Hallo,

da brat mir einer n Storch - die superfeine, toll klingende Yamaha Gitarre, die ich bei der letzten Session erlegt habe, kommt anscheinend in die Mauser...

Ich hatte sie längere Zeit an einen Wandhalter gehängt, und nun lässt sich das "F#" auf der hohen E-Saite nicht mehr greifen - die Saite liegt direkt am dritten Bund mit auf und es erklingt eine Art gesummzes "G".

Die Saitenlage ist/war ziemlich flach, aber bis vor kurzem gab es da kein Problem. Ein Blick auf den zweiten Bund offenbart einen ziemlichen "Tisch", also flach runtergespielt.

Jetzt bin ich am überlegen - Halskrümmung nach justieren, Bünde abrichten, Steg unterlegen...? Alles Sachen die mir spontan in den Sinn kommen, um die Gitarre wieder spielfähig zu machen.

Allerdings wundert es mich, dass "plötzlich" dieses Problem auftaucht... könnte sich der Hals verzogen haben? (Er sieht, an den Bünden entlang gepeilt, gerade aus... er ist auch nicht konvex oder konkav extrem gekrümmt... über dem achten Bund ist noch minimalst Luft, wenn man am ersten und letzten Bund die Saite runterdrückt).

Tips please und Dankeschee
Tom

Hallo Tom(2),

wie Du´s am besten richtest kann ich auch nicht so genau sagen, auf den ersten Blick soll ja ein Hals eine ganz leichte Krümmung haben (soweit ich weiss...).

Aber eventüül eine Möglichkeit, wie es dazu kommen konnte:

: Ich hatte sie längere Zeit an einen Wandhalter gehängt,

brrrrrr, macht man meines Wissens nicht. Ist auch nachvollziehbar: an der Wand ist der Temperaturunterschied zwischen Raum und Wand grösser. Und im Winter ist das mit der Luftfeuchtigkeit (die ja von der Temperatur abhängt) auch noch anders als im Sommer: normalerweise ist die Raumluft (weil geheizt) trockener, da wird sich die Luft wohl ein wenig Feuchtigkeit aus der Gitarre stibitzt haben...

Bittescheeee,

Hartmut

Hallo,
habe ein ähnliches Problem. Ich bin seit 6 Wochen stolzer Besitzer einer Takamine TSS08, mit sehr flacher Saitenlage. Und nun schepperts bei kräftigerem Anschlag ein wenig.
War am Anfang nicht der Fall. Kann es sein das sich die Gitarre erst an ihr neues zu Hause gewöhnen muss? Oder soll ich die Saitenlage erhöhen (Steg?)

Tach Jungs

Wenn's früher nicht brizelte und plötzlich doch, kann es nicht so schlimm sein.

Flache Saitenlage und Akustikgitarre sind ja zwei Sachen die sich eigentlich nicht so mögen. Testweise den Spannstab ein halbe Umdrehung lockern und zusätzlich einen dünnen Streifen Plastik oder Furnier unter die Stegeinlage ist sicher mal keine schlechte Idee.

Man kann davon ausgehen dass je dünner die Saiten desto mehr schwingen sie aus und desto mehr Platz brauchen sie. Ergo höhere Saitenlage.

Vielleicht ist aber auch der Sattel ein bisschen zu weit runter gefeilt worden. Üblich ist eigentlich das Gegenteil aber man weis ja nie. Mit einem satten aber vorsichtigen Hammerschlag lässt sich dieser einfach lösen. Eine dünne Folie drunter, z.b. von einer Klarsichtfolie, und dann nochmals probieren.

Wenn das gewünschte Resultat da ist kann man die Folie entfernen und z.b. durch eine Schicht Sekundenkleber ersetzen. Diese lässt man trocknen bevor man den Sattel mit ein zwei Tropen Sek.Kleber fixiert. Er sollte nicht verrutschen, das ist alles.

Ich hab mich belehren lassen das Sek.kleber absolut tauglich ist für den Job, auch wenn ich früher gerne das Gegenteil behauptet hab.

