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Entdämpfung meiner Heritage - noch ein Emilisierungbericht

Zunächst noch frohe Ostertage an die Gemeinde.
Das Folgende soll bitte keine neue Diskussion des Pro/Contra der Methode auslösen, noch ob es das Geld wert ist, oder vielleicht doch nicht. Hatten wir in so ziemlich alle Foren schon zur Genüge.
Ich werd´ wie immer versuchen das Thema so subjektiv wie möglich abzuarbeiten ;-), vielleicht gibt das ja dem einen oder anderen eine Idee, die ihm noch zur Entscheidungsfindung fehlte.

Vorbereitung:
Bevor ich die Gitarre persönlich zu Emil brachte, habe ich mich auf seinen Rat hin mal einen Abend mit Blatt, Bleistift und einer Griffbrettabelle hingesetzt und die Gitarre trocken wirklich auf jeder Saite und in jedem Bund angespielt.
Dabei lag das Ohr am Holz, was bei einigen Tönen nach Aussage meiner Frau sehr schön behämmert ausgesehen haben muss.
Hierbei bestätigte sich eigentlich nur der Eindruck, den ich auch aus dem normalen Spielbetrieb hatte.
Oberhalb vom 14ten Bund neigte Paulchen etwas zum frühen Tontod.
Angeschlagene Töne schwangen nur zäh ein und starben alsbald ab.
Ein Grund warum die Paula auf Gigs auch nur bei Sets zum Einsatz kam, bei denen vieeeeel Gain gefragt war.
Einfach weil das Solieren im Cleanbetrieb nur zäh von der Hand ging, bzw. immer wieder Solitimings in die Hose gingen, weil kein ordentlicher Spielfluß aufkommen wollte.
Lange Rede kurzer Sinn....
Alle, nach meiner Ansicht mangelhaften Töne wurden auf dem Griffbrettdiagramm notiert.
Zudem hab ich per POD II und Chameleon noch einge Takes in verschiedenen Lagen in den Rechner gespielt.
Einfach um nachher einen A/B Vergleich angehen zu können.

Heute war´s dann soweit.
Ab in´s Auto und auf die Bahn.
Bei Emil angekommen erstmal der obligate Kaffe im Pott und zu allem Überfluß auch noch gleich JSX auf der Couch mit seiner Staufer im Gepäck um mir schöööön die Nase lang zu machen, weil meine erst im Mai 2005 fertig sein darf ;-)
Watt ein schönes Ding.... prima Holz das. Und weil Jürgen ja auch sonst "gewichtsoptimiert" ist :-)... knappe 3kg für ´ne Hardtail... lecker.
Zur Paula....natürlich konnte ich es mir nicht verkneifen mal gleich vor Ort das gute stück aus dem Koffer nehmen.
Klar - Selbstabholung bedeutet in dem Fall auch gestimmte Gitarre im Koffer.
Trocken angespielt fielen drei Sachen sofort auf.
1. sie ist definitiv lauter als vorher, oder sagen wir besser... der Dynamikumfang ist ergeblich gewachsen.
Bei leisem "streicheln" kommt schon viel Ton und bei festeren Anschlag kommt erheblich mehr als vorher.
2. "Krumme" Voicings klingen sauberer und bleiben als solche auch erkennbar stehen
3. Der o.b. "Tontod" oberhalb des 14. Bundes ist weg.

Nach einigen Pötten Kaffe mehr und nettem Plausch dann also Heim und ran an den Amp.

