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(Gitarre) Wie kommt′s raus - wenn′s Kabel reinkommt?

Moin die Damunterrn,

Vorab: es ist keineswegs so, als sei ich der Hohlraumgitarren überdrüssig. Nope. Keineswegs. Nur ergibt sich durch das Regina-Falke-Duo schonmal die Notwendigkeit, einen etwas anderen Sound hinzumeiern.
Hab ich die olle 135er ausgepackt - und siehe (besser höre) sie kommt über den Cube sehr gut.
Nun sind da aber diese P100 er drin. Nicht schlecht - aber auch nicht richtig gut.
Ich hätte gern so 57er PAFs. Gibt's sowas als Replacement? Gar bei Rock- oder sonstwelchen ingern?

Ich bin (halt Hohlraumspieler) mit der Stromterminilogie nicht so vertraut und verstehe vieles auf der Rockinger Seite nicht.
Wenn ich nun die 100er PUs rausrupfe und 57er reintupfe - muß ich was an der Klangregelung verändern?
Ist das unabhängig voneinander?
Ist das eine blöde Frage?

Oder haben 57er in einer 135er nix zum Suchen?
Muß ich mir ein Buch kaufen?
Oder soll ich die 100er drin lassen und die geneigte Gemeinde, die da Ohren hat zu hören, in Darmstadt mit diesem Strument konfrontieren in der Hoffnung qualifizierte Statments zu bekommen?

Oder ist das schon wieder eine blöde Frage?

Auf jeden Fall klang die Gitarre bei unserm Duo-Gedöne schon ganz ordentlich. Sehr perkussiv und trotzdem warm.

Bin gespannt.

schönste Grüsse

der falke.

der seitdem er wieder stromspielt auf der Tastatur mit dem kleinen Finger äfter das ä trifft wenn das ö gemeint ist.



Re: (Gitarre) Wie kommt′s raus - wenn′s Kabel reinkommt?

Hi Andreas,

: Nun sind da aber diese P100 er drin. Nicht schlecht - aber auch nicht richtig gut.

was wäre denn richtig gut? Kannst Du das in eine formal-abstrakte Definition bringen oder ein konkretes (Hör-)Beispiel für "richtig gut" nennen?

: Ich hätte gern so 57er PAFs.

Wäre der Klang dann richtig gut oder ist es mehr die Hoffnung? Wie Du ja weißt, verkauft man den Leuten nicht die Ware, wie sie ist, sondern eher eine Vorstellung dessen, was sie haben möchten.

: Gibt's sowas als Replacement? Gar bei Rock- oder sonstwelchen ingern?

Ganz sicher, ja. Vor allem gibts zu dem Thema daselbst eine "All Pickups Test CD", die Dir zumindest im Ansatz den Erwerb und die Montage all der zahlreichen Varianten erspart.

: Wenn ich nun die 100er PUs rausrupfe und 57er reintupfe - muß ich was an der Klangregelung verändern?

Vielleicht.

: Ist das unabhängig voneinander?

Nichts ist wirklich unabhängig. Es kann sein, daß die Humbucker allein aufgrund ihres anderen Widerstands völlig andere Werte für die Potis und Kondensatoren brauchen.
Kann ja sogar sein, daß es nur durch Änderung der Klangregelung und ohne Pickup-Wechsel plötzlich "richtig gut" klingt.

: Ist das eine blöde Frage?

"Ist das eine blöde Frage?" ist immer eine blöde Frage. ;-)

: Oder haben 57er in einer 135er nix zum Suchen?

Wer müßte das sagen? Wer hätte hinreichend Autorität, es Dir zu verbieten, wenn dieses Verbotene denn verboten geil klänge in Deinen Ohren?

: Oder soll ich die 100er drin lassen und die geneigte Gemeinde, die da Ohren hat zu hören, in Darmstadt mit diesem Strument konfrontieren

Du hast jedenfalls DA die Gelegenheit, Dein Instrument über ein gerüttelt Maß an zahlreichen unterschiedlichsten Verstärkern zu testen, darunter sicher auch solche, welche nicht für akustische, sondern für elektrische Gitarren gedacht sind.

: in der Hoffnung qualifizierte Statments zu bekommen?

Statements allemal.

: Oder ist das schon wieder eine blöde Frage?

