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(Technik) Speicherbatterien

Hallo.

Nun ist mal wieder Problemzeit angesagt. Wer nicht genug hat macht sich welche. Er und wer genug hat macht sich trotzdem noch mehr.
Es geht um die Speicherbatterien z.B. in 19"-Geräten. Also zum Beispiel meine Alesis D4 werden mit externem Netzteil betrieben. Um Strom zu sparen und mir vor allem das Gebrumme zu sparen möchte ich diese Steckernetzteile in eine Schaltbare Steckdosenleiste stecken und eben nur einschalten wenn des nötig ist.
Nun sind diese Geräte aber nicht mehr die jüngsten, 10 Jahre haben sie schon auf dem Buckel. Und die Speicherbatterie hat sich offensichtlich davon nicht beeindrucken lassen. Sonst würde das Gerät doch den Speicher leeren, oder? Nun, wenn ich dem Modul jetzt aber über längere Zeitspannen die Stromzufuhr entziehe, wie sieht das dann aus? Muss ich mit Verlust meiner Einstellungen rechnen?
Und wenn ja: Warum zum Teufel wrden als Speicherbatterien nicht grundsätzlich Akkus (oder heißen die jetzt Ackus?) benutzt?? Die würden doch dann bei Stromzufuhr von außen schön fein wieder aufgeladen und das Problem wäre zumidnest weitere 10 Jahre behoben.
Männo.

Gruß
Felix

Re: (Technik) Speicherbatterien

: Es geht um die Speicherbatterien z.B. in 19"-Geräten.
: Nun sind diese Geräte aber nicht mehr die jüngsten, 10 Jahre haben sie schon auf dem Buckel. Und die Speicherbatterie hat sich offensichtlich davon nicht beeindrucken lassen. Sonst würde das Gerät doch den Speicher leeren, oder? Nun, wenn ich dem Modul jetzt aber über längere Zeitspannen die Stromzufuhr entziehe, wie sieht das dann aus? Muss ich mit Verlust meiner Einstellungen rechnen?


Moin Der Felix,

das kommt auf die Art der Daten-Pufferung an.

Wenn die Daten sich in einem Flash-Speicher befinden, bleiben sie dort, auch wenn der Speicher spannungslos ist.

Wenn sich in deinem Gerät eine Lithiumzelle befindet, dürfte die nach zehn Jahren bald ihr Ende finden. Lagergarantie geben die Hersteller 5 Jahre. Selbstentladung findet praktisch keine statt.

Wenn sich Kondensatoren mit hoher Kapazität drin befinden, gleichen die Akkus, weil sie bei jedem Einschalten wieder aufgeladen werden.

: Und wenn ja: Warum zum Teufel wrden als Speicherbatterien nicht grundsätzlich Akkus (oder heißen die jetzt Ackus?) benutzt?? Die würden doch dann bei Stromzufuhr von außen schön fein wieder aufgeladen und das Problem wäre zumidnest weitere 10 Jahre behoben.

Akkus sind viel teurer und anfälliger (Memory & Co.). LiIonen-Akkus sind noch teurer. Und beim Preiskampf auf dem heutigen Gerätemarkt spart man jeden Pfennig.

Hat dein Gerät Midi-Out? Dann solltest du in regelmäßigen Abständen deine systemexklusiven Daten bulken, also sichern. Du brauchst allerdings einen MIDI-Sequenzer, der die SysEx anderer Geräte frißt.

Gruß
Jürgen

Re: (Technik) Speicherbatterien

Hi Jürgen!

: Wenn die Daten sich in einem Flash-Speicher befinden, bleiben sie dort, auch wenn der Speicher spannungslos ist.

Einfach so sehen kann man das wohl nicht, oder? Wie könnte man das mit dem Flash-Speicher (-Eprom) rausfinden?

: Hat dein Gerät Midi-Out? Dann solltest du in regelmäßigen Abständen deine systemexklusiven Daten bulken, also sichern. Du brauchst allerdings einen MIDI-Sequenzer, der die SysEx anderer Geräte frißt.

