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(Technik) The Laws of Physic - Part II (Roland DB 500)

Hallo zusammen!

Diesen Digital-Basscombo von Roland (DB 500) habe ich inzwischen ausprobiert. Auf vielfachen Wunsch gebe ich hier mal meinen Eindruck wieder.

Der erste Eindruck: Ein Basscombo wie es sich gehört. Leicht und handlich. Man kann das Ding recht bequem mit einer Hand tragen (mit der anderen Hand schafft man dann wenn es sein muß auch noch eine Bierkiste ;-)). In dieser Beziehung in etwa vergleichbar mit einem Peavy TKO 115.

Und jetzt zur Sache: Lautstärke und Sound sind für einen Combo dieser Gewichtsklasse wirklich erstaunlich. Dem TKO 115, z.B. ist der Roland Combo hier deutlich überlegen (er ist dafür aber auch mehr als doppelt so teuer). Ich hab dann nochmal zum Vergleich eine "ausgewachsene" Bassanlage getestet, die man für das gleiche Geld, d.h. für knapp über 2.000,- DM bekommt (Peavy Session-Bass-Amp mit Peavy 4x10-Box.). Die "große" Bassanlage ist in etwa gleich laut, klingt aber einen Hauch runder und satter.

Der Roland Combo hat eine sehr durchdachte Ausstattung (2-Band-EQ + parametrische Mitten, Compressor, Chorus). Die Amp-Simulation bietet 2 sehr unterschiedliche Grundsounds (den dritten Grundsound, d.h. "Overdrive" lasse ich hier mal außen vor) die man mit dem EQ sehr schön nachbearbeiten kann. Allerdings - und das ist der Punkt, der mir bei diesem Combo gar nicht gefällt - in der Neutralstellung ist der Klang nun nicht neutral, sondern deutlich in Richtung "brilliant" eingefärbt. Selbst wenn man die Höhen rausdreht klingt es immer etwas "clicky". Beim Grätenbass könnte ich damit leben, mit meinem Fretless habe ich meinen Sound nicht hinbekommen.

Fazit: Diese neue (alte) Technik von Roland scheint wirklich was zu bringen. Man bekommt für knapp über 2.000,- Mark einen leichten handlichen Combo, der einer vergleichbar teuren, schweren Bassanlage in nichts nachsteht. Der Klang ist nicht so ganz mein Fall. Ich erwarte von einer Bassanlage, daß der Bassound nicht eingefärrbt wird, aber das ist Geschmackssache. Wenn man doch nur den Hochtöner abschalten könnte.....

Nachweihnachtliche Grüße
Bernd

...und doch nur was für Warmduscher!

Hallo Leute!

Nun mal ehrlich: Verstärker müssen nicht nur laut genug sein und gut klingen, vor allem aber müssen sie doch auch Eindruck machen. Du kannst da doch nicht mit so einer albernen Kiste ankommen! Ein Turm muss her, jawoll!

Mal nebenbei: Wenn es nur um die notwendige Lautstärke und den Sound geht, reicht da nicht ein noch kleineres Gerät und zusätzlich Dampf über die P.A.?

...auf dass ein Streit losgehe.

;-)

Matthias

Re: ...und doch nur was für Warmduscher!

: Mal nebenbei: Wenn es nur um die notwendige Lautstärke und den Sound geht, reicht da nicht ein noch kleineres Gerät und zusätzlich Dampf über die P.A.?

... ist bei mir: Laney RBW100 und DIs ...

Hm, also doch wohl nicht die Quadratur des Kreises, dieser Digitalo-Bass-Combo ... hatte ich erwartet ...


Re: ...und doch nur was für Warmduscher!

Hi Matthias!

Erstmal viel Glück im neuen Jahr!!!


: Nun mal ehrlich: Verstärker müssen nicht nur laut genug sein und gut klingen, vor allem aber müssen sie doch auch Eindruck machen. Du kannst da doch nicht mit so einer albernen Kiste ankommen! Ein Turm muss her, jawoll!

