutte, Matte , Posing und Mädels in engen Jeans wär wohl echt Mist. Wer da die Augen zukniff hat nicht nur die Mädels verpasst.

Ich würde mal sagen; Frage falsch gestellt.

Gruss Manuel

Aloha -

: Mir persönlich kommt es bei einem Konzert sehr stark auf die Musik an, und wenn ich selber spiele, könnte ich auch die ganze Zeit die Augen zu haben.

Ohne die Musik wäre ein Konzert natürlich nur getanzte Architektur, aber wozu ins Konzert gehen, wenn ich den Künstler nicht sehen will, wie er sich "zeigt" (show)? Und wozu selber Live spielen, wenn ich nicht "sehen" will wie das Publikum auf mich reagiert? Klar, your milage may vary, wie der Ami so schön sagt, aber für mich hört das Auge immer mit.

: Andererseits sagen die Amis ja nicht umsonst "Show" zu Konzert, weil da eben (auch) was gezeigt wird. Und es eben was zu sehen gibt - was zu sehen geben sollte.

Jepp... und zu sehen ist ja was... egal ob bei Billy Bragg oder bei den Backstreetboys.

: Was meint ihr dazu?

s.o.

: Wie wichtig ist der Show-Aspekt?

Wichtig.

: Kommt schlechte Musik mit guter Show besser als gute Musik mit schlechter Show?

Hmmm... ich ziehe dann die schlechte Musik mit der guten Präsentation der guten Musik zum gruseligen Auftreten vor. Letztere genieße ich dann lieber zuhaus mit geschlossenen Augen unter'm Kopfhörer.

: Was ist überhaupt eine gute Show?

Gute Frage, mindestens so gut wie die Frage was gute Musik ist *g*

gnagna on...
bO²gie

NP: Motörhead | We are the Roooooooooooooadcrew (Live)

Hi,

kann Manuel nur zustimmen. Habe Zappa auf der letzten Deutschlandtour (vor Yellow Shark) gesehen, da war - anders als in den 70th - sehr wenig Show, büschen Licht und eben ZAPPA. 2,5 Std stand mir gedanklich der Mund offen, ich war schlicht fasziniert.
Im Sommer war ich in Hockenheim bei Stones/ AC DC. AC DC waren auch klasse, aber mir hat die "Show" - besser: die Atmosphäre - gefehlt... nicht weil sie keine geliefert hätten, sondern weil sie im Hellen spielen mussten... das geht irgendwie nicht....

Henry
Gruß, Henry



: Tach lauter
:
: Kommt ja wohl auch noch ein bisschen drauf an um was für Musik und was für Publikum es geht.
:
: Bei den Berliner Philharmoniker erwarte niemand dass die auf der Bühne rummrennen. Aber ein Monstermagnet Konzert (vor zwei Wochen in Zürich - unbedingt hingehen) ohne Kutte, Matte , Posing und Mädels in engen Jeans wär wohl echt Mist. Wer da die Augen zukniff hat nicht nur die Mädels verpasst.
:
: Ich würde mal sagen; Frage falsch gestellt.
:
: Gruss Manuel

Moin,

"schlechte" Musik wird durch ein ansprechendes Outfit oder eine gelungene Bühnenshow sicher nicht besser. Aber warum sollte man in einem Kozert nicht auch optisch den bestmöglichen Eindruck hinterlassen?

Im Verlauf der Jahre haben wir nun ja schon alles mögliche (und unmögliche) gesehen. Da gab es die Zeit, wo es unglaublich angesagt war im Jogginganzug zu spielen, die Zeit der "coolen" Rollkragenpullover, die Zeit der großen Hemdskragen und die Zeit, wo man sich ohne Lederhose gar nicht erst auf die Bühne stellen brauchte.

Alles war witzig und angesagt, aber nicht alles passte auch zu der dazugehörigen Musik.

Meine Meinung: Eine Band tut gut daran in einem passenden Outfit auf die Bühne zu gehen. Bewegung auf der Bühne bedeutet Abwechslung für das Publikum. Mit Licht kann man eine Menge machen. Doch es gilt: Es sollte passen und nicht zu übertrieben wirken (es sei denn, der Gig ist im Comedybereich angesiedelt)!

Keep rockin'
Kai-Peter

Moin.
: Was meint ihr dazu? Wie wichtig ist der Show-Aspekt?

