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(die Welt ist schlecht) 30 Jahre hat es gebraucht..........

Hallo zusammen!

Heute Morgen hörte ich im Radio, daß in Los Angeles heute die Grammys ausgeteilt werden. Der Santana-Carlos soll in etlichen Disziplinen beste Aussichten auf die Goldmedallie haben.

Als ich das hörte, dachte ich zuerst "hört, hört". Dann fing ich an mich zu wundern. Diese aktuelle Platte von Santana ist ja bestimmt sehr gut. Nur - seit den späten 60ern gibt es von ihm Sahne-Musik. Natürlich auch sachen, die etwas abfallen, aber auch Scheiben, denen die aktuelle Platte nicht das Wasser reichen kann. Also es sei ihm gegönnt, aber warum erst jetzt, und warum gerade für diese Veröffentlichung?

Und was mich richtig ärgert. So ein Musiker muß 30 Jahre durchhalten um mal - quasi im Vorruhestand - verdientermaßen gewürdigt zu werden. Demgegenüber bekommen pubertierende Tanzgirls ihre Grammys bereits in einem Alter, wo ich sie bei mir daheim nur unter Vorbehalt als Babysitterin einsetzen würde. Und ohne den aktuellen Latin-Trend würde auch Carlos Santana heute Abend was anderes vorhaben.

Kann jemand verstehen, was ich meine?

Gruß
Bernd

Re: (die Welt ist schlecht) 30 Jahre hat es gebraucht..........

: Kann jemand verstehen, was ich meine?

Ich glaube schon. Nur geht es mir mit den Grammys wie mit den Oscars: die wirklich guten Filme bekommen selten einen, kommerzkompatible Filme haben viel bessere Chancen. Und selbst da klappt es nicht immmer. Hitchcock z.B. hat meines Wissens nie einen gekriegt.
Ich gönne dem guten Carlos den Grammy von Herzen, aber wirklich wichtig finde ich das nicht.

Johannes

Re: (die Welt ist schlecht) 30 Jahre hat es gebraucht..........


: Kann jemand verstehen, was ich meine?

Hallo Bernd, Du bist nicht alleine.
Den Grammy hat Carlos schon lange verdient. Imho wäre das schon für Abraxas fällig gewesen. Das es nun gerade dieses Jahr passiert,ist sicherlich auf die Tatsache zurückzuführen, das er auf der CD Supernatural eine Vielzahl aktuell angesagter SängerInnen eingesetzt hat und jedes Stück dennoch nach Santana klingt.

Das ist halt einerseits cleveres Marketing andererseits aber auch das typische Santana-Ding, weil er immer mal wieder über den eigenen Tellerrand hinausgeguckt hat.
Er hat´s auf jeden Fall verdient.

Gruss,
Juergen

Re: (die Welt ist schlecht) 30 Jahre hat es gebraucht..........

: Könnte es sein, dass diese Sache (wie viele andere auch) einfach reiner Beschiss ist? So nach dem Motte 'Hey, Plattenfirma, was lasst Ihr denn springen, wenn ...'.

Könnte es sein, das wir ohne diesen kommerziellen/reinen "Beschiß" Musik nur am Lagerfeuer hören würden, weil kein Mensch ein Interesse hätte Platten zu verlegen, Radio/TV Stationen zu betreiben, Konzerte zu veranstalten?

Freuen wir uns doch für Carlos Santana, freuen wir uns für die Plattenfirma und freuen wir uns für die Kids die jetzt Dank Everlast und Matchbox20 Carlos für einen Moment für sich entdecken. Ich empfinde das durchaus als ein kleines Stück "Gerechtigkeit" in einer Welt die nicht unbedingt vor selbiger überschäumt.

slide on ...
bO²gie

Re: (die Welt ist schlecht) 30 Jahre hat es gebraucht..........

: Könnte es sein, das wir ohne diesen kommerziellen/reinen "Beschiß" Musik nur am Lagerfeuer hören würden, weil kein Mensch ein Interesse hätte Platten zu verlegen, Radio/TV Stationen zu betreiben, Konzerte zu veranstalten?

...oder könnte es sein, daß wir dann keine Konzerte und Platten von irgendwelchen Boy-Group-Klonen hätten, es den Mutantenstadl nicht gäbe und CDs nur 5 DM pro Stück kosten würden?
Naja, so eine ähnliche Diskussion hatten wir doch neulich schonmal?

Johannes

viva Carlos!

Some thoughts, folks,

ich habe definitiv keine Vorbilder; dennoch gibt's eine handvoll Gitarristen, die einen wirklich eigenen Stil/Sound entwickelt haben und die ich deshalb sehr achte.
Einer davon ist der gute alte Karl - irgendwo einen Fetzen mit 2-3 Tönen aufschnappen, schon ist alles klar - wow!

Schon allein dieser Umstand macht Ihn m.E. Grammy-würdig. Es gibt nur eine überschaubare Anzahl an solch eigenständigen Musikern, unter den Klampfern brauche ich zum Aufzählen keine 2 Hände.
Werde dazu mal bei Gelegenheit posten.

> Und was mich richtig ärgert. So ein Musiker muß 30 Jahre durchhalten um mal - quasi im Vorruhestand - verdientermaßen gewürdigt zu werden. Demgegenüber bekommen pubertierende Tanzgirls ihre Grammys bereits in einem Alter, wo ich sie bei mir daheim nur unter Vorbehalt als Babysitterin einsetzen würde. Und ohne den aktuellen Latin-Trend würde auch Carlos Santana heute Abend was anderes vorhaben

Ich wage zu bezweifeln, ob Carlos auf den Pop-Ehrendoktor schielt bzw. jemals geschielt hat und denke daher, dass es abwegig ist von 30 Jahren Wartezeit zu sprechen.

Noch 2 weitere Anmerkungen:
1. Es geht um POP-Musik, Freunde, d.h. populäre Musik, d.h. um Musik die jetzt & heute bei einem Grossteil der "Konsumenten" ankommt. Insofern lebe ich gut damit, dass nette kleine blonde Ohrwurmsirenen wie Brittney Spears Erfolg haben. Beim morgendlichen Duschen intoniere auch ich innbrünstig ihre Melodien ;-)
2. Ich rate zudem global vom Gerechtigkeitsfimmel ab (wer verdient welchen Orden). Das hat chartsmässig / grammymässig usw. noch nie gezogen und wird's wohl auch nie tun; ist das schlimm? Für mich jedenfalls kaum.

later
O.J.

Re: (die Welt ist schlecht) 30 Jahre hat es gebraucht..........

...dazu fällt mir ein, daß ich gestern im Rolling Stone was von irgendsoeiner MTV?-Verleihung gelesen habe, und daß die Weibchen sich da mal wieder gegenseitig durch weniger Stoff auf dem Körper und mächtiges Aufbretzeln hochgeschaukelt haben und dann ein bescheidener Herr Santana den Preis für das beste Album bekommen hat. Werde nachher mal nachsehen, ob es sich lohnt, davon hier noch was zu zitieren.

Gruß Jochen

Die mail wegen der Session kommt wohl erst morgen, ist aber nicht vergessen :-)

Oje como va.........

und 30 Jahre später.

Also mir gefäl²t diese speziel²e SANTANA CD nicht bes²er als manche andere, alte.

Nur weil ein bekannter Sänger durch eine Gieskanne durchsingt und in einem Video süße Mädels schwingen, gleich einen Preis zu bekommen. Schon komisch - nicht.

(Verdient hat er ihn schon - nur nicht bloß dafür)

GRuSS CB (und Jingo - ba.)

verstehe was du meinst

Ausschlaggebend für Ansehen und Preisverleihungen sind eben immer mehr die Verkaufszahlen. Und bei einem Mörderabsatz und einer ausgehungerten Sängerin mit dicken Titten in kurzem Kleidchen, wen interessiert da heute noch der musikalische Anspruch.

Gruß Lutz

Re: Oje como va.........


: Also mir gefäl²t diese speziel²e SANTANA CD nicht bes²er als manche andere, alte.

Jau


: (Verdient hat er ihn schon - nur nicht bloß dafür)

Nun das kann man wohl nicht abstreiten, aber ich muß mich mal wieder ein bisschen outen: das was der alte Carlos schon in seinen frühen zeiten so fabriziert hat ist schon sehr nett, nur klang die Gitarre für mich immer verstimmt, so wie wenn man einen Lick in irgendeiner Tonart spielt, die man noch nicht beherrscht. Damit will ich nicht sagen er könnte es nicht, nur das es für mich so klang. Bei späteren Aufnahmen hatte ich dann den Eindruck als wäre das "verstimmte" weg, aber leider auch dies Carlos-Typische. Bei der neuen Platte fand ich das wieder was für mich das Typische war, jetzt ist das "verstimmte" weg. Insofern kann ich schon nachvollziehen warum er jetzt wieder hip ist. Die Platte an sich find aber bei weitem nicht so gut wie sie in den meisten Kritiken besprochen wird.