Bin, dabei - wenn mir nur jemand beim Tragen helfen würde ;-))


: Mal nebenbei: Wenn es nur um die notwendige Lautstärke und den Sound geht, reicht da nicht ein noch kleineres Gerät und zusätzlich Dampf über die P.A.?

Da gebe ich Dir recht - eine Bühnenanlage sollte so klein und leicht wie möglich sein. Das hat aber seine Grenzen. In 90% aller Fälle ist nur eine Gesangslanlage dabei und meine Bassanlage muß es alleine machen. In den wenigen Fällen wo ich bisher über PA spielte, war ich bisher immer heilfroh meine Anlage hinter mir stehen zu haben, als ich den Bass über die Monitore hörte.

Gruß
Bernd

Re: ...und doch nur was für Warmduscher!

: Hi Rainer!
: Ein frohes neues!

Ebenso, Bend, ebenso!

: Die Quadratur des Kreises nicht, aber auch kein Humbug. Wenn man mit dem Sound leben kann, eine praktische Kiste.

Aber das haben wir doch im Grunde schon. Also ein Redhead oder ein Workingman's bringen ja auch einen guten Sound bei guter Transportierbarkeit. Und wenn ich mir den Preis ansehe, da kann ich mir auch ein röhriges, kleines Teil nehmen.

Noch mal nebenbei, und um wieder in die Kerbe zu hauen ...

Mein Sohnemann hat zu Weihnachten den Lego Droid Developer Kit bekommen, so ein Riesenbausatz mit CD zum Roboter-Konstruieren (ich hatte lieber den grossen Satz mit freiprogrammierbarer Steuereinheit gehabt, aber der Kasten kostet 450,--DM). Hat er also einen Roboter gebaut und war dann enttäscht, weil er zum Bauen der nächsten Versionen 'arbeiten' musste, was heisst: lesen, denken, experimentieren. Und das passte ihm irgendwie nicht. Habe ich also einen Anfall bekommen und ihm dargelegt, dass man nicht Erfolgserlebnisse kaufen kann, sondern dafür was tun muss. Jo.

Fiel mir dann aber aber eben ein, dass diese Mentalität gar nicht auf die kleinen Kiddies beschränkt ist. Kauft man sich also den Erfolg (siehe: POD, Instrumente, 'Wissen/Erfahrung' = Videos, CDs, Bücher). Bleibt das grosse Erfolgserlebnis aus, geht die Suche weiter, ad ultimo.

Ist das auch hier so?



Re: ...und doch nur was für Warmduscher!

Hi Rainer,

: Fiel mir dann aber aber eben ein, dass diese Mentalität gar nicht auf die kleinen Kiddies beschränkt ist. Kauft man sich also den Erfolg (siehe: POD, Instrumente, 'Wissen/Erfahrung' = Videos, CDs, Bücher). Bleibt das grosse Erfolgserlebnis aus, geht die Suche weiter, ad ultimo.

Da ist was dran.

: Ist das auch hier so?

Dazu kann ich eine kleine Geschichte beisteuern: Im Line 6-Forum tauchte mal ein netter junger (ein offenbar sehr junger) Mensch auf, der sich einen POD gekauft hatte und mächtig enttäuscht war, daß er jetzt nicht sofort wie Green Day etc. klang.

Der hatte sich echt ver-kauft; ihm schwebte vor, jetzt durch die Investition zum Mega-Star zu werden. Und ganz so einfach ist es nicht, das hat auch nichts mit Line 6 zu tun, sondern ist überall so. Das stellen ja auch die hoffnungsvollen Käufer irgendwelcher Signature-Gitarren fest, daß sie überraschenderweise jetzt doch nicht plötzlich so wie der Meister klingen. :-)

Keep rockin'
Friedlieb (keine Wochen im Moment)

Re: ...und doch nur was für Warmduscher!

Und dabei fiel mir noch eine andere Geschichte ein.

Ich habe mal jemandem empfohlen, der gerade mit dem Bass anfing, sich nach den ersten Grundlagen an die Bass Bible (Paul Westwood) zu setzen und sich einfach durch die ersten Riffs durchzuspielen, um sich einen Katalog von Standards aufzubauen.