Ich finde die Optik ziemlich wichtig. Man sollte es aber als "Hobbyband" nicht übertreiben. Nur mit Socke auf die Bühne ist was für Showprofis. Und auf die Art der Musik kommt es auch an, die AlternativeRockCombo muß nicht mit den BluesBrothers Klamotten auftreten. Da passen auch Jeans und tShirt, die bei der Jazzkapelle für das gesittete Publikum vielleicht fehl am Platz sind. Und sich selbst in den Klammotten wohlfühlen sollte man sich auch.
Mit einem Lichtmann kann man schon viel Stimmung erzeugen, die zur band/musik passt. Ab einem gewissen Anspruch gehört (imho) der feste Lichtmensch genauso dazu wie der Tonmann.
Gruß
Ugorr

Tach Kai-Peter!

: "schlechte" Musik wird durch ein ansprechendes Outfit oder eine gelungene Bühnenshow sicher nicht besser.

Bedingter Einspruch - die Musik wird sicherlich nicht besser, aber der Eindruck, den man beim Publikum hinterlässt, durchaus.

Ich habe schon einige Gigs hinter mir, bei denen wir musikalisch hinter unserer "Normalform" hinterherhinkten, die aber beim Publikum sehr gut angekommen sind, weil wir an dem Tag gut drauf waren und Stimmung auf der Bühne gemacht haben. Das konnte man auch am erhöhten CD-Verkauf nach dem Gig merken. An Tagen, an denen wir zwar (nach eigener Einschätzung) musikalisch für unsere Verhältnisse grossartig waren, aber es auf der Bühne etwas ruhiger haben angehen lassen, waren die Verkaufszahlen dagegen deutlich geringer. Da kann man jetzt über das ignorante Publikum schimpfen, die gute Musik nicht zu würdigen wissen, aber auf unserem Level (abgesehen von ein paar Fans weiss im Publikum keiner, worauf er sich jetzt eingelassen hat) muss die Musik durch eine entsprechende Bühnenpräsenz unterstützt und manchmal auch kompensiert werden.

Wenn du zum Zappa-Konzert gehst, machst du das, weil du weisst, dass die Musik dir grösstenteils gefallen wirst und gehst mit einer ganz anderen Erwartungshaltung rein, als wenn du eine dir vorher unbekannte Band anguckst. Du kannst nämlich überhaupt nicht in dem Masse auf die Musik achten, weil du gar nicht beurteilen kannst, ob die gerade dargebotene Version jetzt so ist, wie sie sein sollte, oder ob das Stück eigentlich viiieeeell besser sein könnte. Du hast nur einen einzigen Anhaltspunkt - die (Re-)Aktionen der Musiker. Und wenn man denen den Spass bzw. den Genuss des selbst Dargebotenen ansieht, dann findet man die Musik auch automatisch besser. Selbst, wenn sie es eigentlich nicht ist.

Nos vemos en infierno, Pepe

Hallo!

: Ich habe schon einige Gigs hinter mir, bei denen wir musikalisch hinter unserer "Normalform" hinterherhinkten, die aber beim Publikum sehr gut angekommen sind, weil wir an dem Tag gut drauf waren und Stimmung auf der Bühne gemacht haben.

Das kann ich vollständig unterschreiben. Mehr noch: Wir haben mal einen Gig gespielt, der technisch nahe an der Perfektion war, wir aber nicht so ganz locker. Der nächste Gig war genau das Gegenteil, wir hatten richtig viel Spaß auf der Bühne, machten "Schau" und technisch gesehen stümperten wir ziemlich durch unser Programm.

Einer aus der Muckerpolizei, der beide Gigs gesehen hatte, meinte nach dem zweiten zu mir, dass man merken könnte, wieviel wir seit dem vorherigen Gig geübt hätten. Selten so gelacht.

Gruß

Matthias

Hallo zusammen,
ich denke für das Normal-Publikum ist der optische Eindruck wichtiger als die Musik. Und das gilt quer durch alle Stilrichtungen!
Kein Wunder, daß sich die abgelutschten Klischees wie z. B. Hut und Sonnenbrille beim Blues halten, ich denke die Leute wollen das sehen.
Gute Musik alleine reicht leider nicht!

Gruß Dan

Moin Dan -

: ich denke für das Normal-Publikum ist der optische Eindruck wichtiger als die Musik.