Jupp, das mache ich auch ab und zu. Aber einerseits finde ich es wahnisinnig lästig ständig alles an MIDI-Kabeln umzustecken (denn die bekommen bei mir alle nur Input) und ich habe noch keine Midi-Patchbay und andererseits müsste ich ja nach dem ableben der Batterie nach JEDEM aus- und einschalten des Gerätes alles wieder neu laden. Und das ist wohl nicht so das wahre.

Gruß und schonmal Danke.
Felix

Re: (Technik) Speicherbatterien

Tach Felix,

: Einfach so sehen kann man das wohl nicht, oder? Wie könnte man das mit dem Flash-Speicher (-Eprom) rausfinden?

Du kannst die Kiste aufschrauben und nachgucken. Konkrete Hinweise, wie man das sieht, habe ich aber auch nicht. Ich würde irgendwie versuchen, die genauen technischen Daten und genau dieses Spezifikum über den Hersteller zu erfragen.

: [MIDI SysEx-Bulk] ... andererseits müsste ich ja nach dem ableben der Batterie nach JEDEM aus- und einschalten des Gerätes alles wieder neu laden. Und das ist wohl nicht so das wahre.

Ein funktionierender (oder soll ich "funzender" sagen?) Puffer sollte schon da sein. Aber die Datensicherung erspart dir die generelle Neuerstellung der Patches nach dem GAU. War klar, oder?

Ciao
Jürgen

Re: (Technik) Speicherbatterien

Hallo Felix
Warum zum Teufel wrden als Speicherbatterien nicht grundsätzlich Akkus (oder heißen die jetzt Ackus?) benutzt??
Ganz einfach: Akkus entladen sich selbst! Mit Lithium- Batterien gebufferte Speicher kannst Du jahrelang rumliegen lassen, ohne einen Datenverlust befürchten zu müssen. Bei Akkus sähe das ganz anders aus: je nach verwendeter Technologie (NiCad, Nickel- Metallhydrid, Alkali, ...) müsstest Du mindestens alle paar Wochen mal das Gerät einschalten, um die Akkus neu aufzuladen. Hinzu kommen noch andere Probleme, wie der bereits erwähnte Memory- Effekt etc.
Gruss: Christoph

Re: (Technik) Speicherbatterien

Hi Jürgen.

: Ein funktionierender (oder soll ich "funzender" sagen?)

NEIN!! Bitte nicht!!!

Dann werd' ich einfach mal bei Alesis anfragen. Danke!

Gruß
Felix

*nachdenk*... Aber was mach ich dann mit der erhaltenen Information?? Batterie bei Gelegenheit austauschen?

Re: (Technik) Speicherbatterien - Memory Effekt?!

Hi Jungs!

: ...Hinzu kommen noch andere Probleme, wie der bereits erwähnte Memory- Effekt etc.

Ich suche gerade verzweifelt im Netz eine Doku in der etwas über den Memory-Effekt berichtet wird. In der 'Spektrum der Wissenschaft' war vor ca. 1-2 Jahren ein Bericht, in dem vermutet wird, daß es den Memory-Effekt in der Häufigkeit von der wir reden, gar nicht exisitert. Versuche, im Labor den Memory-Effekt nachweislich zu erzeugen, scheitern kläglich, bzw. sind nur unter schwersten Bedinungen zu auszuführen.

Dies wurde auffällig als bei Versuchen allen üblichen Akku-Typen (NiCD, NiMH & Li-Ionen) die Speicherkapazität in einem recht ähnlichen Muster nachlies, obwohl es bei NiMH kaum und bei Li-Ionen gar keinen Memory-Effekt geben sollte.

Fazit des Artikels war, daß der Verlust der Speicherkapazität nicht auf den Memory-Effekt zurückzuführen sei, sondern auf Überladung des Akkus beim Wiederaufladen. Dieser Effekt würde im Labor deutlich früher auftreten als der Memory-Effekt, welcher sich selbst unter Labor-Bedinungen nur schwer nachweisen lies.

Stehe ich mit dieser Info alleine oder kann da jemand meine Phantasie bestätigen? :-)

Gruß Benjamin

Re: (Technik) Speicherbatterien - Memory Effekt?!

: Hi Jungs!

Und was ist midde Mädels?