Gruß Lutz

allgegenwärtig

na, es wird doch alles auf ein Mikro losgelassen was einem den Schweiß auf die Stirn treibt und obendrein noch bereit ist in heißen Klamotten, die schärfsten Gynastikübungen vorzuführen.

Gruß Lutz

Re: viva Carlos!

: Some thoughts, folks,

: ich habe definitiv keine Vorbilder; dennoch gibt's eine handvoll Gitarristen, die einen wirklich eigenen Stil/Sound entwickelt haben und die ich deshalb sehr achte.
: Einer davon ist der gute alte Karl - irgendwo einen Fetzen mit 2-3 Tönen aufschnappen, schon ist alles klar - wow!

...so so keine Vorbilder, DEFINITIV NICHT!!

Re: (die Welt ist schlecht) 30 Jahre hat es gebraucht..........

... und wir nur noch das Equipment spielen das uns wirklich gefällt, ohne alle par Monate für teures Geld neues Zeug dazuzukaufen?
......wie langweilig, es lebe der Kaufrausch:
Du betrittst das Musikgeschäft und spürst wie das Kribbeln in deinen Beinen beginnst fast unerträglich zu. Da, plötzlich krallt sich dein fahriger Blick an der Signatur Strat fest. Der eh schon übermässige Speichelfluss stiegert sich zu einer imensen Schaumentwicklung.........

Gruß Lutz


Re: (die Welt ist schlecht) 30 Jahre hat es gebraucht..........

: ...oder könnte es sein, daß wir dann keine Konzerte und Platten von irgendwelchen Boy-Group-Klonen hätten, es den Mutantenstadl nicht gäbe und CDs nur 5 DM pro Stück kosten würden?

Ich sag's ja ungern: Aber die Antwort ist Nein.

: Naja, so eine ähnliche Diskussion hatten wir doch neulich schonmal?

Ich wunder mich ja auch immer wieder, was die Leute so "spannend" an der Diskussion um den Kunst/Kommerz-Spagat finden. Vielleicht ist es ja auch einfach schwer zu glauben, das Künstler auch einen Kühlschrank haben, den es zu füllen gilt?

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bO²gie


Re: (die Welt ist schlecht) 30 Jahre hat es gebraucht..........

im übrigen finde ich es genauso schwer einen guten Komerziellen Song zu schreiben wie einen guten anspruchsvollen.
Und was soll ein ein total anspruchsvoller Song den keiner höhren will?
Tja, und da Musik nun mal ein sehr subjektives Erlebnis ist (dieses Forum ist der beste beweis) spielt die Vermarktung eines Songs für den Höhreindruck eine grosse Rolle. Davon kann sich sich wohl keiner frei sprechen. Bei den Girli und Boyli Groups ist das halt auf die spitze getrieben und wären wir zwischen den Beinen noch unbehaart würde diese Vermarktungsstrategie wohl auch sehr gut ziehen.
..... Dafür ziehen halt andere.

Gruß Lutz

Re: noch einen drauf

: ....ich hab dann noch gehört, daß Lou Bega in der gleichen Kategorie nominiert ist wie Sting

... was wiederum beweist, dass der kleinste Ansatz von Intellektualität nicht gewürdigt wird. Da wundert mich doch, dass Yes, ELP, Early Genesis und andere doch so viele Platten verkauft haben. Oder hat da der Markt nicht funktioniert?


Re: (die Welt ist schlecht) 30 Jahre hat es gebraucht..........

: Ich wunder mich ja auch immer wieder, was die Leute so "spannend" an der Diskussion um den Kunst/Kommerz-Spagat finden. Vielleicht ist es ja auch einfach schwer zu glauben, das Künstler auch einen Kühlschrank haben, den es zu füllen gilt?

Versteh mich nicht falsch, ich habe überhaupt nichts gegen das Geldverdienen mit Musik. Ich bin auch keiner von den Leuten, die z.B. Sting oder Peter Gabriel verurteilen, "weil die jetzt so kommerziell geworden sind". Ich will auch niemanden dazu zwingen, ab jetzt statt Britney Spears ausschließlich King Crimson-Platten (oder Beethoven, oder was auch immer) zu hören, weil die ja künstlerisch viel wertvoller sind. Aber ich denke schon, daß in der Musikindustrie viel Ballast mitläuft, der in einer idealen Welt entbehrlich wäre. Und in dieser idealen Welt wären dann auch die CDs billiger :-) Aber wie gesagt, diese CD-Preis-Musikbusiness-Diskussion hatten wir hier neulich schon ausführlich.

Johannes

Re: noch einen drauf

Aloha -

: ... Da wundert mich doch, dass Yes, ELP, Early Genesis und andere doch so viele Platten verkauft haben. Oder hat da der Markt nicht funktioniert?

Natürlich hat da der Markt funktioniert? Oder waren obige Bands angetreten um Musik zum verhungern zu machen? Das Marketingkonzept war damals halt ein wenig anders und es wurden mehr Haschpillen gespritzt ... nur "unkommerziell" waren die obigen Bands zu keinem Zeitpunkt.

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bO²gie

Re: noch einen drauf

: ... was wiederum beweist, dass der kleinste Ansatz von Intellektualität nicht gewürdigt wird. Da wundert mich doch, dass Yes, ELP, Early Genesis und andere doch so viele Platten verkauft haben. Oder hat da der Markt nicht funktioniert?

Er funktionierte wohl anders. Es war ein anderer Zeitgeist. Man lief damals ja auch nicht mit Designer-Klamotten über den Schulhof, sondern mit Parker und rotten Jeans. Wer was auf sich hielt, hatte öffentlich etwas gegen Kommerzialität....

....nee, ich glaube das ist nicht die Erklärung. Die Frage ist, ob die frühen Genesis heute bei irgendeiner Plattenfrima an der Vorzimmerderdame des AOR-Direktors (oder wie heißt das ) vorbeikämen.

Es wird nicht das veröffentlicht und promotet was dem Publikum am besten gefallen würde, sondern das von dem die Leute in den Plattenfirmen glauben, daß es dem Publikum gefallen wird. Und dann sorgen sie mit ihren riesigen Werbetats dafür, daß das Publikum glaubt, daß das was ihm von den Plattenfirmen vorgesetzt wird, müsse ihm tatsächlich gefallen (mein Gott, was für ein Satz...wer kann mir folgen? ;-)))

Bands mit einem Potential und einem Anstaz wie die frühen Genesis bevölkern wahrscheinlich zu Dutzenden die Proberäume, aber dort werden sie bleiben.

Früher kam auch schonmal sowas wie "The Lamp Lies Down On Brodway" im Radio, aber heute......



Re: (die Welt ist schlecht) 30 Jahre hat es gebraucht..........

Vielleicht sind wir uns zumindest darin einig, das CD's nicht wegen irgendwelcher Boy-Girliegroups so unverschämt teuer sind?

: ... Aber ich denke schon, daß in der Musikindustrie viel Ballast mitläuft, der in einer idealen Welt entbehrlich wäre. Und in dieser idealen Welt wären dann auch die CDs billiger :-)

Vielleicht ist ja auch mein Bild einer "idealen Welt*" nicht davon abhängig ob Britney Spice Robbie und das Fliwatüt Erfolg haben oder nicht?

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bO²gie

*Überleg' mir gerade ob es zu meiner "idealen Welt" gehören würde wenn Britney morgens unter Palmenwedeln meinen Kaffee servieren würde????

Re: (die Welt ist schlecht) 30 Jahre hat es gebraucht..........

: Könnte es sein, dass diese Sache (wie viele andere auch) einfach reiner Beschiss ist?

Wieso Beschiss??? Wird doch einigermassen offen deklariert und es gibt Spielregeln.

: Diese ganzen Awards, ob Oscar, MTV oder Grammy, von diesem Shompsonn della Eurovischong ganz zu schweigen, sind doch eh' nur Marketing-Veranstaltungen.

Ich find den Raab trotzdem geil! :-)

Und Hand auf's Herz: Wer würde nicht auf Anfrage gegen gute Kohle bei z. B. Britney-Schätzchen als Tourmusiker einsteigen wollen?

Gruäss

$i£vio
(Geldgier-Wochen)



Irttum!

: ...oder könnte es sein, daß wir dann keine Konzerte und Platten von irgendwelchen Boy-Group-Klonen hätten, es den Mutantenstadl nicht gäbe und CDs nur 5 DM pro Stück kosten würden?

Ohne die Megaseller würden CDs zwangsweise teurer sein - unterhalt Dich mal mit einem Menschen von einem Major! Der beteuert Dir, dass nur die wirklich ganz großen Gewinne einfahren und somit die kleinen mitfinanzieren!

Grüße, Clem

Das kann ich nicht verstehen! (wie resignativ)

: doch eh' nur Marketing-Veranstaltungen.

Was meinst Du, was passiert, wenn Du an einem schönen Freitage Abend vor leerem Club spielst?! Du hast Frust und der Besitzer jagt Dich zum Teufel!