"Oder ist das schon wieder eine blöde Frage?" ist immer eine blöde Frage. ;-)

Keep rockin'
Friedlieb

Re: (Gitarre) Brummi wünscht gute Fahrt

: Moin die Damunterrn,
:
: Vorab: es ist keineswegs so, als sei ich der Hohlraumgitarren überdrüssig. Nope. Keineswegs. Nur ergibt sich durch das Regina-Falke-Duo schonmal die Notwendigkeit, einen etwas anderen Sound hinzumeiern.
: Hab ich die olle 135er ausgepackt - und siehe (besser höre) sie kommt über den Cube sehr gut.
: Nun sind da aber diese P100 er drin. Nicht schlecht - aber auch nicht richtig gut.
: Ich hätte gern so 57er PAFs. Gibt's sowas als Replacement? Gar bei Rock- oder sonstwelchen ingern?
:
: Ich bin (halt Hohlraumspieler) mit der Stromterminilogie nicht so vertraut und verstehe vieles auf der Rockinger Seite nicht.
: Wenn ich nun die 100er PUs rausrupfe und 57er reintupfe - muß ich was an der Klangregelung verändern?
: Ist das unabhängig voneinander?
: Ist das eine blöde Frage?
:
: Oder haben 57er in einer 135er nix zum Suchen?
: Muß ich mir ein Buch kaufen?
: Oder soll ich die 100er drin lassen und die geneigte Gemeinde, die da Ohren hat zu hören, in Darmstadt mit diesem Strument konfrontieren in der Hoffnung qualifizierte Statments zu bekommen?
:
: Oder ist das schon wieder eine blöde Frage?
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: Auf jeden Fall klang die Gitarre bei unserm Duo-Gedöne schon ganz ordentlich. Sehr perkussiv und trotzdem warm.
:
: Bin gespannt.
:
: schönste Grüsse
:
: der falke.
:
: der seitdem er wieder stromspielt auf der Tastatur mit dem kleinen Finger äfter das ä trifft wenn das ö gemeint ist.

Moin Andreas,

P-100 - ist das nicht die gehumbuckerte Ohnebrumm-Version des P-90? Und somit ein Austausch gegen PAFs nur mit Gefräse und Geschraube möglich?

PAFs gibt's von Rockinger, unschlagbar billig und IMHO unschlagbar gut - sie haben einen Tick Wicklung weniger als die Gibsons von der Stange und damit einen Tick mehr Höhen.

Aber wie wäre es mit einem Austausch gegen 'richtige' P-90er? Vielleicht erstmal nur in einer Position - ich wette, dass sich Deine Mundwinkel fix in Richtung Ohren verziehen werden. Und damit wäre das Forum um noch einen Brummifan reicher - nicht der erste, wie Du weißt. Gibt's, billich únd nicht schlecht, von Rockinger und Gotoh (kenne ich beide und bin zufrieden), unbezahlbar und ok von Gibson (kennichauch, Mehrpreis nicht wert), nicht billich und angeblich saugut von Häussel (kennichnich).

Schöne Grüße, Mathias

PS:

: Wenn ich nun die 100er PUs rausrupfe und 57er reintupfe - muß ich was an der Klangregelung verändern?

Nein. Nur altes Kabel ablöten und neues Kabel an derselben Stelle wieder dranlöten.

Schöne Grüße, Mathias

Re: (Gitarre) Wie kommt′s raus - wenn′s Kabel reinkommt?

Hi Helmuth,

find ich ja fein, daß einer der Gurus meiner Jugend sich hier im Forum eingefunden hat. Nimm Dir'n Keks, machs Dir bequem... Deine Website ist übrigens den meisten hier bekennt, wir haben darüber öfter schonmal gesprochen.

: Die Lösung ist der "C-Switch". Der holt aus einem Pickup sechs verschiedene Sounds raus.

Dazu hab ich gleich mal ne Frage: bei einem "normalen" Tonpoti kann ich ja die Wirksamkeit des einzigen Kondensators stufenlos regeln. In den meisten Fällen genügt mir bei Gitarren der halbe Regelweg, ganz zugedreht klingts mir jeweils zu dumpf. Bei dem Umschalter aber ist (außer in der Neutral-Stellung) einer der 5 Kondensatoren ja immer voll im Klangweg drin - wird das dann nicht gleich zu dumpf oder sind halt die Werte der Kondensatoren entsprechend geschickt gewählt? Und könnte man das nicht zusätzlich mit einem normalen Tonpoti kombinieren? So daß der Tonpoti regelt, wie stark der am Drehschalter eingestellte Kondensatorwert in die Schaltung einbezogen wird?