Gruss Manuel

Hi Manuel,

: Wenn's früher nicht brizelte und plötzlich doch, kann es nicht so schlimm sein.

jau, das denke ich eigentlich auch, deshalb wundert es mich ja, das es nur am dritten bund aufsitzt, und auch nur an der hohen e-saite. und es scheppert nicht nur, sondern das F# ist tot - es schnarrt ein "g". ein klitzekleines bending bringt dann das F# wieder ins spiel, ich vermute deshalb, das der zweite bund hier der übeltäter ist, und weniger die saitenlage/der hals.

gruss
tom

Hideho - haenge sie doch wirklich mal andersherum hin fuer einen aehnlich langen Zeitraum - ich finde die Theorie mit Temperatur und Feuchtigkeit sehr ueberzeugend - wenn sie andersherum haengt, gleicht sich das evtl. wieder aus?

gut Ton!
ullli

Tach Tom

Ich würde mal frech behaupten das ist die Schwachstelle die sich halt als erste zeigt. Oder der Bund ist tatsächlich ein bisschen aus dem Griffbrett gerutscht. Ein klitzekleinwenig reicht schon aus. Diese Bünde sind ja eigentlich nur ins Holz gesteckt und halten durch die Verzahnung die unten dran ist. Holz wiederum ist organisch und bewegt sich dauernd, wenn auch zum Glück nur noch minim.

Versuch mal folgendes; Stelle die schnarrt mit z.b. kreide markieren, Saiten zur Seite schieben, einen Dorn, am besten aus Messing, ansetzen, und dann einen wie immer satten und gefühlvoll kontrollierten Schlag mit dem Hammer. Kann Wunder wirken.

Gruss Manuel

...Ich hatte sie längere Zeit an einen Wandhalter gehängt...

hi tom(2),

was hat eine ak. gitarre an eine wandhalterung verloren ?

apropos, wie hatten einen strammen winter mit entsprechenden
innenraum temperaturen & abs. luftfeuchtigkeit. den reim daraus bitte selber machen.

soviel zur ursache. für die lösung bitte den manuel folgen ;o)

hattu kein koffer ?

bis neulich.

emil

Hallo Manuel!

:
: Vielleicht ist aber auch der Sattel ein bisschen zu weit runter gefeilt worden.

Ahem, wenn es zwischen dem gegriffenen Ton und dem Steg schnarrt, soll der Sattel beteiligt sein? Könntest Du das erläutern?

Mahlzeit

Matthias

Shalom
Ist das wirklich soo schlimm, mit der Wandhalterung? Ich haenge eins oder zwei meiner Schaetzchen seit ueber 10 Jahren an die Wand und konnte noch keinen Schaden feststellen. Der Haendler welcher mir meine erste Gitarre verkaufte sagte, dies sei die beste Lagermethode :-}. Wenn ich nun lese, dass das schaedlich sein soll, packt mich ja direkt das schlechte Gewissen! Allerdings achte ich darauf, dass im Raum mit den Instrumenten immer mindestens 60% Luftfeuchtigkeit herrscht (im Winter Luftbefeuchter).
Gruss aus dem Sueden: Christoph (der bald wieder ein paar hundert Kilometer nach Norden kommt :-))

Hallo!

: Ist das wirklich soo schlimm, mit der Wandhalterung?

Es kommt darauf an, ob es eine Innen- oder Außenwand ist und auch noch auf die Isolierung. Meistens ist die Wand natürlich kühler als die Raumluft, daher ist diese Lagerung nicht optimal.

Ich halte übrigens den Gitarrenständer für die beste Lagerung - so greift man schneller zum Instrument!

Und die Luftfeuchtigkeit konstant bei 60% zu lassen, ist eine sehr gute Idee!