Hey, darum geht es doch - sonst würden wir nur noch zu Hause jammen oder konsequenter Weise den Sozialismus wiederbeleben - ich hab mir nicht ausgesucht im Kapitalismus zu leben, kann aber mit den Regeln umgehen und bin jederzeit bereit, Benefiz-Konzerte zu geben, solange da kein anderer mitverdient!!!

Carlos ist doch satt - der hätte das nicht mehr nötig - aber er will weiterhin mitmischen und kennt die Spiel-Regeln - anstatt zu resignieren und auf die Welt-Revolution zu warten!

Grüße, Clem

Verstehe ebenfalls was Du meinst! Aber ...

... verwechsele nie Musik mit Wirtschaft! Und diese beiden Bereiche liegen nun mal bei Popmusik verdammt nah beieinander, um nicht zusagen: sind miteinander verschmolzen. Mal stärker, mal weniger stark.

Popmusik würde aber nicht Popmusik heißen, wenn sie nur von Dir, Deiner Freundin und Eurem Hund rezipiert werden würde.

Somit ist Popmusik für Massen konzipiert, bzw. deswegen hat man sie so genannt. Massen verlangen aber nach einer Verbreitung über diverse Medien und Medien sind (zumeist) wirtschaftlich gesteuerte oder Einrichtungen oder hängen von ebensolchen ab.

Der Grammy ist meines Erachtens somit (auch) ein Preis der Schallplatten-Industrie und sollte eben mit Vorsicht genossen werden.

Ich bin mir sicher, das Carlos ebenfalls viel wichtiger ist, dass seine aktuelle Lebensgefährtin oder seine Mama auf seine Musik steht ... und natürlich seine seine Fans. Die kann man aber am besten über Schallplattenverkäufe messen. Oder anders gesagt: Ich finde, dass mein Gitarren-Lehrer auch einen Grammy verdient hätte - aber kennst Du Peter Falkenhagen?! Nein?! Siehst Du! Popularität läßt sich also kommerziell vermarkten und den Grad der Vermarktung kann man messen und bewerten.

Wie gesagt - bin mir nicht sicher ob das beim Grammy der Fall ist - würde aber das Vorhandensein von Hupfdolen à la Britney S. in der Nominierung erklären, deren Hits auf zumeist wirklich gut gemachtem Song-Writing basieren!

Warum Carlos erst jetzt?! Nun warum spricht die Kirche noch heute Leute heilig, die bereits seit anno dazumal tot sind?! Warum, warum, warum?! Es war eben Platz, Geld, Zeit, oder sonstiges vorhanden!

Jedenfalls würde ich Carlos für diese Platte als Generationsübergreifende Institution ehren - wenn ich mir so beschaue, wer da alles am Start war!

Grüße, Clem

Ich steh übrigens auf beide: Carlos und Peter! Ha, ha

Ich überleg mir ...

...ob es beim "Kaffe-Servieren" bleiben würde - also in Deiner Überlegung!!! ;-))): *Überleg' mir gerade ob es zu meiner "idealen Welt" gehören würde wenn Britney morgens unter Palmenwedeln meinen Kaffee servieren würde????

Grüße, Clem


oder so:

: Vielleicht ist es ja auch einfach schwer zu glauben, das Künstler auch einen Kühlschrank haben, den es zu füllen gilt?

Schön gesagt! Boogie - nur verstehen das Leute nicht, die einen Job haben, bei dem sie womöglich Geld verdienen, das von Konsumenten beigesteuert wird!

Musik entzieht sich eben jeglicher Beurteilung - sie schwebt mystisch über allem - im Grunde genommen sind wir ja auch gar nicht in der Lage zu verstehen, warum sie überhaupt passiert, weil sie passiert halt - einfach so!

(lange nicht soviel gelacht und gleichzeitig geweint!)

Clm (Schizo-Wochen!)

Und welchen Job hast Du?! Geld-Verschenker?!

: wenn mit einer Sache Geld zu machen ist, sei es das Internet, Handies oder Esoterik, benutzen es eine Menge Leute nur noch zum Geldmachen.

Wie exotisch! - Das Angebot wird zumeist durch Nachfrage geregelt! Diese Nachfrage kann natürlich geschickt erzeugt werden!

Grüße, Clem

Übrigens weißt Du wo ich stinkig werde?! Letztes Jahr spielten wir auf einem Fest der Polizei-Gewerkschaft! Wir dachten es wäre ne gute Promo-Aktion: "Soul Syndikate spielt bei der Polizei!" - wir bekamen kein Geld - aber noch nichtmal etwas zu Essen oder zu Trinken - auf meine Frage, ob ich ein Brötchen umsonst haben könnte, ich sei von der Band, hörte ich: "Hier gibt´s nichts für umsonst!", wo es denn soetwas gäbe. Da meinte ich: "Ich spiele hier für umsonst!!!" / Unsere Bühne war gesponsort und umworben von E-Plus - BB-Radio, etc., die sicherlich alle ihren Profit davon hatten.

Denk mal drüber nach!!!

hä?!

Bis hierher konnte ich Dir folgen ...

: Und Hand auf's Herz: Wer würde nicht auf Anfrage gegen gute Kohle bei z. B. Britney-Schätzchen als Tourmusiker einsteigen wollen?

aber: zieht hier eigentlich niemand in Erwägung, dass Musiker auch ein ganz normaler Job ist?! Was hat arbeiten mit Geldgier zu tun?! Nicht arbeiten hat was mit Verhungern zu tun - davon kann wohl jeder ein Lied von singen - Selbst die Nicht-Musiker!

Grüße, Clem

Ja und?!

: Bands mit einem Potential und einem Anstaz wie die frühen Genesis bevölkern wahrscheinlich zu Dutzenden die Proberäume, aber dort werden sie bleiben.

Machen sie deswegen schlechtere Musik?! Sind sie deswegen unglücklich, weil Britney "ihre" Position einnimmt - oder sind es Lehrer, Bänker, Handwerker und bettelarme Musiker, die dennoch qualitativ gute Musik machen?!

Wirklich, Du schmeißt da zwei paar Schuhe in einen Topf! Der Markt bestimmt gewisse Regeln - ob das gut oder schlecht ist, sei dahingestellt - und denen kann man sich entweder beugen oder auch nicht! Gute Musik konnte aber zu jeder Zeit gemacht werden.

: Früher kam auch schonmal sowas wie "The Lamp Lies Down On Brodway" im Radio, aber heute......

Fuck! (Sorry!) Welcher Jahrgang bist Du?! (Ich tippe auf Ende 1940 bis Anfang 1960?!) Dieses "früher war" kenne ich von meiner Oma, die vom Lande kam und von Tuten und Blasen (durchaus doppeldeutig!) keine Ahnung hatte - weil vom Lande! Bist Du Dir wirklich sicher, dass Du die damalige Struktur der Vermarktung von Musik durchblickst?! Oder überrascht es Dich, wenn ich erzähle, dass es Payola (das Schmieren von Radio-DJs zur Verbreitung von Musiktiteln, durchaus gängige Methode) schon solange gibt, wie es die Medien Wachswalze, Schellack-Platte, etc. gibt?!

Entschuldige meine Unbeherrschtheit - aber ich kann´s nicht mehr hören... Früher gab´s ja auch keine Schwulen und uneheliche Kinder und Morde passierten auch nie und Drogen wurden auch erst in den späten 60ern erfunden!

Tut mir leid aber diese Floskeln kann ich echt nicht mehr hören.

Und wenn wirklich keiner Britney S. und die Backstreet Boys kaufen bzw. hören will, dann finde ich es doch toll idealistisch von den Majors, dass sie diese Art von "Minderheiten-Musik" dermaßen fördern! ;-)))

Ich weiß, dass Du diese Meinung beibehalten wirst auch ich habe meine konservativen Seiten - aber denk mal drüber nach!

Grüße, Clem

Re: Unterschreibe ebenfalls was Du meinst! Aber ...

...unterschreib' mal pauschal (fast*) alles was Clem heut' so abgesondert hat, bedanke mit für den Ausdruck "sozialistische Bradshaw Board" (du hilfst mir aus so manch Erkärungsnotstand) und überhaupt..."

: Jedenfalls würde ich Carlos für diese Platte als Generationsübergreifende Institution ehren - wenn ich mir so beschaue, wer da alles am Start war!

*das insbesondere ... nur mit Äußerungen über Gitarrenlehre per se halt ich mich moderat im Hintergrund.

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bO²gie

NC: Men with Damenhandtaschen | Basierend auf einer kleinen Melodei von Little Steven ;-)


Re: hä?!

: aber: zieht hier eigentlich niemand in Erwägung, dass Musiker auch ein ganz normaler Job ist?! Was hat arbeiten mit Geldgier zu tun?! Nicht arbeiten hat was mit Verhungern zu tun - davon kann wohl jeder ein Lied von singen - Selbst die Nicht-Musiker!

Seh ich genauso...was sagte ich denn???

Re: Ich überleg mir ...