: Da müsste wohl einer dabei sein der passt. Ist viel billiger als neue Pickups.

Allerdings unterscheiden sich Pickups in mehr Dingen als Kondensatoren, so daß sich mit einer solchen Schaltung sicher nicht alle Pickups simulieren lassen. :-)

Einen Nachtrag hab ich noch an Falke, hatte ich eben vergessen: es wäre schon sehr komisch, wenn ein Instrumentenbauer, der mit Bedacht alle Werkstoffe und Komponenten für seine Gitarre wählt, um ein rundes und stimmiges Gesamtsystem zu erzeugen, ausgerechnet bei den Pickups ins Klo greifen würde - insofern darf man das durchaus als Plädoyer für "erstmal sehn, was aus den Original-Pickups rauszuholen ist" verstehen.

Keep rockin'
Friedlieb

Re: (Gitarre) Wie kommt′s raus - wenn′s Kabel reinkommt?

Moin der Herr -

: Nun sind da aber diese P100 er drin. Nicht schlecht - aber auch nicht richtig gut.
: Ich hätte gern so 57er PAFs. Gibt's sowas als Replacement? Gar bei Rock- oder sonstwelchen ingern?


Friedlieb hat die Frage ja schon mal gestellt: warum, was versprichst du dir vom 57'er PAF?

Ohne die Antwort raten wir einfach mal ins Leere: der Sound is' nicht exakt was es sein soll?

Aber vielleicht erstmal watt allgemeines: Du spielst deine ES-135 über einen Amp der dafür nicht die Bohne konzipiert ist. Dat is nix verbotenes (auch der Fender Bassman war ja mal als E-Bass Verstärker konzipiert und wurde zum Urvater aller Rockergitarrenamps). Es macht nur das raten etwas schwer. Ist es nun dein P-100 oder ist es der Amp der dich da ins grübeln bringt.

Dann mal was zum P-100: Dieser Pickup ist die brummfreie Variante des P-90 von Gibson. Aüßerlich ist er vom P-90 nicht zu unterscheiden, aber im Gegensatz zum P-90 ist der P-100 ein Humbucker, also 2 Spuler. Ansich ist der P-100 kein schlechter Pickup (oder: er ist besser als sein Ruf). Aber er ist und bleibt ein "Nicht Fisch, nicht Fleisch"-Pickup. Vorteil gegenüber dem P-90: er brummt so wenig wie ein Standard Humbucker (zB wie der 57er PAF). Weiterer Vorteil: Er passt in jeder P-90 Fräsung ... und da kommt auch schon der erste Haken bei der ES-135. In die Soapbar Fräsung des P-100 passt ein Standard Humberger so ohne weiteres nicht herein. Der P-100/90 ist schmaler, aber länger, als eine PAF Style PU. Für den umgekehrten Fall (also Gitarre mit Humbuger Fräsung) hat Rockinger zB den Domino P-99, der die Aussenmaße eines Standard Humbuckers hat, aber das Innenleben eines P-90. Das kommt aber in deinem Fall nicht in Frage ...

Wo liegt nun der Unterschied P-100 zu P-90? Aaaaaaaalso, so ganz allgemein: der P-100 klingt "wärmer", hat nicht so ausgeprägte Mitten und schwächelt in den Höhen. Es fehlt sozusagen der Rotz. Wer es etwas schaumgebremster mag, der ist mit dem P-100 zB gut bedient. Letztens lief zB Tricky auf Rockpalast und dessen Gitarrist spielte eine ES-135 mit modernelnden Rectifier Rock Sounds, Mittenwanne, handzahm und pseudoböse. Passte ganz gut. Aber ich denke da willste ja (zum Glück) auch nicht hin. Also zurück zum P-100... bzw, wie Stooge schon andeutete, zurück zum P-90. Mal folgender Gedanke, etwas abseitig zu dem Thema:

Ich hab' mich mal gefragt warum ich standig wieder zu Singlecoils (also einspuligen Pickups, wie zB der P-90) zurückgreife und seltener auf die brummfreie Humbergervariante. Brummen ansich ist ja noch nicht cool (scheiße, das hätte ich wohl besser nicht verraten sollen ;-)). Die Antwort ist aber ganz einfach: Ich bin zwar kein ausgesprochener Akustikgitarrist, aber mich haben Akustikgitarrensounds immer fasziniert. Ein guter Akustiksound "atmet", ist dynamisch und erlaubt Spieltechniken die mit einer E-Gitarre erstmal problematisch sind. Beispiel: Ich liebe es Townsend-mäßig wie die Windmühle über alle sechs Saiten zu schrummeln. Je nach Amp, Gitarre, Effekte klingt das bei der E-Gitarre fast immer matschig und undifferenziert. Eine gute Akustikgitarre hat damit null Probleme. Latürnich geht sowas auch mit einer E-Gitarre (s. Pete Townsend oder auch Herr Keef Riffhard). Hier wirds im Regelfall mit Humbuckern aber schon mal eng (auch das geht natürlich auch: Townsend hat lange auch Les Pauls und SG's mit Humbuckern zerfräst, aber wer mal "The Kids are Allright" gesehen/gehört hat (die Doku über die Who Karriere), der wird sich auch daran erinnern das zur Les Paul Zeit von Townsend auch immer ein Berg Hiwatt Amps dazugehörte ... und die erlauben auch einem Humbucker wie ein offenes Stilett zu klingen;-)). Lange Rede, kurzer Sinn: imho klingen Single Coils "akustischer", lebendiger, dynamischer. Selbst zu meinen Punkrockzeiten wollte ich das mein Sound diesen "akustischen" Charakter hat. Eine große, aufgeblasenen Akustikgitarre mit viel Rotz aber auch viel Ton, wo man ruhig mal abseits der 2 Finger Power Chords auch mal alles Sechse gerade sein lassen kann, das war immer meine Idealvorstellung.

Der P-90 kommt diesem Ideal schon sehr nah (wie auch ein guter Tele Bridge PU oder ein Danelectro Lipstick). Genug Biß und Höhen um auch die Windmühle praktizieren zu können, genug Rotz in der Mitte um sich durchzuboxen und nicht zu fett in den Bässen damit's nicht mulmig wird.

Ergo mein Vorschlag (kondom zu Stooges seinen): P-90 anstelle des P-100. Und da wie immer mein Tipp: hier ist das pilligste fast das beste: Gotoh P-90 (jibbet auch bei Rockinger). Dieser japanische Mogul der Hardware und Pickupfertigung hat mit dem P-90 einen echten Glücksgriff im Programm. Ich hab' mehrere P-90 von Gotoh und auch diverse teurere P-90 Pickups. Der Gotoh muß sich weder vor dem Original verstecken, noch vor sauteuren (wenn auch geilen) Rio Grande Blues Dawg P-90's und auch nicht vor Seymour Duncan seinen P-90's. Und der Preis ist einfach unschlagbar pillig.

Ich würde meinen Sack nicht drauf verwetten, aber ich könnt's mir gut vorstellen (nicht das mit dem Sack), das der feine Unterschied zwischen P-100 und P-90 genau das ist was dir für das wohlige Befinden fehlt.

slide on ...
bO²gie

"Willin'" in Darmstadt? Da bin ich für ;-)



Re: (Gitarre) Wie kommt′s raus - wenn′s Kabel reinkommt?

Hi bO²gie,

: Aber vielleicht erstmal watt allgemeines: Du spielst deine ES-135 über einen Amp der dafür nicht die Bohne konzipiert ist. Dat is nix verbotenes (auch der Fender Bassman war ja mal als E-Bass Verstärker konzipiert und wurde zum Urvater aller Rockergitarrenamps). Es macht nur das raten etwas schwer. Ist es nun dein P-100 oder ist es der Amp der dich da ins grübeln bringt.

Ich tippe auch auf den Amp. Der AER ist ja eine "Kleinst-P.A.". Und E-Gitarre in P.A. ist meist schwierig.

Statt neuer PUs besser ein Simulator vor den AER. Bei mir funzt ein Sansamp (Tweed-Simulation) bestens.

Mahlzeit

Matthias

Re: Version für Lötmuffel

Hi Matthias,

: Das Ding gibts von Snarling Dog afair als Bodentretern. Nur so am Rand.

klaro, es gibt Tausende von Möglichkeiten, ein ähnliches Ergebnis zu bekommen. Bloß ein Drehschalter und 5 Kondensatoren, das bleibt deutlich unter 10 Euro, und selbst wenn Du da Roger Meyer persönlich bitten würdest, es Dir in die Gitarre zu löten, bliebe es unter dem Preis eines Snarling Dog.