Jetzt darf man sich erstmal setzen.
DasFrequenzspektrum und das Obertonverhalten sind völlig anders.
Auch mit wenig Gain sind nun ohne Stress Flageoletts (schreibt man´s wirklich so ???) über eigentlich jedem Bund zu erzeugen.... das ist neu.
Cleane Soli tragen, weil man nicht mehr mit dem Wegbrechen des Tons kämpfen muss und Gainsettings klingen völlig anders.
Ich würde es mit "röhriger" Beschreiben.
Mag daran liegen, dass das Instrument nun zu einer gespielten Linie ständig ein reicheres Frequenzsprektrum liefert und dauernd in Obertöne kippen will.
Was sehr sehr geil kommt ist der Sustainzuwachs.
Anschlagen, 2 auf 3 Halbtöne benden und stehen lassen.. Bier einschütten, austrinken... weiterspielen ;-)
Allerdings durfte ich aus meinem Setting etwas Bassanteil absenken.... hier hat sie nun gegenüber vorher soviel zugelegt, dass das mit dem alten Setting zuviel wurde.
Verstärkt ist ein deutlicher Zuwachs an Spielfreude zu verbuchen, das das Instrument deutlich feinere Ansprache zeigt, differenzierter intoniert und hm... wie soll ich´s ausdrücken.... durch das Plus an Interaction von Gitarre / Spieler das Spielen leichter fällt und man meint "besser" zu spielen, weil irgendwie mehr zurück kommt.
Der finale Härtetest unter gar richtig laut folgt dann am 17. beim Gig, aber soweit fühlt sich das schon mal alles richtig an.
Ich weiß... arg subjektiv, aber so ist das halt bei der Beschreibung von klanglichen Empfindungen.

Mein Fazit jedenfalls: Ich werde es wieder tun.... nicht mit allen Gitarren, aber mit ausgewählten Stücken und besonders meinem "Geburtstagsgeschenk" nächstes Jahr zum 40ten sicherlich

Da ich den Artikel gleich so auch noch in einem anderen Forum poste, gleich an einen bestimmten Kritiker der Methode den Hinweis.... nein - es war keine Edel Les Paul, sondern eben "nur" meine Heritage.
Die gibt´s inzwischen bei Realguitars in Leverkusen auch schon für entspannte 1300-1500 Euro je nach Decke und das incl. Alu Tailpiece ;-)

Grüße
MIKE

Re: Entdämpfung meiner Heritage - noch ein Emilisierungbericht

Hi ihr zwei,

ich finde sogar, burke, dass der Effekt nach zwei, drei, vier Wochen atemberaubender ist als der vorher/nachher-Vergleich.

André hat mir das prophezeiht, Emil nicht... es scheint mir sogar deutlich so, dass das emilisierte Instrument fähiger ist, sich die durch Spielweise des Benutzers prägen zu lassen. Was zwar irgendwie bedeuten würde, dass da doch noch nicht alles entdämpft war oder so... egal... jedenfalls find ich meine Strat so richtig super, die macht, was ich will :o)

Viele Grüße, ferdi

Re: Entdämpfung meiner Heritage - noch ein Emilisierungbericht

Hallo Mike!