: ...ob es beim "Kaffe-Servieren" bleiben würde - also in Deiner Überlegung!!! ;-))): *Überleg' mir gerade ob es zu meiner "idealen Welt" gehören würde wenn Britney morgens unter Palmenwedeln meinen Kaffee servieren würde????

: Grüße, Clem

Leute...endlich mal ein vernünftiger Grund für den Umsturz!

Genossen, hasta la victoria siempre!!!

Silvio :-))


Re: noch einen drauf

: ... was wiederum beweist, dass der kleinste Ansatz von Intellektualität nicht gewürdigt wird.

Ich bin hingegen froh ldass die Welt nicht nur von Intellektuellen regiert wird... :-)

Ernsthaft: Welcher Plattenkonzern liesse sich diesen Markt entgehen (Intellektuelle = generell Geld im Sack) und könnte dieses Bedürfnis der Massen boykottieren? - sofern es denn vorhanden wäre.

Gruäss

Silvio

Re: Ja und?!

Hi Clem!

: Fuck! (Sorry!) Welcher Jahrgang bist Du?! (Ich tippe auf Ende 1940 bis Anfang 1960?!)

1961, Clem

Kann sein, daß ich da konservativ bin. Es ist ein subjektives Empfinden: Wenn ich heute die Standard-Radiostationen höre und vergleiche das mit dem, was ich aus dem Mittelalter noch in Erinnerung habe, dann ist früher in größerem Umfang Musik gelaufen, die sich etwas abseits von den üblichen Pfaden bewegt. Das ist jetzt mal gar keine Wertung.

:Bist Du Dir wirklich sicher, dass Du die damalige Struktur der Vermarktung von Musik durchblickst?!

Eben nicht, weder die damalige Struktur noch die heutige durchschaue ich. Es ist ein Verdacht der mich beschleicht, wenn ich die Musik höre, die heute vorrangig gespielt wird. Was gekauft wird scheint insbesondere auch davon abzuhängen, wie oft was bei VIVA oder im Radio gespielt wird. Und da bleibe ich bei meiner Meinung: Bands wie Genesis oder Pink Floyd (ich meine das jetzt als Beispiel, nicht absolut) hätten heute wohl größere Probleme einen Plattenvertrag zu kriegen als damals.

: Tut mir leid aber diese Floskeln kann ich echt nicht mehr hören.

Wenn ich geschrieben hätte "Früher war alles besser", dann wäre das ein Floskel. Ich habe einen Eindruck beschrieben, einen subjektiven Eindruck, den ich habe. Ich vergleiche eine Zeitspanne mit einer anderen. In den Medien war der Mix früher anders, das Wort "besser" nehm ich gar nicht in den Mund. Das ist ein Standpunkt - keine Floskel.

: Ich weiß, dass Du diese Meinung beibehalten wirst auch ich habe meine konservativen Seiten - aber denk mal drüber nach!

Welche Meinung? Du hast Dir ein Bild von meiner Meinung gemacht, das nicht zutrifft.

Gruß
Bernd


Re: Ja und?!

Wenn ich heute die Standard-Radiostationen höre und vergleiche das mit dem, was ich aus dem Mittelalter noch in Erinnerung habe, dann ist früher in größerem Umfang Musik gelaufen, die sich etwas abseits von den üblichen Pfaden bewegt.

du solltest öfter mal den Radiosender wechseln
bei uns in sachsen gibt es OldieFM...richtig gute alte Rock - und Pop Musik... ;-))
mfg saidy

Re: Schonmal darüber nachgedacht, was aus den Kollegen von Beethoven geworden ist?!

: Hat er sich quasi posthum "kommerziell" durchgesetzt oder war er wirklich besser als die Mitstreiter - was ist in diesem Sinne besser?!

Ich glaube nicht, daß Mr. Louis Beathoven besser war als alle seine Zeitgenossen. Sicher besser als die meisten, aber er hat natürlich auch Glück gehabt, z.B. daß er "entdeckt" wurde und von seinen Kompositionen leben konnte. Sicher gab's zu seiner Zeit auch genausogute oder bessere Musiker, von denen heute niemand mehr etwas weiß. (Mich hat ja bisher auch noch niemand entdeckt ;-)

: Merkst Du wie lächerlich es ist, Musik nach einem allg. Wert zu bewerten?!

Gebe ich Dir vollkommen Recht, das hatte ich auch überhaupt nicht vor. Die genannten Beispiele sollten nur für das stehen, was allgemein als "anspruchsvolle" Musik gilt, im Kontrast zu den Top-Ten-Bands, die im Wesentlichen Produkt eines geschickten Produzenten sind.

Johannes


Re: Ja und?!


: klar, wegen einem Radiosender umziehen...wie erklärst du das deiner Frau?
: ;-)))

Hm........so wie ich ihr andere Sachen erkläre, mit denen sie auf Anieb nicht einverstanden ist... ;-)))))

: mfg saidy


Re: Ja und?!

hmmm....das wird schwierig.

Wenn der MSV jedoch gegen die Nationalmannschaft antreten müßte, dann würde er es wohl sicherlich schaffen. ;-)

Ich werde mal sehen, was sich da machen läßt :-)

Gruß Jochen



Radio


: Wenn ich heute die Standard-Radiostationen höre und vergleiche das mit dem, was ich aus dem Mittelalter noch in Erinnerung habe, dann ist früher in größerem Umfang Musik gelaufen, die sich etwas abseits von den üblichen Pfaden bewegt.

: du solltest öfter mal den Radiosender wechseln
: bei uns in sachsen gibt es OldieFM...richtig gute alte Rock - und Pop Musik... ;-))
: mfg saidy

Ja, das Radio, trauriges Thema... Was ich hier wirklich vermisse, das sind die guten alten Feature-Sendungen. In den großen Funkhäusern kommt das ja inzwischen kaum noch vor, daß mal eine ganze Sendung nur über eine Band oder einen Musiker gebracht wird, mit Hintergrundinformationen, eventuell einem Interview oder so. Wenn ich sowas hören will, dann muß ich schon auf Radio Dreyeckland umschalten, den hiesigen ehemaligen Piratensender. Wobei der dann streckenweise wieder so betont unprofessionell ist, daß es manchmal wieder etwas mühsam wird, zuzuhören. In anderen privaten oder öffentlich-rechtlichen Sendern kriege ich sowas nicht mehr.
Wortbeiträge: maximal 3 Minuten, und dazwischen läuft Musik, di z.T. so unwichtig bzw. austauschbar ist, daß noch nichtmal die Titel oder Bands angesagt werden.
So viel zum Thema "früher war das alles noch aus Holz" - das ist ein Trend, der mir überhaupt nicht gefällt.
Ich will ja gar keinen Sender, der nur "meine" Musik spielt. Ich entdecke gerne neue Sachen, ich finde z.B., daß in der Popmusik gerade viele spannende Sachen passieren (die ganzen Einflüsse aus Hiphop, Techno, etc.), aber ich habe gerne auch ein bißchen Hintergrundinformationen, und meine Aufmerksamkeitsspanne zu einem Thema ist auch länger als 30 Sekunden!

Johannes

;-)))

Moin! Bernd!

: 1961, Clem

lag ich doch fast richtig! ;-)))

: Kann sein, daß ich da konservativ bin. Es ist ein subjektives Empfinden:

Dein Empfinden ist so pluralistisch subjektiv, dass es schon beinahe für eine größere Gruppe als objektiv bezeichnet werden kann!

: Wenn ich heute die Standard-Radiostationen höre und vergleiche das mit dem, was ich aus dem Mittelalter noch in Erinnerung habe, dann ist früher in größerem Umfang Musik gelaufen, die sich etwas abseits von den üblichen Pfaden bewegt.

Wie haben da wohl die Leute aus dem Vor-Mittel-Alter darüber gedacht?! Auf einmal rennen da so langhaarige rum und nennen, dass was sie da machen Musik! Da wurde wahrscheinlich oft verzweifelt seufzend auf Benny G. zurückgegriffen!

Das ist jetzt mal gar keine Wertung.

doch - doch Bernd ;-))) (eine persönliche W.)

: ... wenn ich die Musik höre, die heute vorrangig gespielt wird. Was gekauft wird scheint insbesondere auch davon abzuhängen, wie oft was bei VIVA oder im Radio gespielt wird.

Yup, so isses! aber ...
1.) Möchte ich die heuteige Senderauswahl (für jeden was dabei) mit der damaligen, für keinen Preis der Welt zurücktauschen und
2.) zwingt Dich ja keiner MTViva zu schauen. Ich lebe seit einiger Zeit OHNE FERNSEHER und mir geht´s wirklich prächtig!

: Und da bleibe ich bei meiner Meinung: Bands wie Genesis oder Pink Floyd (ich meine das jetzt als Beispiel, nicht absolut) hätten heute wohl größere Probleme einen Plattenvertrag zu kriegen als damals.

... weshalb die ARMEN ja auch zur Zusammenarbeit mit einem großen Auto-Konzern gezwungen ... ok - unsachlich - ich schweife ab!