Was allerdings einen größeren Unterschied macht, ist die Tatsache, daß diese Art der Klangbeeinflussung unmittelbar an der Gitarre passiert. Und das aus zwei Gründen. Zum Einen ist es genauso schnell erreicht wie der Lautstärkeregler, egal wo Du auf der Bühne gerade stehst (daß man dafür eine Spielhand kurzfristig opfern muß, kann natürlich auch ein Nachteil gegenüber einem Bodentreter sein). Zum Anderen passiert es vor dem Kabel. Das ist schaltungstechnisch was ganz anderes. Was das Kabel "verbockt" hat, ist danach nur noch schwer wieder hinzubiegen.

Ich bin ja auch ein Fan von diesen Schaltungsklamotten, in meiner Tele werkelt in der Klangregelung nicht nur ein Kondensator, sondern auch noch eine fette Spule. In Mittenstellung ist der Tonregler neutral, in die eine Richtung gedreht nimmt er wie üblich Höhen weg, in die andere Richtung nimmt er Bässe weg. Kommt gut, ich kann Dir das in Darmstadt ja mal vorführen. Damit lassen sich Dinge machen, die mit keinem Effektpedal so leicht hinzubekommen sind und das, ohne daß man es sieht.

Keep rockin'
Friedlieb

Re: (Gitarre) Wie kommt′s raus - wenn′s Kabel reinkommt?

: Dazu hab ich gleich mal ne Frage: bei einem "normalen" Tonpoti kann ich ja die Wirksamkeit des einzigen Kondensators stufenlos regeln. In den meisten Fällen genügt mir bei Gitarren der halbe Regelweg, ganz zugedreht klingts mir jeweils zu dumpf. Bei dem Umschalter aber ist (außer in der Neutral-Stellung) einer der 5 Kondensatoren ja immer voll im Klangweg drin - wird das dann nicht gleich zu dumpf oder sind halt die Werte der Kondensatoren entsprechend geschickt gewählt? Und könnte man das nicht zusätzlich mit einem normalen Tonpoti kombinieren? So daß der Tonpoti regelt, wie stark der am Drehschalter eingestellte Kondensatorwert in die Schaltung einbezogen wird?

Hallo Friedlieb,

Kein Problemo. Der C-Switch macht ja nichts anderes als ein zugedrehtes Tonpoti- er legt einen Kondensator parallel zu dem/den Pickup/s. Bloss kann man hier zwischen verschiedenen Werten wählen. Und einen regelbaren Widerstand seriell zum C-Switch zu schalten ist ja wohl keine Schwierigkeit, das grösst Problem wäre noch ein möglicher Weise fehlendes Bohrloch in der Gitarre.

Ich find's auch schön, Helmuth mal hier zu lesen, gehörte er doch ebenfalls zu den Helden meiner - naja, ähem, fortgeschrittenen - Jugend, und ich habe eigentlich alles an seinen Schaltungen in meine damalige Hoyer SG-Kopie reingelötet, bis das E-Fach aussah wie ein stark benutzter Tischgrill. Das Resultat war bei mir allerdings eher Konfusion, weil ich nicht mehr wusste, welche der drölftausend Soundmöglichkeiten ich denn eigentlich eingestellt hatte oder einstellen sollte - Sorry Helmuth. Heute bin ich der absolute Purist, der lieber einen einzigen Sound von einer Gitarre haben will - aber den dann richtig. Bei neugekauften Klampfen amputiere ich sogar sofort das Tonpoti. Aber um Ahnung von den elektrischen Zusammenhängen zu bekommen, war Helmuths Buch schon eine unschätzbare Hilfe.

Schöne Grüße, Mathias

Re: (Gitarre) Wie kommt′s raus - wenn′s Kabel reinkommt?

