Ja, genau,
: Ich hatte ein phantastisches Wochenende, und ihr wachst mir echt ans Herz, alle miteinander.
das Schlusswort von Michael ist ein prima Anknüpfungspunkt für meinen Sessionbericht.
Die beste Ehefrau von allen versucht ja mir schon seit Jahren zu vermitteln, dass die Anreise bereits Bestandteil des Urlaubs ist und man sie ebenso genießen sollte wie den Urlaub selbst.
Bei den Sessions ist das für mich jedenfalls dann schon erfüllt, wenn ich wie diesmal wieder das Glück habe, gemeinsam mit einem anderen Aussensaiter anreisen zu dürfen. Am Freitag vormittag haben Jochen und ich uns in Köln getroffen, und als es dann losging, war es sofort da, dieses Session-Gefühl. Die Fahrt verging fast wie im Flug, wir waren - ähnlich wie bei den Ents - noch beim Morgengruß, hatten noch nicht einmal Musik eingeschaltet, und schwupps waren wir auch schon da. Mit einer wundervoll zurechtgemachten alten Gitarrentasche als Wegweiser war die Pforte zum Paradies schnell gefunden.
Schon da war auch Uli, der uns dann direkt mal die Räumlichkeiten gezeigt hat, während Stoffel irgendwo irgendwas rumwuselte. Dieses Rumwuseln war dann auch symptomatisch für Session-Stoffel: immer wuselte er irgendwo rum, richtete dies, bereitete jenes vor, schnitt Tomaten, organisierte Tische und Stühle, briet Zwiebeln, und alles immer mit einem fröhlichen Grinsen, dass schon das Zusehen eine reine Freude war. Man konnte sich kaum überwinden, ihm mal bei irgendwas zu helfen, weil er so glücklich beim arbeiten war. :-) Vielen Dank, Stoffel, insbesondere auch an Kerstin!
Im Elektroraum dann die nächste freudige Überraschung: eine echte alte Hammond mit einem echten alten Leslie. Später wurde es sogar noch besser, denn zu diesen Gerätschaften gehörte auch ein echter alter Keyboarder namens Thomas, der nicht nur sein Equipment beherrschte, sondern auch noch ganz famos singen konnte - und außerdem ein ganz prima Kerl war. (Allein schon die Tatsache, dass dieses alte Leslie dann nach dem Motto "es werden keine Gefangenen gemacht" mit einem alten 100W Hiwatt-Top angeblasen wurde...) Jedenfalls, mit Tasten-Thomas war das so, als wäre er schon tausendmal dabei gewesen. Kennt ihr das, dieses Gefühl: "Wir sind ganz viele, überall sind welche unserer Art, wir kennen uns nur noch nicht alle - aber wir erkennen uns, wenn wir uns sehen."?
Genau so ein prima Kerl war auch Franco, ein Alle-Instrumente-Spieler mit bemerkenswerten Eigen-Kompositionen und tollen Arrangements, und er spielte ganz großartig Bass. Hat Spaß gemacht, mit Dir zu rocken!
Ihr zwei könnt auf jeden Fall schonmal den Besuch der nächsten Session fest einplanen, okay? Und im Forum würden wir uns auch kollosal über euch freuen. Aber es geht ja noch weiter.
Noch ein Thomas: Teleman war trotz Session-Debüt ein schon fast erschreckend typischer Aussensaiter: großer Amp, viel vor den Füßen, prima Instrumente, toller Gitarrist (auch klasse akustisch) und ein super-netter Mensch, immer gut gelaunt, immer freundlich. Herrlich. Schön, Dich kennengelernt zu haben, Thomas!
Dann Daniel. Auf Dich war ich ja besonders gespannt, Dan, weil Du mich in Deinen Aussenjams immer durch Dein abgeklärtes, reifes Spiel beeindruckt hast, und weil ich Dein Dicke-Eier-Geslide gern mal live sehen wollte. Und dann kommt da so ein super-bescheidener, völlig unaufdringlicher Mensch, stellt unauffällig seinen kleinen Amp auf, hängt seine Gitarre um, blüht schlagartig auf und mutiert plötzlich zum Monster. Der Wahnsinn. Das hat echt Spaß gemacht zu sehen.