: Stehe ich mit dieser Info alleine oder kann da jemand meine Phantasie bestätigen? :-)

Ja.

Was den Memory-Effekt angeht, tritt der bei meinem Homehandy sehr deutlich auf. Man spricht ein paar Minuten, und das Ding landet wieder in der Ladestation. Nach einem Jahr sind die Akkus so fertig, dass sie statt 50 Std. Standby nur noch 5 haben. Dass sie im hauseigenen Ladegerät überladen werden glaube ich nicht.

Ciao
Jürgen

Re: (Technik) Speicherbatterien - Memory Effekt?!

Hi Ben - ich kan mich daran erinnern, beim Literaturstoebern in Berlinin der Stabi gerade in einem recht aktuellen (Fach)Magazin ueber diese Thematik und den angesprochenen Artikel gestolpert zu sein.

Es gibt da verschiedene Theorien, und eine ist mit Sicherheit mal wieder die, dass auch der Memory-effekt nur erfunden wurde, um neue und andere Geraete zu verkaufen.

Ich habe haber weder Verwandte noch aktien in irgendeinem der anbietenden Unternehmen und kann nur sagen - nach der Umstellung von NiCd auf NiMH mit passenden Ladegeraeten hat sich in unserem funkrack die Stabilitaet und Berechenbarkeit der Ladungszustaende drastisch erhoeht.

Was an den "Weiderauffrischungs-Zyklen" mancher Ladegeraete dran ist, weiss ich nicht...

gut Ton!
ullli

Re: (Technik) Speicherbatterien - Memory Effekt?!

: Hi Jungs!

Hi Benjamin !

: : ...Hinzu kommen noch andere Probleme, wie der bereits erwähnte Memory-Effekt etc.

Waaahhhh...

: Ich suche gerade verzweifelt im Netz eine Doku in der etwas über den Memory-Effekt berichtet wird. In der 'Spektrum der Wissenschaft' war vor ca. 1-2 Jahren ein Bericht, in dem vermutet wird, daß es den Memory-Effekt in der Häufigkeit von der wir reden, gar nicht exisitert. Versuche, im Labor den Memory-Effekt nachweislich zu erzeugen, scheitern kläglich, bzw. sind nur unter schwersten Bedinungen zu auszuführen.

Buah, gut, dass Du das geschrieben hast. Fast haette ich mich wieder aufgeregt, als das boese Wort mit M fiel. Genauso wie Du's beschrieben hast, sieht's aus.

: Dies wurde auffällig als bei Versuchen allen üblichen Akku-Typen (NiCD, NiMH & Li-Ionen) die Speicherkapazität in einem recht ähnlichen Muster nachlies, obwohl es bei NiMH kaum und bei Li-Ionen gar keinen Memory-Effekt geben sollte.
:
: Fazit des Artikels war, daß der Verlust der Speicherkapazität nicht auf den Memory-Effekt zurückzuführen sei, sondern auf Überladung des Akkus beim Wiederaufladen. Dieser Effekt würde im Labor deutlich früher auftreten als der Memory-Effekt, welcher sich selbst unter Labor-Bedinungen nur schwer nachweisen lies.
:
: Stehe ich mit dieser Info alleine oder kann da jemand meine Phantasie bestätigen? :-)

Voellig korrekt. Der Maercheneffekt ist auch unter Laborbedingungen sehr schwierig zu erzeugen. 99% aller defekten Akkus werden durch Ueberladen durch ungeeignete "Ladegeraete" gekillt. Beliebt waren frueher die zeitgesteuerten Lader. Wenn Kapazitaet und Zeit nicht passten, zog der Akku den Kuerzeren. Findige Verkaeufer schoben das ganze auf das Maerchen Memory-Effekt...

Zum Thema gibt's ein interessantes Paper der NASA und auch die ESA hatte glaube ich was dazu.
Oder auch hier

Cheerio & happy recharging, O//i

Re: (Technik) Speicherbatterien - Memory Effekt?!