Hat er nie gemacht, glaube ich. War ihm 'irgendwie zu viel Arbeit' ... aua, ich glaube, da habe ich einen empfindlichen Punkt getroffen.


Re: ...und doch nur was für Warmduscher!

: Aber das haben wir doch im Grunde schon. Also ein Redhead oder ein Workingman's bringen ja auch einen guten Sound bei guter Transportierbarkeit.

Den Workingsman kenne ich nicht. Den Redhead schon, aber der ist nun wiederum doppelt so teuer wie der DB 500

Ich will hier auch nicht den Anwalt für den DB 500 machen. Die ursprungrüngliche Frage war, ob diese Prozessortechnik etwas bringt, und da ist die Antwort ein ganz kategorisches "ähm...im Prinzip ja" ;-))

Ein Herz für Digitaltechnik (war: ...und doch nur was für Warmduscher!)

Hi Rainer,

: Ich will hier auch nicht den Anwalt für den DB 500 machen. Die ursprungrüngliche Frage war, ob diese Prozessortechnik etwas bringt, und da ist die Antwort ein ganz kategorisches "ähm...im Prinzip ja" ;-))

:-))) Man vergegenwärtige sich folgendes Szenario: Beim Film sind es sagen wir mal 2000 mal 1000 Pixel mal 32 Bit Farben mal 25 Bilder/Sekunde, macht 190 MB Daten pro Sekunde. Beim Film ist es möglich, mit Hilfe der Digitaltechnik Effekte zu erzielen, die nach heutigen Maßstäben täuschend echt aussehen. Dazu braucht man noch nichtmal ins Kino zu gehen und Asterix&Obelix (den Realfilm) anzusehen, die Peugeot-Werbung im Fernseher genügt vollauf.

Beim Ton sind es nur 44100 16-Bit-Samples pro Kanal und Sekunde, macht gerade mal 172 Kilobytes in der Sekunde. Und genauso, wie jede auf Zelluloid gefilmte Szene sich halbwegs verlustfrei in das oben genannte Raster bingen läßt, lassen sich analoge Töne halbwegs verlustfrei in das genannte CD-Qualität-Raster bringen.

Es dürfte klar sein, daß ein Computer solche Daten nicht nur speichern, sondern sich auch im Prinzip selber ausdenken kann (vulgo: sie irgendwie berechnen kann), und zwar könnte ein Computer sogar alle Kombinationen von Möglichkeiten ausrechnen, die überhaupt in dieses Raster passen. Die Frage ist also nicht, ob das im Prinzip möglich ist.

Die Frage ist vielmehr, wie gut diese Simulation gelingt. Also bei Asterix und Obelix (hat mein Sohn, 7, größter Obelix-Fan westlich des Rio Bravo, zu Weihnachten bekommen) sieht es recht überzeugend aus. :-)

Keep rockin'
Friedlieb

Re: ...und doch nur was für Warmduscher!

: Den Workingsman kenne ich nicht. Den Redhead schon, aber der ist nun wiederum doppelt so teuer wie der DB 500

Den Workingman's (15er) habe ich bei einem Bassisten im Ruhrgebiet gehört. Ich war verblüfft.

: Ich will hier auch nicht den Anwalt für den DB 500 machen. Die ursprungrüngliche Frage war, ob diese Prozessortechnik etwas bringt, und da ist die Antwort ein ganz kategorisches "ähm...im Prinzip ja" ;-))

So hatte ich das auch verstanden, Bernd. War beim DB 500 nicht vom einem Preis um 2000 die Rede?

Jetzt aber ... Analogos an die Front!

