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Trussrod / Einstellung der Halskrümmung

Hallo,

bei meiner A-Gitarre möchte ich die Halskrümmung erhöhen, da die aufgezogenen 12er Saiten in einigen Bünden leicht scheppern (Saitenlage: Knapp unter 2mm bei der tiefen und deutlich unter 2mm bei der hohen e-Saite).

Dazu müsste ich doch den Trussrod, der durchs Schalloch zu erreichen ist, gegen den Uhrzeigersinn drehen?!?
Er ist aber schon völlig locker, lässt sich mit minimalstem Kraftaufwand bewegen und steht schon deutlich hervor.

Was hat das zu bedeuten?

Gruß, Oli

Re: Trussrod / Einstellung der Halskrümmung

Moin Oli,

das hat wohl zu bedeuten, dass die Spannung des Stabes schon recht lose ist oder super geschmiert läuft.
Heißt, du willst, dass der Hals nach vorne kommt?
Dann dreh' vorsichtig noch eine halbe, bis eine Drehung und zieh mal 13er auf. In der Stimmung allerdings einen halben Ton tiefer.
Dann kucken, wasser macht, der Hals. Bleibter wo'er ist, und es handelt sich um deine Lakewood, wirst' wohl den Gott der Akustix anfunken müssen, und dass der offiziel in Gießen wohnt, weißt Du ja.

Ist der Hals denn von oben herab gepeilt, schön grade, oder in eine Richtung geneigt?
Bünde sind OK?

Schmeiß ihn vom Thron, wenn er's nicht hinkriegt.

Sonst? Wie war's Musical?

Groetjes

Andreas




Re: Trussrod / Einstellung der Halskrümmung

Hallo Andreas,

Heißt, du willst, dass der Hals nach vorne kommt?
Ich würd sagen - nein?!? Die Saiten schnarren leicht, ich brauch ne höhere Saitenlage.

und zieh mal 13er auf. In der Stimmung allerdings einen halben Ton tiefer.
Warum das? Dürfte ja ungefähr dem Saitenzug des 12er-Satzes in Normalstimmung entsprechen.
13er in Normalstimmung könnten das Problem lösen, aber das trau ich mir spieltechnisch nicht zu.

Der Hals ist nicht seitlich verzogen, die Bünde wenig abgespielt.
Ich bin mir sicher, dass die Saitenlage zu gering ist; die ist wesentlich flacher als bei anderen Akustiks.

Schmeiß ihn vom Thron, wenn er's nicht hinkriegt.
Kein Kommentar;-)

Sonst? Wie war's Musical?
Das Musical war mittelmäßig, es gab eine wirklich gute Vorstellung, ne Derniere mit manch schlechten, teils obszönen Scherzen und der Rest ging so.

Gruß, Oli


Re: Trussrod / Einstellung der Halskrümmung

Hi Oli,

(Saitenlage: Knapp unter 2mm bei der tiefen und deutlich unter 2mm bei der hohen e-Saite).

Die Angabe nutzt nichts, wenn Du nicht auch den Bund dazu nennst.

:
: Dazu müsste ich doch den Trussrod, der durchs Schalloch zu erreichen ist, gegen den Uhrzeigersinn drehen?!?
: Er ist aber schon völlig locker, lässt sich mit minimalstem Kraftaufwand bewegen und steht schon deutlich hervor.
:
: Was hat das zu bedeuten?

Das will sagen, dass Du offensichtlich dem Missverständnis aufsitzt, dass mit der Halskrümmung die Saitenlage gemacht wird. Wird sie aber nicht, sondern an Sattel und Steg.
Man geht wie folgt vor:
1. Saiten am 3. Bund runterdrücken - wenn unter die saiten und den 1. Bund ein dickes Stück Papier passt, ist alles ok.
2. Saiten am 1. und 12. Bund runter drücken, Halsstab so einstellen, dass am 7. Bund ebenfalls noch besagtes Stück Papier und eine kleine Idee mehr drunterpasst.
3. Sattel anpassen - mit abfeilen oder Unterlagen bis es bei ungegriffenen Saiten nicht mehr rappelt und bei gegriffenen bequem zu spielen ist. Entgegen verbreiteter Vorurteile vertragen dickere Saiten eine niedrigere Saitenlage als dünne.
4. Halsstab jetzt minimal korrigieren, bis alle Lagen rappelfrei zu spielen sind. Wenn Du bisher gut gearbeitet hast, bewegt sich die Korrektur im 100stel mm Bereich.
5. Wenn's nicht klappt, geh zum Gitarrenbauer.