Hmmm... was bitte ist den ein Normalpublikum?

: Kein Wunder, daß sich die abgelutschten Klischees wie z. B. Hut und Sonnenbrille beim Blues halten, ich denke die Leute wollen das sehen.

So auf Anhieb fallen mir wenige Blueser mit Hut und Sonnenbrille ein. Ok, da war dieser Texaner, mit dem Hut (ein beliebter Running Gag im US Fenderforum)....

: Gute Musik alleine reicht leider nicht!

Hmmm...und gute Musik ist....?

klischee-wochen on....
bO²gie

*insert smilies wo immer sie vermisst werden*

: : Gute Musik alleine reicht leider nicht!
:
: Hmmm...und gute Musik ist....?
:
: klischee-wochen on....
: bO²gie
:
: *insert smilies wo immer sie vermisst werden*

In diesem Zusammenhang sicherlich: "Musik, die so gespielt wird, wie der Komponist/Instrumentalist/Sänger es will, ohne Aussetzer und Verspieler, dafür evtl. mit Geistesblitzen". Zwar subjektiv, aber eindeutig.

Definier-und-Hinweise-auf-eventuell-fehlende-Smilies-absichtlich-überseh-Wochen

:-)

Aloha Pepe -

: In diesem Zusammenhang sicherlich: "Musik, die so gespielt wird, wie der Komponist/Instrumentalist/Sänger es will, ohne Aussetzer und Verspieler, dafür evtl. mit Geistesblitzen". Zwar subjektiv, aber eindeutig.

*g* warum muß ich nur gerade an das Stoppok Solo Konzert, letztens im Hamburger Politbuero, denken? Stoppoks Lieblingswort des Abends lautete "Texthänger". Btw, eine sehr klasse Show, auch wenn Stoppok die ganze Zeit saß und, entgegen der Intention des Komponisten, ständig seine Texte vergass.

gnagna on...
bO²gie

NP: Dziuks Küche | Zu alt

: .......
:
: Wenn du zum Zappa-Konzert gehst, machst du das, weil ........:

: Nos vemos en infierno, Pepe

Tja Pepe, das würd ich ja gern nochmal, aber da gibt´s ein Problem, her Zappa kneift! :-(

Gruß, Henry

NP: Motörhead | We are the Roooooooooooooadcrew (Live)

Schon was geroadcrewt ?

Guido :-)

Boah, Sven.

: Ohne die Musik wäre ein Konzert natürlich nur getanzte Architektur, aber wozu ins Konzert gehen, wenn ich den Künstler nicht sehen will, wie er sich "zeigt" (show)? [...] aber für mich hört das Auge immer mit.

Hier, und...

: Wie wichtig ist der Show-Aspekt?

Wichtig.

...hier und...

: Hmmm... ich ziehe dann die schlechte Musik mit der guten Präsentation der guten Musik zum gruseligen Auftreten vor. Letztere genieße ich dann lieber zuhaus mit geschlossenen Augen unter'm Kopfhörer.

hier ganz besonders schreibst Du meine Gedanken in Reinform aus.

Und Show kann imho auch sein wenn 'n Kerl einfach still auffer Bühne steht. Der Peavy von Rage is' zum Beispiel so'n Kerl, der strahlt wie so ein kleines Atomkraftwerk. Da kommt was über. Hauptsache der Protagonist hat Spass, dann passt das schon.

Grüße,
Felix

Moinsens Felix -

: Und Show kann imho auch sein wenn 'n Kerl einfach still auffer Bühne steht....

... und genau da schreibst du mir aus der Seele. "Show" muß eben nicht (kann wohl, aber eben nicht zwingend) gleichgeschaltete Hupfdohlen aus Deutschland sucht den Suppenkasper sein...

slide on ...
bO²gie

NP: Robbie Williams | Swing when you're winning

Vielen Dank für die reichlichen und kompetenten Antworten. Mit einer solchen Resonanz hätte ich ja gar nicht gerechnet.

Daß die Frage "Was ist eine gute Show?" trotz der (guten) Ansätze, hier Kriterien zu nennen, nur subjektiv beantwortet werden, ist eigentlich genauso klar wie die Tatsache, daß es auf "Was ist gute Musik?" reichlich viele widersprüchliche und trotzdem richtige Antworten geben wird.