Rein zahlenmässig betrachtet hast Du recht, Friedlieb. Aber warum schwören trotzdem Leute noch auf die Analog-Technik und behaupten, analoge Systeme (Stichwort: HiFi) klingen wärmer und natürlicher? Inzwischen habe ich mich auch an CDs gewöhnt, möchte sie nicht mehr missen und liebäugle mit dem Erwerb eines MD-Recorders für den Proberaum. Ich erinnere mich aber auch noch an die frühen Achtziger, als ein Bekannter mir seinen brandneuen Revox-CD-Player vorführte (Qualitätsbereich heute 400DM-Klasse :-), und es klang irgendwie nicht. Trotz seiner riesigen Exponential-Boxen und seiner 5000DM-Revox-Endstufe. Danach habe ich noch fünf oder sechs Jahre gewartet, bis ich um einen CD-Player nicht herumkam.

Ich vermute (!!!) einmal, dass das Problem der Digitaltechnik im Prinzip liegt (ausserdem war ich gestern in 'The Sixth Sense' und bin noch sensibilisiert). Meine Theorie ist, dass bei der Rückwandlung D->A Obertöne entstehen, die auch die besten Filter nicht restlos herausbekommen. Die wir aber dennoch wahrnehmen (na gut, 50jährige Drummer nicht mehr)! Und die den Digital-Klang etwas harsch und kristallin machen, weil wegen so der zugrundeliegenden Form sowohl gerade als auch ungerade Vielfache der Grundfrequenz entstehen.

Das nun zum Thema Anna log vs. Dicketal.

Für das Kernziel des DB500, nämlich eine Regelung des Lautsprecherverhaltens in einem reduzierten Volumen, ist aber gar keine Dicketal-Technik notwendig, das geht analog viel besser und billiger. Aber dann wäre es ja nix Neues gewesen. Und wenn schon digital drin ist, kann man ja noch das eine oder andere machen. Und da quietscht es bei mir, nämlich es einfach nur zu machen, weil es technisch möglich ist. Sind die Filme _nach_ Terminator2 oder Independance Day besser geworden? Nein. Die Digitaltechnik ermöglicht hier optisch hochbeeindruckende Werke bei Minimum Budget und Null Inhalt. 'End Of Days' lässt grüssen, da rettet auch Arnie nix mehr. Da schau ich mir lieber mal wieder '16Uhr50 ab Paddington' an :-))

Ich will beileibe nicht die Vorteile der Digital-Technik wegreden. Was heute in Bits und Bytes durch mein Rack geht, könnte ich mir in 100 Jahren nicht in analoger Form leisten. Aber diese ganzen Amp-Simulationen kommen mir vor wie ein 2CV-Fahrer, der sich einen Stern auf die Kühlerhaube schraubt. Ich kämpfe viel mehr mit den letzten BIT-Lektionen zu WBLs aus dem letzten Bass Player ... ;-)

Re: Ein Herz für Digitaltechnik (war: ...und doch nur was für Warmduscher!)

Hi Bernd,

: Hi Friedlieb. Wobei bei diesem DB 500 die Ampsimulation nicht das entscheindende Feature ist. Die Leistung der Endstufe wird effektiver genutzt, und das hört man schon.

Sowas find ich geil. Wie bei den Nexo-PAs. Da gibt es eine prozessorgesteuerte Schaltung, die das Ausschwingverhalten der Baßlautsprecher-Membran mißt (per Prüfung der Impedanzverfälschung auf dem Signal) und per Gegenschub kompensiert. Das Ergebnis: Mehr Power und knochentrockene Bässe. Sorry, ich hatte das nicht geschnallt, daß Du sowas in der Art meintest.

Keep rockin'
Friedlieb

Re: Jetzt aber ... Analogos an die Front!

Hi Rainer,

keine Analogos mehr da. Claus Bux ist im Urlaub und die anderen sind bereits überzeugt. ;-)

: Aber warum schwören trotzdem Leute noch auf die Analog-Technik und behaupten, analoge Systeme (Stichwort: HiFi) klingen wärmer und natürlicher?

Das ist das Problem dieser Leute und nicht das der Digitaltechnik...

Nein, ernsthaft jetzt. Vergiß diese Oberton-Geschichte, das ist meßtechnisch wiederlegbar. Es gibt zwar schlechte A/D-Wandler, aber es gibt auch schlechte Plattenspieler (nur nicht von Thorens). Der Unterschied zwischen CD-Player und Plattenspieler ist weniger technischer als vielmehr psycho-akkustischer Natur.