Mahlzeit

Matthias

Hi Tom
Fis auf der hohen E, und sonst alles ok? In diesem Falle ist IMHO an der betreffenden Stelle der 2. Bund zu tief, oder der 3. Bund zu hoch. Rausfinden kannst Du das, indem Du Saiten und Halsspannstab lockerst, und einen Metallmassstab (oder sonsta was garantiert gerades) auf die Buende haeltst und kuckst, wo der Masstab auf den Buenden ansteht, und wo noch Luft ist.
Ist nur der 3. Bund zu hoch, muss er abgerichtet werden (wie auch immer). Ist der 2. Bund zu tief, muss er ausgetauscht und abgerichtet, oder aber alle anderen Buende abgerichtet werden. (alles IMHO, bin kein Git. Bauer :-))

Gruss: Christoph

Hallo!
Ah, genau! An einer Aussenwand haengen meine Klampfen natuerlich niemals! Da wuerde ich auch ein Klavier nicht hinstellen. Vergass ich zu erwaehnen :-))
Gruss: Christoph
PS:
Ihr habt's gemerkt: hab grad mal Verschnaufpause hier :-)) Gruss aus Netanya!

Hallo,

Luftbefeuchter benutze ich auch, aber mit einem unguten Gefühl: Warentest - oder Ökotest - haben festgestellt, daß das die reinsten Bakterienbrüter und -verteiler sind. Nur einer in der 250-Eumel-Preisklasse tut das nicht, aber auch nur dann nicht, wenn man ihn alle paar Tage mit Alkohol desinfiziert, Filter wechselt etc.

Am besten scheint immer noch 'ne zugige Altbauwohnung mit schlecht abgedichteten Fenstern zu sein - zumindest für die Klampfen :-(

Grüße, Ulrich

Hallo Ulrich - Dir sei Deine Altbauwohnung an sich gegoennt und der Zug soll natuerlich draussen bleiben. Meine empfindlichen Schleimhaeute lassen sich allerdings im Winter (und im Sommer ist die Feuchtigkeit selten zu niedrig) mit simplen Hausmitteln froh halten - Ein unlasierter Tonkrug oder sowat auf die Heizung, in eiligen Faellen auch ein nasses Handtuch, und schon wird die Luft feucht. Die Tondinger sind spitze, weil sich mit etwas Uebung die Luft einfach etwas feiner regulieren laesst - merke: Holz mag nur im Wasser sein, wenn es ein Schiff ist (Spruch von Muttern!)

gut Feucht!
ullli

P.S. ist auch Energietechnisch besser fuer die Umwelt, die ewig knarzende alte...

axo, noch wat: Die etwas fitteren Leser haben es sich sicherlich gedacht, aber um Unfug vorzubeigen - natuerlich muss der Tonbehaelter mit Wasser gefuellt werden...

¦¬]

gut Ton!
ullli

: Ich halte übrigens den Gitarrenständer für die beste Lagerung - so greift man schneller zum Instrument!

Ist bei mir genau andersherum: Beim Gitarrenständer ist's eine größere Herausforderung, die Gitarre zu entnehmen, aus dem Wandhalter ist sie viel schneller 'rausgehoben. Ausserdem sind Wandhalter herrlich platzsparend. Und bei dem Wetter braucht man auch kein Raumluftbefeuchtungsdingens. :-)

Rock'n'Roll!
Felix

Hallo Ullli

: Ein unlasierter Tonkrug oder sowat auf die Heizung, in eiligen Faellen auch ein nasses Handtuch, und schon wird die Luft feucht.

Das habe ich auch mal probiert, mit 2 halben Römertöpfen und einer Bratenpfanne voll Wasser auf der Heizung. Die Luftfeuchtigkeit ist nach 24 Stunden von 35% auf 37% gestiegen. Gut, da sind einige Kubikmeter naß zu machen, ca. 40 qm und hohe Decken.

Mit dem luftbefeuchtenden Bakterienemitter erreiche ich 50% mit ca. 4 (!) Liter Wasser pro Tag.

: merke: Holz mag nur im Wasser sein, wenn es ein Schiff ist (Spruch von Muttern!)

Und 'ne Akustische? Welche Luftfeuchtigkeit hätte die denn gerne? In den Musikgeschäften, zumindest in den Räumen, wo das Hochpreisige rumhängt, herrscht ja manchmal fast Dschungelklima.

: ... die ewig knarzende alte...

... bezieht sich doch hoffentlich nicht auf Muttern ;-)

Gruß, Ulrich