Hallo O//i
Kein Grund zur Aufregung :-))
Im Buch "Batterien und Ladekonzepte" von Halaczek / Radecke, Franzi's Verlag ist dem bösen M-Wort ein kleines Kapitelchen gewidmet.
Zusammengefasst heisst's da:
Der ME ist ein umkehrbarer Zellendefekt vor allem bei NiCad und NiMH Akkus. Er kann eintreten, wenn die physikalische Struktur eines Teils der Elektrode durch längeren Nichtgebrauch wegen wiederholten zu geringen Entladens verändert wird. Die Folge ist ein höherer Spannungsabfall ab einem bestimmten Entladungszustand. Die Entladeschlusspannung (also da wo der Akku als "entladen" deklariert wird, Anm. X) muss aber hoch sein, damit man den Effekt überhaupt bemerkt. Bei NiCad zwischen 1.15 und 1.2V. Das heisst, dass wenn man den Akku bis 1.1V oder tiefer entlädt, man den Effekt nicht wahrnimmt.
Oft wird der Name Memory- Effekt falsch angewendet, zum Beispiel bei Elektrolytverlust als Folge von falschem Laden.
Soweit die Zusammenfassung. Es hat da auch ein paar hübsche Entladekurven drin.
Meiner Information zufolge existiert der Memory Effekt also, auch wenn er völlig bedeutungslos ist.
Der Hauptnachteil von Akkus als Stützbatterien ist aber IMHO die hohe Selbstentladung (z.B bis zu 15% pro Monat bei 20 Grad bei NiCads, Quelle: siehe oben)
Gruss: Christoph

Re: (Technik) Speicherbatterien - Memory Effekt?!

Hi O//i!

: Buah, gut, dass Du das geschrieben hast. Fast haette ich mich wieder aufgeregt, als das boese Wort mit M fiel. Genauso wie Du's beschrieben hast, sieht's aus.

Danke, danke, danke!!! Jemand der mich erhört! *g*

Christoph beschreibt die ganze Sache natürlich noch etwas genauer. Übrigens, wollte ich auch nicht behaupten, daß es den Memory-Effekt nicht gibt, sondern dass so wie er uns immer im Alltag veranschaulicht wird, rein praktisch schwer zu erzeugen ist und... Ach ich halte jetzt besser meine Klappe! :-)

Zumindest weiss ich jetzt, dass ich keine Hirngespinste hatte. :)

Gruß Benjamin

Re: (Technik) Speicherbatterien - Memory Effekt?!

Hallo Jürgen,

gerade in Ladestationen werden einzelne fast immer ab einem bestimmten Zeitpunkt überladen.
Die Ursache liegt darin, dass sich mindestens 2 oder auch mehr Akkus in Reihe geschaltet in dem zu versorgenden Gerät befinden. Aus welchen Gründen auch immer läßt die Kapazität mindestens eines Akkus nach. Man steckt das Gerät in die Ladestation, wo die Akkus auch in Reihe geladen werden. Das Ladegerät kann aber nicht erkennen, daß nur ein Akku leer ist, d.h. die noch vollen Akkus werden jetzt überladen, und das ist für deren Lebensdauer alles andere als förderlich.
Ich habe schon oft defekte Akku-Packs auseinandergenommen und es waren NIE alle Akkus defekt!

Gruß
Der Nominator

Re: (Technik) Speicherbatterien

Hi nochmal.

Mir fällt gerade ein, daß ich da glaube ich sowieso einem Denkfehler unterliege: Obd as Netzteil nun eingesteckt ist oder nicht, solange das Gerät nicht EINGESCHALTET ist muss die Speicherbatterie ran. Oder nicht? Demnach müsste das Gerät wirklich immer eingeschaltet sein wenn ich die Batterie nicht entleeren will, richtig?

Gruß
Felix

Re: (Technik) Speicherbatterien

Bingo! :-))
und genau deshalb hält so ne Lithium- Batterie auch 10 und mehr Jahre lang, wohingegen ein Akku selber soviel von seinem eigenen Strom schluckt, dass er alle paar Wochen wieder aufgeladen werden müsste (was natürlich in einem regelmässig benutzten Gerät kein Problem darstellen würde, zugegeben :-)) allerdings würde der Akku vermutlich auch keine 10 Jahre durchhalten)
Gruss: Christoph