Schöne Grüße, Mathias

Re: Trussrod / Einstellung der Halskrümmung

Hi!

Könnte es sein, dass entweder die Stegeinlage zu niedrig ist oder die Bundstäbchen durch Trockenheit nach oben gedrückt sind?

Nur mal so am Rand: Ich habe für eine Neubundierung incl. Einstellung irgendwas um 120 bis 150 Ois bezahlt. Die Bünde waren erheblich (!!) besser als von Lakewood selbst und die Bespielbarkeit der Gitarre anschließend ein Traum.

Gruß

Matthias

Re: Trussrod / Einstellung der Halskrümmung

Hi,

(Saitenlage: Knapp unter 2mm bei der tiefen und deutlich unter 2mm bei der hohen e-Saite).
: Die Angabe nutzt nichts, wenn Du nicht auch den Bund dazu nennst.

Sorry, am 12. Bund.

Klar beeinflusst auch der Trussrod die Saitenlage; dafür ist er da.
Es geht nur um eine minimale Korrektur um klimatische Veränderungen zu kompensieren, vorher hat's nicht geschnarrt.
Sicher könnte ich ne neue Stegeinlage einsetzen; nichtsdestotrotz sollte sich ein Trussrod immerhalb normaler Bereiche (der Hals ist ja nicht etwas bereits jetzt stark gekrümmt) nicht ohne jeden Widerstand bewegen lassen.

Gruß, Oli

Re: Trussrod / Einstellung der Halskrümmung

Hallo nochmal,

...Stegeinlage zu niedrig...
Das Problem tritt erst seit ein paar Tagen auf, wohl aus klimatischen Gründen.

oder die Bundstäbchen durch Trockenheit nach oben gedrückt sind?
Nein, auch keine Probleme in dieser Hinsicht.

Die Gitarre ist fast 10 Jahre alt; ich vermute sie wurde vom Vorbesitzer wenigstens ein mal neu bundiert.

Gruß, Oli

Re: Trussrod / Einstellung der Halskrümmung

Hi,
:
: ziemlich gleichmäßig über den Ganzen Hals (bis 15. Bund).
: Es schnarrt immer nur ein bisschen; Problemzonen sind ca. 2.-5. und 10.-13. Bund.

Dann ist eindeutig nicht die Halskrümmung schuld; wenn sie zu gering ist, rappelt es von unten nach oben mit abnehmender Tendenz. Double-T-Matthias scheint mir eher Recht zu haben; schau doch mal ob die Bünde in dem Problembereich deutliche abgespielt sind. Wenn dem so ist kannst du natürlich am Halsstab drehen bis Du die Schraube in der Hand hast, hier müssen die Bünde nachgearbeitet werden.

Schöne Güße, Mathias

Re: Trussrod / Einstellung der Halskrümmung

Hi,

Klar beeinflusst auch der Trussrod die Saitenlage; dafür ist er da.
Nö, isser nicht ;-).

Ich bin so frei und zitiere mich selber, was ich gerade in einem anderen Forum losgeworden bin:

"Eine angeschlagene Saite schwingt wie eine spitze Ellipse, die einmal um sich selber rotiert. Quasi in 3D ;-). Wäre der Hals absolut gerade, also die Oberflächen der Bünde streng parallel zum Saitenverlauf, würde die Saite beim Schwingen gegen die Bundstäbchen knallen. Ist doch logisch: Die Auf- und Abbewegungen der Saite treten in der Mitte (des schwingenden Abschnittes) am stärksten auf. Also muß der gesamte Hals der Bewegung etwas angepaßt werden. Das nennt man "Relief"... ".

Sicher, mehr Relief, mehr String Clearance im Bereich 7. bis ca. 14. Bund. Aber der Sinn des verstellbaren Trussrod ist die Anpassung an den Schwingungsausschlag der Saite. Hab ich jedenfalls so verstanden.

Gruß
burke

Re: Trussrod / Einstellung der Halskrümmung - Ursachenforschung

Hi,

erstmal zum Trussrod: Der wurde meines Wissens eingeführt, weil sich bei vielen Gitarren der Hals im Laufe der Jahre mit dem Saitenzug bog, so dass zur Mitte des Halses hin die Saitenlage immer höher wurde. Der Trussrod soll dem Entgegenwirken.
Bisher hab ich ihn nur zweimal verwendet: Zur Einstellung der Saitenlage auf meiner Rickenbacker beim Wechsel von 11er auf 12er-Saiten und zurück. Hat problemlos funktioniert.