Was aber kann man tun, um zu einer "guten", sagen wir mal der Zielgruppe gerecht werdenden Show zu gelangen? Wie geht ihr da vor? So ganz klassisch mit Zielgruppenanalyse und so oder eher intuitiv? Würde mich dann im Nachgang auch mal interesieren.

Vielen Dank schonmal im Vollrausch.

lauter Grüße

:
: Was aber kann man tun, um zu einer "guten", sagen wir mal der Zielgruppe gerecht werdenden Show zu gelangen? Wie geht ihr da vor? So ganz klassisch mit Zielgruppenanalyse und so oder eher intuitiv? Würde mich dann im Nachgang auch mal interesieren.
:

Moin lauter,

eher intuitiv, würde ich sagen.
Schließlich soll die Show ja auch nicht aufgesetzt wirken, sondern sich aus Musik und Stikrichtung eregeben. Produktionen wie z.B. bei der Genesis-Kopie The Musical Box sind natürlich Ausnahmen, da gehört logischerweise einiges an Reißbrettplanung dazu. Andererseits ist gerade diese Band (bzw. die frühen Genesis) ein gutes Beispiel, weil sie mit relativ wenig Aufwand (relativ einfache Bühnendekoration, zwei Diaprojektoren, ein paar Schwarzlichtröhren und einige Kostüme im Zusammenspiel mit gut getimten Beleuchtungswechseln) ein beeindruckendes Ergebnis abliefern.

Mal Beispiele aus meiner bescheidenen Musikerkarriere:
1) Punkrockband: Keine Frage, wir haben's krachen lassen, entsprechend beschränkte sich die Bühnenshow meistens aufs Wedeln mit den Instrumenten, für mehr war sowieso kein Platz auf den kleinen Bühnen. Hauptsache das Publikum hat getanzt.

2) musikalische Begleitung von Dichterlesungen: Auch nicht schwierig. Hier lag das Hauptaugenmerk auf dem lesenden Dichter, wir zwei Musiker saßen daneben. Die Instrumentalstücke zwischen den Gedichten waren Abwechslung genug für das Publikum, da wäre große Show fehl am Platze gewesen.

3) unsere aktuelle Band, größtenteils improvisierte Musik mit vielen verschiedenen Sounds: Hier ergab sich das Problem, daß in der Musik streckenweise nicht viel passiert, sondern sie sich zum Teil langsam fortentwickelt. Andererseits brauche ich da zum Teil meine volle Konzentration für's Schrauben am Sound (wer schon mal mit einem Analogsynthi rumgespielt hat, weiß vielleicht, wovon ich rede). Da haben wir das Problem mit einer kleinen transportablen Videoleinwand gelöst (ca. DIN A2-Format). Die bietet dem Publikum Unterhaltung und Untermalung, wenn optisch auf der Bühne gerade nicht viel passiert.

Ich hoffe, Dich inspiriert zu haben,
viele Grüße,
Johannes

Moin lauter,

: Was aber kann man tun, um zu einer "guten", sagen wir mal der Zielgruppe gerecht werdenden Show zu gelangen? Wie geht ihr da vor? So ganz klassisch mit Zielgruppenanalyse und so oder eher intuitiv?

Beinahe. Zielgruppe ist ja in etwa gleich Musikrichtung. Da das Auge mithört gehört für mich sowas wie Bühnenkleidung auf jeden Fall dazu. 'Ne Southern Rock Coverband setzt sich Hüte auf und zieht Westen an, sodaß sie hinterher aussieht wie was zwischen SRV, ZZTop und Lynyrd Skynyrd (grob gesagt) - u.a. auch, weil der Zuschauer das erwartet und mit diesem Genre verbindet.

Ob man nun wirklich ein umfangreiches "optisches Konzept" entwerfen _muss_ glaube ich nicht, aber schaden tut das auf keinen Fall.

Wenn man das nicht will, weil man sich zu affig vorkommt (und wer das denkt, der hat schon verloren, wozu geht man wohl auf die Bühne?) dann sollte wenigstens "feierliche" Kleidung drin sein, alles, was sich vom Alltag abhebt und natürlich gut aussieht (gut ist nartürlich subjektiv, aber ob die Klamotten sitzen, passen, abgestimmt sind ist durchaus objektiv).
Da kann alles mögliche sein, sogar ein einfaches, aber eben doch nicht _ganz_ so einfaches Hemd:

Finde ich zum Beispiel seeeehr schick

Daß die Kleidung so wichtig ist hängt wohl damit zusammen, daß man selbst sich in anderer dieser Kleidung anders bewegt und daß das Publikum, wenn vielleicht auch nur unterbewusst, merkt, daß die Leutchen da auf der Bühne sich Mühe geben und Aufwand betreiben. Und die Band hebt sich durch die Kleidung ab, sticht hervor, was ja auch wichtig ist.