: : Tut mir leid aber diese Floskeln kann ich echt nicht mehr hören.

: Wenn ich geschrieben hätte "Früher war alles besser", dann wäre das ein Floskel.

Good Point! Sorry! Dein Teil-Punkt!

: Welche Meinung? Du hast Dir ein Bild von meiner Meinung gemacht, das nicht zutrifft.

natürlich nicht vollständig aber teilweise:
Fazit: Du möchtest, dass kommerzielle Popmusik, Deinem Geschmack entspricht, welcher vor ca. 20- 30 Jahren geprägt wurde. Warum?! Was hast Du davon, wenn es "Deine" Musik ist, die Im Radio läuft und mit der die Moneten gescheffelt werden, außer, dass es Dein Selbstwertgefühl steigern könnte. Es gibt doch Alternativen und die kann man in einem freien Land, wie dem unseren (schnief) auch erwerben! Wenn ich mir Santana und Carl Verheyen anhöre ist das erstmal beides Musik für mich! Das der eine kommerzieller ist als der andere ist mir für´s Hörempfinden doch erstmal völlig egal!!!

Grüße, Clem

Mir fällt noch ein anderes Problem ein! Ich gehe später darauf ein! Muß in die Uni! (Stichwort politische Popmusik und was heut davon noch übrig ist!!!) ;-)))

Re: Ja und?!

: Wirklich, Du schmeißt da zwei paar Schuhe in einen Topf! Der Markt bestimmt gewisse Regeln - ob das gut oder schlecht ist, sei dahingestellt - und denen kann man sich entweder beugen oder auch nicht! Gute Musik konnte aber zu jeder Zeit gemacht werden.

Da liegt der Irrtum, Clem! Und da liegt die Veränderung der letzten 20 Jahre. Und da setze ich auch an.

Lass mich ein Thema aus einer anderen Ecke nehmen, sagen wir mal Computer ... :-). Gehen wir nun zurück in das Jahr 1980 und schauen uns an, welche Werte und Methoden damals wesentlich waren: der Computer musste schnell sein, ein gutes Preis/Leistungsverhältnis haben, handhabbar sein, oder einfach neue Anwendungen ermöglichen. Wenn Inschinöhre nun einen neuen Computer entwickelt hatten, wurde dafür mit technischen Daten argumentiert, Werbung dafür bezog sich auf wenige, belegbare Daten und Informations-Modelle.

Wie wird heute für Computer geworben? Mit Begriffen wie 'sexy' und 'Ihr Nachbar hat auch schon einen ...'. Schleppen nun die Leute die Mühlen in Scharen aus dem Media-Markt, weil sie 800MHz-CPUs und 128MB Speicher brauchen? Njet. Es sind Gründe, über die manche Leute lieber nicht sprechen wollen.

Es gibt diesen Markt, auf den sich die Industrie immer beruft, schon so gut wie nicht mehr. Der Verbraucher bestimmt den Markt schon lange nicht mehr, sondern die Anbieter. Weitere Stichworte aus dem aktuellen Marketing-Paradigma: 'Bedürfnis-Weckung', 'Motivations-Regulierung', 'Bedarfs-Steuerung'. Ich sitze hier mittig im Marketing, und ich weiss, wovon ich rede.

Ein ganz ähnlicher Prozess hat nun in noch vielen weiteren Bereichen eingesetzt, und leider auch in der Musik. Die Grammies hätte Carlos schon vor 15 Jahren verdient. Warum bekommt er sie erst heute?

Wenn ich die Beträge der Marketing-Budgets und die Kosten für diese ganzen Veranstaltungen zusammenrechne, und wenn von diesem Betrag nur 50% an die Musiker direkt flössen, statt dass sich Leute, die eine Note nicht von einem Vogelschiss unterscheiden können, die Plautze mit Buffets und Champagner vollhauen, dann ..., ja dann würde ich gar nicht meckern.

Re: ;-)))

: : Wenn ich heute die Standard-Radiostationen höre und vergleiche das mit dem, was ich aus dem Mittelalter noch in Erinnerung habe, dann ist früher in größerem Umfang Musik gelaufen, die sich etwas abseits von den üblichen Pfaden bewegt.

Genau der Grund, warum Windows so ein Erfolg wurde. Weil die meisten Leute nicht mehr willens sind, ein Risiko einzugehen. Ist ja alles so kuschelig und übersichtlich. Gemäss dem Satz: Esst mehr Scheisse, ein paar Milliarden Fliegen können nicht irren.

Wir werden nicht eingelullt, wir sind es schon lange. Überall Airbags und unsinkbare Schiffe ... :-))

Re: Ja und?!


: Lass mich ein Thema aus einer anderen Ecke nehmen, sagen wir mal Computer ... :-). Gehen wir nun zurück in das Jahr 1980 und schauen uns an, welche Werte und Methoden damals wesentlich waren: der Computer musste schnell sein, ein gutes Preis/Leistungsverhältnis haben, handhabbar sein, oder einfach neue Anwendungen ermöglichen.

genau die gleichen Kriterien setze ich heute auch an...bin ich ALTMODISCH!!!

>Wenn ich die Beträge der Marketing-Budgets und die Kosten für diese ganzen Veranstaltungen zusammenrechne, und wenn von diesem Betrag nur 50%
an die Musiker direkt flössen, statt dass sich Leute, die eine Note nicht von einem Vogelschiss unterscheiden können, die Plautze mit Buffets und
Champagner vollhauen, dann ..., ja dann würde ich gar nicht meckern.

da kannst du mit dem Fuß aufstampfen...das wirst du nie ändern, und so war es schon vor 2000 Jahren ...die Menschen ändern sich nie...nur die Technik
;-))))

mfg saidy

Re: noch einen drauf

: Aloha -

Auch den Aktiv Plus-Tarif gebucht?? :-))

: Natürlich hat da der Markt funktioniert? Oder waren obige Bands angetreten um Musik zum verhungern zu machen?

Korrekt. Lassen wir Mr. Collins aussen vor. Soviel ich weiss, arbeitet sich Mr. Emerson so gerade am mittleren Lebens-Standard entlang. Und die Yes-Leute sind alle nicht reich geworden. Wo ist die ganze Knete geblieben (frag' mal Joe Cocker, der kennt sich da wohl gut aus ...)?

Re: ;-)))

Moin Clem!

: : 1961, Clem

: lag ich doch fast richtig! ;-)))

Genau - fast. Als die Beatles rauskamen wurde ich gerade über Nacht trocken, ob es da einen Zusammenhang gibt? ;-)

: Dein Empfinden ist so pluralistisch subjektiv, dass es schon beinahe für eine größere Gruppe als objektiv bezeichnet werden kann!

Diesen Satz werde ich heute bestimmt noch 20 mal lesen, Clem
;-)))))))))))


: Wie haben da wohl die Leute aus dem Vor-Mittel-Alter darüber gedacht?! Auf einmal rennen da so langhaarige rum und nennen, dass was sie da machen Musik! Da wurde wahrscheinlich oft verzweifelt seufzend auf Benny G. zurückgegriffen!

In der Hitparade lief damals David Bowie, neben T-Tex, Tin Lizzy, Sweet, Michael Holm und Wum (wer kennt noch "ich wünsch mir eine Mietzekatze......"). Es war was für meine Mama und für mich dabei - auf ein und demselben Kanal, in ein und derselben Hitparade.... ;-)))

Aber Du hast natürlich recht - "früher was alles besser" ist ein bescheuerter Standpunkt, aber den vertrete ich ja gerade nicht (wenn, dann höchstens unbewußt ;-)))

: 2.) zwingt Dich ja keiner MTViva zu schauen. Ich lebe seit einiger Zeit OHNE FERNSEHER und mir geht´s wirklich prächtig!

Ich hab einen, aber ich schau kaum noch rein. Ich sage ja auch nicht, daß alles was heute läuft Mist ist, dazu weiter unten mehr.

: natürlich nicht vollständig aber teilweise:
: Fazit: Du möchtest, dass kommerzielle Popmusik, Deinem Geschmack entspricht, welcher vor ca. 20- 30 Jahren geprägt wurde.

Nein, nein, nein, nein, nein..........das ja gerade nicht. Ich höre Musik quer durch den Garten, von Jazz bis Hardrock. Und wann etwas entstanden ist, ist für mich völlig zweitrangig, ich höre vorrangig aktuelle Sachen und greife auch mal im Plattenschrank in die frühen 70er. Ich sage nicht, daß die Musik früher besser war als heute, nein, nein, nein, nein....das gerade nicht.

Natürlich findet jeder in den Medien - heute vielleicht noch eher als früher - was für seinen Geschmack, kommt nur darauf an wie lange er sucht. Ich betrachte hier das was an die Oberfläche gespült wird, was man - wenn man nun nicht aktiv nach den Trüffeln sucht - vorgesetzt bekommt, die Medien mit Massenpublikum. Und wie es an dieser "Oberfläche" aussieht - wer entscheidet das, das Publikum oder Marketing-Leute?