Erinnerst Du Dich an die ersten Drum-Computer? Man konnte sie sofort erkennen, auch als ihr eigentlicher Sound irgendwann nicht mehr von einem echten Drumset zu unterscheiden war. Ich meine jetzt nicht daß Phänomen, daß solche Dinger dann von Leuten programmiert werden, die keine Drummer sind und daher Sachen produzieren, die kein Drummer spielen kann. Sondern dieses ebenmäßige, reproduzierbare, technische, dieses Fehlen der kleinsten Abweichungen, die einen echten Drummer menschlich machen.

Deshalb haben die Drum-Computer ja inzwischen eine Funktion, die diese minimalen Timing-Abweichungen erzeugt - bei Roland heißt das sinnigerweise Humanizer und bringt echt Wärme.

Ich glaube das ist bei CD-Player vs. Analog-Plattenspieler genauso. Die minimalen Abweichungen im Frequenzgang, die sich vor allem immer wieder ändern, all das hat der CD-Player nicht und dadurch klingt er kalt.

: Aber diese ganzen Amp-Simulationen kommen mir vor wie ein 2CV-Fahrer, der sich einen Stern auf die Kühlerhaube schraubt.

Sehr schönes Beispiel. :-))) Wenn es denn auf den Stern ankommt, das Herstellerlogo somit das wichtigste Kriterium ist, gebe ich Dir sogar recht. Wenn aber sagen wir mal der Motor das wichtigste Kriterium wäre, dann müßte das Beispiel lauten "wie ein 2CV-Fahrer, der sich einen Ferrari-Motor unter die Kühlerhaube schraubt"...

Keep rockin'
Friedlieb

Re: Jetzt aber ... Analogos an die Front!

: Nein, ernsthaft jetzt. Vergiß diese Oberton-Geschichte, das ist meßtechnisch wiederlegbar. Es gibt zwar schlechte A/D-Wandler, aber es gibt auch schlechte Plattenspieler (nur nicht von Thorens).

Öh, ..., ich habe mir vor wenigen Jahren noch einen fetten Thorens Plattenspieler zugelegt. Weil ich eben noch immer eine Menge Vinyl im Regal habe.

: Der Unterschied zwischen CD-Player und Plattenspieler ist weniger technischer als vielmehr psycho-akkustischer Natur.

Oh ja, das Thema liebe ich! PSYCHO-AKUSTIK! Wenn ich ein Dutzend Mal meinem Sohn etwas sage und er es immer noch nicht gehört hat.

Du meist also so eine Art subtiles Micro-Vibrato und Nano-Chorus? Könnte natürlich auch sein. Aber ich spiele ja auch nie ohne eine Prise Chorus und Reverb. So ist denn wohl, dass wie gerade das Unvollständige, Unerklärliche und Unperfekte lieben, dass es uns magisch anzieht und in Bann schlägt.

Wie sonst kämen wir wohl an die Frauen in unserem Leben?

Re: ...und doch nur was für Warmduscher!

: JA, Rainer. Bei Thomann steht er für, 2.200,- DM. Also 3 mal so teuer wie Dein Laney und halb so teuer wie ein Redhead.

Aber der SWR liegt so bei 2.800. Übrigens hat der Laney Cyclops II auch hervorrragende Kritiken erhalten (2x300 Watt, 15"+2x8"+Horn, 2.300). Na ja, ...

Habe ich eigentlich schon erzählt, dass meine EMG-Pickups wahrscheinlich wieder nicht lieferbar sind? Wenn das so ist, haue ich das Thema tatsächlich in den Sack, setze mich in's Auto und kaufe mir einen neuen Bass (wahrscheinlich Fender Jazz Bass V).

Ich melde mich heute mittag noch mal per mail.

Re: Jetzt aber ... Psücho Akustiker aller Länder ...