Wenn man nun eine richtige Rampensau ist, dann muss man womöglich gar keinen Wert auf spezielle Kleidung legen, und wenn's ausgefeilte Turnereien auf der Bühne gibt, dann kann sie womöglich auch vernachlässigen.

Aber ich finde Kleidung ist der einfachste und bequemste Weg, sowas wie "das große Feeling" aufkommen zu lassen, den Grundstein für eine richtig attraktive Show zu legen - mit äusserst geringem Aufwand, wobei man da ruhig mal bereit sein sollte, sich von 'nem Batzen Kohle zu trennen, will meinen: Nicht am falschen Ende sparen. Und wichtig ist auch, daß es Bühnenkleidung bleibt und nicht ständig getragen wird.

Würde mich dann im Nachgang auch mal interesieren.

Mich auch.

Grüße,
Felix

Finde ich zum Beispiel seeeehr schick

Ich weiss ja nicht wer dieser Gerd Oesterwind (Impressum) ist. Aber als Webemeister im Ruhestand kann ich die Idee mit der Zeitung gestalterisch nur loben. Endlich mal wieder mit einfachsten Mitteln was gemacht was Spass macht, den Spieltrieb anregt und doch ohne den Download von dutzenden sich konkurenzierender Plugins auskommt.

Die Links selber sind vielleicht ein gar klein bisschen zu unauffällig geraten, aber das ist schon fast Korrintenkackerei.

Brav, weiter so, Gruss Manuel

Hi Manuel,

: Ich weiss ja nicht wer dieser Gerd Oesterwind (Impressum) ist. Aber als Webemeister im Ruhestand kann ich die Idee mit der Zeitung gestalterisch nur loben.

Ja, gute Ideen hatter, der Gerd. Zusammengebastelt habe ich die Seite letztlich, wobei die Texte ja alle noch "Betastatus" haben, fürchterlich formatiert sind und so wohl auch noch ein weiteres Jahr bleiben werden *g* (Die Sanatoga Medizinschau ist wegen Sängermangels zur Zeit leider vom Aussterben bedroht *schnüff*)

[...] ohne den Download von dutzenden sich konkurenzierender Plugins auskommt.

Yeah, der Hauptgrund dafür ist, daß ich sowas erstens selbst nicht mag und zweitens auch überhaupt keine Ahnung von hab'.

: Die Links selber sind vielleicht ein gar klein bisschen zu unauffällig geraten,

Stimmt.

aber das ist schon fast Korrintenkackerei.

Och...der Designer selbst merkt sowas ja immer als letzter, insofern isses ein guter Hinweis.

Grüße
Felix

Moinsens -

:Ich will kein billiges Theater, keine abgedroschenen Klischees und kein aufgesetztes Gehabe. Ich möchte unterhalten werden. Nicht mehr aber auch auf keinen Fall weniger....

Genau genau.... und nicht immer beim Gig in München "Hallo Hannover!!!" brüllen. Es geht auch mit einem netten Kompliment über die Metropole in der man gerade auftritt. Und das trotz offensichtlicher technischer Widrigkeiten...

gnagna on ...
bO²gie

Tach bOOgie!

Daschama 'n geiler Artikel! "Ausgeprägtes Taktgefühl bewies Dingens beim Dirigieren von dem Stück, bei dem die Musikanten zusammen anfingen und auch zusammen aufhörten" ... und zwischendurch war's Jazz ...

Ist der Artikel nun unfreiwillig komisch, oder hat sich da ein Volontär der Kunst der Zwischenzeile bedient?

Schön, schön, schön ...

Moinsens Pepe -

: "Ausgeprägtes Taktgefühl bewies Dingens beim Dirigieren von dem Stück, bei dem die Musikanten zusammen anfingen und auch zusammen aufhörten" ... und zwischendurch war's Jazz ...

wie war das noch? Jazz is what YOU don't play?

scnr on ...
bO²gie