Helmuth Lemme
www.gitarrenelektronik.de

Hallo Friedlieb,
Du hast es genau erkannt: Meine Kondensatoren sind sehr klein, die sind gerade so gewählt, dass sie nur die ganz grellen Höhen ein bisschen wegnehmen und dafür im Mittenbereich mehr reinbuttern. Der Ton behält noch Farbe.
Sicher kann man den Schalter auch mit einen Tone-Poti kombinieren. Das hatte ich früher so bei meiner Strat, ich habe es dann aber wieder rausgenommen, weil ich es kaum interessant fand.
Natürlich lassen sich damit nicht sämtliche Pickups simulieren (dazu müsste man noch andere Größen wie die Resonanzüberhöhung variieren), aber in der Praxis ist das schon mal sehr brauchbar. Jedenfalls kommt man ohne ein
zusätzliches Loch in der Gitarre aus.
Viel Spaß!
Helmuth

Re: (Gitarre) Wie kommt′s raus - wenn′s Kabel reinkommt?

: Moin die Herren.
:
: Friedlieb hat die Frage ja schon mal gestellt: warum, was versprichst du dir vom 57'er PAF?

ich hatte mal eine 335 mit diesen dingern. Die klang sehr gut - klar, war eine andere Gitarre; aber dennoch, diesen PU Sound fand ich halt gut. Nu isse weg, die 335.
(Wahrscheinlich hat die der Kollege David R.)
:
:
Aber vielleicht erstmal watt allgemeines: Du spielst deine ES-135 über einen Amp der dafür nicht die Bohne konzipiert ist

Kann ich so nicht sagen. Der Cube wird von vielen SemiakustikGitarristen benutzt. Gottschalk/Haunschild z. B. Der FH hat einen Klasse Sound damit. Ich mein' ja auch keinen RocknRoll.
:
In die Soapbar Fräsung des P-100 passt ein Standard Humberger so ohne weiteres nicht herein.

Da ha'mwa den Salat. Also ist die Diskussion doch hier beendet?

Lange Rede, kurzer Sinn: imho klingen Single Coils "akustischer", lebendiger, dynamischer. Selbst zu meinen Punkrockzeiten wollte ich das mein Sound diesen "akustischen" Charakter hat. Eine große, aufgeblasenen Akustikgitarre mit viel Rotz aber auch viel Ton, wo man ruhig mal abseits der 2 Finger Power Chords auch mal alles Sechse gerade sein lassen kann, das war immer meine Idealvorstellung.

Das hört sich gut an, das versteh' ich.
:
:
Ich würde meinen Sack nicht drauf verwetten, aber ich könnt's mir gut vorstellen (nicht das mit dem Sack), das der feine Unterschied zwischen P-100 und P-90 genau das ist was dir für das wohlige Befinden fehlt.

Dann will ich das mal ausprobieren.
Es nimmt kein Ende.

Danke all den Herren für die wirklich profunden und sinnreiche Auskünfte. Echt.


@ Friedlieb: "Ein gerüttelt Maß"?
Wenn ich den frisch gemahlenen Kaffee in die Blechdose schütteln will, welche bereits ein Pfund Kaffee enthielt,
muß ich das Füllgut immer wieder schütteln und die Dose kräftig auf den Küchentisch donnern. Erst dann passt alles rein,
ist das ein gerüttelt Maß?

Ethymologen an die Macht.

Gut Nacht.

(Fein - ein Reim)

falke

Re: (Gitarre) Wie kommt′s raus - wenn′s Kabel reinkommt?

Hi Andreas,

: In die Soapbar Fräsung des P-100 passt ein Standard Humberger so ohne weiteres nicht herein.
:
: Da ha'mwa den Salat. Also ist die Diskussion doch hier beendet?

ohne fräsen isse das, mit Fräsen geht noch viel mehr...

: Es nimmt kein Ende.

So ist das wohl.

: ist das ein gerüttelt Maß?

Kann man so sagen, wobei die Herkunft dieser Formulierung sicher auf Schüttgut baut, welches noch mehr vom Rütteln profitiert als Kaffee - sagen wir mal Korn.

Das hat aber noch einen Hintergrund: damals gab es gerade in den Küchen noch nicht so einfache Möglichkeiten, Dinge zu wiegen. Also mußte man sie abmessen, mit Meßgefäßen. Nun ist ein Maß voll irgendwas aber nicht mit einem anderen Maß davon vergleichbar, solange daran nicht gerüttelt wurde - weil man ja in beiden Fällen nicht weiß, wieviel Luft dort eingeschlossen ist. Erst durch Rütteln wurde aus dem Maß eine normfähige Größe, und deshalb steht das so auch in vielen alten Rezepten drin.