Don't Panic... hier kommt nicht mein verspäteter Beitrag zum Thema: un-, unungradige-, lottozahlige Obertonreihen, die man hören könnte wenn der Mensch doch nur Sonden auf dem Mars landen könnte... nein, nur zwei kurze Geschichten aus dem Alltag der Psycho-Akustiker (sprich: Elektro Gitarristen):

:Der Unterschied zwischen CD-Player und Plattenspieler ist weniger technischer als vielmehr psycho-akkustischer Natur.

Es begab sich vor ca. 10 Jahren. Ich stellte mich bei einer Band vor, dessen Basssist mit zwei SVT Telefonzellen in einem 20 qm Proberaum glänzte, der zweite Gitarrist einen wunderschönen 100 W Non Master Marshall (in rot) sein eigen nannte und der Drummer ein mitsechziger Ludwig (in klassischen Bonzo Ausmaßen) maträtierte ... beste Voraussetzungen also Spaß zu haben. Ich rollte also meinen 15 HE Kühlschrank herein, stöpselte ein, spielte vor und bekam den Job mit den Worten: "Der sieht gut aus, aber das Blinkerteil da kommt uns nicht auf die Bühne ... da muss noch'n roter Marshall Turm her." Nun, guter Rat war teuer (ebenso wie der rote 50 W NonMaster + roter Box, den ich mir beim Vintage Sealer um die Ecke schoß, da der erste Gig schon in 7 Tagen anstand und danach sollte es ins Studio gehen).
To cut a long story short: Der Marshall klang sch..., es sei denn man riss ihn bis zum Stehkragen auf. Dann klang er nicht nur sch.... sondern auch verdammt laut (und man konnte sich zumindest einbilden er klänge besser). Live war's kein Problem ... ich rollte einfach mein Rack hinter den Turm, alles sah gut aus und klingen tat's auch. Die Jungs waren natürlich nicht so begeistert (schließlich hatten sie mir aus der Bandkasse mit ausgeholfen, damit die Optik stimmt, und nun schleppt der Depp trotzdem sein Rack mit). Ich murmelte was von "Ich pack neue Röhren in den Amp, dann klappt's auch im Studio....".
Natürlich klappte es nicht: Zu meinem Glück war nur der Drummer anwesend, als ich meine Gitarrenspuren einspielen sollte... also bastelte ich flugs mein Rack auseinander und stöpselte meinen MB StudioPreamp direkt ins Pult. Das Ergebnis war schon mal ganz passabel. Nur der TonIng murmelte was von: "Hexenwerk und englisch klingt das auch nicht". Also wurde noch ein kleiner Transistor PreAmp vor den StudioPreamp gehängt, davor noch ein wenig Overdrive Tretmine und gut war's. Die Jungs waren begeistert ("Siehste mal was'n Röhrenwechsel so alles ausmacht....") und das hielt auch bis zum nächsten Gig an ;-))

10 Jahre und 'ne halbe Tonne Equipment später:
Hamburg Markthalle, 3 Bands an einem Abend, eine Backline. Ich wußte: der eine Gitarrist bringt einen wunderschönen alten Fender Bassman mit. Also, nur kleines Tretminenbesteck einpacken, und gut wird's. Nur für den Notfall wurde noch der kleine digitale Freund programmiert (passenderweise mit 2 Blackface Sounds, einem Dumble und einem BUDDA ... Scot Sears wird's mir nie verzeihen :-)). Der Notfall trat natürlich ein. Nicht das der Bassman nicht klang (der klang sogar richig geil), nein, ich Depp ließ mein Tretminenfeld zuhause stehen. Also, digitales Helferchen direkt ins Pult und den Gig gespielt. Nach dem Gig kam jemand aus dem Publikum zu mir und fragte warum wir einen besseren Gitarrensound hatten, als die beiden anderen Bands, obwohl doch nur ein Gitarrenamp auf der Bühne stand (ausserdem brabbelte er was von: "Diese alten Amps sind eh die geilsten, Seele, Röhre, bläh blubb und man müße nur damit umgehen können...."). Der arme Kerl war dann doch etwas verwirrt, als ich ihm erzählte, das ich der einzige Gitarrist des Abends war, der nicht über den Bassman gespielt hat.