Als NICHT-Musiker darf ich mich sicher als echten aussensaiter bezeichnen, aber so ganz unbeleckt bin ich in der Sache nicht, denn ich verfolge Emils Arbeit nun schon seit gut 20 Jahren und wundere mich darüber, daß es immer noch so viele unkritische (will meinen: unqualifizierte) Meinungen zu seinem Verfahren gibt.
Um so mehr freut es mich, wenn wieder mal jemand sein Instrument mit einem guten Ergebnis nach Hause tragen konnte. Bisher konnte das noch jeder, der sich in seine Obhut begeben hatte.
Emil schätzt mich als Formulierungssachbearbeiter. Dazu kommt noch ein gehöriges Hintergrundwissen aus der Physik. In dieser Kombination neige ich zu drastischen Vergleichen:
Im Betonbau z.B. nutzt man Vibratoren, um im noch flüssigen Beton eine Gleichverteilung des Materials zu erreichen, was eine bessere Tragfähigkeit (die auch wieder mit Schwingungsverhalten zu tun hat) und damit eine größere Haltbarkeit zu erzielen. Man nennt das angestrebte Ergebnis homogene Verteilung. Erstaunlich ist eigentlich bei Instrumenten (und anderen Bauteilen) nur, daß es auch im "ausgehärteten" Zustand funktioniert, und das nicht nur bei Seiteninstrumenten, sondern bei allen Klangkörpern.
Warum das auch bei einer E-Gitarre funktioniert, läßt sich leicht erklären. Auch die E-Gitarre "erleidet" und erzeugt Resonanz beim spielen. Je homogener und ausgeglichener sich dabei der Resonanzkörper präsentiert, um so besser ist das Ergebnis beim spielen des Instruments. Energetisch betrachtet bedeutet es, daß sich die durch den Spieler investierte "Arbeit" nicht mehr in inneren Spannungen verliert, sondern klanglich nahezu vollständig umgesetzt wird, weil das "emilisierte" Instrument freier mitarbeiten kann, sein Resonanzverhalten ist optimiert. Das würde über die Strecke gesehen auch dann funktionieren, wenn es nur gespielt würde, und zwar am besten 100 Jahre lang und 24 Stunden am Tag, dazu noch mit mehr Energie als beim normalen Spiel investiert wird. [Ein englischer Rasen ist schließlich auch ganz leicht herzustellen: 2 mal die Woche mähen, alle zwei Tage falls nötig wässern und alle vier Wochen walzen. Das Ergebnis sieht man dann sofort, wenn man das 200 Jahre lang regelmäßig gemacht hat :)]
Emils Verfahren zeichnet sich dadurch aus, daß er auf die begrenzte Lebenserwartung der Musiker viel Rücksicht nimmt und das Ergebnis bereits nach einer Woche liefern kann, was dem angestrebten Zweck natürlich sehr entgegen kommt.
Was die angeblich nicht vollständige Entdämpfung angeht, tritt hier in der Tat eine subjektive Empfindung des Musikers in den Vordergrund, denn er muß sich an das eigentlich gewohnte Instrument neu gewöhnen. Die Entdämpfung ist zu diesem Zeitpunkt bereits vollständig, und das Instrument reagiert nur noch (wie vorher auch) auf Temperatur und Feuchtigkeit der Umgebung.
Leider hatten wir in den zurück liegenden Jahren keine Gelegenheit, die einzelnen Vorgänge bei der Klangoptimierung streng wissenschaftlich auswerten zu lassen. Der Aufwand dafür ist immens und kaum zu bezahlen. Worüber fast nie gesprochen wird, ist ein Vorteil, der sich bei digitaler Aufzeichnung von Musik mit klangoptimierten Instrumenten ergibt: Es ist keine Nachbearbeitung mehr notwendig, weil Verzerrungen von Anfang an nicht mehr vorhanden sind (das habe ich sicher laienhaft ausgedrückt).

Also: Bands aufgepaßt! Die Studioarbeit wird kürzer und billiger.

So long, muß noch an meiner eigenen Arbeit weiter kommen: http://www.fluidmotor.com (Energie ist überall)

Alles wird besser: Lothar

Re: Entdämpfung meiner Heritage - noch ein Emilisierungbericht

Hallo Mike!