Darauf wollte ich mit dieser Santana-Geschichte hinaus (vielleicht hätte ich es gleich so schreiben sollen ;-)): Dieser Grammy zeigt wie es an der Oberfläche aussieht. Wer bekommt die Anerkennung der Massen? Entscheidet die Masse selbst wer Anerkennung verdient. Wer bekommt eine überhaupt eine Chance auf verdiente Anerkennung und wie bekommt er sie...

Gruß
Bernd

P.S: Damit nicht noch ein falscher Eindruck enststeht. Ich hab nix gegen Marketing - ich verdien mein Geld damit.

P.SS: Wie ich gehört habe, soll sich Sting dann doch gegen Lou Bega durchgesetzt haben, obwohl Lou bei Viva wohl 1000mal öfter gespielt wird als Sting.

Re: Ja und?!

: da kannst du mit dem Fuß aufstampfen...das wirst du nie ändern, und so war es schon vor 2000 Jahren ...die Menschen ändern sich nie...nur die Technik
: ;-))))

Und was ich nie ändern werde und will, ist meine Einschätzung von dem, was gerecht ist und was nicht. Insofern mag man mich als stur bezeichnen.

Re: Ja und?! ...oder Wandeln auf dünnem Eis :-))

Hi Ho -
So langsam bewegen wir uns wirklich auf dünnem Eis (was ja nichts schlimmes sein muß .. kann ja auch Spaß bringen).

: Da liegt der Irrtum, Clem! Und da liegt die Veränderung der letzten 20 Jahre. Und da setze ich auch an.

: Lass mich ein Thema aus einer anderen Ecke nehmen, sagen wir mal Computer ... :-). Gehen wir nun zurück in das Jahr 1980 und schauen uns an, welche Werte und Methoden damals wesentlich waren: ....

Und was sagt uns das? Das man Äpfel tunlichst nicht mit Birnen vergleichen sollte. Die Marketingstrategien der Plattenfirmen haben sich seit seelig Alan Freed & Konsorten nicht maßgeblich geändert. Diese Gesetze gelten seit den späten 50'er Jahren ... also fast ein halbes Jahrhundert. Klar, die Dimensionen sind heute fetter denn je, aber das ganze mit einem Marktsegment zu vergleichen, das gerade aus den Kinderschuhen raus ist, ist schon etwas dünn. Mal abgesehen davon: Mit was sollte denn in den 80'zigern in Sachen Computer geworben werden? Das man damit zum Mond fliegen konnte? Fein. Das die Dinger unerschwinglich waren und privat den Nutzwert einer Schreibmaschine haben?


: Es gibt diesen Markt, auf den sich die Industrie immer beruft, schon so gut wie nicht mehr. Der Verbraucher bestimmt den Markt schon lange nicht mehr, sondern die Anbieter. Weitere Stichworte aus dem aktuellen Marketing-Paradigma: 'Bedürfnis-Weckung', 'Motivations-Regulierung', 'Bedarfs-Steuerung'. Ich sitze hier mittig im Marketing, und ich weiss, wovon ich rede.

Dann solltest du auch wissen, das all diese Markt-Paradigmen (nice ten letter word:-)) altbekannte Hüte sind. Der Unterschied zu vorgestern ist halt, das man heut das Kind beim Namen nennt.

: Ein ganz ähnlicher Prozess hat nun in noch vielen weiteren Bereichen eingesetzt, und leider auch in der Musik. Die Grammies hätte Carlos schon vor 15 Jahren verdient. Warum bekommt er sie erst heute?

"Verdient" hätten diesen Grammy zig-tausend andere vor 15 Jahren auch. (obwohl ich '85 als eins der düstersten Kapitel der Pop Musik in erinnerung habe).

: Wenn ich die Beträge der Marketing-Budgets und die Kosten für diese ganzen Veranstaltungen zusammenrechne, und wenn von diesem Betrag nur 50% an die Musiker direkt flössen, statt dass sich Leute, die eine Note nicht von einem Vogelschiss unterscheiden können, die Plautze mit Buffets und Champagner vollhauen, dann ..., ja dann würde ich gar nicht meckern.

Warum eigentlich immer dieser Neidfaktor? Freuen wir uns doch mit Britney das sie nicht in der Fabrik Körbe flechten muß, und Robbie nicht bei McD malocht. Und was bitte ist das für ein Qualitätsmerkmal" wenn man einen Vogelschiß von einer Note unterscheiden kann? Joe Strummer und Paco De Lucia können das auch nicht. (Ok, ok ... sie können's , aber du weißt auf was ich hinaus will...)

slide on ...
bO²gie



Loubega hat sowieso nur geklaut (kT)

: Moin Clem!

: : : 1961, Clem

: : lag ich doch fast richtig! ;-)))

: Genau - fast. Als die Beatles rauskamen wurde ich gerade über Nacht trocken, ob es da einen Zusammenhang gibt? ;-)

: : Dein Empfinden ist so pluralistisch subjektiv, dass es schon beinahe für eine größere Gruppe als objektiv bezeichnet werden kann!

: Diesen Satz werde ich heute bestimmt noch 20 mal lesen, Clem
: ;-)))))))))))

:
: : Wie haben da wohl die Leute aus dem Vor-Mittel-Alter darüber gedacht?! Auf einmal rennen da so langhaarige rum und nennen, dass was sie da machen Musik! Da wurde wahrscheinlich oft verzweifelt seufzend auf Benny G. zurückgegriffen!

: In der Hitparade lief damals David Bowie, neben T-Tex, Tin Lizzy, Sweet, Michael Holm und Wum (wer kennt noch "ich wünsch mir eine Mietzekatze......"). Es war was für meine Mama und für mich dabei - auf ein und demselben Kanal, in ein und derselben Hitparade.... ;-)))

: Aber Du hast natürlich recht - "früher was alles besser" ist ein bescheuerter Standpunkt, aber den vertrete ich ja gerade nicht (wenn, dann höchstens unbewußt ;-)))


: : 2.) zwingt Dich ja keiner MTViva zu schauen. Ich lebe seit einiger Zeit OHNE FERNSEHER und mir geht´s wirklich prächtig!

: Ich hab einen, aber ich schau kaum noch rein. Ich sage ja auch nicht, daß alles was heute läuft Mist ist, dazu weiter unten mehr.


: : natürlich nicht vollständig aber teilweise:
: : Fazit: Du möchtest, dass kommerzielle Popmusik, Deinem Geschmack entspricht, welcher vor ca. 20- 30 Jahren geprägt wurde.

: Nein, nein, nein, nein, nein..........das ja gerade nicht. Ich höre Musik quer durch den Garten, von Jazz bis Hardrock. Und wann etwas entstanden ist, ist für mich völlig zweitrangig, ich höre vorrangig aktuelle Sachen und greife auch mal im Plattenschrank in die frühen 70er. Ich sage nicht, daß die Musik früher besser war als heute, nein, nein, nein, nein....das gerade nicht.

: Natürlich findet jeder in den Medien - heute vielleicht noch eher als früher - was für seinen Geschmack, kommt nur darauf an wie lange er sucht. Ich betrachte hier das was an die Oberfläche gespült wird, was man - wenn man nun nicht aktiv nach den Trüffeln sucht - vorgesetzt bekommt, die Medien mit Massenpublikum. Und wie es an dieser "Oberfläche" aussieht - wer entscheidet das, das Publikum oder Marketing-Leute?

:
: Darauf wollte ich mit dieser Santana-Geschichte hinaus (vielleicht hätte ich es gleich so schreiben sollen ;-)): Dieser Grammy zeigt wie es an der Oberfläche aussieht. Wer bekommt die Anerkennung der Massen? Entscheidet die Masse selbst wer Anerkennung verdient. Wer bekommt eine überhaupt eine Chance auf verdiente Anerkennung und wie bekommt er sie...

: Gruß
: Bernd

: P.S: Damit nicht noch ein falscher Eindruck enststeht. Ich hab nix gegen Marketing - ich verdien mein Geld damit.

: P.SS: Wie ich gehört habe, soll sich Sting dann doch gegen Lou Bega durchgesetzt haben, obwohl Lou bei Viva wohl 1000mal öfter gespielt wird als Sting.


Eine neue Runde:

Hi Rainer!

: Lass mich ein Thema aus einer anderen Ecke nehmen, sagen wir mal Computer ... :-). Gehen wir nun zurück in das Jahr 1980 und schauen uns an, welche Werte und Methoden damals wesentlich waren: der Computer musste schnell sein, ein gutes Preis/Leistungsverhältnis haben, handhabbar sein, oder einfach neue Anwendungen ermöglichen. Wenn Inschinöhre nun einen neuen Computer entwickelt hatten, wurde dafür mit technischen Daten argumentiert, Werbung dafür bezog sich auf wenige, belegbare Daten und Informations-Modelle.