Nun aber zur Lakewood:
Die hatte immer ne fantastische Saitenlage, seit ein paar Tagen schnarrt es aber in knapp 50 % der Bünde minimal. Ist nicht besonders störend; hab damit auch nen Gig gespielt, aber vorher war es besser.
Ich hab keine neuen Saiten drauf gezogen, kein neues Pick genommen und zum Testen, welche Bünde schnarren, ziemlich zurückhaltend angeschlagen.
Die Bünde sind in einem wirklich guten Zustand.

Da bleiben doch nur Klimaschwankungen?!?

Werd sie heute mal mit zum Händler nehmen.

Gruß, Oli

Re: Trussrod / Einstellung der Halskrümmung - Ursachenforschung

Tach Oli

erstmal zum Trussrod: Der wurde meines Wissens eingeführt, weil sich bei vielen Gitarren der Hals im Laufe der Jahre mit dem Saitenzug bog, so dass zur Mitte des Halses hin die Saitenlage immer höher wurde. Der Trussrod soll dem Entgegenwirken.

Ich würde nicht drauf beharren, es ist nämlich schon so wie Burke es erklärt hat.

Die korrekte Saitenlage wird über Sattel und Steg eingestellt, die Schwingungskompensation über die Halskrümmung (engl. relief). Je dünner die Saiten desto mehr schwingen sie aus, desto mehr freihraum benötigen sie.

Trussrods gabs übrigens auch schon früher, dann jedoch oft fix eingebaut ohne Verstellmöglichkeit und zum Teil aus allen möglichen Materialien.

Gerne wird übrigens die Rolle des Sattels bei diesem Thema vergessen. Ist er zu hoch leidet die Intonation in den ersten Lagen weil man die Saiten zu stark dehnt beim Versuch sie auf den Bund zu drücken. Ist er zu tief kann es zu einem Schnarren im Bereich zwischen Sattel und gegriffener Saite kommen, also der Bereich der eigentlich nicht schwingt. Also auch hier mal kontrollieren.

Das kann auch nur bei einzelnen Tönen passieren, also E im 7'ten Bund gegriffen und lustigerweise schnarrt das A der tiefen E-Saite mit, weil man halt gerade per zufall einen Baree greift. Das ganze einen Bund weiter wiederholt passiert gar nix. Muss man austesten.

Gruss, Manuel


Re: Trussrod / Einstellung der Halskrümmung - Ursachenforschung

Servus,

läge es denn im Bereich des Möglichen daß bei Deiner Klampfe nicht die Saiten schnarren sondern der (zu lockere) Trussrod im Hals ?
Das hatt ich nämlich als ich auf meine Akustik 11er Saiten aufgezogen habe (hatte grad nix anderes da)und ich den Trussrod lockern musste um die Halskrümmung wieder zu optimieren. Seitdem wieder 13er drauf sind ist wieder alles in Butter...

cu
bluesfreak


Re: Trussrod / Einstellung der Halskrümmung

So, grad war ich beim Händler (bei dem ich die Gitarre NICHT gekauft hab).

Er meint auch, dass der Hals deutlich zu grade ist. Ich hab seit gestern abend den Trussrod noch ca. 1,5 Drehungen gelockert - keine Veränderung.
Ich werd jetzt erstmal Lakewood kontaktieren; ansonsten meinte der Händler, man könnte die Bundstäbchen neu abrichten oder den Hals thermisch behandeln & dabei die Biegung erhöhen.

Gruß, Oli

Re: Trussrod / Einstellung der Halskrümmung

Tach Oli

oder den Hals thermisch behandeln & dabei die Biegung erhöhen.

Richtig, dabei wird mittels eines spezialbügeleisens die Leimfuge zwischen Griffbrett und eigentlichem Hals langsam erwärmt und somit aufgeweicht, das ganze neu gerichtet und anschliessend in der korrigierten Form ausgekühlt und fixiert. Ist aber nichts für den interessierten Laien.

Allerdings ist ein Hals mit null oder sog negativer Halskrümmung nicht gerade der Idealzustand und auf jeden Fall wert mit dem Hersteller, in diesem Fall Lakewood, noch ein Gespräch zu führen.

Gruss Manuel
:
: Gruß, Oli