Ein gerüttelt Maß ist demnach nicht nur ein Symbol für "eine ganze Menge" bzw. "soviel wie innerhalb eines bestimmten Rahmens möglich ist", sondern auch für die Maximal-Erfüllung einer Norm.

: Ethymologen an die Macht.

Im nächsten Leben, vielleicht. Obwohl, da wollt ich ja schon Zahnarzt werden...

Keep rockin'
Friedlieb

Re: (Gitarre) Wie kommt′s raus - wenn′s Kabel reinkommt?

Ethymologen an die Macht.

hi falke,

nööö, es reicht die synonyma zu bemühen, wie

reichlich, viel, Rekord- (z. B. Rekordumsatz), in Hülle und Fülle, in großer Zahl, jede Menge (ugs.), in rauhen Mengen (ugs.), [mehr als]genug, nicht wenig, unzählig, ungezählt, wie Sand am Meer, ein gerüttelt Maß, zahllos, massenhaft (salopp), massenweise (salopp), massig (salopp), en masse (salopp), in Massen (ugs.), reihenweise (salopp), knüppeldick (salopp), haufenweise (salopp), scharenweise;

in diesem synonym ;o)

emil




Re: (Gitarre) Wie kommt′s raus - wenn′s Kabel reinkommt? SC vs HB

Hi.

Ich hab' mich mal gefragt warum ich standig wieder zu Singlecoils (also einspuligen Pickups, wie zB der P-90) zurückgreife und seltener auf die brummfreie Humbergervariante. Brummen ansich ist ja noch nicht cool (scheiße, das hätte ich wohl besser nicht verraten sollen ;-)). Die Antwort ist aber ganz einfach: Ich bin zwar kein ausgesprochener Akustikgitarrist, aber mich haben Akustikgitarrensounds immer fasziniert. Ein guter Akustiksound "atmet", ist dynamisch und erlaubt Spieltechniken die mit einer E-Gitarre erstmal problematisch sind. [...]
Lange Rede, kurzer Sinn: imho klingen Single Coils "akustischer", lebendiger, dynamischer.


Klingt ähnlich wie Carl Verheyens Single Coil Theory .

Auch mein Grund, warum ich am Strat-Hals z.B. einen humbuckerwarmen Sound haben will, aber trotzdem am SC festhalte.

Gruß,
groby
*

Re: Version für Lötmuffel

Hallo Friedlieb,

: Bloß ein Drehschalter und 5 Kondensatoren, das bleibt deutlich unter 10 Euro, und selbst wenn Du da Roger Meyer persönlich bitten würdest, es Dir in die Gitarre zu löten, bliebe es unter dem Preis eines Snarling Dog.

Okay, 1:0 für Dich. Aber, Moment mal...

ulllliiii!!! Xtoph!! Feeeeeeelix!! Kommt Kinder, Lötarbeiten, irgendwo liegt doch immer noch ein altes Bodentretergehäuse rum und ein Drehschalter und 5 Kondensatoren, das bleibt deutlich unter 10 Euro und....


: Was allerdings einen größeren Unterschied macht, ist die Tatsache, daß diese Art der Klangbeeinflussung unmittelbar an der Gitarre passiert.

Yep, aber dafür könntest Du einen Bodentreter für mehrere Gitarren nehmen und vorher probieren.

Mein kleiner Traum wäre so ein Dreiwegschalter in der Gitarre, der in Mittelstellung nix macht, nach oben die Höhen wegnimmt (jazzig) und nach unten die Bässe ausdünnt (funkig).

Mahlzeit

Matthias

Re: Version für Lötmuffel

Grüß Dich, Matthias,

: ulllliiii!!! Xtoph!! Feeeeeeelix!! Kommt Kinder, Lötarbeiten,

Süß! :)

: Mein kleiner Traum wäre so ein Dreiwegschalter in der Gitarre, der in Mittelstellung nix macht, nach oben die Höhen wegnimmt (jazzig) und nach unten die Bässe ausdünnt (funkig).

Sowas habe ich an meiner modifizierten Tele, da nennt sich das aber Pickupwahlschalter... ;)
Aber im ernst, dann ist doch so ein Teil wie der Friedlieb das hat, also mit Spule und Kondensator, nur dann eben statt Poti ein Drehschalter, genau das Richtige für Dich.

Rock'n'Roll!
Felix

NE: Eine leckere, knackige und herrliche süße Melone...