Als NICHT-Musiker darf ich mich sicher als echten aussensaiter bezeichnen, aber so ganz unbeleckt bin ich in der Sache nicht, denn ich verfolge Emils Arbeit nun schon seit gut 20 Jahren und wundere mich darüber, daß es immer noch so viele unkritische (will meinen: unqualifizierte) Meinungen zu seinem Verfahren gibt.
Um so mehr freut es mich, wenn wieder mal jemand sein Instrument mit einem guten Ergebnis nach Hause tragen konnte. Bisher konnte das noch jeder, der sich in seine Obhut begeben hatte.
Emil schätzt mich als Formulierungssachbearbeiter. Dazu kommt noch ein gehöriges Hintergrundwissen aus der Physik. In dieser Kombination neige ich zu drastischen Vergleichen:
Im Betonbau z.B. nutzt man Vibratoren, um im noch flüssigen Beton eine Gleichverteilung des Materials zu erreichen, was eine bessere Tragfähigkeit (die auch wieder mit Schwingungsverhalten zu tun hat) und damit eine größere Haltbarkeit zu erzielen. Man nennt das angestrebte Ergebnis homogene Verteilung. Erstaunlich ist eigentlich bei Instrumenten (und anderen Bauteilen) nur, daß es auch im "ausgehärteten" Zustand funktioniert, und das nicht nur bei Seiteninstrumenten, sondern bei allen Klangkörpern.
Warum das auch bei einer E-Gitarre funktioniert, läßt sich leicht erklären. Auch die E-Gitarre "erleidet" und erzeugt Resonanz beim spielen. Je homogener und ausgeglichener sich dabei der Resonanzkörper präsentiert, um so besser ist das Ergebnis beim spielen des Instruments. Energetisch betrachtet bedeutet es, daß sich die durch den Spieler investierte "Arbeit" nicht mehr in inneren Spannungen verliert, sondern klanglich nahezu vollständig umgesetzt wird, weil das "emilisierte" Instrument freier mitarbeiten kann, sein Resonanzverhalten ist optimiert. Das würde über die Strecke gesehen auch dann funktionieren, wenn es nur gespielt würde, und zwar am besten 100 Jahre lang und 24 Stunden am Tag, dazu noch mit mehr Energie als beim normalen Spiel investiert wird. [Ein englischer Rasen ist schließlich auch ganz leicht herzustellen: 2 mal die Woche mähen, alle zwei Tage falls nötig wässern und alle vier Wochen walzen. Das Ergebnis sieht man dann sofort, wenn man das 200 Jahre lang regelmäßig gemacht hat :)]
Emils Verfahren zeichnet sich dadurch aus, daß er auf die begrenzte Lebenserwartung der Musiker viel Rücksicht nimmt und das Ergebnis bereits nach einer Woche liefern kann, was dem angestrebten Zweck natürlich sehr entgegen kommt.
Was die angeblich nicht vollständige Entdämpfung angeht, tritt hier in der Tat eine subjektive Empfindung des Musikers in den Vordergrund, denn er muß sich an das eigentlich gewohnte Instrument neu gewöhnen. Die Entdämpfung ist zu diesem Zeitpunkt bereits vollständig, und das Instrument reagiert nur noch (wie vorher auch) auf Temperatur und Feuchtigkeit der Umgebung.
Leider hatten wir in den zurück liegenden Jahren keine Gelegenheit, die einzelnen Vorgänge bei der Klangoptimierung streng wissenschaftlich auswerten zu lassen. Der Aufwand dafür ist immens und kaum zu bezahlen. Worüber fast nie gesprochen wird, ist ein Vorteil, der sich bei digitaler Aufzeichnung von Musik mit klangoptimierten Instrumenten ergibt: Es ist keine Nachbearbeitung mehr notwendig, weil Verzerrungen von Anfang an nicht mehr vorhanden sind (das habe ich sicher laienhaft ausgedrückt).

Also: Bands aufgepaßt! Die Studioarbeit wird kürzer und billiger.

So long, muß noch an meiner eigenen Arbeit weiter kommen: http://www.fluidmotor.com (Energie ist überall)

Alles wird besser: Lothar

Re: Entdämpfung meiner Heritage - noch ein Emilisierungbericht

Worüber fast nie gesprochen wird, ist ein Vorteil, der sich bei digitaler Aufzeichnung von Musik mit klangoptimierten Instrumenten ergibt: Es ist keine Nachbearbeitung mehr notwendig, weil Verzerrungen von Anfang an nicht mehr vorhanden sind (das habe ich sicher laienhaft ausgedrückt).
Also: Bands aufgepaßt! Die Studioarbeit wird kürzer und billiger.


Gut das darüber nie gesprochen wird, denn das ist absoluter Quatsch!!!

Kein einziges Signal, keine Spur, kein noch so simpler Ton gehen unbearbeitet in den Mix, egal ob da eine China-Fender oder klangoptimierte PRS auf der Spur aufgenommen ist. Ob mit oder ohne Emil: Spielt der Gitarrist eine Les Paul über einen Marshall, dann wird der Mann am Mischpult garantiert was an den Tiefmitten tun, oder niemand wird den Song hören können, ohne Hautausschlag zu bekommen.

Und die Snare mag ihren Punch gerade da haben, wo der Boogie am schönsten näselt. Dann werde ich an einem von beiden Schrauben müssen, klangoptimiert hin oder her.

Und Verzerrungen entstehen erwünscht oder unerwünscht auf so viele Arten wie ein Bobtail Haare hat. Mit einer klangoptimierten Gitarre hat das alles wenig zu tun.