Interessantes Thema - Überlegungen meinerseits dazu:

Gehen wir zurück in die Zeit 1980 und (!) davor - Warum wurde ein Computer entwickelt, bzw. was mußte er leisten?! - In erster Linie war wichtig, dass das Ding zuverlässig läuft, damit man im Falle eines Falles ein schönes Kriegs-Szenario möglichst lange aufrecht erhalten kann.

Beinahe jede technische Neuerung hat einen militärischen Verwendungszweck als Grundlage - darüber kann man sich streiten, es ist aber in den meisten Fällen so. Grund: Selbst die ärmsten Länder können rel. viel Geld für den Verteidigungshaushalt freimachen - da wo Geld ist kann geforscht werden - da wo keines ist zerfallen Gebäude und Bücher müssen per Hand kopiert werden! (ich studiere Musikwissenschaften - ich weiß wovon ich rede! Möchte irgendein gerechtigkeitsliebender Mensch spenden?!)

Worauf will ich hinaus?! Diese ursprüngl. zu mil. Zwecken gebauten Geräte landen aber nach einer gewissen Zeitspanne beim Volk oder besser beim Verbraucher! Sieh Dir mal an was wir hier machen! Dafür war das Internet nie konzipiert!

Und das Volk hat eben eine pluralistische und auch kreative Umgehensweise mit diesen Dingen. Mir scheint, Saidy hätte mehr Ahnung von Computern, als beispielweise ich selbst. Na und?! Für mich muß das Ding funktionieren, wie meine Stereo-Anlage funktioniert und wie ein Auto funktioniert! Das Leben ist zu kurz um alles zu wissen.

Würde ich mich aber erdreisten und Dir als angehender Musikwissenschaftler vorschreiben: "Du darfst gar keinen Gefallen an Bach haben!!! Du hast ja gar nie (vorausgesetzt den Fall, dass...) gelernt, wie man Bach zu verstehen hat!!!" ... wäre der Aufschrei groß. Zugegebenmaßen wäre das auch sehr arrogant von mir - deshalb mache ich es nicht und würde es auch nie machen!!!

Daraus leite ich wiederum die Überlegung ab, dass ich Leute, die sagen, sie spielen halt einfach nur so Gitarre und die Theorie, die dahintersteht, interessiert sie gar nicht, ablehnen müßte, weil Poser und nicht wirklich "into it"!!

: Wie wird heute für Computer geworben? Mit Begriffen wie 'sexy' und 'Ihr Nachbar hat auch schon einen ...'.

Ok - das ist überspitzt - aber ich will, dass es so ist! Könntest Du Dir vorstellen, eine Gitarre aufgrund eines Koordinatensystems zu kaufen, in dem eine Spektral-Analyse des Frequenzbildes wiedergegeben wird?! Oder noch besser: Dein erstes Rendez-Vous mit einer Frau könnte auch so aussehen: Meiner ist x cm lang - wie dick siend Deine ... na lassen wir das!

Zusammenfassung: Menschen sind unterschiedlich - jeder hat unterschiedliche Beweggründe und Ansprüche, die Liebe seines Lebens zu beurteilen oder einen Computer zu kaufen! Wenn nun der Markt so aussieht, dass eben selbst Leute wie Boris Becker ins Internet müssen (weil das seine Frau sagt!) Dann muß wohl die Werbung dementsprechend ausgerichtet sein!

Schleppen nun die Leute die Mühlen in Scharen aus dem Media-Markt, weil sie 800MHz-CPUs und 128MB Speicher brauchen? Njet. Es sind Gründe, über die manche Leute lieber nicht sprechen wollen.

mmmh - ich komm ins Grübeln - meiner hat 90 MHz - zuwenig um damit HD-Recording machen zu können - ich glaube es ist legitim, dass ich auf einen neuen spare.
(Natürlich könnte ich mir auch ne Fostex R8 kaufen - mit der komm ich allein nur nicht sehr weit und Briefe schreiben kann ich damit auch nicht - ganz zu schweigen vom Internet!)

: Es gibt diesen Markt, auf den sich die Industrie immer beruft, schon so gut wie nicht mehr. Der Verbraucher bestimmt den Markt schon lange nicht mehr, sondern die Anbieter.

Auch wenn ich Gefahr laufe mich zu widersprechen: Yup - richtig! Wir sind satt, voll, haben auskonsumiert! Müssen aber dazu verleitet werden, es weiter zu machen.

Sonst funktioniert Kapitalismus nicht!

Ich sage immer: Man brauchst täglich eine Scheibe Brot und ein Glas Wasser alles andere is Luxus - wenn Du so leben solltest können wir das Thema Matketing, Konsum und Luxus noch mal von vorne durchdiskutieren!!!

: Ein ganz ähnlicher Prozess hat nun in noch vielen weiteren Bereichen eingesetzt, und leider auch in der Musik.

Dieses "leider" werde ich nie verstehen! Warum ist Musik soooo heilig?! Warum muß sie immer "echt" (was auch immer das sein mag) sein. Warum darf Gaultier modische Kleidung entwerfen, wenn aber Babyface absolut homogene und kommerzielle, weil den Zeitgeist treffende, Songs schreibt, dann sind die Puristen in Rage!!!

Die Grammies hätte Carlos schon vor 15 Jahren verdient. Warum bekommt er sie erst heute?

Hat er aber nicht! Freu mich, dass er jetzt hat! Besser Spät als nie - Gut Ding will Weile haben - kommt Zeit kommt Rat, etc.

: Wenn ich die Beträge der Marketing-Budgets und die Kosten für diese ganzen Veranstaltungen zusammenrechne, und wenn von diesem Betrag nur 50% an die Musiker direkt flössen, statt dass sich Leute, die eine Note nicht von einem Vogelschiss unterscheiden können, die Plautze mit Buffets und Champagner vollhauen, dann ..., ja dann würde ich gar nicht meckern.

Ich wünschte unsere Band hätte solche einen Menschen! Würde er uns bescheißen - wäre das ein rechtliches Problem - und müßte anderweitig dikutiert werden. (natürlich ist das auch ein menschliches Problem - führt aber zu weit weg!)

Grüße, Clem

Als Tip: Sei Dir darüber im Klaren, dass Du sehr von Dir selbst auf andere schließt - für wirkliches Verstehen ist das kein guter Ausgangspunkt!

An Alan Freed dachte ich als ich von Payola sprach! (kt)

: Hi Ho -
: So langsam bewegen wir uns wirklich auf dünnem Eis (was ja nichts schlimmes sein muß .. kann ja auch Spaß bringen).

: : Da liegt der Irrtum, Clem! Und da liegt die Veränderung der letzten 20 Jahre. Und da setze ich auch an.

: : Lass mich ein Thema aus einer anderen Ecke nehmen, sagen wir mal Computer ... :-). Gehen wir nun zurück in das Jahr 1980 und schauen uns an, welche Werte und Methoden damals wesentlich waren: ....

: Und was sagt uns das? Das man Äpfel tunlichst nicht mit Birnen vergleichen sollte. Die Marketingstrategien der Plattenfirmen haben sich seit seelig Alan Freed & Konsorten nicht maßgeblich geändert. Diese Gesetze gelten seit den späten 50'er Jahren ... also fast ein halbes Jahrhundert. Klar, die Dimensionen sind heute fetter denn je, aber das ganze mit einem Marktsegment zu vergleichen, das gerade aus den Kinderschuhen raus ist, ist schon etwas dünn. Mal abgesehen davon: Mit was sollte denn in den 80'zigern in Sachen Computer geworben werden? Das man damit zum Mond fliegen konnte? Fein. Das die Dinger unerschwinglich waren und privat den Nutzwert einer Schreibmaschine haben?
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: : Es gibt diesen Markt, auf den sich die Industrie immer beruft, schon so gut wie nicht mehr. Der Verbraucher bestimmt den Markt schon lange nicht mehr, sondern die Anbieter. Weitere Stichworte aus dem aktuellen Marketing-Paradigma: 'Bedürfnis-Weckung', 'Motivations-Regulierung', 'Bedarfs-Steuerung'. Ich sitze hier mittig im Marketing, und ich weiss, wovon ich rede.

: Dann solltest du auch wissen, das all diese Markt-Paradigmen (nice ten letter word:-)) altbekannte Hüte sind. Der Unterschied zu vorgestern ist halt, das man heut das Kind beim Namen nennt.

: : Ein ganz ähnlicher Prozess hat nun in noch vielen weiteren Bereichen eingesetzt, und leider auch in der Musik. Die Grammies hätte Carlos schon vor 15 Jahren verdient. Warum bekommt er sie erst heute?

: "Verdient" hätten diesen Grammy zig-tausend andere vor 15 Jahren auch. (obwohl ich '85 als eins der düstersten Kapitel der Pop Musik in erinnerung habe).

: : Wenn ich die Beträge der Marketing-Budgets und die Kosten für diese ganzen Veranstaltungen zusammenrechne, und wenn von diesem Betrag nur 50% an die Musiker direkt flössen, statt dass sich Leute, die eine Note nicht von einem Vogelschiss unterscheiden können, die Plautze mit Buffets und Champagner vollhauen, dann ..., ja dann würde ich gar nicht meckern.