Swompty aka Uwe war auch zum ersten Mal dabei. Und was soll ich euch sagen, hier wars genauso: sofort mittendrin, keinerlei Anfangs-Eis zu brechen, spielt klasse Gitarre und ist sowas wie ein wandelndes Lexikon für Blues-Licks. Hut ab! Außerdem hat Uwe einen guten Geschmack, was die Wahl seines Equipments betrifft, fand ich, denn er spielte auch einen Axe-Fx. :-)
Apropos Equipment, so eine Session ist ja auch immer eine gigantische Equipment-Show. Bei mir selbst durfte der Reu nochmal mit, und das hat ihn sehr gefreut. Tatsächlich klang er, obwohl aus veralteter Technik bestehend, schon fast so gut wie ein echter Axe-Fx.
Ansonsten war dies die Strat-Session. Wer keine Strat hatte, hatte zumindest eine Tele oder hieß Friedlieb. Oh, Jochen hatte auch keine, stimmt. Aber Jochen hat ja jedesmal eine andere Gitarre mit.
Es war auch die Smartphone-Session. Kaum eine Sekunde, in der nicht irgendjemand auf die eine oder andere Art am smartphonen gewesen wäre, und sei es nur zum fotografieren. Das wird sicher noch zunehmen, und wer weiß, wann der erste Live-Stream von einer Session kommt...
Und es war die "Schwaben essen lecker"-Session. Die Maultaschen am Freitag und die in Scheiben geschnittenen Schweine am Samstag, alles ganz großartig. Überhaupt die Verköstigung. Das fing ja schon mit dem super-süffigen Rotochsen-Bier an. Dann der Kuchen. Danke, Kerstin! Und das Frühstück. Alles klasse, einfach nur wow! und danke!
Die Gegend ist natürlich sehr katholisch und liegt direkt am Jakobsweg, den ich wie auf den Sessionfotos erkennbar gleich mal ein paar Meter entlanggepilgert bin. Dabei sind mir auch prompt ein paar Gedanken durch den Kopf geschossen und wer weiß, vielleicht schreibe ich ja ein Buch darüber.
Viel habe ich jetzt über die "Neuen" geschrieben, aberauch über die "Alten" habe ich mich gefreut. Es ist immer wieder schön, Martin zu erleben, Michl hat schon wieder (un)heimlich geübt, Uli spielt jedesmal wieder noch besser Bass, Mike war endlich nochmal dabei, Thomas (der dritte dieses Namens) Ibanizer spielt immer noch viel zu bescheiden-leise für sein großes Können, Michael spielt sowieso viel viel besser, cooler und toller, als er selbst immer denkt, Manuel cool wie immer, Christoph schwer mehrfachbegabt wie immer, Stoffel gibt seinen entspannten, lockeren Einsatz auch hinter dem Schlagzeug niemals auf, Hans am Schlagzeug muss man erlebt haben, Claus war erfreulicherweise auch kurz da, ganz ohne Lone*, dann war noch ein Akustik-Michael da, der auch schonmal in Darmstadt dabei war, mit einer großartig klingenden Gitarre, die ich sicherheitshalber gar nicht erst getestet habe, Jochen ist einfach Jochen und bestimmt hab ich jetzt jemanden vergessen.
Aber wie man merkt, wir hatten Spaß.
Sehr schön auch, dass man zwischendurch auch einfach mal nur für 5 Minuten auf einer Bank sitzen und relaxen konnte, ohne dass es jemanden gestört hätte (allerdings nicht ohne dabei fotografiert zu werden...).
Es war eine ganz großartige Session, die mir von vorne bis hinten sehr viel Spaß gemacht hat, und ich danke allen, die dabei waren!
Keep rockin'
Friedlieb