Kurz und auf den Punkt: Das Auge hört mehr, als das Ohr wahrhaben will. Wenn das nicht Psycho Akustik ist?

: Sehr schönes Beispiel. :-))) Wenn es denn auf den Stern ankommt, das Herstellerlogo somit das wichtigste Kriterium ist, gebe ich Dir sogar recht. Wenn aber sagen wir mal der Motor das wichtigste Kriterium wäre, dann müßte das Beispiel lauten "wie ein 2CV-Fahrer, der sich einen Ferrari-Motor unter die Kühlerhaube schraubt"...

Irgendwie kommt mir die Geschichte bekannt vor ;-)

slide on ...
bOOgie

*...der schon immer wissen wollte, ob 'n 2CV auch mit Ferrari-Motor noch so geil in der Kurve liegt und warum der Tuner was von "Bremsen, nee, die Bremsen" brabbelte ....

Re: Jetzt aber ... Analogos an die Front!

Hi Rainer,


: Öh, ..., ich habe mir vor wenigen Jahren noch einen fetten Thorens Plattenspieler zugelegt. Weil ich eben noch immer eine Menge Vinyl im Regal habe.

Mißverständis? Ich meinte jedenfalls, daß so gut wie jeder Hersteller einen schlechten Plattenspieler im Programm hat, nur nicht Thorens. Von Thorens gibt es nur gute. :-)

: Oh ja, das Thema liebe ich! PSYCHO-AKUSTIK! Wenn ich ein Dutzend Mal meinem Sohn etwas sage und er es immer noch nicht gehört hat.

:-))) Eine hervorragende Definition!

: Wie sonst kämen wir wohl an die Frauen in unserem Leben?

Schowi oder was? Was macht eine Frau sinnvollerweise mit ihrem Arsch? - Sie schickt ihn morgens zur Arbeit.

Keep rockin'
Friedlieb

Re: Jetzt aber ... Psücho Akustiker aller Länder ...

Hi bOOgie,

haste eigentlich schon ne Brille mit diesem Logo? Müßte doch gehen?

: Don't Panic... hier kommt nicht mein verspäteter Beitrag zum Thema: un-, unungradige-, lottozahlige Obertonreihen, die man hören könnte wenn der Mensch doch nur Sonden auf dem Mars landen könnte... nein, nur zwei kurze Geschichten aus dem Alltag der Psycho-Akustiker (sprich: Elektro Gitarristen):

Zwei wundervolle Geschichten, die sind natürlich Wasser auf meine eh schon flott drehenden Mühlen. Letztens las ich mal so einen Artikel, in dem jemand behauptete, irgendein großer US-Gitarren-Hero würde das auch so machen und die Marshalls stünden nur fürs Volk da. Ich muß mal sehen, ob ich den Link noch finde...

: "Ich pack neue Röhren in den Amp, dann klappt's auch im Studio....".

Erinnert mich an diese Gitarristen-Story:

Gitarrist (beim Soundcheck): "Irgendwie klingt es scheiße, kannste nicht mal irgendwie...?"

Mixermensch: [Tut so, als ob er hektisch am Mischer rumfuchtelt, ohne was zu ändern] "Schon besser?"

Gitarrist: "Ja, schon besser, vielleicht noch ein Tick mehr?"

Mixermensch [s.o.]: "Und jetzt?"

Gitarrist: "Ja, so ist super!"

: (ausserdem brabbelte er was von: "Diese alten Amps sind eh die geilsten, Seele, Röhre, bläh blubb und man müße nur damit umgehen können....").

Hat viel mit Gefühl zu tun. Wenn das Gefühl stimmt, ist oft alles in Ordnung. Und wenn's dann ein Plazebo ist, egal...

: Kurz und auf den Punkt: Das Auge hört mehr, als das Ohr wahrhaben will. Wenn das nicht Psycho Akustik ist?

:-))


Keep rockin'
Friedlieb