: Warum eigentlich immer dieser Neidfaktor? Freuen wir uns doch mit Britney das sie nicht in der Fabrik Körbe flechten muß, und Robbie nicht bei McD malocht. Und was bitte ist das für ein Qualitätsmerkmal" wenn man einen Vogelschiß von einer Note unterscheiden kann? Joe Strummer und Paco De Lucia können das auch nicht. (Ok, ok ... sie können's , aber du weißt auf was ich hinaus will...)

: slide on ...
: bO²gie



Re: ;-)))

: Weil die meisten Leute nicht mehr willens sind, ein Risiko einzugehen.

Einer meiner Freunde argumentierte mal gegen Versicherungen! Er wolle lieber mit ´nem abgebrannten Haus dastehen, weil er das System einer Versicherung als unnatürlich (nicht "echt") empfand. Da ist mir dann auch nix mehr eingefallen!

: Ist ja alles so kuschelig und übersichtlich. Gemäss dem Satz: Esst mehr Scheisse, ein paar Milliarden Fliegen können nicht irren.

Ein wirklich dummer Spruch - und frag jetzt nicht wieso sonst kenne ich einen dummen Menschen mehr auf dieser Welt!

: Wir werden nicht eingelullt, wir sind es schon lange. Überall Airbags und unsinkbare Schiffe ... :-))


Grüße, Clem

Also das kann ich so nicht auf mir sitzen lassen ... :-))

: Warum eigentlich immer dieser Neidfaktor? Freuen wir uns doch mit Britney das sie nicht in der Fabrik Körbe flechten muß, und Robbie nicht bei McD malocht. Und was bitte ist das für ein Qualitätsmerkmal" wenn man einen Vogelschiß von einer Note unterscheiden kann? Joe Strummer und Paco De Lucia können das auch nicht. (Ok, ok ... sie können's , aber du weißt auf was ich hinaus will...)

NEID definiere ich meinereiner so, dass ich etwas haben möchte, was andere haben. Wenn ich aber sage, die Plattenfirmen sollen die Knete an die Musiker (und hier schliesse ich jetzt Roadies, Band-Manager, Soundmen und alle die, die etwas zu dieser Musik hinzutun, eindeutig und vollständig ein :-) geben, statt auf Mammut-Veranstaltungen fette Buffets für fette Manager zu veranstalten, hab _ich_ da gar nix von. Also auch kein Neid meinerseits. Dazu habe ich ebenso viel zu viele Jahre an den Honigtöpfen der Industrie gehangen.

Re: Also das kann ich so nicht auf mir sitzen lassen ... :-))

Okay, okay ... ich glaub' ich hab' die Einigungsformel:

Das Buffett ist für Brittney und die Roadies und Joe Strummer und Paco De Lucia singen dazu La Bamba und bekommen einen belegten Grammy und 'ne Stulle... oder anders rum ... Champus ist jedenfalls frei und wir beide setzen uns bei 'ner guten Tass' Kaff' ans Honigtöpfchen und plaudern ein wenig.

slide on ...
bO²gie

Re: Also das kann ich so nicht auf mir sitzen lassen ... :-))

: Das Buffett ist für Brittney und die Roadies und Joe Strummer und Paco De Lucia singen dazu La Bamba und bekommen einen belegten Grammy und 'ne Stulle... oder anders rum ... Champus ist jedenfalls frei und wir beide setzen uns bei 'ner guten Tass' Kaff' ans Honigtöpfchen und plaudern ein wenig.

Wie, die haben jetzt alle für die Session zugesagt?? Wow ;-)

Johannes

Re: noch einen drauf

Hi !

: ....nee, ich glaube das ist nicht die Erklärung. Die Frage ist, ob die frühen Genesis heute bei irgendeiner Plattenfrima an der Vorzimmerderdame des AOR-Direktors (oder wie heißt das ) vorbeikämen.

laub es oder nicht, da hat sich besonders hier in USA in letzter Zeit viel veraendert...es ist SCHLIMMER ALS JE ZUVOR !!!

Warum ? Nun, setzen wir doch einfach mal Leute wie Britney Spears und Jennifer Lopez auf einen Nenner... diese Art von Kuenstlern is "in", Talentsucher von Plattenfirmen sind unterwegs um nach dem naechsten Gesicht zsuchen...die hohe Zahl von verschiedenen aber doch immer gleichen Bands kennen wir aus der Boygroupszene... es werden Megaauditions abgehalten, wo dann 300 Girlies herumhuepfen in engen Kleidchen, dann ab in's Studio, und was noch fehlt ( oft, nicht immer, muss dann halt im Studio mit dem Gesangstraining angefangen werden, oder halt mit diesen lustigen Harmonizern oder halt mit Studiomusikern, denn live geht es halt zu 90% um Playback spaeter, und selbst wenn Britany mal selbst singt, hoert man doch oft diese lustige Gate, wo ein Playback simultan mitlaeuft, und wenn Britaney lauter singt "duckt" das Playback, und wenn sie nicht laut singt, tritt das PB mehr in den Vordergrund... diese Technik seiht man oft bei Viva-Shows, kein Witz )

Ist aber nicht der Punkt, hier das Gegenbeispiel...
Angenommen, ich wuerde jetzt Rainer oder Bernd als Bassisten schnappen, dann noch Michael als Drummer, und meinetwegen Benjamin als zweiten gitarristen, dann noch nen wirklich guten Saenger,... wir koennten Stuecke schreiben mit dem musikalischen Wert einer beliebigen Steely Dan-Platte, oder mti dem Hitpotential der Stuecke von "Toto IV"... dann noch schoen am Image feilen, bisschen Buehnenshow, genug Proben fuer Live... angenommen, wir waeren dazu in der Lage...wie gesagt, nur eine hypothetische Situation...
Und nun moechten wir gerne hier in USA Karriere machen, Gehoer bei den Firmen finden, u.U. irgendwo vielleicht einmal mit nem Vertrag unterkommen.
Wie machen wir das ? Wir nehmen ein paar Songs auf, pressen sie auf ein paar CD's und senden sie zu Plattenfirmen.

FALSCH !

Heutzutage ist es in den USA so weit gekommen, dass das Ableifern von Demos bei Plattenfirmen ueber einen Anwalt gehandelt werden muss.
Den engagiert man, und der versucht dann, Demomaterial unterzukriegen. Also ein klitzekleiner Unterschied zu dem Weg, der bei meinem ersten Beispiel genommen wird.
Und schauen wir doch einmal auf Plattenverkaeufe... sicher sehen die Verkaeufe der letzten Dream Theater-Alben doch ganz gut aus...aber im Endeffekt spielen sich die Jungs den Hintern in kleinen Klitschen ab. Sicher, der Gig gestern in Philly war vor groesserm Publikum ( ich schaetze mal so ca 800-1000 Leute ), aber am Mittwoch habe ich die jungs in Connecticut gesehen, in einem Club namens Toad Palace, ca 200 Leute, die Buehne WINZIG... es hat sich viel veraendert und ist nicht halb so rosig wie es aussieht... =(
Wie gesagt, alles nur Beispiele
Eric

PS: Hat uebrigens einer mitgekriegt, dass Steve Vai mit "Windows To The Soul" auch nominiert war...ob er in einer Endausscheidung war, weiss ich nicht.

NP: Nicklebag- Mas Feedback ( Stevie Salas, Bernhard Fowler ( Stones ) und ne Menge tolle Gaeste... )

Re: noch einen drauf

Hi Eric,

mal von dem ganzen anderen quotenswertem und unterstreichenswertem Zeugs hier in dieser Nachricht mal abgesehen...

: NP: Nicklebag- Mas Feedback ( Stevie Salas, Bernhard Fowler ( Stones ) und ne Menge tolle Gaeste... )

Bist Du auf der Session? Würd' mich gern mal mit Dir unterhalten. Ich hab gerad heute mal wieder Stevie Salas gehört und mich gefragt, ob den außer mir in Deutschland sonst noch jemand kennt. ;-)

Keep rockin'
Friedlieb

Re: noch einen drauf

Hi friedlieb,

also, ob ich da sein werde steht ( immer ) noch nicht fest. Werde aber alles dransetzen.
Ansonsten ist Salas aber hier in USA auch nicht SOOOO bekannt...in Japan ist er wohl so eine Art Superstar. Hier war er ein paar mal auf dem COver diverser Zeitschriften.

Wenn Du sie noch nicht hast, besorge Dir UNBEDINGT Stevie Salas' "Electric PowWow". Eine ganz unglaubliche Scheibe mit Wahnsinnsgastmusikern.
Bis denne
Eric

: Bist Du auf der Session? Würd' mich gern mal mit Dir unterhalten. Ich hab gerad heute mal wieder Stevie Salas gehört und mich gefragt, ob den außer mir in Deutschland sonst noch jemand kennt. ;-)

: Keep rockin'
: Friedlieb